Ein Jahr in zwölf Zeilen
Im Januar war es bitterkalt. Mein Haar tanzte im eisigen Wind. Er flüsterte: »Dieses Jahr wird alles anders.«
Im Februar war der Himmel grau. Die Wärme der Sonne eine bloße Erinnerung, sehnte ich mich nach dem Frühling.
Im März traf ich dich. Die Nacht war jung und klar, ein Spiegel unserer Herzen. Ich ertrank in deinem Blick.
Im April gingen wir Hand in Hand. Du sprachst von Wünschen und Träumen, und erklärtest mir die Welt.
Im Mai schenktest du mir Blumen. »Ein Strauß wilder Wiesenblüten«, sagtest du, »genauso wunderschön und frei wie du.«
Im Juni waren die Nächte lang. Wir lagen auf meinem Vordach, während du die Sterne zähltest.
Im Juli kam die Hitze. Worte flogen wie Geschosse, schnitten in die Seele wie Messer ins Fleisch. Du gingst für eine Weile.
Im August liebten wir uns. Jeder Streit war vergessen, was zählte war der Duft deiner Haut. Ich fühlte mich sicher.
Im September sah ich dich weinen. Du sprachst von Angst und Zweifeln. Du wolltest frei sein, unbeschwert und sorglos.
Im Oktober schienst du glücklich. Deine Küsse voller Hingabe, sagtest du: »Ich liebe dich.«
Im November holte ich Hilfe. Sie kam zu spät. Als sie dich trugen, weinte ich.
Im Dezember blickte ich zurück. Ich erkannte deinen Schmerz, doch ich verstand ihn nicht. Als ich dich besuchte, schneite es in meinem Herzen.
Mit diesem Text möchte ich das Buch "Und jeden Tag ein bisschen Poesie" abschließen. Ich danke allen, die Spaß an meinen Gedichten hatten und mich so wundervoll unterstützt haben. Ich werde in einiger Zeit ein Buch starten, das ähnlich aufgebaut sein wird, wie dieses hier, aber anstatt mit Gedichten mit Kurzgeschichten gefüllt sein wird. Ich hoffe, einige von euch treuen Lesern dort wiederzutreffen und wünsche euch bis dahin eine gute Zeit. <3
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