Kapitel 6

Nun stehe ich in einem langen Flur.
Vor mir befindet sich Mäx's Zimmer, links ist eine Wand.
Rechts geht der Flur weiter zu dem Zimmer meiner Eltern und von dort aus links führt eine Treppe ins Erdgeschoss.
Den Rest der Wohnung kenne ich noch nicht so gut.
Es fühlt sich an, als stünde ich gerade in einem fremden Haus.
Ein leiser Wind pfeift an meinen Ohren vorbei.
Irgendwo muss wohl ein Fenster aufstehen.
Naja, wenn ich eh schon dabei bin nach unten zu gehen und die Küche zu suchen, kann ich auch nach dem offenstehendem Fenster schauen.
Ich gehe rechts den Flur weiter,
bis ich an der Treppe stehen bleibe.
Soll ich wirklich nach unten gehen?

          
                        * * *

Ich betrete die erste Treppenstufe.
Irgendetwas sagt mir, dass ich es lieber lassen soll.
Ich ignoriere die Stimme in meinem Kopf.
Seitdem Mäx in meinem Zimmer ist, habe ich als große Schwester keine Angst mehr vor dem Rumpeln und Poltern.
Plötzlich klirrte es.
Es hörte sich an, als hätte jemand ein Glas auf den Boden fallen lassen.
Dieses Geräusch aus dem Keller ist mir neu.
Ich höre schon wieder Schritte.
Ich kann nicht einordnen von wo sie kommen.
Komme sie von vorne?
Sind sie hinter mir?
Unter mir?
Über mir?
Oder neben mir?
Plötzlich wird es still.
Ah! Herrlich!
Ich genieße diese seltsame Stille und gehe die Treppe weiter nach unten.
Meine Taschenlampe leuchtet eine Gestalt aus.
Ich bekomme Gänsehaut.
Bis ich merke, dass es sich bei der Gestalt nur um ein merkwürdiges Möbelstück handelt.
Ich glaube, es soll eine Kommode darstellen.
Merkwürdig! Diese ,,Kommode"
ist mir vorher nie in diesem Haus aufgefallen.
Über der Kommode hängt ein Bild,
auf dem eine sehr hübsche, junge Frau abgebildet ist.
Ich kenne diese Frau nicht.
Das gemalte Bild hat ein bisschen was von der Mona Lisa, finde ich.
Plötzlich rumpelte es hinter mir.
Langsam drehte ich mich um.
Meine Angst stieg.
Bitte! Bitte nicht!
Ich leuchtete auf eine weiße, leere Wand.
Fehlanzeige!
Kein merkwürdiges Etwas.
Ich drehte mich wieder nach vorne um und wollte die nächste Stufe betreten.
Doch dann erschrak ich...

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