🦋Kapitel 50🦋
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Es weiß kaum einer, dass ich seit wenigen Tagen wieder zurück in Dublin bin. Das ist aber auch gut so. Somit gehe ich unangenehmen Fragen aus dem Weg und ich kann mich voll auf das konzentrieren, weshalb ich hier bin. Nämlich endlich mit Leya zu reden. Momentan wohne ich in einem Hotel, da meine Wohnung sehr schnell verkauft wurde und ich nicht dahin zurück kann. Was mich aber auch nicht wundert, sie hat eine tolle Lage.
Heute habe ich mir vorgenommen, zu Leyas Wohnung zu gehen. Damit habe ich mir nämlich erstmal etwas Zeit gelassen. Chris habe ich auch schon kontaktiert wegen ihr, aber er hat mir, wie immer, wenn ich ihn nach ihr frage, darauf keine Auskunft gegeben. Ein befreundetes Model habe ich gebeten, ob er nicht mal Ben wegen Leya fragen könnte, da ich mich davor etwas sträube, ihm zu schreiben, weil er bei unserem letzten Treffen in seinem Studio verständlicherweise so wütend auf mich war. Aber auch er konnte mir keine Auskunft geben, weil auch Ben ihm nichts zwecks Leya gesagt hat.
Da mein Hotel nicht weit weg von ihrer Wohnung entfernt ist, entschließe ich mich, zu Fuß zu gehen, das Wetter lädt mit seinem schönen Herbsttag nahezu dazu ein. Als ich nach circa zehn Minuten Fußmarsch vor ihrem Wohnhaus stehe, klopft mein Herz vor Aufregung doch ganz schön gegen meine Brust. Wie wird sie reagieren, wenn sie mich sieht? Wird sie mich zum Teufel jagen? Um das herauszufinden, sollte ich allerdings endlich bei ihr klingeln. Doch als ich auf ihren Klingelknopf drücke, stutze ich, denn da steht ein anderer Name darauf. Lange darüber nachdenken kann ich allerdings nicht, weil der Türöffner ertönt und ich schnell nach innen gehe, bevor ich nicht mehr die Möglichkeit dazu habe. Langsam laufe ich die Stufen zu ihrer Wohnung empor und sehe dann, als ihre Wohnung in Sichtweite ist, dass auf dem Klingelschild nicht nur ein anderer Name steht, sondern auch jemand anderes als Leya mich erwartet.
»Guten Tag, was kann ich für Sie tun?«, begrüßt mich ein älterer Herr freundlich lächelnd, als ich auf ihn zugehe.
»Hallo, ich wollte zu der Frau, die eigentlich in dieser Wohnung wohnt. Miss Cataleya Walsh«, entgegne ich auf seine Frage, als ich vor ihm zum Stehen komme.
»Ah, diese nette junge Dame. Ja, die ist vor fast drei Monaten hier ausgezogen, und ich habe die Wohnung übernommen. Ich habe sie bei der Wohnungs- und Schlüsselübergabe kennengelernt«, klärt mich der Herr darüber auf, weshalb er nun anstatt Leya hier wohnt.
Mehr als ein nicht ganz so geistreiches »Oh...« kommt mir aber erstmal nicht über die Lippen und ich überlege, ob er eventuell weiß, wo Leya nun ist. »Wissen Sie zufällig, wo sie jetzt ist?«, frage ich deshalb.
Er schüttelt mit dem Kopf. »Nein, das tut mir leid.«
»Hm, das ist schade. Ich danke Ihnen für Ihre Auskunft«, verabschiede ich mich von ihm und beschließe, dass ich bei Mrs Nolan klopfen werde. Sie wird wissen, wo Leya ist.
Als ich allerdings an ihre Wohnungstür klopfe, öffnet mir keiner. Mist. Sie ist wohl nicht zu Hause. Gerade als ich mich zum Gehen abwende, blicke ich allerdings direkt in Mrs Nolans überraschtes Gesicht. Sie kommt auf mich zu und mustert mich von oben bis unten.
»Matt, sind Sie das?«, fragt sie mich und mustert mich nochmal.
»Ja, ich bin's. Hallo Mrs Nolan«, begrüße ich sie lächelnd.
Als sie vor mir zum Stehen kommt, breitet sie ihre Arme aus und drückt mich an sich. »Mensch, Matt, was machen Sie denn hier? Cataleya wohnt leider nicht mehr hier.«
»Ja, das weiß ich schon. Ich wollte zu ihr. Wissen Sie vielleicht, wo sie ist?«, entgegne ich und löse mich von ihr.
»Nun kommen Sie erstmal rein, mein Junge«, entgegnet Mrs Nolan und schließt ihre Wohnungstür auf. Hinter ihr trete ich in ihre Wohnung und schaue mich etwas um. Die Wohnung ist komplett mit Dingen mit Blumen darauf dekoriert. Die Tapete, die Kissen des Sofas, sogar auf den Vasen für die Blumen, die auf ihrem Wohnzimmertisch stehen, sind Blumen drauf. Zudem steht in der rechten Ecke ein Kratzbaum, auf dem ein getigerter Langhaar-Kater liegt, der mich verschlafen ansieht.
»Nehmen Sie doch bitte Platz, ich hole uns etwas zu trinken«, bittet sie mich auf einmal und deutet auf das geblümte Sofa.
Ich tue, wie mir geheißen, und keine zwei Minuten später kommt Mrs Nolan mit einem Tablett, auf dem zwei Wassergläser und eine Karaffe mit Wasser darin stehen, auf mich zu. Als sie die Gläser auf den Tisch gestellt und jeweils etwas Wasser hineingegossen hat, nimmt sie mir gegenüber in dem Sessel, der dort steht, Platz, und trinkt zwei Schlucke aus ihrem Glas.
»Nun, um auf Ihre vorherige Frage zurückzukommen, Matt«, wendet sie sich an mich, als sie ihr Glas vor sich auf dem Tisch abstellt. »Ja, ich weiß, wo Cataleya ist.«
Ich stelle das Glas, das ich ebenfalls in meiner Hand halte, auch vor mir ab. »Können Sie es mir dann bitte verraten, wo sie ist? Ich muss wirklich dringend mit ihr reden. Ich habe großen Mist gebaut und sollte einiges klarstellen. Vor allem, dass ich sie über alles liebe«, sage ich zu ihr flehentlich.
»Ach Matt, es war alles nicht so leicht für Cataleya, ihr ging es, nachdem Sie sich von ihr getrennt haben, nicht wirklich gut, wissen Sie. Bei einer Tasse Tee, bevor sie wegging, hat sie mir alles erzählt. Und ich glaube Ihnen, dass Sie sie lieben und dass das alles ein großes Missverständnis war. Das war es doch, oder?«, erzählt sie.
Ich nicke. »Oh ja, das größte überhaupt. Glauben Sie mir, ich wünschte, ich könnte das alles rückgängig machen.«
»Das glaube ich Ihnen. Man sieht Ihnen an, wie leid es Ihnen tut«, flüstert sie und studiert eindringlich mit ihren Augen mein Gesicht, ehe sie endlich das sagt, was ich hören möchte. »Matt, Cataleya ist bei ihren Eltern. Sie musste raus von hier. Sie wollte einfach nur noch weg.«
Darauf, dass sie bei ihren Eltern ist, hätte ich auch selber kommen können. Ich springe direkt auf, als ich diese Information bekommen habe. Ich möchte endlich zu ihr und mit ihr reden.
»Vielen Dank, Mrs Nolan, ich muss sofort zu ihr«, sage ich und laufe schnell zu ihrer Tür. Ich möchte keine Sekunde mehr verstreichen lassen.
Sie läuft mir nach und hält mich, bevor ich ihre Tür öffne, auf. »Matt?«, spricht sie mich an, weshalb ich sie direkt anblicke. »Sie sollten sich eventuell vorher rasieren, bevor Sie zu ihr fahren. Und schauen Sie zu, dass sie wieder etwas mehr auf die Rippen bekommen und zudem etwas mehr Schlaf.«
Ich lache aufgrund ihrer Aussagen kurz auf. »Sie klingen schon wie meine Mutter. Aber ja, ich werde mich vorher rasieren, und der Rest wird sich hoffentlich wieder einrenken, wenn ich mich mit Leya ausgesprochen habe. Hoffe ich. Die letzte Zeit war auch für mich nicht einfach«, erwidere ich und öffne die Tür.
»Das glaub ich Ihnen. Ich drücke Ihnen beiden die Daumen, dass alles wieder gut wird. Melden Sie sich bei mir, wenn Sie sich ausgesprochen haben?«, bittet sie mich.
Ich beuge mich zu ihr hinunter und drücke ihr zum Abschied einen kleinen Kuss auf ihre linke Wange, weshalb sie leicht rot wird. »Aber natürlich werde ich das, danke, Mrs Nolan. Bis bald«, verabschiede ich mich von ihr und laufe so schnell wie möglich zur Treppe nach unten. Ich möchte keine Zeit mehr verlieren.
»Bis bald und viel Glück«, höre ich Mrs Nolan mir noch hinterherrufen. Ebenso hastig laufe ich auch zu meinem Hotel. In meinem Hotelzimmer angekommen, gehe ich direkt ins Bad und ziehe mir mein Oberteil aus. Mrs Nolan hat recht, ich sollte mich rasieren. Ich feuchte meinen Bart an und mache mir etwas Schaum auf meine Hände. Doch gerade als ich ihn einmassieren möchte, klopft es auf einmal an meiner Tür. Wer kann das nur sein? Es weiß kaum einer, dass ich hier bin.
»Moment, ich komme«, rufe ich Richtung Tür, wasche den Schaum von meinen Händen, trockne diese ab und schaue durch den Türspion, wer davorsteht. Was zur Hölle möchte mein Vater hier?, sind die ersten Gedanken, die mir in den Sinn kommen, als ich meinen Vater vor meiner Tür stehen sehe.
»Was möchtest du hier?«, frage ich ihn deshalb, ohne zu öffnen. An dem Abend als ich ihm, Violet und ihrem Vater eröffnet habe, dass ich wieder zurückgehe, ist ein Streit ausgebrochen. Vor allem von Violets Vater musste ich mir einiges anhören lassen. Ich habe mich aber nicht davon abhalten lassen und bin trotzdem gegangen. Meine Mutter hat mir dabei die ganze Zeit unterstützend zur Seite gestanden, und auch mein Vater hat ab und zu überraschenderweise für mich Partei ergriffen.
»Matt, bitte mach die Tür auf, wir sollten das unter vier Augen besprechen, weshalb ich hier bin«, sagt er.
»Nein, unter sechs Augen, meinst du«, höre ich da plötzlich auch meine Mutter, die ich gar nicht gesehen habe. »Komm, Schatz, mach uns auf«, wendet nun auch sie sich an mich, und ich öffne tief durchatmend die Tür.
Als meine Eltern schließlich zu mir ins Zimmer kommen, hole ich mein Oberteil aus dem Bad und ziehe es mir wieder über. Ich lehne mich angespannt an das Sideboard, das neben dem Bad steht, verschränke meine Arme vor der Brust und schaue meinen Vater, der nun sichtlich nervös vor mir auf und ab tigert, an. Meine Mutter geht zu ihm und legt ihm ihre Hand auf seine rechte Schulter, worauf er stehen bleibt, mir direkt in die Augen schaut und für mich völlig überraschend »Es tut mir so leid, Matt« sagt. Ich habe nun wirklich mit allem gerechnet, am aller- meisten mit Vorwürfen, wie so oft. Aber es tut mir leid? Völlig verwirrt wegen seiner Aussage schaue ich ihn sprachlos an. Meine Mutter kommt währenddessen langsam auf mich zu.
»Komm, mein Junge. Das, was dir dein Vater nun zu sagen hat, solltet ihr nicht im Stehen besprechen nehmt besser Platz«, sagt sie und deutet auf das Sofa zu meiner Linken. Mein Vater setzt sich daraufhin in Bewegung und platziert sich als Erster auf das Sofa. Ich folge ihm und positioniere mich ihm gegenüber auf einen Stuhl. Meine Mutter lässt sich ebenfalls auf einem Stuhl neben mir nieder.
So sitzen wir eine Weile schweigend da, bis mein Vater das Wort ergreift. »Wie gesagt, mein Junge, es tut mir alles so leid. Ich weiß nicht, wie ich das alles wiedergutmachen soll.«
»Ich verstehe nicht, was meinst du genau?«, frage ich ihn.
»Wie ich diese Lüge, die dich, die mich, die uns die letzten zehn Jahre begleitet hat, wiedergutmachen soll«, fährt er sich durch die Haare fahrend fort.
»Lüge?«, flüstere ich und schaue dabei meine Mutter an. Sie nickt und blickt zu meinem Vater. Ihrem Blick folgend, sehe ich, dass er sich nervös seine Finger knetet.
»Ja, Matt«, beginnt er zu reden. »Die ganzen letzten zehn Jahre waren eine einzige Lüge. Ich habe dich und auch deine Mutter belogen, aber ich konnte nicht anders, es ging um euer beider Leben.« Unfähig, etwas darauf zu entgegnen, redet er weiter. »Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass ich, als du siebzehn warst, für eine Weile in New York war. Nun, da habe ich Violets Vater, einen sehr einflussreichen Mann, durch gemeinsame Freunde kennengelernt. Als ich ihm von meiner Modelfirma erzählt habe, hat er sehr großes Interesse daran gezeigt. Wir haben ziemlich schnell festgestellt, dass wir beide leidenschaftliche Schach-Spieler sind, und somit hat er mich schließlich eines Abends zu einem Spiel herausgefordert. Da ich dachte, dass es nur ein freundschaftliches Spiel ist, habe ich mich darauf eingelassen. Doch leider war es alles andere als das. Als er plötzlich meinte, wir könnten doch gegen etwas spielen, das der Gewinner dann bekommt, da wollte ich verneinen. Doch dass ich keine andere Wahl hatte als ja zu sagen, zeigte mir die Waffe, die ich plötzlich in meinem Rücken spürte, nur zu deutlich. Sein Bodyguard, der ihn immer begleitete, stand hinter mir und bedrohte mich damit.«
Völlig entsetzt aufgrund seiner Erzählung schaue ich ihn mit offenem Mund an, weshalb mir meine Mutter zur Beruhigung eine Hand auf meine Hand legt.
Sich einmal über sein Gesicht streichend, redet mein Vater weiter. »Wie sollte es anderes sein, wollte er natürlich um meine Firma spielen. So taten wir dies. Und wie sollte es auch anders sein, ich verlor letzten Endes gegen ihn. Da aber in dieser Firma meine ganze Existenz steckt, bettelte ich ihn an, dass ich zumindest Teilinhaber bleiben dürfte. Er willigte ein, allerdings unter einer Bedingung.« Mein Vater hält inne und schaut mich nun direkt an.
»Mich?«, fällt es mir da wie Schuppen von den Augen.
»Ja genau, er meinte, wenn du in zehn Jahren seine Tochter Violet heiratest und in New York die zweite Firma, die ich gerade am Aufbauen war, mit ihr zusammen führst, könnte ich in Dublin meine Firma behalten und mir und auch deiner Mutter und dir würde nichts passieren. Denn er hat gedroht, dass er euch etwas antut, sollte ich nicht einwilligen oder es euch erzählen«, fährt er fort.
Ich weiß absolut nicht, was ich zu seinem Geständnis sagen soll, und lehne mich fassungslos in meinem Stuhl zurück.
»Mir hat er es ebenfalls erst vor zwei Tagen erzählt, Matt«, wispert nach einer Weile des Schweigens meine Mutter. »Für mich war es genauso erstmal ein Schock und auch ich brauche Zeit, bis ich das verdaut habe, aber glaub mir, deinem Vater tut alles aufrichtig leid.«
»Ja, das tut es, Matt«, sagt nun dieser.
»Deshalb warst du damals auf einmal so komisch, hast mich zu diesem Vertrag und dem BWL-Studium gezwungen, hast Violet angeschleppt und warst nun auch so seltsam zu Leya?«, frage ich ihn.
Er nickt. »Ja, ich hatte solch eine Angst um euer Leben, dass ich nur die Möglichkeit sah, dass ich dir gegenüber eiskalt werden musste. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie weh auch mir das tat. Vor allem als du dich immer mehr von mir distanziert hast. Aber ich sah keinen anderen Ausweg. Und als du dich nun in Cataleya verliebt hast, da sah ich nicht nur euch, sondern auch sie in Gefahr, deshalb war ich immer so seltsam. Ich wünsche mir doch nichts sehnlicher, dass du glücklich bist, mein Junge, und das warst du mit ihr. Das weiß ich nun. Großer Gott, es tut mir alles so leid. Ich weiß, es ist viel verlangt, aber bitte verzeihe mir«, sagt er nun mit Tränen in den Augen.
Ich stehe auf und raufe mir die Haare. »Ich, ich weiß nicht, ob ich das kann, Vater. Ich muss das alles erstmal verarbeiten. Was ist nun eigentlich mit Violet und ihrem Vater?«
»Ich habe diverse Machenschaften ihres Vaters aufgedeckt und ihn schließlich mit anderen, die er auch bedroht hat und von denen ich erfahren habe, als du gegangen bist, angezeigt. Ich habe schon seit unserem Abflug nach New York damit angefangen zu recherchieren wegen ihm. Und an dem Abend, als du sagtest, dass du wieder zurückfliegst, da war ich gerade dabei, ihn zu bitten, ob es nicht doch eine andere Lösung für diese Sache mit dir gibt. Weil ich gemerkt habe, wie sehr dich das mitnimmt«, erzählt er. »Was Violet angeht, die hat sich recht schnell mit einem Millionär getröstet«, fährt er fort.
»Warum wundert mich das wegen ihr nun nicht?«, entgegne ich. »Das ist ganz schön viel, was du mir da eben offenbart hast, und ich muss das alles erstmal sacken lassen. Ich bin aber froh, dass du es mir erzählt hast, und es ehrt mich, dass du in New York so für mich eingetreten bist. Wärst du auch bereit, genau das so Leya zu erzählen? Ich denke, sie sollte es von dir erfahren, ich wollte heute noch zu ihr fahren. Sie hält sich bei ihren Eltern in Nordirland auf«, fahre ich fort.
»Natürlich würde ich das. Komm, ich und deine Mutter begleiten dich und bringen dich zu ihr, damit wir das alles wieder geradebiegen«, erwidert er und steht auf.
Als er so vor mir steht, kann ich nicht anders, gehe auf ihn zu und umarme ihn. Man merkt richtig, wie bei uns beiden die Anspannung abfällt. Uns festhaltend, werden wir durch ein abermaliges Klopfen an meiner Hotelzimmertür gestört. Ich löse mich von ihm, gehe zu dieser und schaue durch den Türspion. Es steht kein Geringerer als Ben vor ihr. Direkt als ich ihm öffne, schiebt er mich zur Seite und stürmt in mein Zimmer.
»Hey Ben, was für eine Überraschung. Falls du hier bist, um mir eine reinzuhauen, mach es bitte schnell, weil ich gerade zu Leya fahren und mit ihr alles klären wollte«, begrüße ich ihn und schlüpfe dabei in meine Lederjacke.
»Das trifft sich gut, denn ich wollte dich holen, um dich zu Leya zu bringen. Sie liegt im Krankenhaus«, erwidert dieser und schaut mir ins Gesicht.
Bei dem Wort Krankenhaus schrillen bei mir alle Alarmglocken. »Krankenhaus? Was? Warum? Geht es ihr gut?«, frage ich ihn deshalb ganz aufgeregt.
»Ja, ihr geht es gut. Ich finde nur, ihr solltet euch endlich aussprechen. Deshalb bist du doch zurück, oder?«, fragt er mich und mustert mich eindringlich.
Ich nicke.
»Gut. Ihr habt einiges zu klären. Vor allem das, dass du bald Vater wirst«, fährt er fort und grinst mich an.
Moment, habe ich das richtig gehört? Ich werde Vater? »Moment, sage das nochmal«, bitte ich ihn deshalb.
Er grinst weiter von einem Ohr zum anderen. »Matt, du wirst Vater. Leya ist schwanger von dir. Die angebliche Magenverstimmung vor drei Monaten von Leya war keine.«
Ich kann nichts anderes, als ihn einfach nur anzustarren. Ich werde tatsächlich Vater? Der Seufzer meiner Mutter reißt mich aber aus meinen Gedanken, und auch Ben bemerkt meine Eltern nun, denen er nur zunickt.
»Komm, mein Junge, du solltest eindeutig sehr schnell zu deiner Cataleya und ihr solltet euch unterhalten. Deine Mutter und ich fahren dich wie gesagt«, kommt mein Vater auf mich zu, legt seine Hand auf meinen Rücken und führt mich zur Tür.
Ich kann es noch immer nicht fassen. Ich werde Vater. Leya trägt mein, nein, unser Kind unter ihrem Herzen. Warum nur hat sie mir das nicht gesagt? Ich muss schnellstens zu ihr und mit ihr reden. Ich muss sie sehen und sie wieder im Arm halten, ganz schnell. Mit diesen Gedanken gehe ich mit meinen Eltern und Ben zum Aufzug und muss erstmal meine Gedanken ordnen, es war doch etwas viel in der letzten halben Stunde. Ich hoffe so sehr, dass nun alles wieder gut wird.
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