51.Unerwartetes kehrt ein
JOSH
Ich bin auf dem Weg zum Treffpunkt wo Jess auf mich wartet.
Etwas unglaublich schweres steht mir bevor. Aber ich habe mich dafür entschieden und ich werde es durchziehen. Egal wie sehr ich darunter leiden werde.
Wegen mir würde Jess alles hier aufgeben. Sie würde einfach alles für mich machen.
Als ich sie mit Lucia hab reden hören wurde mir bewusst, dass ich ihr das nicht antun kann. Ihre Worte haben mich wie Pfeil in die Brust getroffen.
Ich kann es nicht zu lassen, dass sie auf alles verzichtet nur um bei mir zu sein.
Und gestern, als sie bei dem Interview für mich gelogen hat, da wurde mir nochmals deutlich was ich ihr eigentlich antue.
Sie weiß, dass es für mich nicht gut augegangen wäre, wenn das mit dem Kiffen raus gekommen wäre.
Also hat sie mich in Schutz genommen und hat für mich gelogen. Wegen meiner eigenen Dummheit.
Ich sehe sie von weitem.
Sie sitzt da und wartet auf mich.
Jetzt ist es so weit. Es gibt kein zurück mehr.
Als sie mich sieht kommt sie auf mich zu.
"Da bist du ja endlich. Lässt mich hier zappeln.", sagt sie lächelnd.
"Jess, wir müssen reden."
Als ich das sage verschwindet ihr Lächeln und ihr Blick wird ernst.
"Was ist los?", fragt sie leicht aufgeregt.
Ich kann ihr so ein Leben mit mir nicht zumuten.
Ich muss jetzt unbedingt die richtigen Worte finden.
"Weißt du, ich finde, dass du ein wirklich wunderbarer Mensch bist. Und ich will nicht, dass sich daran was ändert.", ich atme tief ein und tanke Kraft für das was ich jetzt sagen werden.
"Ich möchte nicht, dass das gute in dir zerbricht. Deswegen....können wir....nicht mehr zusammen sein.", spreche ich nun aus.
Ich spüre wie Jess verwirrter Blick mich durchbohrt und ich kann ihr die Ungewissheit im Gesicht ablesen.
"Was? Wieso verlässt du mich?", fragt sie schnell.
"Nicht um dir weh zu tun. Das musst du mir glauben.", sage ich mit zittriger Stimme und lasse meinen Blick zum Boden gleiten.
"Du hast mir gesagt du würdest mich nie verlassen und, dass du den Rest deines Lebens mit mir verbringen willst. Und jetzt? Kannst du mich nicht mal ansehen und mir zumindest sagen wieso?", fragt sie völlig aufgebracht.
Ich wende meinen Blick wieder zu ihr hoch und erkenne Verzweiflung in ihren Augen.
Meine stattdessen wollen sich mit Tränen füllen. Aber ich muss sie zurück halten und stark bleiben.
"Ich weiß was Priorität hat und habe keine andere Wahl.", sage ich und versuche stark zu wirken. Obwohl ich innerlich gerade zerbreche.
"Wenn es nicht wegen einer anderen Frau ist, dann muss etwas anderes vorgefallen sein. Denn liebe löst sich nicht einfach in Luft auf.", sagt sie laut.
"Wir können nicht zusammen sein.", sage ich und meine Augen füllen sich wieder mit Tränen. In Anbetracht dieser Situation, weiß ich nicht, wie lange ich diese noch zurück halten kann.
"Bitte Jess, du....musst ohne mich glücklich werden."
Obwohl mich der Gedanke daran krank macht.
Sie sagt nichts dazu.
Sie sieht mich nur sprachlos und verletzt an.
"Es tut mir leid.", sage ich leise und drehe mich um. Ich ertrage ihren verletzen Blick nicht mehr.
Es zerbricht mir mein Herz.
Aber ich liebe sie zu sehr und möchte das sie glücklich wird.
Auch wenn das heißt auf meine Traumfrau zu verzichten.
Ich drehe mich nochmals kurz um und sehe sie an.
"Nur weil wir nicht zusammen sein können, ändert das nichts an meinen Gefühlen für dich.", sage ich sanft und gehe mit schnellen Schritten weg.
Während ich laufe laufen mir die Tränen an den Wangen herunter.
Ich weiß, dass es für mich unerträglich sein wird ohne sie.
Aber es musste sein.
Ich will nicht, dass sie wegen mir ihre Zukunft versaut und sich verändert.
JESS
Ich stehe wie versteinert da und sehe zu wie er sich immer mehr von mir entfernt.
Ich stehe einfach nur da, ohne ihn aufzuhalten. Ohne ihm zu sagen er soll nicht gehen, er soll mich nicht verlassen.
Meine Augen füllen sich mit Tränen.
Wieso? Wieso hat er Schluss gemacht?
Ich muss erst mal das ganze realisieren. Ist dass gerade wirklich passiert?
Die Tränen laufen mir die Wangen runter und ich wische sie mir mit der Hand weg.
Als schließlich nichts mehr von ihm zu sehen ist, gehe ich weg und mache mich auf den Weg nach Hause.
LIAM
"Was? Das ist wirklich passiert?", rede ich mit einem Kumpel am Telefon.
Ich ziehe meinen Schlüssel raus und öffne die Haustür.
"Ich rufe dich zurück.", sage ich als ich das Haus betrete.
Was ist denn hier los?
Die Musik ist so laut aufgedreht.
Gehts ihnen noch gut?
Und dann noch so ne Schnulzen-Musik. Würg!
[Ein Gif oder Video wurde hier in einer neueren Version von Wattpad hinzugefügt. Aktualisieren, um es dir anzusehen.]
Ich laufe durch den Gang und sehe Alex der gerade in die Küche will.
"Ist das Jess?", frage ich laut, da er mich sonst nicht hören würde.
"Ja.", sagt er genervt. "Das geht schon seit Stunden so."
"Ist was passiert? Oder wieso dieses depressive Lied?", frage ich.
Er zuckt mit den Schultern.
"Keine Ahnung. Ich bringe ihr jetzt einen Tee und sehe nach was los ist.", ruft er.
Meine güte ist die Musik laut. Wir müssen schreien um uns zu verständigen.
Mit dem Tee in der Hand klopft Alex an Jess Tür und geht rein.
Ich bleibe bei der Tür stehen und lehne mich gegen den Türrahmen.
Jess liegt auf dem Bett und stellt gleich die Musik leiser als sie und sieht.
"Hey Jess.", sagt Alex mit einer sanften Stimme. "Ich habe dir Tee gekocht."
Sie richtet sich auf. "Danke.", sagt sie leise und nimmt die Tasse entgegen.
Sieht so aus als hätte sie geweint.
Ob sie mit Josh Streit hatte?
"Wie heißt dieser Song?", fragt er immer noch mit einer sanften Stimme.
"Stranded. Von Jennifer Page. Gefällt er dir?", kommt es von Jess.
"Ja, am anfang fand ich ihn schön. Nach einer Stunde hat er mir weniger gefallen. Und jetzt hoffe ich nur noch, dass die Frau ertrinkt."
"Raus hier.", schreit ihn Jess an.
"Oh gott, lass mich mal ran.", sage ich kopfschüttelnd und grinsend wärend Alex das Zimmer verlässt.
Er hat so was von keine Ahnung wie man mit Frauen redet.
Ich schließe die Tür hinter mir und setze mich neben sie.
"Was ist los?", frage ich und lege meinen Arm um sie.
Sie lehnt ihren Kopf auf meine Schulter aber gibt mir keine Antwort auf meine Frage.
Eine zeitlang sitzen wir so da und schweigen.
Doch nach einiger Zeit, bricht Jess das Schweigen.
"Josh hat sich von mir getrennt"
Ich sehe sie baff an.
Josh hat mit ihr Schluss gemacht?
Das kann doch nicht sein! Er ist verrückt nach ihr!
Ich streiche ihr über den Kopf.
"Bist du sicher, dass es aus ist?", frage ich sanft.
Sie nickt. "Er konnte mir keine plausible Erklärung dafür geben, aber ja. Er hat es mir sehr deutlich gemacht, dass wir nicht mehr zusammen sein können."
Ich verstehe den Jungen einfach nicht.
Jess ist die totale Traumfrau! Wie kann er sie einfach verlassen?
"Es war alles so perfekt.", beginnt Jess mit dem Reden. "Ich dachte Josh wäre perfekt für mich. Was ist los mit mir? Sabotiere ich mich selbst, oder wieso musste er mich verlassen?"
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an dir liegt.", sage ich überzeugt.
Sie steht auf und trinkt ihren Tee.
"Was hälst du davon wen du diesen Song jetzt abstellst?", frage ich als sie die Tasse wieder zurück auf den Nachttisch liegt.
Dieser Song macht uns langsam wahnsinnig mit diesem ständigen Replay.
"Ich finde ihn schön.-"
"ausstellen.", falle ich ihr ins Wort.
Sie sieht mich böse an aber stellt es dennoch ab.
"Na endlich.", hören wir Alex rufen.
Ich laufe auf Jess zu. "Und jetzt kommst du mit und wir gehen was Trinken."
Sie schüttelt den Kopf.
"Jess, es tut dir sicher gut dich ein wenig ab zu lenken.", versuche ich sie zu überreden.
Aber sie bleibt stur und beharrt darauf, dass sie zu Hause bleiben will und sich erst mal ein entspannendes Bad nehmen wird.
Na gut. Ein Bad wird ihr sicher auch gut tun.
Ich laufe in mein Zimmer und wähle Josh's Nummer.
Ich muss verstehen was mit ihm los ist. Denn ich mag es nicht Jess so leiden zu sehen.
"Hallo.", geht er ran.
"Hei Josh, wieso hast du mit Jess Schluss gemacht?", frage ich gerade heraus.
Okay, vielleicht ist es etwas zu direkt, aber ich war nie derjenige der um den heißen Brei herum redet.
Für eine kurze Zeit schweigt er. Doch dann bekomme ich meine Antwort.
"Weil ich sie liebe. Aber ich kann sie nicht glücklich machen.", sagt er und hört sich ziemlich traurig an.
"Was redest du denn da? Sie war glücklich mit dir.", gebe ich von mir.
Er seufzt. "Sie war auch bereit alles liegen und stehen zu lassen um mit mir nach Berlin zu kommen. Sie war bereit für mich zu lügen. Ich möchte nicht, dass sie sich verrändert oder meinet wegen alles aufgibt. Und es später vielleicht mal bereut."
WOW, jetzt bin ich sprachlos.
Mit so etwas habe ich nicht gerechnet.
Er verzichtet auf Jess damit sie ihr Leben normal weiter leben kann.
"Ich kann nicht glauben, dass ich das sage aber, dass ist echt sehr rücksichtsvoll von dir.", sage ich und meine es wirklich ernst.
"Trotzdem überlege dir gut was du tust.", füge ich noch zu.
Kurz druf beenden wir das Telefonat.
JESS
Nach dem Bad beschließe ich nach draußen in den Garten zu gehen.
Ich schaue zum Himmel hoch.
Heute ist der Himmel sehr schön, bedeckt mit vielen Sternen.
Auch der Mond ist gut sichtbar. Man sieht es, dass der Frühling fast da ist.
Ich atme tief ein und aus.
Ich weiß nicht was ich tun soll.
Ich fühle mich verletzt und verzweifelt.
Obwohl ich mir vorgenommen habe weder an Josh noch an meine Gefühle für ihn zu denken, fallen mir dennoch ständig die Tränen runter. Ich kann es einfach nicht kontrollieren.
Als ich ein Geräusch höre schrecke ich kurz auf.
Aber sehe gleich, dass es Liam ist der um die Ecke kommt.
"Geh weg. Ich möchte alleine sein.", sage ich laut und drehe ihm den Rücken zu.
"Ich mache mir Sorgen und würde dir gerne helfen.-"
"Ich brauche nichts.", falle ich ihm ins Wort.
Ich will einfach nur alleine sein.
Meine Hände balle ich zu Fäusten.
"Ich würde gerne stark bleiben und aufhören zu weinen. Aber ich schaffe es nicht. Ich fühle mich verletzt und.-"
Ich mache einen Halt als ich merke, dass Liam die Tränen runter fallen.
"Wieso weinst du?", frage ich erstaunt.
Er wischt sich die Tränen weg.
"Weil du weinst und es mich verletzt wenn du traurig bist.", sagt er und kommt auf mich zu.
"Ich möchte einfach nur für dich da sein.", sagt er und nimmt mich in den Arm.
"Ich verlange nichts von dir. Ich möchte nur für dich da sein. Du wirst immer auf mich zählen können, egal was kommt." flüstert er mir zu.
Das was er gerade zu mir gesagt hat ist echt süß. Ich bin ihm dafür echt sehr dankbar.
Die Tränen strömen nur noch an mir herunter.
Da stehen wir nun. Umarmend und weinend unter einem wunderschönen Sternenhimmel.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top