IX - Teufelchen

12.10.2036 South Bay, Kanada

Noch im Morgengrauen waren wir ausgecheckt und hatten uns auf den Weg nach South Bay gemacht, wo Alexander uns per Anruf hin gelotst hatte. Wobei Alice praktisch im Gehen geschlafen hatte. Ihr Zustand bereitete mir von Stunde zu Stunde größere Sorgen.

Gemeinsam saßen Nathan und ich nun im geöffneten Kofferraum unseres Wagens, wo er mir den weiteren Plan mitteilte. Sein Zustand hatte sich noch gestern Abend erheblich verbessert, bei ihm trat die Heilung in gewöhnlicher Vampirgeschwindigkeit ein.

"Das Blut muss zum Kochen gebracht werden, über drei verschiedenen Flammen, in drei verzauberten Fackelhaltern", begann Nathan und ließ seinen Blick über die aufgeschlagene Buchseite fliegen.

"Warum sind wir dann hier?", fragte ich, "Können wir nicht einfach ein Feuerzeug nehmen und sie anzünden?"

Der dunkelhaarige Junge schenkte mir einen entnervten Blick mit ironischem Lächeln. "Nein, du Scherzkeks. Sie werden aus der Distanz entflammt. Hier ist der springende Punkt. Es müssen an bedeutsamen Orten Opfer erbracht werden."

Er zog eine Karte aus seiner Jackentasche und breitete sie im Kofferraum aus. Sie zeigte Nordamerika. Kurz schmunzelte ich über sein alteingesessenes Wesen - er mochte Karten aus Papier einfach zu gerne.

Nate legte seinen Finger auf Toronto, wo wir gestern gewesen waren. "Hier waren wir und hier drüben", er bewegte seinen Finger leicht nach rechts, "sind wir jetzt. Da ist New York City und hier links liegt Chicago."

Hypnotisiert folgte ich seinem Finger. Er wurde von filigranen Furchen durchzogen und war mit einem silbernen Siegelring vom Collins Familienwappen geschmückt. 

"Kat? Hörst du mir zu?"

Erschrocken schnellte mein Blick von seinem Finger zu seinen Augen. "Ja", sagte ich schnell. Auf das Kommando enttarnte mein Implantat meine Lügen - "übermäßig starker Herzschlag", verkündete mein damit verbundenes Handy. Ich verfluchte mich dafür, es nicht stumm gestellt zu haben.

Nate grinste und zog eine Augenbraue hoch. "Dann ist ja gut. Was fällt dir an der Lage der Orte zueinander auf?"

Verwirrt von der Frage blickte ich wieder auf die Karte, wo seine Finger Linien zwischen den Orten nachfuhren.

"Sie bilden ein Dreieck, eine Form der Einheit und Vollendung", stellte ich fest, woraufhin er nickte.

"In dessen Mitte, hier in diesem Nationalpark, wird das Ritual stattfinden. Er ist im Zentrum dieser heiligen Linien, die wir dadurch erzeugen. Wie Ley-Linien", erklärte Nathan weiter.

Kurz spulte ich das Gespräch in meinem Kopf erneut durch. "Warte- von was für Opfern reden wir eigentlich?"

"Sieben Menschen an jedem Ort", flüsterte Nate plötzlich.

"Menschenopfer?", rief ich entsetzt. Nathan hielt sich einen Finger vor den Mund, um mich zum Schweigen zu bringen.

"Du hättest das wissen müssen. Alex hat dir das Buch gegeben", sagte er nun vorwurfsvoll und deutete auf das dicke, schwarze Buch auf seinem Schoß.

"Tut mir leid, beim Kampf um deines und Alice Leben hatte ich keine Zeit zu schmökern", fauchte ich grimmig. Sieben Menschen. 7 - die Zahl der Menschlichkeit.

"Tu' nicht so, als wären Menschenopfer ein Problem für dich. Du hast in den letzten Wochen praktisch täglich jegliche Art von Menschen aus dem Reichenviertel ausgesaugt und mindestens die Hälfte abgeschlachtet. Drückt auf einmal deine Menschlichkeit im Gewissen?", fuhr er mich an.

Ich spannte meinen Kiefer an und blickte schmollend zur Seite. Er übertrieb. Außerdem waren das einzelne Menschen gewesen, weil ich Hunger gehabt hatte. Nicht sieben auf einem Haufen. Womöglich drückte aber tatsächlich meine Emotionalität. Wie es an manchen Tagen zufällig passierte.

Alice schnaufte leise von der Rücksitzbank. Ich hob den Blick und versuchte, ihren Zustand zu erahnen. Leider schien es ihr nicht besser zu gehen, ihre Wunden waren zwar äußerlich weitestgehend verheilt, aber sie was weiterhin blass und benommen. Meine beste Freundin konnte so nicht lange durchhalten.

"Wir müssen sie nachhause bringen", sprach Nate jetzt meine Gedanken aus. Der Dunkelhaarige warf einen mitleidigen Blick hinter sich, wo Alice auf einem umgeklapptem Sitz schlief.

Aber wir mussten das Ritual vollziehen. Anfang November stand ein Vollmond an, dessen Energie Alia für ihre Magie nutzen wollte.

"Das geht nicht", meinte ich zerknirscht, "wir müssen weiter. Aber wir können sie irgendwo unterbringen."

Nathan nahm einen tiefen Atemzug, bevor er nickte. "Ich werde sie zum nächsten Ort bringen, den ich finden kann", beschloss er dann und senkte den Blick wieder auf die Karte.

"Willst du mich etwa mit der durchgeschnippsten Urvampirin allein lassen?", fragte ich alarmiert. Nach gestern Abend legte ich nicht sonderlich viel wert auf Prime-time mit Lily.

"Ich kann dich hören, Kat", drang an entferntes Flüstern an mein Ohr. Ich fuhr herum. Lily saß am Ufer des Ontario Lake und starrte geschäftig auf die Wellen. Bisher hatte sie weder versucht zu fliehen, noch einen von uns zu ermorden. Von Alice mal abgesehen.

"Du hast doch Finn", riss Nate mich aus meinen Gedanken. Ich legte den Kopf in den Nacken und stieß ein kurzes Gebet aus. "Finn läuft seit Stunden apathisch hin und her und stellt irgendwelche Berechnungen an", murrte ich mit Blick auf eben genannten Jungen, der monoton am Ufer auf und ab lief. Seit heute morgen hatte er völlig auf Durchzug gestellt und war in Überlegungen über Alice' Zustand versunken.

"Willst du, dass sie stirbt?", fuhr Nathan mich an. Ich zog erschrocken den Kopf ein und blickte betreten zu Boden. Ich war furchtbar egoistisch. Eingeschüchtert schüttelte ich den Kopf.

Nate beugte sich daraufhin an mein Ohr und flüsterte ein "Schaffst du schon, Eisprinzessin", das mir eine Gänsehaut den Rücken runterlaufen ließ. Er tippte kurz auf die Karte, seine Fingerkuppe lag auf dem kleinen Örtchen Gardenville. "Hier, im ersten Haus am Ortseingang, werdet ihr uns finden können."

Ich nickte wortlos, drehte mich um und schnappte mir das Buch aus dem Kofferraum, um zu meinen übrigen Kumpanen zu gehen, damit Nathan das Auto nehmen konnte.

Das würde sicherlich wunderbar werden.



Lily und ich liefen am Ufer des Sees entlang, auf der Suche nach den letzten paar Menschen, die wir manipulieren wollten. Finn war in die andere Richtung losgegangen.

Die Urvampirin lief barfuß in den seichten Wellen entlang und setzte grazil einen Fuß vor den anderen.

"Alles okay bei dir?", fragte ich skeptisch, während ich mit meinen Stiefeln durch den Sand stapfte.

"Sehr gut, danke." Ich konnte nicht erkennen, ob das eine ehrliche oder spottende Antwort sein sollte.

"Der Collins-Junge scheint dir ja zu vertrauen, wenn er dich alleine mit mir hierlässt", sagte sie dann.

"Wie meinst du das?"

"Ich merke sein Misstrauen mir gegenüber. Aber dir liegt er praktisch zu Füßen", lachte sie dann.

Ich legte die Stirn in Falten. "Er ist- er ist quasi mein Bruder, also-", ich ließ meinen Satz unbeendet, weil ich selber nicht wusste, wie es um mich und ihn stand.

"Du allerdings misstraust mir kaum", erwiderte Lily nun, "sonst wärst du schließlich nicht hier mit mir."

Verwirrt blickte ich sie im Gehen an. Wusste sie von meiner Faszination? Oh, Gott im Himmel, bitte nicht. Das musste ich mir dringend aus dem Kopf schlagen. Mein letzter Schwarm hatte mich schließlich verraten, wobei eine meiner besten Freundinnen gestorben war - und Lily schien mir nicht wie die loyalste Seele.

"Du bist nicht sehr abgeneigt von mir", murmelte sie gelassen und grinste schief, eine rote Locke fiel ihr in die Augen. Auf einmal wirkte sie kaum mehr so unnahbar.

"Was?", fragte ich perplex.

"Ja, ich weiß schon. Du bist ein Jungvampir und begegnest deinem ersten und letzten Urvampir. Ich muss bewundernswert sein." Da war er wieder, der überhebliche Ton, den ich beinahe vermisst hätte.

"Ich weiß praktisch nichts über dich. Außer, dass du coole Fähigkeiten hast und scheinbar gerne rauchst", versuchte ich nicht nur sie, sondern auch mich auf den realistischen Stand der Dinge zurückzuführen.

Sie hüpfte leichtfüßig über einige Steine, die mit spitzen Kanten halb im feuchten Sand vergraben waren.

"Das ist doch mehr als genug, oder nicht? Zumal wir wahrscheinlich nicht allzu lange die Freude miteinander haben werden, Kätzchen." Ich konnte ihren Ton nicht deuten. War er drohend? Hatte sie mich durchschaut?

"Kätzchen?", wiederholte ich empört.

"Ja. Die doppelte Verniedlichung von Kaitlyn. Außerdem schaust du immer so - wie ein Kätzchen."

Ich musste lachen. "Ach ja? Wie schaut denn ein Kätzchen?"

"Angriffslustig", gab Lily unbeeindruckt zurück, ohne mich anzusehen. War das schon wieder eine verdeckte Andeutung gewesen? Eine Drohung? Himmel, war die Frau schwer zu deuten.

"Schau da vorne. Eine Gruppe feiernder Jugendlicher", riss sie mich aus meinem Zweifel und deutete vor uns, wo sich in der Distanz einige Personen um ein Lagerfeuer versammelt hatten.

"Gefundenes Fressen", murmelte ich abwesend.

"In den 70ern hatten die Jugendlichen einen wesentlichen angemesseneren Stil", murrte Lily neben mir, als wir uns der Gruppe näherten. Wenn man beinahe tausend Jahre alt war, war man wohl berechtigt eine "Früher war alles besser"- Rede zu halten.

Ich flitzte die letzten Hundert Meter und kam neben der kleinen Gruppe zum Stehen. Es waren ein paar junge Mädels und halbstarke Kerle. Sie erinnerten mich an meine Mitschüler früher. Immer hip, Teil eines aufregenden Lebens, Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. All das, was ich nicht gewesen war.

"Hallo, Hübsche." Ein blonder Junge mit Bierflasche in der Hand pfiff mir zu und schlug lachend mit seinem Freund ein. Er sah kaum älter als 18 aus. Seine Haare hingen ihm tief in die Stirn und waren sicherlich mit mindestens einer Flasche Haarspray fixiert, damit die schräge Tolle halten konnte. Wie Justin Bieber in seiner Teeniezeit.

"Möchtest du nicht etwas näherkommen? Auf meinem Schoß ist noch Platz."

Erschrocken sah ich auf. Er hielt den Kopf schief und grinste mich breit an. Eine Gänsehaut überkam mich.

Ekelhaft. Diese Art von Jungen schien es in jedem Jahrzehnt zu geben. Ich schüttelte mich kurz und überwand den Drang, ihm erst die Halsschlagader und dann den Kopf zu zerfetzen. Lily schmunzelte mir gegenüber und ließ ihren Blick kurz über mich wandern.

Ich hob fragend eine Augenbraue, bevor ich ein Mädchen, das vor mir saß, an der Schulter zu mir drehte, um sie manipulieren zu können. 

"Du bist aber ein wilder Junge." Ich hielt inne und sah auf. Lily bewegte sich auf den Blonden zu. In seinem Blick war eindeutig zu lesen, dass sie ihm ebenfalls zusagte.

"Darf ich mich auch auf deinen Schoß setzen?", fragte sie dann leicht säuselnd. Mir stieg ihr betörender Geruch sogar von dort drüben in die Nase und als der Junge hypnotisch nickte, war ich mir sicher, dass sie ihn dafür nicht einmal manipulieren musste.

Sie nahm rittlings auf seinem Schoß Platz und fuhr durch seine Haare. Dann beugte sie sich hinab und küsste ihn, woraufhin der Junge neben ihm jubelte. Der dunkelhaarige Typ war rassig, ein markanter Kiefer und ein breites Kreuz machten ihn für mich zur wesentlich besseren Partie. Doch sein Verhalten ließ auf einen wahnsinnig abstoßenden Charakter schließen. Er pfiff laut, als Lily eine Hand an die Wange des blonden Justin Biebers legte.

Verwirrt beobachtete ich das Geschehen.

Wenige Sekunden, bevor ich zu zweifeln anfangen konnte, legte sie jedoch auch ihre zweite Hand an den Kopf des Jungen. Sie unterbrach den Kuss und drehte ihm in einer simplen Bewegung den Kopf ruckartig um 180 Grad. Er fiel nach hinten über und sackte auf dem Boden zusammen, als Lily aufstand.

Ich hielt den Atem an. Ein Schauer überkam mich. Doch was ich fühlte, war keine Angst...

Die Freunde des Blonden blieben einige Sekunden perplex sitzen, bevor sie schreiend anfingen zu rennen.

"Alle hiergeblieben", rief Lily laut und deutlich. Die Jugendlichen hielten in ihrer Bewegung an.

Sie war der Manipulation ohne Augenkontakt fähig, stellte ich staunend fest. Und auch ich fühlte mich wieder gezwungen, ihr zuzuhören.

Die Urvampirin hüpfte auf den Stamm und machte ihn zu ihrem eigenen kleinen Podest. Euphorisch breitete sie die Arme aus. Unter ihren funkelnd roten Augen zeichnete sich ein schelmisches Grinsen ab.

"Ihr kommt alle mit uns mit. Kein Schreien, kein Rennen", setzte sie die Regeln, "und keine Dinge, die mir auf den Sack gehen - oder ich breche euch das Genick."




Keiner von ihnen hatte mehr einen Mucks von sich gegeben, als wir zurück zur Lagerhalle gegangen waren. Auch ich war Lily nur eingeschüchtert hinterhergelaufen.

"Das wird doch eine Katastrophe. Wie hast du vor sie umzubringen? Wir können schlecht ein großes Feuer machen", gab Finn nun wie gewohnt pessimistische Kommentare zu meiner Linken ab, als ich mit den beiden vor der großen Halle stand.

"Warum nicht? Da drin sind genügend brennbare Fässer. Ein Funken und das Ding fliegt in die Luft", versuchte Lily mich zu meiner Rechten zu überzeugen, wie das Teufelchen auf meiner Schulter. Sie war skrupellos und viel zu motiviert für diese Aktion.

"Keine gute Idee. Der Brand könnte außer Kontrolle geraten und die Gegend in Flammen aufgehen lassen-"

"Außer Kontrolle? Im beginnenden Winter? Ich dachte, du bist das Genie unter euch Vieren." Tatsächlich waren die Temperaturen in Kanada häufig unter dem Gefrierpunkt und auch heute war es wieder mehr als eisig draußen.

"Wie sollen sich die Behörden eine Flamme in einem Gebäude voller brandgefährdeter Utensilien erklären, ohne sofort an Brandstiftung zu denken?", gab Finn zurück und verschränkte die Arme.

"Wir können ein Zigarettenetui oder mein Feuerzeug zurücklassen. Das schmilzt höchstens, die Reste könne sicher nachgewiesen werden. Selbst wenn, was sollen sie tun? Uns festnehmen?" Lily stieß erneut ihr süffisantes Lachen aus.

"Hört auf jetzt", stieß ich meinem metaphorischen Engelchen und Teufelchen vor den Kopf, "wir zünden das Ding jetzt an. Ich will einfach nur fertig werden."

Mein weibliches Teufelchen lächelte Finn siegessicher an, bevor sie die Tür aufstieß und uns aufforderte ihr zu folgen.

Es war nicht meine Intention gewesen, ihr Recht zu geben, aber ich war mit den Nerven am Ende und konnte an keine einfachere Lösung denken.

Geschäftiges Gemurmel ging durch die Halle, an dessen Ende Tanks platziert waren. Sie schienen zur Lagerung von Heizöl genutzt worden zu sein. Die Frauen und Männer hatten sich in den verschiedensten Grüppchen angesammelt und plauderten über belanglose Dinge.

Ich roch den modrigen, feuchten Boden, sowie den leichten Geruch des Öls. Und Lily. Wieso roch sie so süß?

Am anderen Ende der Halle erkannte ich die Fässer, von denen die Urvampirin gesprochen hatten. Die roten Brandgefahrzeichen konnte man schon von hier sehen.

Lily nahm Anlauf und sprang sanft auf einen der besagten Tanks, ihre Locken wallten in der Bewegung wie Flammen um ihren Kopf.

"Alle mal herhören!" Auf ihr Wort drehten sich alle um.

Und auch jetzt fühlte ich mich wieder gezwungen ihr zuzuhören. Vielleicht lag das auch einfach daran, dass ihre Präsenz den ganzen Raum einnahm.

"Ihr werdet nachher alle hier bleiben. Auch, wenn euch etwas komisch vorkommt, werdet ihr nicht gehen. Keine Sorgen. Ihr werdet nicht wegrennen und nicht versuchen, das Feuer in irgendeiner Art zu stoppen", legte sie fest.

Nicht, dass sie das überhaupt schaffen könnten.

Sieben Augenpaare verfolgten jede von Lilys Lippenbewegungen. Wobei, wahrscheinlich eher neun. Ich war nicht sicher, ob Finn auch so in ihren Bann gezogen war.

"Dankeschön für eure Aufmerksamkeit! Ladies and gentleman, ich wünsche euch einen feurigen Abend." Mit einem lauten Lachen sprang sie von den Tanks hinunter und steckte sich eine Zigarette an.

Ihr Blick streifte ein letztes Mal durch den Raum und blieb kurz an mir hängen. Lily nickte uns zu. "Ihr solltet rennen. Es sollte, im besten Fall, gleich eine ordentliche Explosion entstehen. Und ich glaube, es ist nicht so praktisch, wenn man dabei in einem geschlossenen Raum steht, weißt du?"

Mit einem übertriebenen Lächeln drückte ich meine falsche Dankbarkeit für diesen, äußerst offensichtlichen, Tipp aus und drehte mich um.

Ohne nochmal zurückzublicken, rannte ich mit Finn an meiner Seite los. Bereits nach wenigen Sekunden hörte ich die Explosion in der Distanz, ohne, dass dessen Druckwelle uns einholen hätte können.

Die Erkenntnis jedoch brach wie eine Welle auf mich ein. Wir hatten Menschen getötet. Sieben Familien ohne Vater, Mutter oder Kind zurückgelassen.

Plötzlich drängte sich meine emotionale, menschliche Seite, die seit meiner Verwandlung in den Hintergrund gerückt war, wieder vor und seltsamerweise fühlte ich mich schlecht. Obwohl ich schon so viele vor ihnen ermordet hatte.

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