10.Mittagessen

Jess Outfit

JOSH

"Du hättest doch nicht extra her kommen müssen. Ich habe immer nur eine kurze Mittagspause. ", sagt mir Jess als ich sie überrasche und mit ihr zu mittag essen will.
"Dann essen wir halt schnell." gebe ich von mir.
Jess zieht eine Braue hoch.
"Ich habe keine Zeit um irgendwo essen zu gehen. Ich hole mir meistens schnell einen Burger oder ein Sandwich und esse unterwegs.", grinst sie.
"Dann heißt es wohl, wir gehen Burger essen.", erwiedere ich.
"Was ist wenn dich jemand erkennt?" fragt sie mich.
"Dafür habe ich schon gesorgt.", sage ich und ziehe mir ein Basecap über den Kopf und setze eine Sonnenbrille auf.
Jess fängt an zu lachen.
"Was machst du wenn keine Sonne mehr scheint?", fragt sie wärend wir laufen.
"Trotzdem Sonnenbrille.", antwore ich und zucke mit den Schultern.

Wir halten vor einem Burgerladen und ich runzle mit der Stirn.
"Das ist nicht fair..du hast dir den Laden ausgesucht der hier um die Ecke ist damit du schnell wieder zurück kannst.", schmolle ich.
"Das stimmt doch garnicht.", sagt sie rasch. "Hier gibt es nun mal die besten Burger. Lass dich überraschen. Ich lade dich ein.", sagt sie und geht rein.
"Nein, warte...ich will nicht...", aber sie ist schon weg.
Ich will nicht, dass sie mich einlädt.
Ich habe genug Geld und es fühlt sich falsch an mich von jemandem einladen zu lassen der hart für ein bisschen Geld arbeiten muss.

Sie kommt raus und hält mir einen Burger vor die Nase.
"Du musstest mich nicht einladen.", sage ich verlegen.
"Acht bitte...was ist schon ein wenig Geld.", sagt sie und beißt in ihren Burger rein.
Was ist schon Geld?
Für die meisten Leute leider einfach alles.
Sie ist wirklich einzigartig.

Wir laufen ein wenig durch die Straßen, essen und reden dabei.
Dieser Burger schmeckt tatsächlich unglaublich gut.

"Wie läuft es eigentlich bei der Arbeit?", frage ich sie.
Sie atmet tief ein.
"Nicht besonders gut. Es ist so schlimm, dass ich mir ernsthaft Gedanken darüber mache alles hin zu schmeißen und wieder nach Hause zu gehen. Nach Italien zurück." sagt sie.
Ich habe mich verschluckt als ich das gehört habe und muss laut husten.
"Geht es?", fragt sie und klopft mir leicht über den Rücken.
Ich kriege mich schnell wieder ein.
"Aber das tust du doch nicht...oder?", frage ich erschrocken.
Sie zuckt mit den Schultern.

Ich möchte garnicht daran denken, dass sie wieder weg ziehen könnte.
Ausgerechnet jetzt wo wir uns so gut verstehen.

"Was ist eigentlich passiert?", frage ich nun.
Jess kaut ihr Burger fertig und beginnt dann zu erzählen.
"Wir haben einen Auftrag bei einer Model Agentur und die Leute dort sind nicht auszuhalten."
Ich runzle die Stirn.
"Ist es so schlimm das du dir Gedanken darüber machst alles hin zu schmeißen?", frage ich und nehme den letzten Bissen meiner Burgers in den Mund.
Jess bleibt stehen und seufzt.
"Weißt du, wenn das ein Job wäre wie die anderen in der Vergangenheit, dann würde ich es auch nicht hinschmeißen wollen. Aber diesmal ist es anders. Wir haben mit Leuten zu tun die unsensibel und gemein sind. Die nur an sich selbst denken können und ich merke, dass ich gegen diese Situation zu kämpfen habe, mit der ganzen Kraft die ich besitze.", erzählt sie sanft.
Ich weis leider ganz genau wie es in dieser Welt abgeht.
Es tut mir echt leid das es Jess so sehr zu schaffen macht.

Wir sitzen auf einer Bank in der Nähe ihrer Arbeit.
"Ich weiß, die Leute in diesem Beruf können echt unerträglich sein. Ich habe auch oft mit solchen Leuten zu kämpfen. Aber du darfst dich nicht unter kriegen lassen.", versuche ich ihr Mut zu machen.
Sie lächelt mich an.
"Deswegen warst du auch so eine Überraschung." sagt sie lächelnd.
Ich schaue sie verwirrt an.
Wie meint sie das?
Sie grinst und redet gleich weiter. "Ich habe dich ganz falsch eingeschätzt und jetzt wo ich dich besser kennen gelernt habe, muss ich gestehen, fühle ich mich echt schlecht für die Art und Weise wie ich mit dir umgegangen bin.", sagt sie sanft.
Ich schaue sie sprachlos an.
Das hat sie wirklich gesagt?
Ich habe es tatsächlich geschafft das sie die Meinung über mich ändert.
Wie süß von ihr, aber sie muss sich nicht deswegen schlecht fühlen.
"Ob du es glaubst oder nicht, ich fand es gut.", sage ich grinsend.
Sie schaut mich verblüfft an.
"Wieso?"
Ich lache und versuche es ihr zu erklären.
"Weißt du, niemand sagt mir sonst solche Sachen. Alle schmeicheln mir immer und heucheln mir etwas vor. Egal ob es um Mädchen, Freunde oder um die Arbeit geht. Aber du....du bist so anders als die anderen.", gebe ich zu.
Jess lächelt. Meine Worte scheinen ihr gefallen zu haben.
"Anders schräg? Anders nervig?", stichelt sie.
"Eher anders überraschend....im besten Sinne." sage ich und schaue ihr fest in die Augen. "Ich meine, du sagst Dinge zu mir, die sich sonst niemand zu sagen traut. Und bringts Seiten an mir zum Vorschein, die ich selbst nicht kenne.", sage ich und schaue ihr weiterhin fest in die Augenn "Ich finde das toll. Ich finde du bist toll.", füge ich hinzu und kämpfe gegen den drang sie zu Küssen.
Man, dieses Mädchen hat es mir wirklich angetan.
Aber ich mus es langsam angehen lassen.
Was langsam wächst, wird irgendwann richtig gut werden.
Trozdem verspühre ich den starken Drang sie küssen zu wollen.
Doch wie gesagt, das tue ich nicht.
Ich möchte diesen Moment nicht kaputt machen.

"Ich....muss...jetzt gehen.", sagt sie stotternd. "Sonst komme ich zu spät.", fügt sie hinzu.
Schade das sie ausherechnet jetzt gehen muss.
Wir stehen beide auf.
"Es war schön.", lächelt sie mich an.
"Ja, finde ich auch. Dann bis bald.", sage ich sanft.
Sie ist im Begriff zu gehen, bleibt dann aber abrupt stehen.
Sie dreht sich um und kommt auf mich zu.
Ich spühre wie ich nervös werde.
Sie kommt wieder zurück.
Süss lächelt sie mich an und gibt mir einen Kuss auf die Wange.
Wir sehen uns einen kurzen Moment in die Augen, ehe sie schnellen Schrittes dann doch geht.

Grinsend bleibe ich stehen und schaue ihr nach.
Langsam fahre ich mich mit der Hand über die Wange.
Es war zwar nur ein Kuss auf die Wange, doch es war ein Kuss von ihr.
Sie beginnt sich mir zu öffnen und scheinbar mich zu mögen.
Ich könnte nicht glücklicher sein.

...
Wie findet ihr es bis jetzt?😄
Was hat euch am besten gefallen?

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