Besuch
Langsam schloss sich die Tür hinter ihm und die leichte Dunkelheit legte sich wieder über das stille Zimmer, nur unterbrochen durch das regelmäßige Piepen des EKG. „Hey meine schöne", durchstieß eine schwache stimme die Stille, „ich bin wieder da um dir zu erzählen, wie mein Tag war, so wie immer." Sie konnte es zwar nicht sehen, doch er lächelte schwach. „Naja, eigentlich war es ein Tag wie jeder andere ohne dich, aber wenigstens ist nicht wieder irgendwas Unnötiges und schlimmes passiert...", er setzte sich neben sie, nahm ihre Hand und erzählte ihr mit seiner Sanften Stimme von seinem Tag und seinen Gedanken. „...Jedenfalls vermisse ich dich wirklich sehr und du solltest endlich mal aufwachen... Dein Bett sollte das meine sein und nicht dieses hier...", er erhob sich langsam, platzierte einen sanften Kuss auf ihrer Stirn und verließ das Zimmer...
„Du weißt, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie wieder aufwacht, Such dir doch endlich eine neue." Er stellte seine Tasse ab und schaute seinem Gegenüber in die Augen: „Das weiß ich selber, du musst das nicht extra erwähnen. Und überhaupt, was geht dich mein Liebesleben an?" er schaute seinen besten Freund kurz an und lachte dann leicht, „'Entschuldigung, war nicht so gemeint.", „Schon in Ordnung. Aber mal ernsthaft, wie lange ist das jetzt schon her? Ungefähr ein Jahr-?", er unterbrach den anderen noch bevor er die Frage fertig stellen konnte, „Exakt ein Jahr. Heute sind es exakt 365 Tage das sie wegen dem Unfall im Koma liegt...", er schaute resigniert auf den Boden.
Er ging langsam durchs Krankenhaus, jeden Tag war er seitdem hier gewesen und trotz allem hatte er nie wirklich die Hoffnung aufgegeben... An seinem üblichen Platz angekommen und in wie schon oft in Trübsal versunken betrachtete er zum gefühlt 1000-mal das karg eingerichtete Krankenzimmer. „Heute sind es genau 5 Jahre... Komm endlich zu mir zurück... Du liegst schon so lange in diesem blöden Bett..." Er hatte ihre Hand zwischen seinen und streichelte sanft den Handrücken, die Tränen ignorierend. Er betrachtete seine Verlobte und ließ schlussendlich seinen Kopf auf ihre Brust fallen. „Ich liebe dich...", er lauschte stumm weinend ihrem Herzschlag. „...Ich dich auch.... Sehr sogar...", durschnitt eine sehr schwache und trockne Stimme die Stille. Er drehte den Kopf, da er seinen Ohren nicht traute. „Du... bist endlich wach...?" Sie lächelte ihn schwach an und betrachtete ihn müde. „...nicht weinen... du bist zu schön als, dass du Tränen vergießen sollst..." Er betrachtete weiterhin ungläubig seine Freundin und begann dann stärker zu weinen, diesmal aber Freudentränen „Oh Gott, du bist endlich wach" er lächelte und warf sich leicht zögerlich um ihren Hals „Oh mein wunderschönes Mädchen du bist endlich wach. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich dich vermisst habe" er weinte, stärker aber das war ihm genauso egal, wie die Ärzte die in das Zimmer stürmten. „Endlich habe ich dich wieder..." „...ja hast du... und ich werde auch nicht wieder gehen... ich liebe dich..."
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