🦋Epilog🦋

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*Matthew*

-Juli 2022-

Ganz lässig stehe ich an diesem warmen Juli-Tag an meinen Mini gelehnt und warte darauf, dass Leya endlich aus ihrem Schulgebäude in Dublin kommt. Heute ist ihr letzter Tag hier, und sie bekommt endlich ihren Abschluss als Fotografin. Diesen musste sie ja aufgrund ihrer Schwangerschaft verschieben.

Um genau das gemeinsam mit Leya zu feiern, möchte ich sie deshalb überraschen. Als schließlich um Punkt vierzehn Uhr die Türen aufgehen und die ganzen Auszubildenden nach draußen stürmen, dauert es nicht lange und ich erblicke Leya. Sie strahlt übers ganze Gesicht und unterhält sich mit anderen aus ihrem Kurs. Nachdem sie mich jedoch entdeckt hat, lächelt sie, verabschiedet sich jeweils mit einer Umarmung von ihren anderen Mitschülern und läuft schnell auf mich zu.

»Mo stór, was machst du denn um diese Zeit hier? Solltest du nicht in der Firma sein und irgendwelche Models herumscheuchen?«, fragt sie mich grinsend und drückt mir einen Kuss auf meine Lippen, als sie vor mir zum Stehen kommt.

Ich schüttle mit dem Kopf. »Nein, ich habe mir freigenommen. Zudem kann dies auch mein Geschäftspartner tun«, entgegne ich, lege meine Hände auf ihre Hüfte, ziehe sie wieder an mich und lege abermals meine Lippen auf ihre. Dabei verwickle ich sie in einen so verdorbenen Kuss, dass um uns herum auf einmal Pfiffe ertönen. Als wir uns nach einer Weile schwer atmend voneinander lösen, haben wir nur Augen füreinander und die anderen Leute, die uns angefeuert haben, sind uns völlig egal.

»Hm, so lasse ich mir das gefallen«, wispert sie und gibt mir noch einen zärtlichen Kuss auf meine Nase, ehe sie sich endgültig von mir löst. »Aber nun erzähl, warum bist du hier?«

»Ich wollte dich überraschen. Herzlichen Glückwunsch übrigens, Baby«, entgegne ich grinsend und küsse sie auf ihre Wange.

Sie hält mir freudestrahlend ihren Abschluss hin und grinst von einem Ohr zum anderen. »Ja, ich habe es endlich geschafft«, sagt sie stolz.

Oh ja, stolz bin ich auf sie. Sie konnte ja wegen der überraschenden Schwangerschaft erstmal nicht mit ihrer Ausbildung fortfahren und musste pausieren. Nach der Geburt unseres Sohnes, der ihre blonden Haare und meine blau-grünen Augen hat, vorletztes Jahr im März, blieb sie etwas über ein Jahr zu Hause, bevor sie vorigen September das letzte Jahr ihrer Ausbildung in Angriff nahm. Da ich mich gemeinsam mit meinem Vater dazu entschlossen habe, dass ich die Firma hier in Dublin übernehme, damit er etwas zurücktreten kann, war das auch kein Problem. Ich habe zu meiner Unterstützung Mr Isaac als Geschäftspartner eingestellt und somit konnte ich auch von zu Hause arbeiten beziehungsweise mich um unseren Sohn kümmern, während sie gelernt hat oder Berufsschule hatte. Dieser geht aber seit ein paar Monaten in einen Kindergarten, weswegen ich wieder vor Ort arbeiten konnte. Die Arbeit macht mir überdies großen Spaß. Mit meinem Vater habe ich mich, nachdem er, Leya und ich damals nochmal über alles gesprochen haben, ausgesöhnt und ich musste nie mehr nach New York. Mein Vater allerdings, als er dort gegen Violets Vater ausgesagt hat, der in den Knast kam. Violet selber hat dort wohl einen Millionär geheiratet, aber das ist mir ehrlich gesagt auch egal. Für mich zählt nur das Hier und Jetzt.

Ich nehme Leya an der Hand und führe sie an die Beifahrertür. »Komm, lass uns gehen«, sage ich und öffne diese, damit sie sich reinsetzen kann. Als ich neben ihr sitze, starte ich den Motor und fahre aus Dublin raus. Nachdem ich das Dorf ansteuere, in dem wir mittlerweile wohnen, aber nicht hineinfahre, sondern kurz vorher nach links abbiege, schaut mich Leya etwas verwundert von der Seite an, da sie dachte, dass wir nach Hause zu unserem Haus fahren. Ja, ich habe es wahr gemacht und uns ein Haus außerhalb von Dublin in einem kleinen Dorf gekauft.

»Matt, wo fahren wir hin? Wo sind Phelan und Nuala?«, fragt sie mich schließlich überrascht.

Ich schmunzle. »Wo wir hinfahren, ist eine Überraschung, und die beiden sind bei meinen Eltern. Wir beide werden die nächsten drei Tage woanders verbringen. Phelan und Nuala sind in guten Händen«, antworte ich und konzentriere mich weiter auf den Verkehr.

»Na gut, dann vertraue ich dir mal«, haucht sie und drückt kurz meine rechte Hand, die auf dem Steuerknüppel liegt.

»Das solltest du auch«, flüstere ich und drücke ihre Hand zurück.

Sie sollte wirklich mal ausspannen. Deshalb dachte ich mir, ich überrasche sie mit einer kleinen Reise. Seit unser Sohn Phelan da ist - für uns beide war vollkommen klar, dass wir ihn nach dem Spitzname ihres verstorbenen Mann benennen werden - und Leya das letzte Jahr ihrer Ausbildung gemacht hat, hatte sie keine wirklich ruhige Minute mehr, und deshalb hat sie das nun mehr als verdient. Vor allem da sie bald gemeinsam mit Ben sein Fotostudio leiten wird. Sie hat die Finanzspritze, die sie von Mr Isaac erhalten hat, in die Renovierung des Studios gesteckt, und deshalb hat Ben sie zur Miteigentümerin ernannt. Er und Chris sind noch immer sehr glücklich miteinander und haben mittlerweile auch zwei Hunde. Mit ihnen sind wir, so oft es geht, bei Leyas Eltern und auch bei Bens Eltern, die sich auch sehr für Leyas neues Glück freuen. Mit Mrs Nolan haben wir auch noch immer Kontakt, und sie ist ganz vernarrt in unseren kleinen Phelan.

Als wir uns endlich nach fast drei Stunden Fahrt unserem Ziel immer mehr nähern, ist es offensichtlich, wohin ich sie entführe, weshalb sie mir einen Seitenblick zuwirft.

»Du fährst mit mir zu dem Feriencamp, wo wir uns kennengelernt haben?«, quiekt sie freudig auf.

»Nicht ganz, das Camp gibt es leider nicht mehr, aber in die Nähe in ein Hotel, ja«, antworte ich und lächle sie an.

Nachdem wir schließlich in unserem Hotel eingecheckt haben und ich unsere Taschen - ihre habe ich heute Morgen gepackt - in unser Hotelzimmer gebracht habe, entschließen wir uns, noch am Strand spazieren zu gehen. Die Dämmerung bricht herein und kündigt somit den baldigen Sonnenuntergang an.

Da ein leichter Wind weht, als wir über den knirschenden Sand laufen, lege ich meinen Arm um ihre Schultern und ziehe sie sanft an mich. Nachdem wir eine Weile so nebeneinander hergelaufen sind und den Wellen, die gegen den Strand gespült werden, gelauscht haben, bleibe ich vor zwei nebeneinanderstehenden Steinen stehen und sie schaut mich überrascht an.

»Sind das etwa die Steine, auf denen du mich damals das erste Mal geküsst hast?«, fragt sie mich verwundert und deutet auf diese.

»Ja, das sind sie. Ich dachte mir, da wir uns damals hier zum ersten Mal geküsst haben, eignet sich dieser Ort auch für das, was ich nun vorhabe«, entgegne ich. Ich nehme ihre linke Hand in meine rechte, an deren Arm ich das alte Armband trage, das sie mir damals im Camp gemacht und das meine Mutter wiedergefunden hat, und lasse mich auf mein rechtes Knie nieder. Da sie ahnt, was ich vorhabe, reißt sie ihre Lider auf und atmet heftig ein. Mich ungläubig anschauend legt sie sich ihre rechte Hand vor den Mund, und in ihren Augen schimmern Tränen.

Mit zitternden Fingern hole ich das kleine schwarze Kästchen, das ich schon die ganze Zeit über in meiner rechten Hosentasche hatte, aus dieser und lasse es aufschnallen. Als sie nun den kleinen, zierlichen, silbernen Ring mit dem zaghaften kleinen Schmetterling darauf, in dessen Mitte ein winziger blauer Stein sitzt, sieht, schluchzt sie auf und Tränen laufen ihr über ihre Wangen.

Zu ihr aufblickend, räuspere ich mich, ehe ich zu sprechen anfange. »Das hier nun ist schon lange überfällig. Wir beide haben schon so viel miteinander durchgemacht, und du hättest das schon viel früher verdient, aber es gab nie die passende Gelegenheit dafür«, sage ich, aber ich merke, dass ich mich verhasple, und deshalb räuspere ich mich nochmal.

»Cataleya Walsh, mo féileacán, du bist meine absolute Traumfrau. Du bist mein ganzes Glück, und durch unseren gemeinsamen Sohn hast du mich zum Daddy gemacht. Ihr beide seid mein Ein und Alles, und ich liebe euch. Ich liebe dich über alles. Du warst die erste Frau, die ich geküsst habe, und ich möchte, dass du die letzte Frau bist, die ich küsse. Zudem möchte ich nur mit dir zusammen noch viele weitere Erinnerungen für unser Fotoalbum schaffen. Deshalb möchte ich dich hier und heute fragen, ob wir auch den letzten Schritt gehen wollen und du meine Frau werden möchtest?«

Sie schaut von meinen Augen zu dem kleinen Ring und wieder zurück, schluckt einmal hart, ehe sie laut »Ja, ja, ja, natürlich möchte ich das« ausruft und mich zu sich hochzieht.

Sichtlich erleichtert, nehme ich den Ring aus seiner Box und stecke ihn flüsternd mit den Worten »Du bist mein Schicksal. Du bist meine Zukunft. Für immer« an ihren linken Ringfinger. Lächelnd legt sie ihre Arme um meinen Hals, haucht »Ich liebe dich, für immer« und legt ihre Lippen sanft auf meine. Der Moment könnte nicht schöner sein, weil langsam die Sonne am Horizont verschwindet.

Ja, wir beide haben viel miteinander durchgemacht, aber wir haben beide noch eine zweite, nein, sogar dritte Chance bekommen, und dafür bin ich mehr als dankbar. Denn hier ist der Platz, an den ich hingehöre. Hier an Leyas Seite, und das hoffentlich für immer.


PS: Da ich das Gefühl habe, dass hier viele Leser wegklicken, dies solltet ihr nicht tun. Ein zweiter Blick auf die Kapitel, die hier danach kommen, lohnt sich. 😉

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Ich habe mal AI ausprobiert und dabei ist dieses schöne Bild entstanden. ☺️

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