9 Das Fussballspiel

TW: sexuelle Inhalte

Als Eva im Zug nach Hause sitzt, ist sie froh, ihre eigene Wohnung zu besitzen. Es gelingt ihr nicht, ihr Lächeln wegzuwischen. Sie würde es auch gar nicht wollen. Sie merkt, wie ihre Brustwarzen angenehm kribbeln, beinah schmerzen.
Daheim schlüpft sie aus ihrem T-Shirt. Normalerweise zieht sie immer erst die Arme aus den Ärmeln, doch heute stellt sie sich vor den Spiegel, kreuzt ihre Arme vor dem Körper und greift ihr T-Shirt von unten. Ein Lachen entweicht ihr, als ihr bewusst wird, was sie da tut. Langsam hebt sie ihr T-Shirt an, genau so wie Mamoude es am Nachmittag tat. Dann streift sie es sich über den Kopf und schlüpft aus den Ärmeln. Eva betrachtet sich im Spiegel und hebt ihren BH von unten an, bis ihre Brustwarze sichtbar wird. Sie streichelt sie mit einem Finger und zuckt bei der Berührung zusammen. Es tut weh, doch... eigentlich nicht wirklich, es ist... ein angenehmer Schmerz.

Eva greift mit den Händen nach hinten um ihren BH zu öffnen. Langsam lässt sie sie die Träger über ihre Arme gleiten bis der BH schliesslich zu Boden fällt.
"Oh weh!" Erschrocken, dass sie laut gesprochen hat, beisst sich Eva lächelnd auf die Lippen. Ihre Brustwarzen sind ganz rot und hart. Sie nähert sich dem Spiegel und stellt fest, dass es Knutschflecken sind.
Sie holt eine nach Lavendel duftende Körpercreme aus ihrer Nachttischschublade und cremt ihren Oberkörper ein, wobei sie jede ihrer Berührungen viel stärker wahrzunehmen scheint. Bevor sie ihre Hose auszieht, löscht Eva das Licht und öffnet das Fenster. Dann legt sie sich in ihr frisch bezogenes Doppelbett. Hier ist noch Platz für jemanden, sagt sich Eva schmunzelnd und denkt darüber nach, wie es wäre, mit Mamoude zu schlafen.

Leonie und sie haben sich immer gesagt, dass sie keinen Sex vor der Ehe haben wollen. Nein, werden, korrigiert sich Eva. Keiner von beiden hat den anderen hierin beeinflusst. Eines Tages stellten die Freundinnen einfach fest, dass sie die gleichen Prinzipien vertreten. Eva hatte das nie infrage gestellt. Doch nun weiss sie nicht, ob sie die Notwendigkeit noch sieht. Es ist ja auch nicht so, als hätten Leonie und sie ein Keuschheitsgelübte abgelegt.
Eva lächelt. Sie würde gerne wissen, wie sich Mamoudes Hand zwischen ihren Beinen anfühlt. Dabei berührt sie nicht einmal sich selbst. Langsam wandert ihre Hand nach unten und schiebt ihr Höschen etwas zur Seite. Ertappt zieht sie sie jedoch sofort wieder zurück. Masturbieren ist doch nur etwas für alberne Leute, die für immer allein sind oder ihrem Ex hinterher trauern, glaubt sie. Ihrer Einstellung zum Trotz legt sie aber vor dem Einschlafen eine Hand auf ihre Brust und stellt sich vor, es wäre Mamoudes.

Ende

Am nächsten Morgen wacht Eva erholt und glücklich auf. Sie stellt ihr Handy an und findet eine Nachricht von Mamoude vor.

Coucou Chérie. Ich habe nächsten Samstag ein Fussballspiel. Magst du nicht als Zuschauer vorbeikommen und mich anfeuern?

Eva versteht nicht viel von Fussball, möchte Mamoude aber gerne einmal in seinem Trikot sehen.

Okay, ich komme gerne. Spielst du gut?

Mein Team nennt mich nur Pogba.

Von Pogba hat sogar Eva schon einmal etwas gehört. Im Laufe der Woche schreibt sie ihrem Bruder Marco eine Nachricht.

Marco, ich gehe am Samstag an ein Fussballturnier. Erklärst du mir noch einmal die Regeln? Was war noch mal ein Rückfallzieher?

Haha Eva, was hast du an einem Fussballspiel zu suchen? Ein heimliches Date, das du beeindrucken möchtest?

Falls ja, ist es besser, du schweigst einfach. Es heisst nämlich Fallrückzieher und nicht Rückfallzieher.

Ich habe mich vor Lachen an meinem Kaffee verschluckt und darf mein weisses T-Shirt heute Nachmittag mit Kaffeeflecken tragen.

Und glaub nicht, ich werde das nicht all meinen Freunden erzählen. Mir gefällt der Ausdruck.

Sorry Marco. Ach ja, du hast recht. Ich werde wohl besser einfach den Mund halten. Meine Freunde brauchen ja nicht auch noch Kaffeeflecken auf ihrer Kleidung.

Eva kichert glücklich und ist froh, sich nicht vor Mamoude blamiert zu haben.

***

Am Samstag regnet es in Strömen und Eva wird schon kalt, wenn sie nur aus dem Fenster schaut. Sie muss sich wohl oder übel etwas Warmes anziehen. Heute gibt es kein weit ausgeschnittenes T-Shirt für Mamoude. Sie entscheidet sich für eine lange schwarze Hose und einen dünnen, eng anliegenden Pullover in weinrot. Darüber träg sie ihren Lieblingspullover, einen grauen Strickpulli. Schliesslich zieht sie eine hellblaue Regenjacke darüber.
Mamoude kann Regen und Kälte nicht ausstehen, weiss Eva. Daher tut es ihr leid, dass er in kurzer Hose und T-Shirt Fussball spielen muss.
Das Fussballfeld ist mit einem Metallgeländer abgegrenzt und Sitzplätze gibt es bloss für den Trainer und die Auswechselspieler. Mamoude winkt Eva zu, als er sie etwas abseits der eingeschworenen Fans stehen sieht und sie winkt zurück. Sie kommt sich etwas fehl am Platz vor, da sich alle zu kennen scheinen und bloss sie niemanden kennt. Wenn doch wenigstens João oder Boubacar da wären, denkt sie sich.

In der Pause rennt Mamoude kurz zu Eva und drückt ihr einen Kuss auf die Lippen.
"Alles klar? Amüsierst du dich?", fragt er, doch noch bevor Eva antworten kann, ist er schon wieder weg. Gegen Ende der zweiten Hälfte fällt Mamoude in dem schlammigen Rasen unweit des gegnerischen Tores hin und steht nicht mehr auf.
Eva, die einen kurzen Moment nicht hingesehen hat, fragt sich, was wohl passiert ist und ob sich Mamoude verletzt hat. Der Schiedsrichter und der Trainer rennen zu ihm hin. Offenbar sei ihm ein Bein gestellt worden, hört Eva die Fans reden.
In einem Film, denkt Eva, würde sie jetzt auf das Feld rennen und ihm durch einen magischen Kuss wieder neue Kraft verleihen. Dann würde er noch drei Tore schiessen und auf einmal wären sie Weltmeister.
Einige Mitspieler versammeln sich in der Nähe und rufen Mamoude zu:
"Pogba! Steh auf!"
"Wir brauchen dich, Pogba! Spiel weiter!"
Nach endlosen Minuten sieht Eva, wie Mamoude die dargebotene Hand seines Trainers ergreift und sich wieder aufrichtet.

Nach dem Spiel rennt Mamoude an Eva vorbei und zeigt in die Richtung der Umkleidekabinen. Sie folgt ihm gehend. Mamoude braucht sehr lange, findet Eva, obwohl er sich doch bloss duschen und umziehen braucht. Schmunzelnd stellt sie sich vor, wie die anderen Spieler ihn gefesselt halten bis er ihnen alles über das Mädchen vor der Tür erzählt hat.
Als Mamoude endlich aus der Tür tritt, beginnt Eva zu strahlen. Er sieht einfach umwerfend aus. Unter seiner offenen Regenjacke trägt er ein dunkelblaues Hemd. Es ist das erste Mal, dass Eva ihn in einem Hemd sieht. Endlich gibt er ihr die gewünschte Aufmerksamkeit, drückt sie an sich und küsst sie zärtlich. In aller Öffentlichkeit, denkt Eva mit Freude und geniesst den Augenblick. Sie nimmt es als Zeichen des Vertrauens, dass Mamoude sie vor seinen Freunden küsst.
"Normalerweise gehen wir jetzt in die Stadt und trinken ein Bier auf unser Spiel", erklärt Mamoude. "Aber ich bin müde und du siehst erfroren aus. Ich habe das nicht geplant, aber willst du zu mir nach Hause gehen?"

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