[Übers Trommelfell streicheln]
Wenn man sich an jemanden kuschelt, möchte man manchmal der Person noch näher und näher kommen - aber es geht nicht mehr.
Man kann sich zwar auf eine Art noch näher kommen durch Intimität, doch manchmal hat man auch ohne diesen Wunsch jemanden im Arm und man streichelt der Person über den Rücken, zieht sie an sich, vergräbt den Kopf im Hals - und irgendwann gehts nicht mehr weiter.
Man würde am liebsten zu einer Person verschmelzen, oder wenigstens in den anderen hineinkriechen und sich dort eine Höhle bauen, doch das geht halt einfach nicht.
Ich lieg mit Ollie total schief auf seiner Couch und es fühlt sich an als würden wir jeden Moment runterrutschen, doch das ist egal und wir halten uns eh gegenseitig fest.
Und wir reden. Und lachen viel. Mein Kopf liegt auf seiner Brust und ich genieße jede Vibration seiner Stimmbänder, jede Erschütterung seines Lachens und jedes an meiner Wange kitzelnde "Hmm.", wenn er mir zuhört.
Auf einmal fällt mir etwas auf und das ist so schön, dass ich es ihm sofort erzählen muss. Weil wir das so machen. Wenn etwas dolle ist, wird es gesagt, direkt.
"Ollie weißt du was?"
"Hm?", macht er und streichelt damit mein Gesicht, dessen rechter Mundwinkel sich jetzt grinsend gegen seinen Brustkorb schmiegt.
"Ich hab gerade während wir so hier liegen und einfach ein bisschen reden gemerkt, dass Worte wie Umarmungen sind. Also, nicht nur dass liebe Worte einen im Herzen berühren, sondern auch, dass wenn ich so auf dir liege oder mich an dir anlehne - da spüre ich deine Stimme an deinem Körper. Und das ist echt schön. Das ist wie eine zweite Art von Berührung."
"Oh stimmt, das ist irgendwie voll schön.", er zieht mich an sich und ich schließ zufrieden die Augen.
Im Nachhinein weiß ich, dass ich dabei immer auch ein bisschen die Augen vor der Realität verschlossen habe. Aber, so wie es auch auf jeder Ausgabe von "Das Magazin" steht: "Danach ist man immer schlauer."
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