11b

Als ich Stefanie im Türrahmen stehen sah stockte mir erst einmal der Atem - sie war ganz in schwarz gekleidet, Latzhose und dicke schwarze Lederhandschuhe, dass ich sie mal so sehe hätte ich auch nicht gedacht. Sie grinste überlegen während sie meine Wut und auswegslosigkeit beobachtete. Sie sah mir seelenruhig und beinahe gelangweilt zu wie ich an meinen Fesseln zerrte, erst als ich es fast geschafft hatte die Fetzen mit denen ich an meinem linken Handgelenk fixiert war zu lösen stürzte sie zu mir und band mich wieder fest. Sie tat mir zumindest den gefallen mir kurz den Knebel aus dem Mund zu nehmen da ja nun eh keiner mehr in der Pension war außer uns der mich hören hätte können - ich versuchte mit ihr zu reden doch sie blockte alles ab und war total überzeugt von ihrem Plan hier alles auszulöschen, mich und mein gesamtes Lebenswerk. Ich hätte sie doch zuerst umbringen sollen, mein Instinkt war richtig gewesen dass diese Frau keine Grenzen kennt. In ihrem Blick war nichts menschliches mehr, nur etwas verblendetes und animalisches. Ihre Worte berührten mich immer noch, irgendwo an dem letzten guten ort in meiner Seele, irgendwie, in der Hoffnung dass es doch noch irgendeinen Ausweg geben wird - es war ein Geständnis und eine kleine Erklärung, über ihr verpatztes Leben und ihre vielen Fehlentscheidungen. Ich wünschte sie würde bleiben und einfach so mit mir weiter reden bis jemand kommen, uns finden und retten würde, und zwar bevor hier alles in die Luft flog, doch sie zwang mir den knebel wieder zwischen die Zähne und ließ mich allein zurück mit meinem traurigen und erbärmlichen Schicksal. Ich wurde innerlich immer unruhiger je weiter die Minuten hinunter gezählt wurden und dann waren es auf einmal nur mehr 5 Minuten - meine letzten 5 Minuten, schon allein dieser Gedanke brachte mich beinahe um. Ich sackte in meinem Stuhl zusammen, resigniert und erschöpft, als plötzlich die Tür zum Keller aufflog und mein Papa im Türrahmen stand. Doch schon bald war mir nicht mehr klar ob ich mich über seine Anwesenheit freuen sollte oder nicht, er war fast zeitgleich dabei meine Fessel und das Tape zu lösen und zu versuchen die Bombe zu deaktivieren und die Kabel hinaus zu reißen, wenn ihm das nicht in der wenigen uns verbleibenden Zeit gelang würden wir beide sterben. Am liebsten wäre es mir er würde einfach flüchten und mich hier allein zurück lassen - vor allem als ich sah dass die letzte Minute angebrochen war, das konnte sich alles gar nicht mehr ausgehen. Ich kam jedoch gar nicht mehr dazu mir explizit und verständlich vor Augen zu führen dass das meine letzten Momente hier auf der Erde sein würden denn plötzlich sah ich wie der Screen der zündeinrichtung erlosch und der Timer verschwand, es war Papa gelungen einen Schaden an dem Gerät anzurichten der groß genug war die Bombe zu stoppen. Erleichtert und voller Tatendrang kämpfte ich mich aus den letzten Fesseln die mich noch am Sessel hielten - nur um aus den Augenwinkeln zu sehen wie mein Papa mit einer über seinem Herz verkrampften Hand zu Boden ging und dort schwer atmend aber sonst reglos vor Schmerz liegen blieb.

Glaubt ihr die Aufregung war zu viel für seinen Papa und er stirbt jetzt an einem Herzinfarkt?

Das war übrigens sozusagen der 2. Teil (a/b) zum vorigen Kapitel da ich diese Szene etwas länger beschreiben wollte um länger die Spannung aufrecht erhalten zu können

Über votes und kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen

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