5. Helfen

Okay, Leute. Wir müssen reden.

Ich habe gute und schlechte Nachrichten für euch.

Die schlechten: Ihr habt es gemerkt - ich schreibe kein Stexpert mehr.

Ich bin schon länger aus dem Youtube-Ding raus, habe aber immer noch weiter geschrieben, weil ich eben noch Ideen und Motivation für die Shippings hier hatte - das ist jetzt leider vorbei.

Mit relativer Sicherheit ist das hier die letzte Stexpert-Fanfiktion und Youtuber-Fanfiktion allgemein, die es von mir geben wird. (Natürlich gibt es immer noch eine geringe Restwahrscheinlichkeit, aber bleiben wir mal realistisch: Das war's.) Das heißt für euch jetzt im Speziellen: Leider ist dieser Zeitpunkt genau während dieser Fanfiktion gekommen.

Nun die gute Nachricht: 10 1/2 Kapitel hatte ich insgesamt hierfür schon geschrieben, das Projekt fast fertig, und ich versuche auch noch, die Story zu beenden. Diese restlichen Kapitel bekommt ihr auch noch.

Für alle anderen Projekte bedeutet das leider: Das war's. Auch der Adventskalender, die Youtube-Oneshots, das alles wird leider nicht mehr fortgeführt/beendet werden.

Mein Herzensprojekt vom letzten NaNoWriMo werde ich vielleicht irgendwann als freie Arbeit umschreiben.


Wird es deswegen nie wieder etwas von mir zu lesen bekommen? NEIN.

Ich bin nämlich ziemlich flüssig und ziemlich hardcore in ein anderes Fandom umgeslidet: Joko und Klaas. Ja, die beiden Oberhanseln von ProSieben. Vergesst alles, was ihr jemals zu wissen geglaubt habt, es gibt niemanden, der shipbarer ist als die beiden und niemanden, der so unendlich niedlich zueinander sein kann.

Noch dazu macht mir das Schreiben bei ihnen mehr Spaß denn je zuvor und ich bin so produktiv wie noch nie mit einem Tagesschnitt von 2000 Wörtern und Tagen, an denen ich bis 5,5k Wörter problemlos schreibe.

Hmm, komisch, habt ihr gar nichts von mitbekommen bisher?

Richtig. Meine Fanfiktion wird am 12.06. auf einem dann neu dafür erstellten Account online gehen und bis dahin hoffentlich weitestgehend fertiggestellt sein.

Die Geschichte hat momentan 200k Wörter angestrebt und ist mit 90k momentaner Stand schon länger als jede Story von mir je zuvor.

Also: Wenn es euch interessiert, folgt mir und dieser Geschichte hier, hier wird es zu dem Zeitpunkt eine Info dazu geben. Wenn ihr zuverlässig halbwegs etwas mitkriegen wollt, folgt mir auf Twitter: @minnicat3.


Ansonsten nach viel Gerede: Hier habt ihr euer nächstes Kapitel. Sorry für das alles, Leute.

~~~

»Tim.«

Es war dunkel in dem Wohnzimmer, bis auf die schwache Restglut des Kamins, die kaum etwas erleuchtete, und die Kerze in Stegis Hand, die er nun vorsichtig auf dem Boden abstellte.

Als die Nacht hereingebrochen war und der Großteil des Rudels schlafen gegangen war, hatte auch Stegi sich auf seinem Schlafplatz zusammengerollt – aber mit dem festen Vorhaben, wach zu bleiben. Es war schwer gewesen, er war den ganzen Tag im Wald gewesen, hatte sich viel bewegt und war dementsprechend müde – aber Tim zuliebe hatte er es geschafft.

Als es ruhig geworden war in dem Hochhaus und die Wachen an den Eingängen vermutlich die einzigen Rudelmitglieder waren, die nicht schliefen, hatte Stegi es gewagt, sich wieder in die Wohnzimmer zu schleichen.

Tim schien nicht geschlafen zu haben, denn er richtete sich sofort ein Stück auf, soweit er es in seinen Fesseln konnte, blieb aber sonst ruhig. Er hatte Stegi erkannt.

Sofort kniete der sich zu seinem Freund und machte sich an den Sticken zu schaffen, die seine Arme fesselten.

»Halt' still, ich helfe dir.«

Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis er Tim weitestgehend von seinen Stricken befreit hatte und auch das Klebeband ganz vorsichtig aus seinem Gesicht entfernt hatte. Bloß die Kette, die um seinen Hals lag und ihn so an die schon lange kaputte Heizung kettete, war mit einem Schloss gesichert - und hinderte Stegi daran, ihn ganz zu befreien.

Wenig später fand er sich in einer dichten Umarmung mit seinem besten Freund wieder – der sich ängstlich und hilflos an ihn klammerte.

»Was haben die mit mir vor, Stegi?«
»Ich weiß es nicht«, musste er leider selbst zugeben. »Ich denke, sie wollen deine Leute erpressen. Dass ... sie uns das Revier überlassen.«

»Warum sind sie so zu mir? Stegi, ich habe Angst!«

Stegi schluckte schwer und legte sich seine Worte zurecht.

»Weil sie sich vor dir fürchten. Sie verstehen nicht, wie du dich verhältst, können deine Körpersprache nicht lesen, sehen nicht, wenn du dich unterwirfst oder unterordnest. Sie haben wahnsinnig Angst vor dir.«

»Vor mir? Aber ich würde niemals ...«

»Ich weiß. Aber sie kennen dich nicht.«

Nun löste Tim sich auch langsam weder von Stegi – der stattdessen seine Hände in seine nahm und sie beruhigend drückte.

»Wie geht es dir? Was ist mit deinem Kopf?«

Tim befreite vorsichtig eine seiner Hände von Stegis Griff und tastete nach seinem Hinterkopf. Noch bevor er aber seine Wunde berühren konnte, reagierte sein bester Freund und hielt sein Handgelenk fest.

»Nicht.«

Tim sah ihn fragend an und ließ dann folgsam seine Hand sinken.

»Ich kümmere mich darum. Du solltest es nicht mit den ungewaschenen Fingern anfassen. Warte kurz hier.«

Nun ließ er auch Tims zweite Hand los und rappelte sich schnell auf. Tim sah ihm hinterher und wirkte schon wieder ängstlich.

»Wo gehst du hin?«

»Ich hole bloß etwas, um die Wunde zu reinigen.« Stegi gestikulierte mit der Hand in Richtung der Lagerkammer, die gegenüber dem großen Wohnzimmer im Flur lag. »Es dauert nur ein paar Sekunden. Alle anderen schlafen, keine Angst.«

Tim nickte, aber Stegi beeilte sich trotzdem, ihn so kurz wie möglich alleine zu lassen.

Zurück kam er mit einer Schale mit warmen Wasser, einem Waschlappen und Desinfektionsspray.

Er setzte sich hinter seinen besten Freund auf den Boden und legte ihm beruhigend die Hände auf die Schultern. Stegi wollte sich gar nicht vorstellen, wie Tim sich fühlen musste und er hätte alles getan, um ihm die Situation hier zu ersparen.

»Halt still.«

Vorsichtig strich der die blutverkrusteten Strähnen zur Seite und legte so ein weiteres Mal die Platzwunde frei.

»Ich wasche dir erst die Haut um die Wunde herum frei und dann das gröbste Blut aus den Haaren. Dann können wir die Wunde desinfizieren. Okay.«

»Mach einfach.« Tim klang trotz der Situation vertrauensvoll und Stegi hatte fast ein bisschen das Gefühl, dass er sich mit Stegis sanften und vorsichtigen Berührungen an seiner Kopfhaut ein wenig entspannen konnte. Stegi ließ ein wenig des klaren Wassers über die Wunde laufen und griff über Tims Schulter hinweg nach seiner Hand, als er dabei leise aufzischte.

»Schlimm?«

Tim drückte seine Hand kurz fester.

»Nein, geht schon. Mach weiter.«

Stegi machte weiter.

Das Wasser in der Schüssel verfärbte sich mehr rosa mit jedem Mal, dass er den Waschlappen darin eintauchte. Eine ganze Weile lang wusch Stegi seinem besten Freund Strähne für Strähne das Blut aus den Haaren, während sie beide bloß schwiegen.

Dann desinfizierte er die Wunde und ließ Tims Haare vorsichtig wieder ein bisschen darüber fallen, sodass man nicht auf den ersten Blick sehen würde, dass sie versorgt worden war.

»Ich würde dir gerne auch einen Verband machen, aber ... Dann würde man es sofort sehen. Und ... das wäre keine so gute Idee.«

Tim nickte sofort verständnisvoll.

»Danke.«

Nun war Stegi etwas unsicher. Er wollte Tim so gerne helfen, aber er konnte nichts für ihn tun. Also setzte er sich einfach neben ihn auf den Boden, mit dem Rücken gegen ein außerordentlich hässliches gelbes Sofa gelehnt. Tim setzte sich neben ihn und ihre Schultern und Knie berührten sich leicht. Stegi begann, mit der dünnen Decke zu spielen, die irgendjemand Tim anscheinend immerhin gestern Abend noch gegeben zu haben schien.

»Glaubst du ... sie wollen mein Rudel wirklich erpressen? Die Stadt zu verlassen, dafür, dass sie mich freilassen?«

Stegi sah zu Tim, musterte seine vertrauten Gesichtszüge und den Schwung seiner weichen Ohren – und nickte dann zögerlich. Genau das war es, was er befürchtete.

Tim sagte nichts dazu. Er wollte wahrscheinlich genau so wenig von hier weg, wie Stegi wollte, dass er fortmusste. Aber was hatten sie für eine andere Möglichkeit? Seine Mutter als Rudelanführerin hatte Tims Rudel in der Hand – sie würden ihrer Forderung nachgeben, um Tim zu befreien. Die Situation war ausweglos, aber je länger Stegi darüber nachdachte, desto mehr schien sich ein Plan in seinem Kopf zu manifestieren. Ganz ausweglos war es eben doch noch nicht. Eine Möglichkeit gab es ...

»Tim?«

»Hmm?«

»Ich ... ich habe einen Plan.«

»Nein, Stegi. Hör auf.«

»Du kennst meinen Plan doch noch gar nicht!«

»Ja, aber ich kenne dich. Das reicht. Mach es nicht, es ist mit Sicherheit gefährlich.«

»Nein! Also ... ich weiß nicht. Das kannst du mir besser sagen.«

»Was zum Donner hast du vor?«

»Wenn ... wenn dein Rudel etwas hätte, das genauso viel wert ist, wie die Geisel, die wir haben ... Dann müssten sie dich austauschen und freilassen – ohne Forderungen stellen zu können. Richtig?«

»Stegi, das ist wirklich selten dumm. Du willst dich nicht wirklich als Geisel ausliefern?«

»Doch. Dann ... dann müssten sie dich frei lassen, um mich zurückzubekommen. Sie würden mich nicht aufgeben, ganz sicher nicht! Ich bin ein Sohn der Anführerin. Das ... das könnte klappten.«

Tim schien nachzudenken. Stumm musterte er Stegi und schüttelte dann ungläubig den Kopf – zog ihn aber im gleichen Moment an sich und umarmte ihn fest.

»Du bist der zugleich mutigste, treuste und dümmste Mensch, dem ich je begegnet bin, Stegi.«

»Also hilfst du mir?«

»Wenn du dir ganz sicher bist? Du willst dich freiwillig gefangen nehmen lassen?«

»Nicht freiwillig. Aber für dich, ja.«

»Oh Gott, Stegi, du bist so wahnsinnig dumm.«

Tim machte gar keine Anstalten mehr, ihn jemals wieder loszulassen und Stegi fragte sich, ob er weinte, als er in das Gesicht seines besten Freundes sah, erblickte er tatsächlich Tränen. Stegi zog sich einen Ärmel über die Hand und tupfte sie vorsichtig trocken.

Dann sah er Tim ernst an.

»Du musst mir ein paar Dinge erzählen. Wie komme ich zu eurem Lager, an wen muss ich mich am besten wenden, wie sind die Leute aus deinem Rudel so drauf, wie werden sie mich behandeln. Denkst du, sie werden mir glauben?«

Nach und nach arbeiteten sie jeden Punkt auf Stegis imaginären Frageliste ab und als Stegi endlich das Gefühl hatte, sich nicht in den ganz sicheren Tod zu stürzen, dämmerte es draußen schon fast.

»Die Ersten werden bald aufstehen.«

Tim verstand sofort, was Stegi meinte und lächelte ihm auffordernd zu.

»Dann ab ins Bett mit dir. Komm schon, hol dir deine wohl verdiente Mütze Schlaf. Du wirst sie brauchen.«

Stegi nickte langsam und Tim sah seinen Blick, der kurz zu dem Strick huschte, der ein paar Meter entfernt achtlos auf dem Boden rumlag.

Tim stupste ihn in die Seite und lächelte ihm ermutigend zu.

»Komm, mach schon. Du musst mich wieder fesseln, wir haben keine andere Wahl.«

Tim machte es sich auf der Decke auf dem Boden halbwegs gemütlich, während Stegi begann, seine Handgelenke erneut zusammenzubinden. Er zog die Stricke nicht halb so fest, wie sie gewesen waren, als er sich gelöst hatte – aber er wollte auch nicht noch mehr Striemen und Quetschungen an Tims Handgelenken verursachen.

Erneut einen Klebebandstreifen über Tims Mund zu kleben fiel ihm fast noch schwerer.

»Du bist wirklich ein Held, Stegi. Viel Glück.«

Er lächelte und Stegi wusste, auch wenn sein Gewissen ihm etwas anderes einreden wollte, dass er es ihm verzieh, dass er ihn damit erneut knebelte. Er hatte ja nun mal keine Wahl.

Als Stegi sich verabschiedete und Tim wieder in dem kleinen Wohnzimmer zurückließ, merkte Stegi, wie sehr sich dessen Körperhaltung verändert hatte.

Am Anfang war er noch angespannt, verkrampft und panisch gewesen, während er jetzt schon fast entspannt dalag, zu warten und nicht wirklich etwas allzu schlimmes zu befürchten schien.

Stegi schluckte schwer und versuchte, sich auf das vorzubereiten, was er unweigerlich tun würde.

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