53.Was hält mich noch hier?
JESS
Ich sitze auf dem Boden in meinem Zimmer und habe meinen Kopf gegen die Beine gelehnt, die ich dicht an mich gezogen habe.
Was war gestern nur los mit mir?
Wieso bin ich zu Josh's Hotel hin und habe seinen Namen gerufen?
Das war so was von peinlich.
Aber zum Glück war Josh nicht da.
Und zum Glück haben mich Liam und Alex gefunden und nach Hause gebracht.
Mir geht es richtig schlecht.
Ich dachte, dass ich ihn irgendwie vergessen könnte, aber es ist unmöglich.
Jedesmal wenn ich versuche nicht an ihn zu denken, errinert mich irgend etwas an ihn.
Was soll ich nur machen?
Mit all dem was ich eigentlich tun könnte, sitze ich hier rum und denke nur an Josh.
Doch dann kommt mir diese Idee.
Ich stehe auf und nehme meine Koffer hervor.
Ich beginne mit dem Packen.
Ich gehe zurück nach Italien.
Ich habe momentan sowieso keinen Job und habe bis August nichts zu tun.
Also was soll ich hier?
Ich gehe lieber zu meiner Familie, zu meinen alten Freunden und mache Ferien in meinem Land, anstatt hier vor Liebeskummer zusammen zu brechen.
Alle denken ich könnte mit einem Lächeln im Gesicht, alle Probleme überstehen.
Aber dem ist nicht so!
Ich bin nicht so stark wie alle denken!
Ich wäre bereit gewesen für Josh alles aufzugeben. Ich wäre mit ihm nach Berlin gegangen.
Ich wäre zwar alleine dort gewesen, in dieser fremden Stadt, aber dennoch mit ihm.
Und er? Verlässt mich einfach!
Fertig angezogen und alle Sachen gepackt, mache ich mich auf den Weg zum Wohnzimmer.
Dort lege ich einen Brief an meine Freunde auf den Tisch und schaue mich noch ein mal um.
Es ist besser wenn ich jetzt gehe wo sie nicht da sind. Sonst würden sie mich versuchen zu überreden hier zu bleiben.
Aber das kann ich nicht.
Ich brauche jetzt einfach ein wenig Abstand.
Vor dem Haus nehme ich mein Handy aus der Tasche um ein Taxi zu rufen.
"Jess?", höre ich jemanden rufen.
Ich drehe mich um und sehe Liam.
"Wo willst du mit den Koffern hin?", fragt er überrascht.
So viel zum Thema, unaufällig von hier weg gehen.
"Ich gehe nach Italien-"
"Bitte was?", fällt er mir ins Wort.
"Flipp nicht gleich aus.", sage ich und ziehe die Augenbraue hoch. "Ich habe momentan sowieso keinen Job und nach der ganzen Sache mit Josh brauche ich Abstand von allem hier. Ich muss mich einfach mal ablenken."
"Ich bin doch für dich da. Du bist nicht alleine. Heute bin ich extra früher von der Arbeit hier her damit du nicht aleine bist.", sagt er.
Ich fahre mit meiner Hand über seine Wange.
"Das ist echt süß von dir. Aber versuche mich doch bitte zu verstehen. Diese ganze Sache mit Josh die macht mich einfach fertig. Ich muss ihn vergessen.", erkläre ich sanft.
Liam steckt seine Hände in die Hosentaschen.
"Vielleicht hast du ja recht. Vielleicht ist das wirklich das beste für dich."
Ich lächle ihn dankbar an.
Bin ich froh, dass er es versteht.
"Aber lass mich dich wenigstens zum Flughafen fahren."
Ich nicke und steige mit ihm in sein Auto.
Ich mustere ihn während er fährt und mir wird bewusst, wie sehr er mir fehlen wird.
Am Flughafen angekommen begleitet er mich bis zur Passkontrolle.
Jetzt ist die Zeit des Abschiedes da.
Ich komme ihm mit langsamen Schritten näher und umarme ihn ganz fest.
Er legt seine Arme um meine Taille und wir bleiben eine Zeit lang so stehen.
So wie Liam mit mir umgeht, wäre er einfach der perfekte Mann für mich.
Nur liebe ich ihn nicht.
Ich spüre zwar eine starke Verbundenheit und manchmal so eine Anziehungskraft. Aber Liebe?
Ich denke nicht, dass ich ihn Liebe.
Wir lösen uns und er gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
"Weißt du noch wie wir immer in dieses verlassene Haus am Strand in Italien gingen? Wir waren so.-"
"12 oder 13.", fällt er mir grinsend ins Wort.
"Wir redeten immer über unsere Zukunft, wie perfekt alles sein würde. Erinnerst du dich?", frage ich.
"Ja.", sagt er un nickt.
"Was habe ich falsch gemacht? Wieso ist alles anders gekommen als ich mir vorgestellt habe?", frage ich mit zittriger Stimme.
Er nimmt meine Hand und schaut mir in die Augen.
"Erinnerst du dich noch daran als ich mir immer wieder deine Lieblings Filme mit dir auf DVD ansehen musste?", sagt er und wir beginnen zu grinsen. "Es hat mich verrückt gemacht. Doch eines Tages habe ich dich gefragt warum du dir immer wieder Filme ansehen willst die du schon gesehen hast. Weißt du noch was deine Antwort war?", fragt er sanft.
Ich lächle. "Ich mag es zu wissen wie die Dinge ausgehen.", antworte ich ihm.
"Genau das war deine Antwort. Aber weißt du was? Man kann im Leben nicht immer alles unter Kontrolle haben. Das Leben spielt nach seinen eigenen Regeln. Aber ich weiß genau, dass du wieder aufstehen und es schaffen wirst.", ermutigt er mich.
Ich muss grinsen.
"Was ist aus dem Liam Hemsworth geworden der nichts im Kopf hatte außer Alkohol und Games?", sage ich noch grinsend und er lacht auf.
"Keine Ahnung.", sagt er noch lachend.
Es kommt dir Durchsage, dass alle Passagiere sich auf den Weg zum Flugzeug machen müssen.
"Wir telefonieren jeden Tag.", sage ich lächelnd und er nickt.
Noch eine letzte Umarmung und es ist so weit, ich gehe.
JOSH
*Kurze zeit zuvor*
Ich bin bei der Arbeit und übe mit Jennifer meinen Text.
Aber egal wie sehr ich mich bemühe, es will einfach nicht in meinen Kopf rein.
Jeden Tag vermisse ich Jess immer mehr.
Oft habe ich daran gedacht ihr zu schreiben.
Ob sie sich über eine Nachricht von mir gefreut hätte?
Aber ich habe es immer gelassen.
Ich habe eine Entscheidung getroffen und werde das auch durchziehen.
"Wieso ist eigentlich Liam so früh los?", frage ich Jen.
"Er hat gesagt er müsste los und würde später wieder kommen. Doch vorhin habe ich mit bekommen, dass er doch nicht kommt weil er eine Freundin zum Flughafen fahren soll."
Diese Worte treffen mich wie ein Schlag.
Kann es sein, dass diese Freundin Jess ist?
Ja, es muss sie sein.
Und....sie fliegt weg von hier?
Kurz darauf springe ich auf.
"Ich muss los.", sage ich und ziehe mir hektisch die Jacke über.
"Was ist denn los?", fragt Jen verwirrt.
"Ich erklär es dir später. Bin gleich wieder da."
Das gesagt, stürme ich aus dem Studio und fahre zum Flughafen.
Ich hoffe ich komme noch rechtzeitig.
Als ich angekommen bin, stürme ich durch den Flughafen und kümmere mich nicht um die Leute die mich alle anstarren und mit den Handys Fotos schießen.
Schließlich sehe ich Liam und renne auf ihn zu.
"Wo ist sie?", frage ich außer Atem.
Er schaut mich baff an.
"Wo ist Jess?", frage ich wieder hektisch.
Er zeigt mit dem Finger in eine Richtung und da sehe ich sie durch eine Glasscheibe.
Sie ist gerade dabei ins Flugzeug zu steigen.
Doch als sie mich sieht bleibt sie stehen und sieht mich erschrocken an.
Sie hat wohl nicht mit mir gerechnet.
Wir schauen uns fest in die Augen.
Wieso willst du weg?
Du wirst mich nicht einfach vergessen können nur weil du weg gehst Jess.
Du wirst nicht vergessen können was alles zwischen uns war.
Genauso wie ich es nie vergessen werde.
Ich merke wie die Liebe für diese Frau einfach zu groß ist und es ist genau deswegen, dass ich ihr alles gute der Welt wünsche.
Auch wenn ich weiß, dass seine Abwesenheit für mich unerträglich sein wird, werde ich versuchen nicht an sie zu denken.
JESS
Was tut er hier?
Wieso ist er her gekommen?
Unsere Augen schauen sich fest an.
Nach Italien zu gehen, wird mir dabei helfen dich zu vergessen.
Nur wenn ich weit von dir entfernt bin wird es mir helfen deinen Blick zu vergessen.
Nur so wirst du keinen Einfluss mehr auf mich haben.
Ich werde dich vergessen Josh.
Ich steige ins Flugzeug ein und kurz darauf startet es.
Ich kann es echt nicht fassen, dass Josh her gekommen ist. Was hatte das zu bedeuten?
Ich seufze und schaue aus dem Fenster und meine Gedanken kreisen nur noch um ihn.
Ob er wohl an mich denken wird?
Ob er sich, wie ich, verkriechen wird und allen aus dem weg geht?
Von hier oben sehe ich ganz LA.
Komisch diese Stadt zu verlassen.
Dennoch verspüre ich so eine Art Frieden in mir.
Der Gedanke daran, dass ich in einigen Stunden in meinem Land sein werde lässt mich lächeln.
JOSH
*zwei Wochen danach*
"Josh nein!", schreit der Regisseur. "Verdammt was ist los mit dir? Das ist schon der fünfte Versuch und du kriegst es einfach nicht hin."
Ich merke wie die Wut in mir auf kocht und ich verlasse das Set.
"Wo willst du hin?", ruft er mir hinter her.
Alle schauen erschrocken zu.
"Was ist nur los mit ihm?", höre ich einige flüstern.
"Lasst ihn kurz in Ruhe.", höre ich Liam sagen.
Ich ertrage es hier nicht länger.
Alles ohne Jess ist eine Qual für mich.
Ich gehe nach draußen und kicke mit meinem Fuß gegen die Wand.
Jess und ich, wir beide, die sich per Zufall in einander verliebt haben.
Wir beide sind jetzt getrennt.
Und ich bin daran Schuld, dass sie weg ist.
Ach Jess, wo bist du jetzt?
Bist du eine andere Beziehung eingegangen?
Bist du gerade bei jemand anderem?
Die ganze Zeit fragen mich die Leute was los ist.
Sie sagen ich sehe traurig aus.
Ich kann es einfach nicht mehr hören.
Aber ich werde hier auch nichts vorspielen.
Obwohl ich so tun sollte als sei ich der Beste, der den alle in mir suchen mit dem Leben eines Champion.
Aber nur weil man stark wirken muss, heißt es nicht, dass man es ist.
Also scheiß drauf! Ich bleibe alleine, ich bin nicht so stark wie alle denken!
Ich schaue nach oben zu dem wunderschönen blauen Himmel.
Jess, wie konnte ich nur zulassen, dass du weg gehst.
Es tut verdammt weh!
Aber, dass ich wie ein Idiot ständig daran denke, tut mir doppelt so weh.
Dieses mal habe ich es wirklich verbockt.
Ich habe richtig Mist gebaut und ich weiß nicht wie ich da wieder raus kommen soll.
Ich weiß nur, dass ich sie vermisse.
Aber ich muss irgendwie meine Tage füllen. Damit ich nicht ständig an sie denken muss.
Egal wie es mir geht, ich muss mein bestes geben um mich abzulenken um sie aus meinem Kopf zu bekommen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top