5 Den Mut zusammengenommen
Evas Zunge antwortet schneller als sie nachdenken kann: "Was, wenn ich das tue?"
Mamoude sieht Eva ungläubig an und sie errötet.
"Was, wenn ich dich wie einen Bruder lieben würde?"
"Was wäre dann?"
Eva beisst sich auf die Lippe. Sie war so nah dran. Was sollte sie nun antworten? Ich hätte sagen sollen: Ich liebe dich wie einen Bruder, schilt sie sich. Das hätte es heissen sollen.
"Wärst du damit einverstanden?", sind die plumpen Worte, die Evas Mund verlassen. Mamoude lässt seinen Kopf schwer auf ihre Schulter fallen und sagt nichts. Verlegen nimmt Eva das im Gras liegende Feuerzeug in die Hand und wendet es. Sie möchte einen lustigen Spruch machen, doch ihr fällt keiner ein.
"Hey Freunde!", ruft João. "Wir werden langsam gehen. Dort vorne gibt es portugiesische Karaoke und das werden wir nicht verpassen."
Mamoude steht auf, um João und Boubacar mit einem Handschlag zu verabschieden. Zögerlich erhebt sich auch Eva.
"Hat mich gefreut, Eva", sagt Boubacar zurückhaltend und versucht, mit Eva den Handschlag zu machen, doch sie kennt ihn nicht und lächelt bloss verlegen.
"Tchau menina. Até a proxima", verabschiedet sich auch João. Er umarmt Eva wieder und zwinkert ihr zu, während er sich winkend entfernt.
Es ist bereits dunkel und Eva weiss, dass sie bald nach Hause gehen sollte. Doch Mamoudes Worte aus seiner Textnachricht hallen in ihrem Gedächtnis nach. Sie gesteht sich die Antwort auf seine Frage nun endlich ein. Sie möchte Mamoude küssen. Und dieses Mal wirklich.
Beide haben ihr Bier längst ausgetrunken und liegen nebeneinander im Gras. Die Menschen um sie herum entfernen sich langsam, da über dem See ein Feuerwerk stattfindet und jeder den besten Platz haben möchte. Mamoude und Eva geniessen die Ruhe zwischen den lichten Bäumen und Mamoude zeigt nach oben zum Himmel.
"Da, siehst du den Stern? Ich habe den ersten Stern entdeckt."
Eva sieht ihn nicht und rutscht unwillkürlich näher zu Mamoude um seinem Finger besser folgen zu können.
"Jetzt sehe ich ihn."
"Direkt daneben ist noch einer aufgetaucht." Mamoude verschiebt seinen Finger ein wenig und dieses Mal entdeckt Eva den Stern sofort. Sie blicken in den Nachthimmel, als Eva einen dritten Stern, etwas weiter entfernt von den anderen, entdeckt. Sie streckt ihre Hand aus.
"Weisst du was diese drei Sterne zu bedeuten haben, Eva?", fragt Mamoude und Eva blickt ihn überrascht an. Seine Lippen sind nur wenige Zentimeter von den ihren entfernt. Doch Mamoude blickt wieder nach oben und zeigt auf die ersten beiden Sterne.
"Das sind wir beide." Sein Finger wandert zu dem Stern, den Eva entdeckt hat. "Und das ist unser erstes Kind."
Hat er das gerade wirklich gesagt, fragt sich Eva erstaunt. Sie richtet sich auf, um Mamoude, der auf dem Rücken liegt, besser betrachten zu können. Sie lächelt. Eva betrachtet Mamoudes dunklen schmalen Augen. Die vollen Lippen. Wie es sich wohl anfühlen würde, sie zu küssen? Ohne dass sie grossartig ihren Mut zusammennehmen muss, weiss Eva, dass sie das Richtige tut. Sie beugt sich über Mamoude und küsst ihn sanft auf die Lippen. Mein erster richtiger Kuss, denkt sie mit wilden Schmetterlingen im Bauch.
Mamoude erwidert den Kuss sofort. Nach wenigen Sekunden löst sie sich von ihm und vergräbt ihr Gesicht in Mamoudes Schulter, von ihren Gefühlen überwältigt.
"Warum weinst du?"
Eva fasst sich mit der Hand an die Augen und stellt fest, dass sie tatsächlich weint. Schnell richtet sie sich auf und wischt sich die Tränen weg.
"Ich... Ich weiss nicht. Ich wollte nicht... schätze, ich bin einfach glücklich", stammelt sie.
"Ach was? Und was bin ich denn? Du hast ja keine Ahnung, wie lange ich schon auf diesen Moment gewartet habe!"
Eva lächelt schüchtern und möchte sich aufsetzen, aber Mamoude nimmt ihren Nacken in seine Hand und drückt ihre Lippen erneut auf die seinen. So verharren sie einen kurzen Moment, bis Mamoude sich aufrichtet, Eva auf den Boden drückt und sich über sie lehnt. Sein Kuss ist warm und intensiv und Eva fragt sich, weshalb sie sich das so lange hat entgehen lassen.
"Oh Chérie! Gefällt dir das?"
Eva Ja ist ein Keuchen, das er mit seinen Lippen auffängt. Seine Hand liegt auf ihrem Bauch und streichelt ihn sanft. Dann zieht er Evas T-Shirt ein gutes Stück hoch und schlüpft darunter. Sofort bereut Eva, ihr T-Shirt nicht in die Hose gesteckt zu haben, denn auf die Berührung ihrer nackten Haut ist sie nicht vorbereitet gewesen. Sie windet sich ein wenig unter Mamoudes Fingern, möchte aber nicht, dass er aufhört. Sein Kuss wird immer leidenschaftlicher und Eva vergräbt ihre Hände in seinen Locken.
Aus Büchern hat Eva gelernt, dass der Bügel ihres BH's eine Grenze darstellt, die Mamoudes Finger nicht überschreiten werden.
"Eva, warum haben wir uns das so lange entgehen lassen?", unterbricht Mamoude ihre Gedanken. Er löst sich langsam von ihr und streicht mit dem Finger über ihre Wangen und Lippen.
"Du bist so schön, Eva. Und deine Lippen sind so perfekt. Endlich darf ich sie..." Statt seinen Satz zu beenden küsst Mamoude Eva abermals. Seine Finger wandern unter ihrem T-Shirt nach oben und sie spürt, wie sie gegen die Bügel ihres BH's stossen als es plötzlich laut knallt.
Erschrocken fahren die beiden auseinander. Mamoude zeigt mit dem Finger in Richtung des Sees und beginnt zu lachen: "Sieh nur, das Feuerwerk hat begonnen."
Durch die Bäume sehen Mamoude und Eva hauptsächlich das bunte Licht, nicht aber die Einzelheiten. Sie blicken sich um und stellen fest, dass sie die einzigen sind, die noch auf der Wiese weilen.
TW: sexuelle Inhalte
"Willst du weitermachen?"
Eva nickt schüchtern, doch Mamoude wartet nicht. Mit einer schnellen Bewegung schiebt er Evas BH nach oben und fasst mit seiner Hand nach ihrer Brust während er seine Lippen auf die ihren presst. Eva stöhnt. Ich sollte seine Hand wegziehen, denkt sie sich. Noch nie hat mich jemand dort berührt. Ich wollte doch bloss wissen, wie es sich anfühlt, ihn zu küssen.
Doch Evas Hände sind wie gelähmt und sie merkt, dass sie seine Berührungen geniesst. Sanft knetet Mamoude ihre Brüste und der Augenblick scheint nicht zu enden.
Ende
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