-ugly&disgusting-
Rebella
"Adam ist dein Nachbar?! Und das erzählst du mir erst jetzt?! Soll ich dich verprügeln!?", schreit Alex mich schockiert an.
Augenverdrehend schiebe ich mir eine Handvoll Chips in den Mund, während ich Fernsehen gucke. Die Kochsendung ist viel interessanter, als Alex' Gelaber.
"Ist mir erst jetzt eingefallen", ist alles was ich dazu schulterzuckend sage.
Alex verpasst mir unerwartet einen Schlag auf den Hinterkopf.
"Ahh!" Ich fasse mir automatisch an den Hinterkopf.
"Wie kann dir sowas erst jetzt einfallen?"
"Agh!! Wie soll mir sowas einfallen, wenn der Typ sich in der Nachbarschaft nur zweimal im Jahr blicken lässt?"
Alex atmet tief ein und aus, schließt langsam die Augen und öffnet sie nach zwei Sekunden wieder. Seine Mundwinkeln ziehen sich nach oben.
Er hebt seine Brauen.
"Lieber sterbe ich!", schnaube ich und stopfe mir wieder eine Handvoll Chips in den Mund.
"Bitte!"
"Nein."
"Bitte, Bella."
"Denk nicht mal dran!"
Er steht auf und kniet vor mir nieder. Mit großen, runden Augen und schmollendem Mund sieht er mich an. "Bitte, Bella! Bitte, du weißt doch wie sehr ich ihn mag-"
"Pscht, der Koch sagt gerade das Rezept an."
"Bella, bitte-"
Ich schleudere ihm die Chips in meiner Hand ins Gesicht, damit er endlich den Mund hält.
Er zuckt zusammen fährt aber trotzdem fort.
Mit einem frustrierten Schrei werfe ich den Kopf in den Nacken.
Seufzend blicke ich ihm dann ins Gesicht. "Okay, ich werde mit dir zu diesem Loser gehen, dafür aber-", ein teuflisches Lächeln scheint auf mein Gesicht, "bekomm ich 10$ von dir!"
Ich strecke eine Hand aus und mache Andeutungen, dass er sein Geld rausholen soll.
Augenverdrehend holt er sein Taschengeld hervor und bevor er noch die 10 $ hervorfischen kann, reiße ich es ihm schon aus der Hand.
Grinsend stecke ich den Schein in meine Hosentasche.
Alex verdrehe die Augen. "Können wir jetzt gehen?", sagt er in einem ungeduldigen Ton. Innerlich lache ich; ich bezweifele, dass Adm schwul ist, aber das würde ich Alex natürlich nicht direkt ins Gesicht schleudern. Er würde damit nur der festen Überzeugung sein, dass ich ein Homophob wäre.
Ein paar Augenblicke später stehen wir vor Adam's Tür.
"Du klingelst!"
"Nein. du!"
"Nein, du!"
"Nein, du!"
"Du!"
"Nein, du!"
Wie Idioten machen wir eine Weile so weiter, bis die Haustür von selbst aufgeht. Wir zucken erschrocken zusammen.
Adam tretet hervor. Er hat eine schwarze Jogginghose und einen dunkelblauen Pullover an, sieht verschlafen aus, denn er reibt sich die ganze Zeit die Augen.
"Was schreit ihr so vor unserer Haustür?", fragt er, wobei seine Stimme sich sehr, sehr leise und verschlafen anhört.
Ich runzele die Stirn. "Wieso schläfst du jetzt schon?"
Adam stöhnt genervt auf und wirft den Kopf zurück, verharrt eine Weile so. Dann schaut er mich wieder an. "Sowas nennt man 'Mittagsschlaf', Dummkopf. Kann ja nicht jeder so hyperaktiv sein wie du."
Mein Mund klappt auf und zu, ich spüre wie die Wärme meine Wange hochkriecht. "Ich bin nicht hyperaktiv!", konter ich.
Desinteressiert blinzelt er mich an.
Deshalb kann ich ihn nicht leiden; er sieht immer gelangweilt, faul und demotiviert aus. Menschen, die negativ sind mag ich generell nicht, aber so negativ wie Adam zu sein, das muss man erstmal schaffen. Solche Leute haben in meinem Leben nichts zu suchen.
"Hi, Adam!", ruft Alex neben mir - den ich nebenbei total vergessen habe - und winkt hocherfreut mit den Händen.
Adam runzelte verwirrt die Stirn. "Ehm...Hi."
"Wir wollten dir nur kurz einen Besuch abstatten, ich hoffe das macht dir nichts aus", damit stößt er Adam zur Seite und betretet das Haus.
"Nur er", ich zeige mit dem Zeigefinger auf Alex, "ich nicht", flüstere ich, zeige mit dem Daumen auf mich, als ich mich von einem ziemlich sprachlosen Adam vorbeidränge und ebenfalls das Haus betrete.
"H-hey!"
Mit verschränketen Armen gehe ich den Flur entlang und betrete das Wohnzimmer und betrachte es. Ziemlich ordentlich und gemütlich sieht es hier aus
Ich setzte mich auf die graue Couch mit den vielen Kissen und sehe wie Adam das Wohnzimmer betretet. "Wo ist Alex?", fragt er.
Ich zucke nur die Schultern. "Kannst du mir bitte ein Glas Cola bringen?"
"Nein." Er kehrt mir den Rücken zu und ist gerade dabei die Treppen hochzusteigen.
"Hey! Ich hab sogar bitte gesagt", rufe ich.
Er steigt bereits, ohne mir zu antworten, die Treppen hoch.
"ICH BIN DEIN GAST!"
"EIN UNERWÜNSCHTER GAST!", höre ich ihn von oben zurück schreien.
"Tss." Was würde wohl Mrs. Austen dazu sagen?
Da ich mich in einem fremden Wohnzimmer unwohl fühle, folge ich gleich dem Loser.
Oben angekommen betrete ich das Zimmer, aus dem Stimmen zu hören sind.
Mein Mund klappt auf; was ich da sehe ist unglaublich. Mein Herz tut bei diesem Anblick weh. Es tut wirklich weh. Die Lage in diesem Zimmer ist schrecklich.
Ein ungemachtes Bett, auf welches eine schon geöffnete Chipstüte liegt. Überall Kabeln. Klamotten auf dem Boden, sein Kleiderschrank steht offen und wie es darin aussieht brauche ich, glaub ich, nicht näher zu beschreiben. Leere und halbvolle Plastikflaschen stehen auf dem Fensterbank. Der Schwarze Teppich auf dem Boden ist total schief aufgelegt. Sogar der Bildschirm seines Computers, auf dem - nicht zu vergessen dreckigem - Schreibtisch, weist auf Schmutzflecken hin
Mein Herz tut bei diesem Anblick wahrhaftig sehr, sehr weh. Und dann noch zu sehen wie Adam sich total gechillt aufs Bett wirft und dabei Chips aus der Tüte nimmt und sich in den Mund schiebt, verärgert mich nur noch mehr.
Dieser Loser ist nicht nur hässlich, sondern auch noch ekelhaft!
Alex steht an irgendeiner Ecke und schaut sich die - nebenbei schief aufgehängten - Bilder an. Ich will so schnell wie möglich das Zimmer verlassen.
"Adam, bist du das?"
"Mmh."
"Ah, wie niedlich", höre ich Alex sagen, während ich da stehe und mich total fehl am Platz fühle.
"Wie lange wollt ihr eigentlich noch bleiben?", fragte ein gewisser unhöflicher Kerl. Ich frage mich, ob Mrs. Austen weiß, wie ihr Sohn eigentlich so drauf ist. Unglaublich, dass so eine liebevolle und nette Frau sowas groß ziehen muss.
Alex runzelt die Stirn. "Willst du das wir gehen?"
"Wäre cool, ja."
Wäre cool, ja.
Wäre cool.
W-Ä-R-E C-O-O-L
WÄRE COOL? HUH? ICH ZEIG DIR GLEICH WAS COOL IST , DU &^;#&#,!!!!
Innerlich koche ich nur so vor Wut. Wie kann man nur so unhöflich sein?!
Alex lacht nur. "Wir sind aber gerade erst gekommen. Ich glaube, du musst uns noch für eine Weile ertragen."
Bevor Adam noch eine Antwort geben kann, klingelt die Tür.
Stöhnend steht er auf und geht schlurfend hinunter.
Alex starrt mich an und ich starre zurück.
"Er ist so süß."
"Er ist ekelhaft."
"Aber trotzdem ist er süß."
"Hässlich, würde ich eher sagen."
"Er ist so süß, aber gleichzeitig auch total cool."
"Er ist unhöflich."
"Aber nur, weil du da bist."
"Tss." Ich rolle mit den Augen. "Ich verstehe echt nicht, was so toll an ihm ist."
Alex legt den Kopf schief. "Dafür ist dein Ethan aber toll, nicht wahr?", sagt er spottend.
Der Gedanke an Ethan zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. "Er ist nett, aufmerksam, hilfsbereit, hübsch und beliebt. Wie könnte er nicht toll sein?"
"Wer?", höre ich jemanden hinter mir sagen. Meine Augen weiten sich, das Herz klopft mir bis zum Hals.
Ethan?
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Thx 4 reading.
Ignoriert die Rechtschreibfehler.
Bye.
Ich liebe euch.
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