Kapitel 5. Klarheit

Sasuke und Kakashi standen sich Angesicht zu Angesicht gegenüber mit gezogenen Kunai und waren allezeit zum Angriff bereit. Die Wunde des Jonin, welche immer noch bei jeder Bewegung blutete, tat höllisch weh und raubte ihm den Atem sowie den Verstand. Der Treffer hatte gesessen und bewirkte, dass der Grauhaarige extrem in seinen Bewegungen eingeschränkt war. Sasuke brachte diese Erkenntnis zum Grinsen. Sein Sensei war ihm ausgeliefert wie ein Schwein der Schlachtbank des Metzgers. Eine Flucht schien für ihn unmöglich, denn nur ein Wunder konnte ihn angesichts der Situation noch retten. An Wunder glaubte der Hatake jedoch nicht und gab sich seinem Schicksal schon hin, aber seine Schüler musste er weiter bis zum Äußersten beschützen. Das war seine Aufgabe, weshalb er angriffsbereit die Augen verengte und den Uchiha musterte.

Der bloße Schlagabtausch war längst getan, weshalb dem Jonin schmerzlich bewusst wurde, dass er verlieren würde. Seine Schulter war getroffen und vermutlich ausgekugelt, so wie sie gedreht wurde von Sasuke. Jutsus schienen die Kinder nicht zu benutzen, sodass er ausschließen konnte, dass Shinobi dafür verantwortlich waren. Auch der Schwarzhaarige benutzte keine, da die Kinder dabei verletzt werden könnten, vermutete Kakashi waghalsig.

Das Risiko, die Bewohner des Dorfes zu verletzen, war selbst dem Uchiha in diesem Zustand klar, sodass er -ohne zu zögern- zu den Waffen griff. Seine eigenen Leute -in diesem Sinne- konnte er nicht in Gefahr bringen, weshalb er nun auf seinen Lehrer zusprang. Mit gezogener Klinge schlug er diese auf die Kakashis, welcher Mühe hatte, da mitzuhalten. Sein Arm schmerzte bestialisch bei diesem Druck und klappte beinahe weg, wäre er nicht zurückgesprungen und auf Abstand gegangen. Seine Schulter auf der einen Seite und die klaffende Schnittwunde auf der anderen - keine guten Voraussetzungen in einem Kampf. ,,Kannst du nicht mehr, Kakashi?!" verhöhnte Sasuke ihn und zuckte mit den Mundwinkeln, ehe sein Grinsen zurückkehrte. ,,Bist du etwa nicht stärker?!" es machte dem Genin Spaß, so mit seinem Sensei umzugehen. Aber.. War das überhaupt Sasuke? War er überhaupt bei Bewusstsein?

Wie als hätte ein Geistesblitz eingeschlagen, hob der Grauhaarig ruckartig den Kopf und musterte noch genauer als zuvor seinen Schüler. Er torkelte wie alle anderen Kinder, grinste breit und irre, schien keine Rücksicht auf sein Opfer zu nehmen, während seine Augen halb geschlossen waren. Die Trance nahm ihn ein und es wirkte so, als würde er gesteuert werden. Aber von wem war die Frage, die keiner beantworten konnte, worauf sie aber schleunigst eine Antwort brauchten. Denn dem Jonin war klar, dass er nur diese Nacht lang Zeit hatte. Am Tag würden die Wirkungen sicherlich wieder verschwinden und noch länger warten, durfte er nicht, sonst kostete es weitere Tote. Auf sein Team konnte er aber im Moment auch nicht setzen, da Sakura sich um den bewusstlosen Naruto kümmern musste und nebenbei hatte sie noch das Kind mit dem Kürbis auf dem Kopf am Hals hängen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als den Uchiha zurückzuerlangen und mit ihm nach einer Lösung zu suchen.

Naruto schmuste, während seine Freunde um Leben und Tot kämpften, weiter mit der weichen Dunkelheit, die ihn wärmte und.. Fell besaß? Kaum war es in seinem Hirn angekommen sprang er panisch, auf welchem Vieh er wohl gelandet war in seiner Fantasie, auf, rollte schnell zur Seite und fiel einige Meter auf den glänzenden Boden zu. Im Augenwinkel nahm er nur verschwommen etwas oranges wahr, ehe sein Weg plätschernd im Wasser endete. Murrend, warum ihm so etwas in einem Traum passierte und er nun klatschnass war, erklang daraufhin ein tiefes Lachen. *Das ist doch kein Traum, du Hohlbirne.* verwirrt riss er seinen Körper in eine sitzende Position und starrte mit riesigen Augen das Tier vor sich an. ,,F-Fuchs-g-geist." ungläubig blinzelte er kurz, bevor sich sein Atem verschnellerte und seine Lungen dabei beinahe rissen. Sein Herz hämmerte laut gegen seine Brust, sprang beinahe heraus und seine Augen waren so weit aufgerissen, dass sie fast herausquollen.

Knurrend legte sich der Fuchs hin und streckte seine Nase durch die Gitter seines Käfigs, ehe er Naruto anschnaubte und zu sprechen begann. *Bilde dir nichts darauf ein. Wenn du stirbst, bleibe ich in einer Leiche versiegelt. Darauf habe ich keine Lust.* ,,Also willst du uns helfen?" er verstand es zwar nicht ganz warum, aber Hilfe könnten sie tatsächlich brauchen, wenn er seine letzten Bewusstseinsmomente in sein Gedächtnis rief. Wieder knurrte der Bijuu und knallte seine große Pranke neben Naruto, um ihn wachzurütteln, was das aufspritzende Wasser bereits allein tat. *Jetzt mach kein Märchen daraus. Ich will nur überleben. Euer mickriges Leben geht mich einen Dreck an.* machte er lautstark klar, sodass seine Stimme an den Wänden widerhallte und der Uzumaki nickte.

,,Auch wenn das nicht richtig ist, wie du denkst, haben wir besseres zu tun." *Das ist eine einmalige Sache. Mir ist egal, was ich hier wie tue.* seufzend legte der Junge seinen Kopf in den Nacken und fuhr sich mit einer Hand durch die blonden Haare. Dieser Fuchs war schwer zu verstehen und umzustimmen. Dessen war er sich nach diesen wenigen Minuten bewusst und würde das auf später verlegen. Die Zeit drängte und lag ihnen mit Kunais im Rücken. ,,Hast du denn schon eine Idee, was das ausgelöst haben oder sein könnte, echt jetzt?" während der Fuchs seine Pfote zurückzog, setzte sich Naruto ordentlich hin und sah ihn abwartend an. Immerhin hatte er davon absolut keinen Plan. *Denk doch mal nach.* Er richtete sich im Sitzen zu seiner vollen Größe auf und blickte mit seinen roten Augen zu ihm hinab.

Ein Schulterzucken ließ ihn die Seelenspiegel zu Schlitzen verengen. Zudem legte er noch seine Ohren an und fletschte die Zähne. *Das sind beschworene Dämonen. Ihr Verhalten deutet klar darauf hin. Das muss man doch wissen.* kopfschüttelnd zeigte der Genin, dass er davon noch nie etwas gehört hatte. Woher auch? In so einen Fall war er noch nie hineingerutscht. *Sie haben es vorzüglich gerade auf dich abgesehen, weil sie mich als Gefahr in ihrem Revier sehen.* ,,Und warum töten sie dann andere Menschen, die unschuldig sind!?" aufgebracht, da er es nicht nachvollziehen konnte, warf er die Arme zur Seite und hob die Augenbrauen an. Das ergab doch gar keinen Sinn, was der da laberte. *Das sind dämonenartige Wesen. Die brauchen Menschenblut und deren Fleisch zum Überleben, sonst können sie nicht über Körper herrschen. Sie machen Menschen in der Nacht zu Kannibalen und ziehen sich morgens mit dem ersten Sonnenlicht zurück.*

Kurz mussten die Informationen in Naruto sacken, aber etwas brannte ihm noch unaufhörlich auf der Zunge. ,,Wie wird man denn zu so einem Dämon und warum haben sie dich im Visier? Du bist doch ein Bijuu, echt jetzt." überlegend, wie er das erklären sollte -immerhin hatte er einen langen Schlauch mit etlichen Knoten vor sich- schloss der Fuchsgeist seine Augen und fing langsam an. *Es gibt verschiedene Arten, eingenommen zu werden. Welche hier vorliegt, weiß ich nicht genau. Ich konnte es bei dem Uchiha nicht genau feststellen. Dafür brauchen wir weitere brauchbare Infos. Und mich wollen sie vertreiben oder töten, weil ich eine größere Macht darstelle und das ihnen ihm Weg steht. Sie wollen die alleinige Kontrolle und keinen zweiten, der mitmischt.* vorsichtig nickend, ging der Blonde noch einmal alles im Kopf durch und stand entschlossen auf. ,,Dann hätten wir doch alles, was wir brauchen, beisammen, echt jetzt.. oh warte.. Wie bekommt man den Dämon eigentlich wieder los?" fiel ihm in letzter Sekunde noch etwas ein, was den Bijuu seufzen ließ.

Dieser Bengel verstand wirklich weniger als all seine Jinchuuriki zusammen, wenn der Fuchs einmal darüber nachdachte. *Das kann ich nicht sagen. Dafür müssen wir herausfinden, welche Art Einnahme es ist. Hast du mir denn gar nicht zugehört. Wenn doch müsstest du selbst darauf gekommen sein.* hätte der Fuchsgeist in diesem Moment die Lust dazu, hätte er sich die Hände an den Kopf gehalten und hätte diesen geschüttelt bis zu einem Schütteltrauma. An Blödheit war bei diesem Kind nichts zu übertreffen. *Wenn du jetzt zurückgehst, pass auf dieses Kürbiskind auf. Der ist ganz in der Nähe.* ,,Du machst dir also doch ein wenig Sorgen um mich, oder?" grinsend kniff Naruto seine Augen zusammen und regte das Kinn in Richtung des Bijuus. *Pah. Ich will nur nicht in dir versauern. Du verschwindest jetzt und lässt mich in Ruhe!* Der Neunschwänzige pustete den Genin noch einmal mit seinem warmen Atem an und zog sich anschließend zurück, um sich in seinen Käfig zu legen. Naruto merkte, dass er ab jetzt vollkommen ignoriert wurde und blieb einfach sitzen, da er nicht wusste, wie er zurückkehren sollte, weshalb der Fuchs ein letztes Mal schnaubte und ihm ungesehen half. Um den Uzumaki wurde wieder alles schwarz, ehe es sich kurz drehte und eine Sakura über ihm erschien, die ihn erleichtert ansah.

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