69.Ich kann so nicht mehr weiter machen.
JESS
Ich bin auf dem Weg zu einer der größten Hollywood Party's.
Und zwar die Hilton Party, wo ich letztes Jahr meine Affäre mit Josh begonnen habe.
Diesmal hätte ich sie mit meinem neuen Freund Liam betreten sollen.
Aber ich habe ihn seit gestern Abend nicht mehr gesehen weil ich so was von sauer auf ihn bin.
Langsam habe ich das Gefühl, dass er mit mir in ein neues Haus ziehen will weil er mich von Josh fern halten möchte und nicht weil er mich liebt.
Mit Lucia und Alex an meiner Seite betrete ich die Hilton Party.
Genau wie beim letzten Mal sprüht es hier nur so von Luxus.
Es ist einfach riesig und so gut wie alle Stars sind hier dabei.
Lucia und ich sind nur wegen unseren Freunden hier, das ist uns schon klar.
Aber wir genießen es um einiges mehr. Denn keiner legt zu großen Wert auf das, was wir tun und wir müssen auch niemanden beeindrucken.
Also können wir einfach feiern und den Abend genießen.
Na ja, sofern ich es genießen kann wegen der Sache mit Liam.
Ich denke ich sollte mit ihm reden.
Doch als ich ihn von weitem sehen, wird mir ziemlich mulmlig und ganz unangenehm.
Jetzt und hier ist nicht der richtige Moment.
"Ich geh mal kurz auf die Toilette.", flüstere ich Lucia zu.
Sie nickt.
Ich laufe geradewegs in die Damen Toilette und somit auch vor Liam davon.
Mit meinen Hände stütze ich mich auf dem Lavabo ab und betrachte mich im Spiegel.
Was ist nur los mit mir?
Wieso mache ich es mir so schwer Liam zu verzeihen?
Vielleicht liegt es daran, dass ich von ihm als Freund einfach zu viel erwarte da wir uns schon unser Leben lang kennnen.
Ach, keine Ahnung.
Aber vielleicht sollte ich lieber mit ihm reden.
Ich kann doch nicht den Rest des Abends vor ihm davon laufen.
Ich ziehe aus meiner Tasche meinen Lippenstift heraus und fahre meine Lippen wieder nach.
Dann verlasse ich die Toilette.
Ich bin dabei den Lippenstift in der Tasche zu verstauen, als ich mit jemandem zusammen knalle.
"Oh gott.", rufe ich ziemlich erschrocken.
Zum Glück konnten wir beide das Gleichgewicht halten.
Ich schaue nach oben und sehe Josh.
"Es tut mir so leid, hast du dir weh getan?", fragt er ziemlich erschrocken.
Ich schüttle den Kopf. "Nein mir gehts gut. Und was ist mit dir?"
Er verneint es ebenfalls.
"Und, wie geht es dir Jess?", fragt er nun.
Ich zucke mit den Schultern. "So lala.", gestehe ich.
Er verzieht das Gesicht. "So lala? Solltest du nicht außer dir vor Freude sein?", fragt er.
Ich sehe ihn verwirrt an. "Wieso sollte ich?"
Jetzt ist es er, der verwirrt da steht.
"Wieso? Du wirst bald in dein
eigenes Haus mit Liam ziehen. Ich war heute mit Liam dort. Er wollte es mir zeigen."
Ich glaube ich habe mich verhört.
Liam war mit Josh zu einer Haus Besichtigung und hat ihm erzält, dass wir dort einziehen wollen?
Das alles ohne es zuerst mit mir besprochen zu haben?
Ich meine, wie will Liam wissen, dass mir das Haus überhaupt gefällt und, dass ich einziehen will?
Die Wut steigt mir förmlich zu Kopf!
"Jess.", sagt Josh sanft. "Willst du wirklich dort mit Liam einziehen?"
Ich seufze genervt.
"Ganz ehrlich, es geht dich überhaupt nichts an. Es sind meine Privaten Dinge.", sage ich genervt.
Er aber beginnt zu lachen und lässt sich nicht auf Streit ein.
Jetzt schäme ich mich ein wenig für meine freche Antwort.
Josh kann doch nichts für Liam's Verhalten.
"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anfahren.", sage ich sanft.
"Schon gut.", sagt er und steckt seine Hände in die Hosentaschen.
Wir schweigen und sehen uns in die Augen.
Obwohl es nur wenige Sekunden sind, fühlt es sich für mich wie eine Ewigkeit an.
Als ob die Zeit stehen bleibt und alles um uns sich ausschaltet.
Josh wendet nun seinen Blick von mir ab.
"Ich sollte jetzt lieber gehen, bevor uns jemand zusammen sieht und dann irgendwelche Gerüchte rum erzählt werden.", sagt er.
Ich nicke. "Ja, ist besser.", sage ich leise.
Er lächelt mich an und geht dann.
Ich kann nicht verstehen wieso ich so ein komisches Gefühl in mir habe.
Ob es einfach daran liegt, dass sich Liam momentan unmöglich verhält?
Doch dieser eine Gedanke ist da. 'Was wenn ich niemals jemanden so sehr lieben werde wie ich Josh geliebt habe?'
JOSH
Ziemlich betrübt laufe ich raus in den Garten.
Auch hier ist alles voll mit Leuten die feiern und die Party genießen.
Da es Abend ist, sorgen die Lichterketten für eine perfekte Atmosphäre.
Wie gerne wäre ich mit Jess als meine Freundin hier.
Es wäre für uns richtig romantisch hier draußen.
Aber es ist nicht so.
Sie ist nicht nur mit einem anderen zusammen, sie wird demnächst sogar mit ihm in ein eigenes Haus ziehen.
Es wird Zeit, dass ich los lasse.
Ich mache mich nur selber damit kaputt.
Jess hat sich eindeutig für eine Zukunft mit Liam entschieden.
Also muss ich es einfach akzeptieren.
Ich nehme mir einen Drink und setze mich auf eine Bank.
Auf ex kippe ich den Drink runter und schaue mich um wie alle Spaß haben und die Party genießen.
Alle außer mir.
Auf einmal höre ich, wie jemand meinen Namen ruft.
"Josh Hutcherson, du bist es wirklich."
Ich wende meinen Blick nach oben und sehe Zoey Deutch.
"Zoey?", frage ich ungläubig.
Ich hätte sie fast nicht erkannt.
Ich stehe auf und begrüße sie mit einer Umarmung.
"Wie geht es dir? Wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.", sage ich immer noch überrascht.
"Ja, es sind fast vier Jahre.", sagt sie rasch und setzt sich dann neben mich.
Ich bestelle uns Drinks.
Zoey Deutch, mit ihr habe ich nicht gerechnet.
Wir waren fast einen Jahr zusammen und seitdem wir uns vor vier Jahren getrennt haben, habe ich sie nie wieder gesehen.
Und heute treffe ich sie einfach hier auf der Party.
Wie klein die Welt doch ist.
"Was hast du so getrieben in dieser Zeit? Du warst ja mit Claudia Traisac zusammen, oder?", fragt sie.
Ich nicke. "Ja, wir waren zwei Jahre zusammen. Doch es hat nicht funktioniert."
"Wieso nicht?", fragt sie neugierig.
"Weißt du, eine Fernbeziehung ist nie etwas gutes. Außerdem war sie immer so geheimnisvoll und unehrlich. Ich konnte ihr nicht vertrauen.", erzähle ich ihr.
Sie stellt ihr Getränk auf dem Tisch ab und sieht mich an.
"Also hast du die grosse Liebe noch nicht gefunden.", sagt sie.
Ich seufze und fahre mir mit der Hand übers Gesicht.
Dann sehe ich sie ebenfalls an. "Doch, hatte ich."
Sie weitet die Augen. "Erzähl.", fordert sie mich neugierig auf.
Also beginne ich ihr alles über Jess zu erzählen.
Sie hört mir aufmerksam zu und ich merke es tut gut mit jemandem über die Sache zu reden, der nicht in diese ganze Geschichte involviert ist.
"...dann war ich so bescheuert und habe sie einfach verlassen.", beende ich den Satz und seufze. "Ich habe es verbockt."
"Krass.", sagt Zoey baff. "Tut mir leid, dass ich das sage, aber du warst wirklich ziemlich bescheuert. Aber denkst du es gibt kein zurück mehr?", fragt sie.
Als ich ihr erzähle, dass sie nun mit Liam zusammen ist bleibt sie einfach nur sprachlos.
Sie kann es nicht fassen, dass mein bester Freund sich die Frau genommen hat, die ich liebe.
"Und wie wars bei dir?", frage ich nun um das Thema zu wechseln.
Sie seufzt und grinst dann aber wieder. "Ich mache es kurz. Nachdem wir Schluss gemacht haben bin ich nach New York umgezogen wo ich für die Dreharbeiten eines neuen Film's gearbeitet habe. Dort habe ich Lucas, meinen Schauspiel Kollegen, kennen gelernt und wir haben uns verliebt. Waren drei Jahre zusammen. Dann hat er mich betrogen und jetzt bin ich hier, wieder Singel und mit einem zerbrochenen Herz.", erzählt sie und nimmt einen großen Schluck ihres Drinks.
Autsch!
Bei ihr läuft es auch nicht so rosig.
Da haben wir ja was gemeinsam.
Den Rest des Abends haben wir damit verbracht uns zu unterhalten und uns gegenseitig unser Herz aus zu schütten.
Ich muss gestehen, es tut wirklich gut mal alles frei raus zu lassen.
JESS
"Jess warte.", ruft Liam und kommt mir entgegen. "Du gehst mir schon den ganzen Abend aus dem Weg."
Ich verschränke die Arme vor ihm und ziehe die Augenbraue hoch.
"Ich gehe dir nicht aus dem Weg.", sage ich ernst.
Obwohl ich weiß, dass ich es tue.
"Jess, du weißt genau, dass wir über einiges reden müssen. Außerdem gibt es einige Fragen die bei uns noch offen sind und Antworten berauchen.", sagt er.
"Oh ja, stimmt.", sage ich mit einer gespielten Freude. "Aber die Klärung von Fragen wie: Willst du uns ein Haus kaufen weil du mich liebst, oder weil du mir einfach nicht vertraust muss wohl warten."
Als ich das sage runzelt er die Stirn.
Ja, du hast schon richtig gehört mein Freund.
Dumm bin ich nicht!
"Was redest du denn da?", sagt er leicht stotternd.
Ich schaue ihm fest in die Augen. "Ich habe langsam das Gefühl, dass du nur mit mir zusammen ziehen willst weil du mir nicht vertraust. Du willst mich von Josh fern halten und die Tatsache, dass du ihm das Haus gezeigt hast und behauptet hast wir würden einziehen, ohne es vorher mit mir besprochen zu haben, bestätigt mir das.", sage ich und verschränke erneut meine Arme vor der Brust.
Liam sieht mich sprachlos an.
Hat wohl nicht damit gerechnet, dass ich bescheid weiß.
"Jess-", sagt er sanft. "Ich wollte es vorher mit die besprechen aber-"
"Wäre es dir wirklich nur um unsere gemeinsame Zukunft gegangen dann hättest du es nur mir gezeigt.", falle ich ihm ins Wort. "Doch nach dem gestrigen Abendessen und den Diskussionen, war es dir wirchtiger Josh zu beweisen, dass du Recht hattest. Anstatt so einen wichtigen Schritt mit mir zu genießen.", sage ich ernst.
Und ehrlich gesagt auch etwas traurig.
Liam sieht ziemlich aufgewühlt aus.
"Jess du verstehst es nicht.", sagt er aufgebracht. "Josh versucht-"
"Hör auf-", falle ich ihm wieder ins Wort. "Hör einfach auf damit! Merkst du denn nicht worum es eigentlich geht? Die ganzen Streitereien und Anschuldigungen, dass liegt nicht an Josh sondern an uns. Wir sind es, die in einem Teufelskreis stecken.", sage ich ernst.
Er grinst frech und schüttelt den Kopf. Dann sieht er mir in die Augen. "Und Josh hat ihn erst geschaffen.", sagt er überzeugt.
Ich merke wie Tränen in mir hoch kommen.
Aber ich halte sie zurück.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass Liam so stur ist und lieber anderen die Schuld gibt, anstatt eine Lösung für unsere Probleme zu finden.
Ich atme tief ein und wieder aus.
"Ich kann so nicht mehr weiter machen.", sage ich sanft.
Ich merke wie es mir langsam einfach zu viel wird.
"Was willst du damit sagen?", fragt Liam rasch und sieht mich erschrocken an.
Ich erblicke Alex und Lucia die gerade dabei sind ihre Jacken abzuholen.
"Siehst du, Alex und Lucia sind dabei zu gehen. Warum gehst du nicht gleich mit.", sage ich ernst und sehe ihm fest in die Augen. "Ich denke es wird Zeit, dass wir unsere Beziehung gründlich überdenken.", füge ich zu und habe mit meinen Tränen zu kämpfen.
Liam wurde auf einmal kreide bleich und steht sprachlos vor mir.
Doch es ist mir momentan einfach zu viel.
Ich brauche Zeit um über das ganze nach zu denken.
Vor allem muss ich mir Gedanken darüber machen, ob ich diese ganze Beziehung noch will.
Ich drehe mich nun um und laufe davon.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Obwohl sich ein Teil von mir schwer und schmerzhaft anfühlt, fühlt sich der andere leicht und befreit an.
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