Mitten in der Nacht würde ich mit dröhnenden Kopfweh wach.
Ich deckte mich ab und fuhr durch meine Haare, bevor ich neben mich blickte.
Scott schien tief und fest zu schlafen.

,,Danke das du immer für mich da bist !",ich beugte mich nach unten um einen kleinen Kuss auf seine Wange zu setzen.

Dann stand ich auf und machte mich auf den Weg in mein Badezimmer.
Ich schaltete das Licht an und stellte mich vor das Waschbecken um mir ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht zu klatschen.
Ich öffnete den Spiegelschrank und holte eine Packung Kopfschmerztabletten heraus.
Ich legte eine Tablette auf meine Zunge und hielt meinen Kopf unter den Wasserhahn um ein wenig Wasser in meinen Mund laufen zu lassen.
Dann schluckte ich.

Als ich wieder nach Oben in den Spiegel blickte, stand einen Meter hinter mir der Clown!
Sofort drehte ich mich um.
Aber Pennywise war weg.
Einfach verschwunden!

Stattdessen stand da Scott.
Sofort spürte ich Erleichterung.
Komisch, ich hatte gar nicht bemerkt das er mir gefolgt war.

,,Du bist ein verdammter Psycho, Mitch !", sprach er ,und machte dabei einen Schritt auf mich zu.

Unsicher ob ich ihn richtig verstanden hatte schüttelte ich meinen Kopf.
,,Was ?"

,,Du hast mich schon verstanden!
Du bist verrückt! So jemanden wie dich brauchen wir bei Pentatonix nicht !
Wir sollten dich in eine Psychiatrie stecken!
Das wäre das beste!", Scott's Stimme wurde lauter.

Jetzt stiegen mir die Tränen in die Augen.
,,Scott das ist nicht witzig! Du hast doch gesagt das du mich nicht für verrückt hältst ?"

Scott kam weiter auf mich zu und packte mich an den Schultern!

,,Du Stück Scheiße hast mir vorhin wirklich geglaubt !
Ich hasse dich Mitchell !
Du warst noch nie wirklich mein Freund!",ich drückte Scott von mir und sank weinend zu Boden.

,,Las mich einfach in Ruhe ! ",ich presste meine Augen zusammen.

War das wirklich sein Ernest ?

In diesen Augenblick wurde die Badezimmer-Tür geöffnet.

Und herein kam .... Scott.

Was?

,,Mitch?",seine Stimme war besorgt.

Aber Scott stand doch gerade noch vor mir !

,,Mitch ! Alles okey ? Was ist passiert?"

Ich schüttelte erneut den Kopf!
,,Bitte werft mich nicht aus Pentatonix !"

Sofort legte Scott einen Arm um mich.
Ich rutschte weg.

,,Wieso bist du plötzlich so freundlich zu mir? Ich versteh .... nichts mehr!"

Scott zog seine Augenbrauen nach unten.
,, Wann war ich denn bitte nicht freundlich zu dir ?"

Ich schniefte.
,,Gerade! Tu nicht so ! Du meintest das wir nie Freunde gewesen wären!"

Der Blonde schüttelte den Kopf.
,,Hör mir zu! Ich bin gerade von deinen Schreien wach geworden!
Du bist der beste Freund den man sich wünschen könnte ! Ich würde nie so etwas behaupten. Außerdem ist PTX ohne dich Nichts! Wir würden dich nie dazu zwingen auszutreten!"

,,Aber du warst doch gerade da ....",ich versuchte verzweifelt meine Gedanken zu ordnen.
Ohne Großen Erfolg.

,,Wir sollten weiterschlafen. Morgen überlegen wir dann was vielleicht hinter diesem ganzen Zeug stecken könnte",er legte mir aufmuntern eine Hand auf die Schulter.

Ich nickte.

Plötzlich spürte ich einen Arm unter meinen Knien und  Scott hob mich ,das zweite mal an diesem Tag, hoch und brachte mich ins Bett.

Diese Geste entlockte mir ein kurzes lachen.

Er schlüpfte neben mir ins Bett und deckte uns zu.

Dann schliefen wir.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte stieg mit der leckere Geruch von Pancakes in die Nase.
Langsam schälte ich mich aus meiner Bettdecke und ging die Treppen nach Oben zur Küche, in der Scott fleißig dabei war Pancakes zu backen.

,,Morgen"

Als mich Scott bemerkte drehte er sich um und schenkte er mir ein Lächeln.
,,Guten Morgen ! Ich hab uns Starbucks geholt.... Heute brauchen wir dringend Kaffee."

Mein Blick fiel auf zwei Starbucks Becher die auf dem Tisch standen.
Auf einem stand Scott auf dem anderen Mitchy.
Bei diesem Anblick stiegen mir ungewollt die Tränen in die Augen, als hätte ich in den letzten 24 Stunden nicht genug geweint...

,,Ach Mitch ...",Scott kam zu mir und umarmte mich.

Ich wischte die Tränen schnell wieder weg.
,,Sorry... es ist nur so das du mir wirklich fehlst. Hier alleine zu wohnen ist schrecklich"

Scott schaute verlegen zu Boden bevor er antwortete.
,,Es tut mir wirklich leid dich hier so alleine zu lassen! Du fehlst mir auch...."

Ich seufzte.
,,Las und einfach essen... Danke übrigens .... für alles"

Wir deckten den Tisch zusammen und fingen zu essen an.

Nach einer Weile unterbrach Scott die unangenehme Stille.
,,Hast du dir eigentlich schon mal überlegt einen Mitbewohner zu suchen?"

Ich schluckte den letzen Bissen meines Pancakes runter und nickte.
,,Ja... aber ganz ehrlich... wer würde hier den bitte mit einziehen?
In meinem Freundeskreis ist niemand der irgendwie ne Wohnung sucht.
Und ein Fremder ist auch keine Option."

Scott überlegte.
,,Vielleicht finden wir ja noch jemanden..."

Ich stimmte zu.

Scott wechselte das Thema :,,Wir sollten jetzt erstmal über das ganze Zeug von Gestern sprechen... wann hat das alles denn angefangen ?"

Augenblick wurde meine Stimmung schlechter.

,,Naja alles ist passiert nachdem wir den Film angeschaut haben. Eigentlich bin ich ganz nor-„

Ich wurde von dem klingeln Scott's Handys unterbrochen.
,,Augenblick", er zog sein Handy aus der Hosentasche und nahm ab.

,,Oh Hi....
Ja tut mir leid.....
Was ???
Ich bin bei Mitch... er hat...
Ja...ja ...ich beeil mich....
Ich bin unterwegs",er legte auf.

,,Was ist los?",ich zog verwirrt eine Augenbraue nach oben.

,,Sorry Mitchy ich muss los... Mason (Scott's Freund) war dran.
Irgendwas is passiert, ich muss nach Hause",er stand auf und legte seinen Teller in die Spüle und rannte die Treppen runter.

Ungläubig schaute ich ihm hinterher.
,,dein Erst ??"

Scott blieb stehen.
,,Tut mir wirklich leid Mitch ... aber es ist wirklich dringend.
Ruf mich einfach an fals was passiert",mit diesen Worten verschwand er in meinem Zimmer um seine Sachen zu holen.

Angepisst stand ich auf und folgte ihm langsam die Treppen nach unten.
,,Nach dieser ganzen Scheiße lässt du mich einfach allein ? Wirklich ? Scott ?",ich verschränkte meine Arme.

Der Blonde hatte jetzt alles zusammen gepackt und rauschte an mir vorbei zur Haustür.

,,Mitch ... bitte. Es tut mir wirklich leid.
Es wird schon nichts passieren!Tschau",und so verschwand er einfach nach Draußen.

Das konnte nicht sein Ernst sein!
Ich starrte auf die Tür vor mir.
Scheiße!
Einsamkeit war das letzte was ich jetzt brauchte!
Das was Gestern im Bad passiert war, wirkte so verdammt real ...
Wäre ja nicht so das ich nicht an Geister glauben würde.

Scott und ich haben mal zusammen in nem Hotelzimmer geschlafen.
In dieser Nacht hatten wir beide irgendeine dunkle Figur in unserem Zimmer gesehen.

Definitiv nichts Menschliches.
Wieso sollte also dieser Clown nicht existieren?

Komisch ... so hatte ich eigentlich noch nie über die ganze Sache gedacht.
Ich meine, natürlich nicht.
Jeder normale Mensch würde mich für komplett verrückt halten.
Ich halte mich ja selber irgendwie für verrückt.
Als wäre alles ein schlechter Traum.
Wen das alles real wäre müsste ich wenigstens nicht mehr an meiner geistigen Gesundheit zweifeln...

Was mir wiederum wirklich Angst machte war der Gedanke, das dieser Clown echt sein könnte ! Und dieses Ding war scheiß gefährlich!
Ich glaube die Beschreibung "schlechter Traum" trifft wirklich auf das zu was ich gerade erlebte.

Wie aufs Stichwort hörte ich ein rascheln aus meinem Zimmer kommen.