🦋Kapitel 51🦋

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»Mum, wie lange muss ich noch hierbleiben?«, frage ich meine Mutter, die auf einem Stuhl neben meinem Bett im Krankenhaus sitzt.

Sie liest gerade in einer Zeitschrift und blickt mich über dem Rand von dieser an. »Liebes, wie ich dir schon vor fünf Minuten und auch davor schon mehrere Male gesagt habe, weiß ich das nicht. Wir müssen erst auf den Arzt warten, der mit dir ein Abschlussgespräch führen möchte, und so lange bleibst du noch hier«, entgegnet sie und widmet sich wieder ihrer Lektüre.

Nachdem ich gestern umgekippt bin, bin ich hier im Krankenhaus aufgewacht. Natürlich hatte ich große Angst, dass etwas mit meinem Baby, nein, mit dem Baby von Matt und mir sein könnte. Genau diesen Gedanken habe ich, seit mir Ben davon berichtet hat, dass Matt wieder zurück in Dublin ist, ständig. Dass es unser Baby ist. Ich habe ja immer gesagt, dass es mein Baby ist. Aber nein, es gehört auch ihm. Und er sollte endlich von seiner Existenz erfahren. Das bin ich dem Baby, mir und auch Matt schuldig. Am liebsten würde ich direkt zu ihm nach Dublin fahren, um ihm davon zu erzählen. Und auch um herauszufinden, ob er wirklich wegen mir wieder zurück ist, generell warum er wieder zurück ist.      Aber nein, ich sitze hier nun fest. Und das macht es auch nicht leichter. Wie zur Bestätigung bewegt sich mein Würmchen in mir und ich lege meine Hand auf meinen Bauch, um ihn zu streicheln. Immerhin ist nichts mit meinem Baby und es geht ihm gut, denn das war meine größte Angst, dass etwas mit ihm sein könnte und ich es womöglich verliere. Zum Glück hatte ich aber nur einen kleinen Schwächeanfall. Ich war die letzte Nacht zur Überwachung noch hier und darf heute wieder nach Hause, wenn denn der Arzt bald kommt, um mich zu entlassen. Seufzend schnappe ich mir mein Handy, das mir meine Mutter heute früh mitgebracht hat, und öffne die gemeinsamen Chats mit  Matt. Ich habe es noch nicht übers Herz gebracht, sie zu löschen, und mich ab und an auch selber damit gequält, indem ich sie mir immer wieder durchgelesen habe. In all den Nachrichten kam nie rüber, dass er mich verlassen möchte, geschweige denn Violet ehelichen soll.

Ich verstehe das alles ja nach wie vor nicht und wir sollten ganz dringend darüber reden, was da genau dahintersteckt. Ich könnte ihn natürlich auch anschreiben, aber ich möchte das lieber persönlich mit ihm besprechen. Ich möchte ihm dabei in seine Augen sehen. Bei dem Gedanken, bald wieder in seine wunderschönen blau-grünen Augen schauen zu können, läuft es mir prickelnd den Rücken runter, und ich denke daran zurück, wie liebevoll er mich immer angeschaut hat, kurz bevor wir uns geküsst haben. Ich vermisse das. Ich vermisse seine Nähe. Ich vermisse seine Worte. Ich vermisse ihn.

Gerade als ich mein Handy weglege, klopft es auf einmal an meiner Zimmertür. Ich schaue meine Mutter an. Mein Vater, der gerade draußen ist, um ein wenig Luft zu schnappen, der würde nämlich nicht klopfen. Meine Gedanken schweifen natürlich direkt zu Matt ab, ob er derjenige ist, der gerade geklopft hat, auch wenn ich das nicht glaube. Aber hoffen darf man ja. Um herauszufinden, wer es ist und ob es nicht eventuell doch Matt ist, rufe ich »Herein« und warte angespannt ab.

Als jedoch die Tür aufgeht, wird meine Hoffnung relativ schnell zunichte gemacht, denn ein lila Haarschopf ist das Erste, was ich sehe, und das ist definitiv nicht Matt.

»Hi, ich wollte mal nach dir sehen«, ertönt die Stimme von Chris und er kommt lächelnd rein.

»Lila?«, frage ich ihn direkt und deute auf seinen Kopf.

Er nickt. »Ja, cool, oder?«

»Na ja, das Rot letztens hat mir besser an dir gefallen, aber das geht auch«, gebe ich zur Antwort und breite meine Arme aus. Er kommt direkt zu mir und drückt mich an sich. Leider habe ich ihn ja gestern nicht mehr gesehen, weil ich dann ins Krankenhaus gekommen bin.

»Komm, setz dich zu mir«, sage ich zu ihm und klopfe auf meine rechte Bettseite.

Meine Mutter steht daraufhin auf, streckt sich etwas und wendet sich an uns. »Nun gut, ihr beiden, ich werde mir dann mal einen Kaffee holen und schauen, wo dein Vater ist, Cataleya. Bis nachher«, sagt sie und geht auch schon zur Tür meines Zimmers.

»Oh, Mum, könntest du mir dann bitte einen Saft mitbringen?«, frage ich sie noch, bevor sie rausgeht. Hier gibt es nur ekliges Wasser und ich brauche etwas mit Geschmack. Sie nickt nur und geht nach draußen. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hat, wende ich mich Chris zu. »Na du, wie geht's dir? Erzähl« frage ich ihn, und er schaut mich an.

»Wie es mir geht? Cataleya, ich denke, die wichtigste Frage ist, wie es dir geht? Du hast uns allen einen ganz schönen Schrecken eingejagt«, sagt er, setzt sich zu mir und nimmt dabei meine linke Hand.

Lächelnd streiche ich über meinen Bauch. »Mir, nein, uns geht es gut. Wir warten noch auf den Arzt zwecks dem Entlassungsgespräch. Ich hoffe, er kommt bald.«    
                                                         
»Das wird er bestimmt, Liebes. Ich bin sehr erleichtert, dass es euch gut geht«, sagt er. »Aber um deine Frage zu beantworten, mir geht es gut. Auch wenn das mit Bens Weiterbildung oft  nicht einfach ist und wir uns deshalb kaum sehen, nur auf der Arbeit halt. Aber auch das geht vorbei, und ich freue mich sehr für ihn, dass er die Möglichkeit dazu hat«, erwidert er und Stolz schwingt in seiner Stimme mit.

»Ja, ich denke mir, dass das nicht einfach für euch beide ist, aber auch das schafft ihr zusammen«, sage ich und kaue mir auf der Unterlippe herum. Ob ich ihn nach Matt fragen soll?

Er bemerkt es natürlich. »Ben hat es dir gesagt, oder?«

Ich nicke. »Ja, das hat er. Ich war sehr überrascht, dass er wieder hier ist.«

»Ja, ich auch. Ich musste, als ich ihn beim Einkaufen auf einmal gesehen habe, echt zweimal hinsehen, ob ich richtig sehe. Nicht nur weil er sich optisch etwas verändert hat, nein, er sah auch nicht gut aus. Irgendwie so ausgemergelt. Zumindest denke ich das, ich konnte ihn nicht allzu gut von dort aus sehen, wo ich stand. Er hat mich ja nicht gesehen«, berichtet Chris mir und nimmt sein Handy aus seiner Hosentasche, das gerade gepiept hat. Als er auf einmal zu schmunzeln anfängt, als er die Nachricht liest, die er eben bekommen hat, muss auch ich lächeln.
          
»Ist sie von Ben?«, frage ich ihn deshalb. Ihn habe ich schon seit heute früh, nachdem er kurz bei mir war, nicht mehr gesehen. »Wo ist Ben überhaupt?«, frage ich darum Chris.

»Ja, das ist sie. Er musste etwas erledigen, wird aber bald wieder hier sein«, antwortet er und steckt sein Handy, nachdem er etwas zurückgeschrieben hat, wieder weg.

»Ok. Aber um wieder auf unser vorheriges Gespräch zurückzukommen, du meintest, Matt sah nicht gut aus? Wie meinst du das genau?«, frage ich besorgt. Matt hat immer sehr fit und gepflegt gewirkt, da ist das nun sehr beunruhigend.

Er räuspert sich. »Nun, er hatte einen Vollbart. Zudem leichte Schatten unter seinen Augen, das konnte ich sogar von meiner Position aus sehen.«

Ich lasse seine Worte erstmal auf mich wirken. »Das hört sich aber nicht gut an«, sage ich, ehe ich nebenher flüstere: »Hat er eigentlich irgendetwas Spezielles gefragt, als er dich angeschrieben hat?« Natürlich mache ich das nicht ohne Hintergedanken. Mich interessiert selbstverständlich, was er genau gefragt hat.

»Er hat ganz direkt nach dir gefragt, Cataleya. Also ob ich zwischen euch vermitteln kann. Nur diese eine Frage, und nach Nuala hat er auch gefragt. Und wieder, wie es dir geht. So wie jedes Mal, wenn er mich nach dir gefragt hat. Ich habe ihm aber auch dieses Mal keine Auskunft gegeben, ich hoffe, das war so wie immer in deinem Ermessen?«, antwortet er.

»Ja, also ich denke schon. Zumindest war es bisher immer das Richtige. Nun aber...«

»...würdest du es dir anders wünschen? Sprich, dass ich ihm Auskunft über dich gegeben hätte?«, beendet Chris meinen Satz.

»Mhm. Ich würde gerne einfach wissen, warum das alles war und warum er wieder da ist. Ich möchte mit ihm nochmal in Ruhe über alles sprechen, um es besser verstehen zu können. Und ja, auch um ihn zu sehen. Ich würde mich nur selber belügen, wenn ich sage, dass ich ihn nicht vermisse. Denn das tue ich nach wie vor noch sehr. Jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde verzehre ich mich nach ihm«, entgegne ich und bemerke, wie mir Tränen in die Augen steigen. Diese blinzle ich aber schnell weg, bevor sie sich ihren Weg nach außen bahnen können.

»Das glaube ich dir«, wispert er und nimmt mich in den Arm. Gerade als wir uns voneinander lösen, klopft es wieder an meiner Tür.

»Herein«, rufe ich deshalb wieder aus.

Als die Tür dieses Mal aufgeht, steckt ein sichtlich gut gelaunter Ben seinen Kopf zur Tür herein.

»Da bist du ja. Ich wollte schon eine Vermisstenanzeige nach dir rausschicken«, sage ich freudig, als ich ihn sehe.

»Tut mir leid, ich musste etwas sehr Wichtiges erledigen. Geht es dir besser?«, erkundigt er  sich, ehe er Chris einen sanften Kuss zur Begrüßung gibt.

»Ja, mir geht's besser. Ich warte nur noch auf den Arzt wegen dem Abschlussgespräch«, erwidere ich und sehe, dass Ben Chris zunickt, nachdem der ihm etwas zugeflüstert hat, was ich nicht verstanden habe.

Ich räuspere mich. »Ok, was ist hier los?«, frage ich und verschränke meine Arme vor meiner Brust.

Ben setzt sich auf die andere Seite des Bettes. »Cat, das, was ich erledigen musste, hat mit dir zu tun. Hat mit deiner Zukunft zu tun«, sagt er und macht eine kleine Pause. »Ich war bei Matt. Und zwar hatte ich so eine Angst um dich und euer Kind, dass ich das einfach tun musste. Nun jedenfalls ist er hier«, sagt er mir nun das, womit ich heute am allerwenigsten gerechnet habe.

In meinem Bauch beginnt es aufgrund dessen, dass ich Matt gleich sehen werde, direkt zu kribbeln. »Er, er ist hier?«, frage ich deshalb stotternd.

»Ja, das ist er. Und er würde dich wahnsinnig gerne sehen. Weil auch er sich große Sorgen um dich und um euer Kind macht«, entgegnet er lächelnd und drückt meine rechte Hand.

Unruhig beginne ich in meinem Bett herumzurutschen. »Er weiß es? Wie hat er reagiert?«, frage ich aufgeregt, weil mich das natürlich am allermeisten interessiert.

»Mhm, ich musste es ihm einfach sagen. Ich denke, das soll er dir selber berichten, was er davon hält, was denkst du?«, fragt Ben mich und steht auf. Chris tut das Gleiche.

Mehr als ein Nicken bekomme ich allerdings nicht zustande, und die beiden verlassen gemeinsam mein Zimmer. Oh Gott, er ist hier. Ich habe es mir gewünscht, dass er hier ist, aber dass es nun tatsächlich so schnell geht, damit habe ich nun nicht gerechnet. Mit kreisenden Gedanken, wie er wohl auf meine Schwangerschaft reagiert, und mit wild gegen meine Brust hämmerndem Herzen warte ich darauf, dass er an meiner Tür klopft. Als dies kurz darauf geschieht, schrecke ich etwas zusammen, ehe ich ein »Herein« rufe. Während sich die Tür daraufhin langsam öffnet, spanne ich mich in freudiger Erwartung an. Dieses Gefühl lässt aber recht schnell nach, als nicht Matt, sondern sein Vater plötzlich mein Zimmer betritt und die Tür hinter sich schließt. Automatisch gehe ich in Abwehrhaltung und verschränke meine Arme vor meiner Brust.  
                                                    
»Hallo Cataleya, ich weiß, Sie haben nun eigentlich Matthew erwartet, aber ich wollte unbedingt, bevor er zu Ihnen kommt, mit Ihnen reden. Es gibt da etwas, das Sie vorher wissen sollten«, sagt er lächelnd zu mir und nähert sich langsam meinem Bett.

Aufgrund seines Lächelns, das ich noch nie an ihm gesehen habe, löse ich meine Arme wieder, nicke und deute dabei auf den Stuhl, auf dem vorher meine Mutter gesessen hat.

Er nimmt Platz und schaut mich an.

»Sie sind also hier, um mir etwas zu erzählen? Da bin ich aber mal gespannt«, wende ich mich an ihn und erwidere seinen Blick.

Er räuspert sich einmal und informiert mich darüber, was bei ihm vor zehn Jahren war, warum er die ganze Zeit danach so seltsam zu Matt war und warum er Matt den Vertrag unterschreiben ließ. Zudem auch noch, warum Matt Violet heiraten sollte und dass er das alles eigentlich nie so für seinen Sohn wollte. Ich sage während der ganzen Zeit, als er das alles erzählt, kein einziges Wort.

»Es tut mir so leid, was ich Ihnen und Matt alles angetan habe, Cataleya. Ich wollte nur, dass Sie     wissen, dass es nicht Matts Schuld ist, dass es dazu kam, dass er fortging, sondern ganz allein                         meine«, schließt er seine Erzählung ab, und ich sehe Tränen in seinen Augen.                                              

»Das ist ganz schön viel, Mister O'Connor, und ich muss das alles erstmal sacken lassen. Aber ich danke Ihnen für die offenen Worte. Ich denke, wir reden demnächst nochmal mit Matt zusammen in Ruhe über das alles«, schlage ich ihm vor und lächle ihn an.

»Ja, ich denke, das wäre das Beste«, erwidert er und erhebt sich. »Übrigens, die Schwangerschaft steht Ihnen gut«, sagt er noch und läuft zur Tür.

Ich streichle mir sanft über meinen Bauch. »Danke, aber nun würde ich wahnsinnig gerne endlich Matt sehen, wäre das möglich?«, frage ich aufgeregt. Denn nach dem, was mir Mister O'Connor gerade gesagt hat, liebt Matt mich noch immer, und ich möchte ihn jetzt endlich sehen.

Er nickt lächelnd, öffnet die Tür und tritt hinaus. Da er sie offen lässt, höre ich nun eindeutig Matts Schritte, die sich meinem Zimmer nähern, und halte kurz die Luft an. Als ich ihn endlich mit einem Strauß roter Rosen in der Hand in meinem Türrahmen stehen sehe, da kommen mir ganz automatisch die Tränen. Die ganze Scheiß-Anspannung der letzten Monate fällt nun endgültig von mir ab. Matt betritt, als er das sieht, mein Zimmer, schließt die Tür hinter sich, kommt an mein Bett, setzt sich auf die Bettkante, legt die Arme um mich und zieht mich an seine Brust. Wie sehr mir diese Nähe zu ihm gefehlt hat. Meine Augen schließend, atme ich seinen unverkennbaren Duft, den ich so vermisst habe, ein. Wie er mich so festhält, beginne ich zu schluchzen. Ich kann es einfach nicht glauben, dass er hier ist und mich festhält.

»Ssssccchhtttt, nicht weinen, mo féileacán«, flüstert er und streichelt mir sanft über meinen Rücken.

Aufgrund seiner Worte löse ich mich von ihm und schaue ihn an. Chris hatte recht, er sieht nicht gut aus und zudem trägt er einen Vollbart.

»Du bist hier«, ist das Einzige, was ich sagen kann.

Er nickt. »Ja, ich bin hier. Leya, es tut mir alles so leid. Ich bin ein Idiot. Ich hätte mit dir von Anfang an reden sollen. Ich, ich weiß nicht, wie ich das wiedergutmachen soll. Bitte...«.

Weiter kommt er aber nicht, weil ich ihm meinen Zeigefinger auf seine wundervollen Lippen lege. »Wir reden in den nächsten Tagen in Ruhe, Matt. Über alles. Dein Vater hat mich aber schon in etwa über das Ganze aufgeklärt, und ja, über dein Verhalten müssen wir definitiv nochmal reden. Dass du aber ein Idiot bist, das lasse ich einfach mal so stehen«, entgegne ich.

Er schaut mich auf einmal ernst an. »Ok, in den nächsten Tagen reden wir in Ruhe. Aber eins sollst du gleich wissen. Und zwar hatte ich bis auf das eine Mal nie wieder etwas mit Violet. Ich wollte die ganze Zeit  nur dich, Leya«, sagt er aufrichtig.

»Na, das möchte ich auch hoffen«, entgegne ich lächelnd. »Aber  nun ist es das Wichtigste, dass du hier bist und dass du das hier spüren kannst«, fahre ich fort, nehme seine rechte Hand und lege sie mir auf meinen Bauch, da mein, nein, unser Bauchzwerg sich gerade wieder bewegt.

Als Matt unser Kleines spürt, umspielt seinen Mund ein Lächeln und er streichelt mir zärtlich über meinen Bauch. »Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich Vater werde«, wispert er nun mit Tränen in den Augen.

»Ja, es war eine ganz schöne Überraschung, als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, und ich hatte auch echt Angst vor deiner Reaktion. Weil wir nie wirklich darüber geredet haben, was ist, wenn...«, erwidere ich und lege meine Hand auf seine.

»Das stimmt, aber ich sagte auch, dass ich mir mit dir eine Familie vorstellen kann, und nun passiert es eben schneller als gedacht«, sagt er leise, hebt seine Hand an und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Diese so vertraute Geste löst eine ganze Explosion in meinem Bauch aus, und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich seine Lippen auf den meinen und ihn ganz nah zu spüren.      
                                        
»Richtig schnell«, flüstere ich, halte seinen Blick mit meinem gefangen und beuge mich etwas zu ihm vor. Er tut es mir gleich und kommt mir entgegen.

»Bitte küss mich endlich. Ich sehne mich so danach«, hauche ich. Er nimmt darauf mein Gesicht zwischen seine Hände und kommt meinem Gesicht immer näher. Als ich seinen Atem endlich auf meinen Lippen spüre, schließe ich die Lider, gehe mit meinem Kopf etwas vor, weil ich ihm endlich nahe sein möchte, und umschließe seinen Mund mit meinem. Sofort ist da wieder dieses vertraute Gefühl zwischen uns, und ich gebe mich seufzend diesem Kuss hin und lasse mich voll und ganz in seinen Bann ziehen. Während wir uns immer leidenschaftlicher küssen, muss ich allerdings auf einmal grinsen. Matt löst sich deshalb von mir und blickt mich fragend an.

»Es tut mir leid, aber dein Bart kitzelt«, sage ich lachend.

Er stimmt mit ein. »Tut mir leid, ich wollte ihn eigentlich schon abrasiert haben, aber dann kam mein Vater vorbei und hat mich gestört. Ich mache es, sobald ich wieder in meinem Hotelzimmer bin«, entgegnet er und fährt sich einmal durch seinen Bart.

»Hm, ich möchte da aber vorher noch etwas ausprobieren, bevor du ihn abrasierst. Und zwar, wie es sich anfühlt, wenn du mich mit dem Bart leckst«, flüstere ich und fahre mir dabei mit meiner Zunge langsam über meine Unterlippe. Er folgt meiner Geste mit seinem Blick, und ich sehe, wie er hart schluckt.

»Verdammt, Leya, weißt du eigentlich, dass mich der Gedanke daran total heiß macht? Wie lange musst du noch hierbleiben?«, fragt er rau.

Ich grinse, da ich genau wusste, dass er drauf anspringt. »Leider kann ich dir das noch nicht sagen, ich warte noch auf meine Entlassungspapiere. Aber du könntest unterdessen die Blumen ins Wasser stellen. Ach ja, sie retten übrigens noch immer  nicht alles. So wie damals schon, als wir Stress hatten«, antworte ich schmunzelnd und sehe, wie auch er grinst.

»Hm, Mist, aber so ein klein wenig verzeihst du mir?«, fragt er und nähert sich wieder meinem Gesicht.

»Eventuell ein klein wenig, oder hast du Knusperflocken dabei?«, flüstere ich lächelnd.

»Shit, nein«, entgegnet er und stoppt vor meinem Mund.

Ich lege meine Hände auf seine Brust. »Dann hilft nur noch, dass du es mit vielen Küssen und mit Sex wieder gut machst, und wir sollten auch gleich damit anfangen«, erwidere ich und seufze selig auf, als er seine Lippen wieder auf meine legt.

Auch wenn es für uns bisher alles andere als einfach war, weiß ich, dass wir alles schaffen und überstehen können. Zudem weiß ich, wo ich sein möchte und das am besten für immer, und das ist in Matts Armen, denn da gehöre ich hin.

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