XXV - Was bleibt

17.10.2036 Marienville, Pennsylvania

"Alex-", begann ich zitternd, sobald wir zur Tür hereinkamen, "Nate- Aiden, er hat-"
Mein Ziehvater zog mich wortlos in eine Umarmung und streichelte sanft über meine Haare. 

"Ganz ruhig", flüsterte er, während ich von Tränen geschüttelt wurde, "ich weiß, Katy. Ich weiß." Schluchzend klammerte ich mich an seinem Shirt fest. Es fühlte sich an, als würde ich von meinen Sorgen ertränkt werden, und Alex war mein rettender Baumstamm in der reißenden Flut, der mich vor dem Untergehen bewahrte.

"Wieso bist du so ruhig?", fragte ich, als sich meine Stimme etwas gefestigt hatte. In Alex Blick lagen eine Menge Emotionen, aber er lächelte, als er hinter sich deutete.

"Komm mit." 

Auf wackeligen Beinen folgte ich ihm in sein Büro, nur um fast wieder zusammenzubrechen. Am Tisch lehnte niemand anderes als Nate, der mich angrinste. Er schimmerte leicht und ich konnte die Umrisse des Bürozimmers durch ihn hindurch sehen, aber er war da.
Sofort stürzte ich auf ihn zu, wollte ihn umarmen, wollte ihn nie mehr loslassen. Doch meine Hände griffen ins Leere. Sein Lächeln wurde wehmütig.

"Was?", stammelte ich, "Wie? Wieso?"

Alex legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Alia. Nate ist ihr noch vorhin im Traum erschienen. Ich weiß nicht, ob das ein Hexen-Ding oder ein Mutterinstinkt ist." Er hob lächelnd die Schultern. "Vielleicht beides. Jedenfalls hat sie Nathan materialisieren können. Ein bisschen zumindest, sie ist schließlich sehr schwach." Ich nickte und genoss das Gefühl von Erleichterung, das sich wie ein Rettungsring in meiner Flut aus Angst anfühlte.

"Sie kann es auch", meinte Nates Erscheinung mit einem Nicken zur Terrasse, auf der Lily gerade rauchte. Ich hatte erwartet, dass seine Stimme blechern oder verzerrt klingen würde, aber sie war genauso so schön brummig, wie sie immer gewesen war. Einige Tränen der Freude lösten sich aus meinem Augenwinkel und ich wollte nichts lieber als ihn umarmen. Ihn vor mir zu sehen war surreal. Aber sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er tot war, war noch surrealer. Ich wollte das alles nicht wahrhaben.

"Vielleicht solltest du dich bei ihr bedanken", meinte mein bester Freund und sah zu Lily. Ich nahm einen tiefen Atemzug und rang mit meiner Wut, die sich in den letzten Tagen auf sie angestaut hatte. Mein verletzter Stolz hielt mich zurück.

Doch sie hatte mein Leben gerettet. Ein kurzes 'Danke' würde mich schon nicht umbringen.

Zwiegespalten trat ich hinaus und ließ mich auf der Treppe neben Lily nieder, die mir wortlos eine Kippe reichte. Dankbar nahm ich sie an und atmete zum ersten Mal seit Stunden wieder tief durch - und begann zu realisieren, was passiert war.

Aiden hatte uns angegriffen. 
Nate war tot. Ein bisschen zumindest.
Aiden war auch tot. 
Lily hatte mich gerettet. 

Was zur Hölle war aus meinem Leben geworden?

Der Qualm meiner Zigarette schien meine Lungen nicht so zu füllen, wie er es sonst tat. Ich schnippte ein paar Mal gegen sie, um die Asche abzuschütteln und setzte sie wieder an meine Lippen. Die Sonnenstrahlen kitzelten mich leicht an der Nase. Es begann gerade zu dämmern, der Abend kündigte sich in diversen Orange- und Rottönen an. 

Zu strahlend. Zu glücklich. Zu schön dafür, dass Nate ihn nicht wirklich fühlen konnte.

Lily zündete sich neben mir die nächste Zigarette an. Wir hatten sicherlich schon eine ganze Packung der teuren Marlboros aufgebraucht, seit wir hier angekommen waren. Seltsamerweise schien sie einen unendlichen Vorrat davon zu haben. Sie ließ ihr Feuerzeug zurück in ihren Hoodie gleiten und stützte sich auf einer Treppenstufe ab, die Kippe lose zwischen den Lippen steckend.

"Danke", brach ich endlich das Schweigen, "für die Rettung." Ich drehte mich zu Alex um, der drinnen hinter der Terrassentür saß. Er redete mit Alia und Nathan, der als schimmernde Gestalt zwischen ihnen stand und beschwichtigend die Hände hob. Alia stand gebückt, doch sie hob drohend einen Finger in die Luft und redete auf Alex ein. 

"Alles gut." Lily winkte ab. "Nicht dafür, Kat. Außerdem kann Alia auch jederzeit mit ihm reden. Oder euch alle verbinden."

Ich atmete auf, eine sanfte Erleichterung legte sich um mein Herz, die das unangenehme Gefühl der unausgesprochenen Dinge zwischen uns für einen Moment verdrängte. Nathan würde also nie wirklich weg sein.

"Warte-", ich stockte, "heißt das, dass er ständig unsichtbar anwesend ist?" Auch, wenn ich Nate unendlich gerne bei mir wusste, war mir meine Privatsphäre doch viel wert.

"Naja", Lily wiegte den Kopf zur Seite, "nicht wirklich. Er wird nur tatsächlich präsent, wenn eine Hexe Kontakt herstellt. Dann kann er sich auch materialisieren, sodass du ihn berühren kannst. Das ist nicht ganz einfach, aber ihr habt ja einige Hexen in der Garde zur Verfügung." 

Meine Gedanken spannen das Szenario zur Geisterwelt weiter.

"Aiden . . . Deine Familie-" Ich unterbrach mich selber, aus Angst, ein zu empfindliches Thema anzureißen und die Stimmung zu zerstören.

Lily schien dennoch zu begreifen und lächelte beruhigend. "Sie können niemandem etwas anhaben. Und auch nicht bei mir sein. Ich habe sie auf magische Art und Weise getötet und verbannt. Sie sind auf der anderen Seite." Eine weitere Zigarette wurde am Boden ausgedrückt. "Ich wollte schon damals nicht riskieren, dass sie eine Lücke finden. Ich habe schließlich dennoch oft an sie gedacht - und sie waren ebenfalls kräftig."

Das Geräusch der Schiebetür ließ mich zusammenzucken. Alex trat hinter uns hinaus und ließ sich neben uns auf der Treppenstufe nieder. 

"Ich danke dir, Lily, dafür, dass du meine Tochter gerettet hast", begann Alex und schenkte Lily solch ein dankbares Lächeln, dass mir wieder Tränen in die Augen steigen. 

"War doch selbstverständlich", gab diese leise zurück, ohne ihn anzusehen. 

"Nein, ganz und gar nicht", antwortete er und ohne weitere Ausführungen wusste ich, was er meinte. Und es ließ mein Herz bis in die Kniekehlen sacken.

"Wo warst du überhaupt so lange?", wandte ich mich an sie, bemüht, nicht vorwurfsvoll zu klingen. 

Lily blickte auf ihre kurzen Nägel. "Ich wollte ihn erwischen, bevor er zu euch kommen konnte", murmelte sie leise. 

Es dauerte eine Weile, bis mein überreiztes Gehirn ihre Worte verstehen konnte: "Du wusstest, dass er hier sein würde?"

"Nicht wirklich." Sie nahm schnell meine Hand, als hätte sie Angst, ich würde wieder fliehen. Jetzt endlich sah sie Alexander an. "Aiden war damals mein Informant." 

Alex verzog gequält den Mund und nickte. "Natürlich. Wer sonst?"

"Wie konnte er von unseren Plänen wissen?", fragte ich. Die Angst, dass Lily die ganze Zeit mit Aiden in Kontakt gestanden hatte, drängte sich in meine Gedanken. Sie hatte uns schließlich schon einmal verraten. Reflexartig entzog ich ihr meine Hand. Sie wirkte gekränkt und rückte vorsichtig ein Stück von mir ab.

"Aiden hat Alia das Lebenskraut injizieren lassen und wusste genauso gut wie ich, dass es nur eine mögliche Heilung gab. Urvampirblut und das Vollmondwerk aus den Archiven", antwortete Alex an Lilys Stelle, welche die Theorie nickend bestätigte. Das bedeutete, dass sie wusste, dass wir auf ihr Blut angewiesen waren. Doch wusste sie auch vom Ende des Rituals? Wusste sie, dass wir ihren Tod geplant hatten?

"Ganz genau. Er hat mich direkt nach dem Vorfall kontaktiert und mir davon erzählt. Seitdem hatte ich die Arbeiter in Chicago schon manipuliert. Das war ewig her, verstehst du?" Lily sah nur mich an. Ihre Worte brachten die ängstlichen Gefühle zum Schweigen und langsam setzte sich das Puzzle in meinem Kopf zusammen. 

Aiden, der Alia vergiftet und weiß, dass nur Lily als Mittel zum Zweck für eine Heilung infrage kommt. 
Lily, die, um sich zu schützen, einen Haufen Arbeiter manipuliert, uns aufzuhalten und uns dann in ihre Falle laufen lässt.

"Was hat er sich denn davon versprochen?", fragte ich nach dem letzten Puzzleteil, das mir noch fehlte. 

Alexander kniff ebenfalls nachdenklich die Brauen zusammen. "Wie konnte er dich überhaupt erreichen?"

Lilys Lippen wurden schmal. "Genau deswegen habe ich ein schlechtes Gefühl. Ein sehr schlechtes. Wir sollten so bald wie möglich nach Nova Scotia reisen."

Ich schaltete sofort: "Du denkst, dass Lauren lebt?"

Nun kam Bewegung in meinen Ziehvater. "Die zweite Urvampirin? Oh, das wäre ungünstig. Ungünstig und würde soviel Sinn ergeben." Er schüttelte den Kopf und stand auf. "Entschuldigt mich, ich muss mit Alia sprechen gehen." 

Damit verschwand er nach drinnen und ich rutschte wieder näher zu Lily. 

"Wieso hast du mir geholfen?", fragte ich dann, was mir schon die ganze Zeit auf dem Herz lag, "besonders, wenn er dein Informant war."

"Ich hab euch reden hören in Gardenville. Über die Sache mit deiner Freundin. Es hat mich an etwas erinnert", gab sie nur vage zurück, "und ich wusste, dass er kommen würde, um mit mir zu sprechen, als Nathan meinte, er wäre in den Staaten. Also habe ich versucht, ihn abzufangen und zur Rede zu stellen."

Was wohl nicht allzu gut geklappt hatte. Bevor ich sie weiter ausfragen konnte, stand sie auf. "Du solltest zu ihnen reingehen. Ihr müsst reden." 

"Hast du etwa gelauscht?" Ich erhob mich ebenfalls. 

"Nein." Lily schmunzelte. "Aber jeder mit einem normalen Verstand weiß, dass ihr einiges zu besprechen habt. Wo ich nunmal nicht mit meiner Anwesenheit dazwischenfunken sollte." 

Ich nickte, unsicher, was genau sie meinte. Lily schenkte mir ein letztes Lächeln, bevor sie in den Garten davon lief.

Seufzend drehte ich mich um und trat wieder in das Büro ein. Alia war mittlerweile verschwunden.



Mit einem Räuspern unterbrach ich das leise Gespräch zwischen Alex und Nate, die an der Tischplatte lehnten.

"Hey, Katy", sagte Alexander lächelnd und winkte mich zu sich. Seine Augen waren immer noch etwas matt, aber er war nicht mehr so blass wie vorher. Ich wertete das als ein gutes Zeichen und erwiderte das Lächeln.

Ich setzte mich auf den Bürostuhl vor die beiden. 

Alexander musterte mich besorgt, dann lehnte er sich vor und streichelte meinen Arm. "Katy?", begann er leise.

Kurz befürchtete ich eine Standpauke. Dafür, dass ich Aiden nicht allein hatte besiegen können. Doch sobald ich den besorgten Ausdruck in seinen lilafarbenen Augen sah, verschwand der Gedanke. Er würde mir niemals solche Vorwürfe machen.

"Hat- Hat Aiden irgendetwas zu dir gesagt? Bevor...", räuspernd brach er ab und Nate sah mich mitleidig an, obwohl er derjenige war, dem Mitleid gebührte.

Der Gedanke, wie sein Körper ohne Herz neben mir lag, ließ eine Gänsehaut über meinen Körper wandern. Am liebsten würde ich das alles vergessen. Für immer. Vielleicht sollte ich Alia darum bitten, diese Erinnerung für mich zu löschen.

"Er hat-", ich brach ab, um nachzudenken. Bisher hatte ich alles erfolgreich verdrängt, und mich damit auseinanderzusetzen schnürte mir wieder den Hals zu. "Er hat etwas gesagt, davon, dass er sehen wolle, wie 'sie' ohne 'ihren' einzigen Sohn klarkommen würden", erinnerte ich mich dunkel.

Alexander seufzte und strich sich die Haare zurück.

"Was soll das heißen, Dad?"
Nate schüttelte den Kopf. "Nein, es ist logisch, was er meint. Aber, wieso? Wieso hasst ihr euch so? Wieso musste ich für euren Streit sterben?" Seine Stimme klang hart. Es war das erste Mal heute, dass er wütend wurde. Bisher war er sehr ausgeglichen gewesen, doch jetzt sah ich an dem Funkeln in seinen Augen die Angst.

"Bitte, erzähl es uns", unterstützte ich Nate und legte Alex vorsichtig eine Hand an den Arm. Er war in sich zusammengesunken, als würden die Schuldgefühle wie Gewichte auf ihm lasten. Nun schien er so zerbrechlich, dass es mich förmlich schmerzte.

Alex schien mit sich zu ringen, bevor er sich von mir löste und ans Fenster trat, um hinauszusehen. Er räusperte sich kurz und begann zu erzählen.

"Im 16. Jahrhundert zogen ich und Aiden durch Europa. Wir machten für einige Jahrzehnte einen Halt in Italien." Er zwang sich, tief einzuatmen.
"Wir waren unvorsichtig, hatten nur Dummheiten im Kopf und wollten unser Vampirdasein auskosten. Wir waren ja noch jung."

Ich konnte mir ein Schnauben nicht verkneifen.
Jung. Er war damals sicher schon fast 100 Jahre alt gewesen.

"Jedenfalls", setzte Alex immer noch abgewandt fort, während Nate näher zu mir rückte, "habe ich dann Alia kennengelernt. Ich wusste nicht, dass sie eine Hexe war, ich hielt sie für einen Menschen." Er drehte sich zu uns, seine Augen glänzten feucht.

"Du weißt ja, wie deine Mutter ist." Er lächelte Nate an. "Sie hat mich sofort in ihren Bann gezogen, mit ihrem Lächeln. Früher hatte sie rehbraune Augen. Ich konnte ihr nichts antun. Also habe ich sie mit uns genommen. Davon hielt Aiden nicht viel. Wir haben uns nur noch gestritten. Ich schätze, er hat sich verraten gefühlt, weil ich unsere brüderliche Liebe", er zeichnete Gänsefüßchen in die Luft, "vernachlässigte. Dieser Kampf hielt so lange an, bis er eines Tages Alia töten wollte."

Mir fiel die Kinnlade runter. Davon hatte ich nicht gewusst. Ich sollte nicht so überrascht sein, nachdem ich Aiden dabei beobachtet hatte, wie er buchstäblich Nates Herz herausgerissen hatte. 

"Aber Alia war eine starke Hexe. Sie wusste sich zu wehren. Als Aiden sich an ihr vergriffen hat, hat sie ihm sein Augenlicht genommen", erzählte Alex weiter. Mein Respekt für Alia wuchs ins Unermessliche. Ich erinnerte mich an Aidens leere, weiße Augen. Dafür, dass er nichts sehen konnte, hatte er sich ganz schön gut angestellt.

"Er war älter als ich und über die Jahrhunderte hat er gelernt, sich ausschließlich auf seine anderen Sinne zu konzentrieren, sie sind viel stärker ausgeprägt als bei uns", löste Alex die Fragezeichen in meinem Kopf auf.

"Damals erzählte mir Alia sofort von dem Vorfall und ich wusste, dass Aiden Rache wollen würde. So war er immer gewesen. Ab da definierten sich die Fronten. Ich verwandelt Alia, um sie beschützen zu können und wir flohen nach Südamerika. Seitdem sind wir auf der Flucht. Jedes Jahrhundert in einem anderen Land. Und zuletzt in den USA", endete er.

All diese Informationen, die Alex uns so lange vorenthalten hatte, auf einmal zu hören, überforderte mich ungemein. Ich wusste nicht, was ich denken, fühlen oder sagen sollte. Ich entschied mich für ein "Wow".

"Schließlich haben wir es wieder versucht. Kurz nach deiner Geburt, Nate. Zur selben Zeit nahm Aiden Nicholas bei sich auf, unsere Boten berichteten uns, dass Aiden ausgeglichener wirkte. Mehr Vatergefühle, weniger Morde. Ich habe dann damals den ersten Schritt gemacht und ihm einen Brief geschrieben. Und tatsächlich wirkte es so, als wäre das Kriegsbeil begraben. Nicholas kam zu uns zu Besuch und der Kontakt zwischen euch wurde regelmäßiger", fuhr Alex fort. "Bis es eines Tages zu viel des Guten war. Ich weiß nicht, was seine Wut wieder hat aufleben lassen. Vielleicht hat Nicholas etwas erzählt, vielleicht gab es aber auch keinen Grund. Aiden brach jeglichen Kontakt wieder ab und setzte es uns eine Frist: wenn wir nicht binnen 2 Wochen New Mexico verlassen hätten, hätte er uns erneut angegriffen."

"Warum hast du das nicht eher erzählt, Dad?", fragte Nate leise. Er sah nicht mehr wütend aus. Stattdessen genauso überwältigt wie ich.

Der Angesprochene raufte sich die Haare und trat auf uns zu. "Wahrscheinlich hätte ich das tun sollen, aber ich dachte, es ist so das Beste für euch. Ihr solltet nicht dauernd in Angst und Schrecken leben. Euch nicht verfolgt fühlen. Ich glaubte, ihr würdet ihn sowieso niemals zu Gesicht bekommen." Er verstummte kurz. "Doch da habe ich mich wohl getäuscht."

Alex tat mir furchtbar leid, wie er so in sich versunken vor uns stand. Völlig in seinen Gedanken verloren. "Alles gut", murmelte ich und versuchte aufmunternd zu lächeln, "Du wolltest uns ja nur schützen."

Mein Ziehvater straffte die Schultern. "Egal. Wäre Lily nicht gewesen-" Er beendete seinen Satz nicht. Wir alle wussten, was gewesen wäre.

Dennoch war ich mir nicht sicher, ob ich ihr wieder vertrauen konnte - oder sollte. 

"Trotzdem müssen wir an den Plan denken." Seine Worte bestärkten meine Zweifel. Mein Herz setzte einen kurzen Schlag aus, aber ich nickte. Natürlich war das wichtig. Es ging schließlich um Alia. Ich musste mein Gefühlwirrwarr einfach in den Griff kriegen. Und Lily für meine Ziehmutter opfern.

"Wir sprechen uns morgen", warf Alex uns indirekt raus, "Ruht euch ein wenig aus. Die nächste Zeit wird sicher nicht leichter werden."

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