❥𝓣𝔀𝓮𝓵𝓿𝓮

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𝐻𝒶𝓇𝓇𝓎: 𝒯𝒽𝑒 𝓉𝒾𝓂𝑒 𝒶𝒻𝓉𝑒𝓇

~ 1787 words ~



Ich fühlte mich wie gelähmt. Das Telefon in meiner Hand war plötzlich unerträglich schwer, und die Worte des Anrufers hallten immer wieder in meinem Kopf wider: „Louis... Unfall... Koma." Mein Herz hämmerte in meiner Brust, und die Realität schien in diesem Moment einfach nicht zu existieren.

Louis.. lag bewusstlos in einem Krankenhausbett?

„Harry?" Nialls Stimme durchbrach den Nebel in meinem Kopf. „Was ist passiert?"

„Louis..." Meine eigene Stimme klang fremd und gebrochen. „Er hatte einen Unfall. Er liegt im Koma."

Ich hörte Niall flüstern: „Oh mein Gott", und sah Zayns Augen vor Schock weit aufgerissen. Sekunden später spürte ich seine Hand fest auf meinem Rücken, als ich beinahe zu Boden sank.

„Wir fahren sofort ins Krankenhaus", sagte Zayn, seine Stimme war fest, aber ich hörte das Zittern darin. „Weißt du in welchem Krankenhaus er ist?" Ich nickte und murmelte "Royal", bevor ich versuchte tief durchzuatmen.

. Die Worte „Unfall" und „Koma" wirbelten in meinem Kopf wie ein endloser Strudel. Die Wohnung um mich herum verschwamm, als sich immer mehr Tränen in meinen Augen sammelten.

Ohne ein weiteres Wort packte Zayn meine Jacke, reichte sie mir und lief vor. Meine Beine fühlten sich wie Pudding an, aber irgendwie schaffte ich es zur Tür. Draußen war die Luft kalt und klar, ein harter Kontrast zu der stickigen Hitze meiner Panik.

Die Fahrt war ein Alptraum. Die Lichter der Stadt zogen an uns vorbei, unscharf und unbedeutend. Meine Gedanken kreisten immer wieder um Louis. Wie konnte das passieren? Ich hatte am Telefon nicht viel verstehen können, außer das irgendwas in seinem Hotelzimmer passiert war.

Gerade eben hatten wir noch gestritten. Jetzt lag er im Koma, und ich wusste nicht, ob ich ihm je wieder sagen könnte, wie sehr ich ihn liebte. Und mit jeder Minute die verstrich schlich sich eine weitere, bedrohliche Ungewissheit in meinen Kopf: ich wusste nicht, ob er mich das überhaupt noch sagen hören wollte.

Ob er mich überhaupt bei sich haben wollte.

Im Krankenhaus angekommen, wurden wir in die Notaufnahme geleitet. Das grelle Licht und der Geruch von Desinfektionsmittel verstärkten meine Übelkeit. Eine Krankenschwester führte uns in ein Wartezimmer, wo wir Platz nahmen. Niall setzte sich neben mich, seine Hand fest auf meiner Schulter, während Zayn neben uns stand, sein Gesicht von Sorge gezeichnet.

Die Zeit bis endlich jemand kam und uns mehr Informationen gab, verging quälend langsam. In der Zwischenzeit kümmerte sich Zayn darum Louis Familie zu informieren. Mein Magen fühlte sich wie ein schwerer Knoten an, und meine Gedanken waren ein einziges Durcheinander. Jeder Moment ohne eine Nachricht über Louis war unerträglich.

„Herr Styles?" hörte ich plötzlich jemand fragen. Ich nickte dem Arzt zu und sprang ein wenig zu schnell auf, weshalb ich für einen kurzen Moment Sterne vor meinen Augen tanzen sah. „Ich bin Dr. Chen, und ich kümmere mich um Louis. Sie können ihn jetzt sehen, ich erkläre Ihnen im Zimmer alles."

Ich nickte erneut stumm, unfähig, ein Wort herauszubringen. Meine Hände zitterten, als ich aufstand und dem Arzt folgte. Zayn und Niall blieben zurück, gaben mir die nötige Privatsphäre, die ich jetzt so dringend brauchte, weil ich keine Ahnung hatte wie ich mit Louis umgehen sollte und dabei nicht auch noch unter Beobachtung unserer Freunde stehen wollte.

Als ich das Zimmer betrat, stockte mir der Atem. Louis lag da, blass und still, umgeben von piependen Maschinen. Schläuche führten von seinem Körper zu verschiedenen Apparaten, und seine Augen waren geschlossen. Tränen stiegen in meine Augen, und ich fühlte, wie meine Beine nachgaben. Schnell griff ich nach der Stuhllehne nehmen mir um mich an dieser abzustützen.

Noch nie in meinem Leben habe ich einen so starken Zwiespalt in mir gespürt, wie in diesem Moment. Ich wollte zu ihm, seine Hand, die reglos auf der Bettdecke lag, in meine nehmen und nicht mehr los lassen. Meine Hand auf seine Brust legen, um sicher gehen zu können, dass sein Herz schlug und er atmete.

Und doch tat ich nichts davon. Blieb stattdessen einige Schritte entfernt von seinem Bett stehen, meinen Blick auf ihn geheftet, während ich mich mit all meiner Kraft darauf konzentrierte, was der Arzt mir mitteilte.

Ein Feuer war in dem Zimmer neben Louis' ausgebrochen. Die Feuerwehrleute hatten ihn bewusstlos dort aufgefunden und schließlich aus dem brennenden Gebäude gezogen. Wie durch ein Wunder hatte sich das Feuer zwar bereits auf dem gesamten Flur ausgebreitet, war jedoch nicht in Louis' Zimmer eingedrungen, weshalb er keine Verbrennungen erlitten hat. Durch die schwere Rauchvergiftung ist sein Körper allerdings schon von alleine in ein Koma gefallen. Der Rauch hatte seine Lungen so stark geschädigt, dass er nicht mehr alleine atmen konnte. Jetzt war er an ein Beatmungsgerät angeschlossen, das mechanisch für ihn atmete.

Es würde wahrscheinlich einige Tage dauern, bis sein Körper wieder genug Kraft haben würde aufzuwachen. Die Ärzte waren nicht sicher, wie lange sein Gehirn nicht genug Sauerstoff bekommen hatte, aber sie waren trotzdem zuversichtlich, dass er Glück gehabt hat und schnell genug aus dem Zimmer gerettet und mit Sauerstoff versorgt werden konnte.

Ich konnte kaum ertragen daran zu denken, wie verzweifelt er nach Luft gerungen haben musste, gefangen in einer Wolke aus tödlichem Rauch, ganz alleine.

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und ich spürte, wie Tränen meine Wangen hinunterliefen. Die Erinnerung an unser letztes Gespräch brannte sich in mein Gedächtnis. Unsere letzten Worte waren voller Wut und Missverständnisse gewesen, und jetzt lag er hier, und ich wusste nicht, ob er mich jemals wieder hören würde oder wollte.

Ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen und Louis Anblick überwältigte mich so sehr, dass ich mich nur leise bei dem Arzt bedankte und dann aus dem Zimmer stürmte. Im Flur angekommen setzte ich mich auf den nächsten Stuhl und vergrub meine Hände in meinem Gesicht. Tränen flossen heiß über mein Gesicht und ich schluchzte leise vor mich her.

"Harry Schatz warum sitzt du hier denn draußen?", dran plötzlich eine bekannte Stimme zu mir durch. Ich spürte Jays Hand auf meinem Rücken und schüttelte leicht den Kopf.

"Ich bin der Grund, dass er in diesem Hotelzimmer war und- und fast-" Die Tränen lassen meine Sicht verschwimmen und ich versuche das Schluchzen zu unterdrücken.

„Oh Harry..." flüsterte sie, und ich spürte, wie mein letzter Rest an Kontrolle in ihrer beruhigenden Nähe verschwand. Tränen stiegen wieder in mir auf, ich vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter und schluchzte erneut, dieses mal aber laut und mit so einer Kraft, dass es meinen Körper erbeben ließ.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll", brachte ich einige Augenblicke später unter Tränen hervor. „Er ist... er ist einfach so weit weg von mir, und ich hatte das Gefühl, dass wir uns schon davor voneinander entfernt haben. Vielleicht... vielleicht habe ich sein Leben aufgehalten, ihn davon abgehalten, das zu tun, was er wirklich wollte. Ich glaube, er will mich nicht mehr in seinem Leben Jay."

Johannah hielt mich weiter fest, ließ mich weinen. Sie strich mir beruhigend über den Rücken, bevor sie mich sanft von sich löste und mich voller Verständnis und Mitgefühl ansah.

„Harry, du bist das Beste, was Louis je passiert ist", sagte sie fest. „Da bin ich mir sicher, auch wenn ich nicht weiß was Momentan in seinem Kopf vorgeht. Ihr beide habt so viel miteinander durchgestanden. Eure Liebe hat ihn stärker gemacht, glücklicher gemacht. Du hältst ihn nicht auf, du bist seine Unterstützung, sein Halt. Auch wenn es jetzt schwer ist, er liebt dich mehr, als du dir vorstellen kannst."

Ihre Worte trafen mich tief, und ich fühlte, wie ein kleiner Funke Hoffnung in mir wieder auflebte. Ich wollte ihr so sehr glauben, aber er würde das alles doch nicht grundlos tun?

„Aber warum distanziert er sich dann? Warum fühlt es sich so an, als würde er mich nicht mehr wollen? Ich hab sogar Angst in dem Zimmer mit ihm zu sein und seine Hand zu halten, falls es nicht das ist was er wollen würde..", murmelte ich also leise und schniefte, als icherneut die Tränen in meinen Augen brennen spürte.

„Manchmal-", sagte Jay sanft, „verlieren Menschen sich selbst, auch in den besten Beziehungen. Louis könnte gerade mit Dingen kämpfen, die nichts mit dir zu tun haben. Aber sei stark, Harry. Sei für ihn da, wenn er dich braucht. Er wird zu dir zurückfinden, das weiß ich."

Ich nickte und wischte mir die Tränen von den Wangen. „Danke, Johannah. Ich... ich will nur, dass er wieder aufwacht. Ich will, dass er weiß, dass ich für ihn da bin."

„Das weiß ich, Harry", sagte sie lächelnd. „Und Louis wird es auch wissen, wenn er aufwacht. Verliere nicht die Hoffnung, okay? Und jetzt halt dich nicht zurück Harry, sei da."

Ich nickte erneut und spürte, wie etwas Schweres in meiner Brust ein wenig leichter wurde. Louis war immer noch mein Leben, mein Herz, und ich würde um uns kämpfen, so lange es nötig war.

Während sie sich an sein Bett setzte, hatte ich das Gefühl mich irgendwie Fernhalten zu müssen noch immer nicht ganz überwinden können, weshalb ich den zweiten Stuhl nicht näher ans Bett schob und stattdessen am Fenster sitzen blieb. Froh darüber, dass Jay nichts dazu sagte, mich nicht drängte, blieben wir eine Weile so im Zimmer. Irgendwann musste sie gehen, weil es bereits nach Mitternacht war und nur einer über Nacht bleiben konnte.

Zayn und Niall hatte ich ebenfalls davon überzeugen können nachhause zu fahren. Sie versprachen am nächsten Morgen ein paar Sachen vorbeizubringen für Louis und für mich, während ich einfach dankbar war mir keine Gedanken darüber machen zu müssen.

"Warum Lou.. warum passiert uns das alles?", flüsterte ich leise und unter Tränen. Noch vor einigen Wochen hätte ich mir so eine Situation, wie wir sie jetzt hatten nicht mal vorstellen können.

Alles an dieser Situation war befremdlich - Louis alleine ohne mich in einem Hotelzimmer 20 Minuten entfernt von unserer Wohnung, Louis bewusstlos in einem Krankenhausbett zwei Meter entfernt von mir und gleichzeitig so weit weg, dass ich ihn nicht berühren konnte.

Ich blieb einige Zeit unbequem eingerollt auf dem Stuhl sitzen, mein Blick starr auf ihn gerichtet, bis ich mich schließlich erschöpft gegen die Stuhllehne lehnte und einschlief.

Das laute Piepen neben mir riss mich aus dem Schlaf. Bevor ich überhaupt realisieren konnte was geschah, standen schon zwei Krankenschwestern im Zimmer und befreiten Louis von dem Beatmungsschlauch. Eine der beiden stellte das Piepen ab und ich sprang panisch auf, unwissend, ob hier gerade etwas schlimmes passierte.

Plötzlich traf sein Blick meinen und ich hatte das Gefühl gleich hinten über zu kippen.

„Harry..." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber es war genug. Tränen der Erleichterung füllten meine Augen. „Hey, Love... atme... atme", flüsterte er und streckte seine Hand nach mir aus.

Ich hatte nicht bemerkt, dass ich meinen Atem angehalten hatte und erst als meine Hand in seine fand schaffte ich es wieder zu atmen. Meine Tränen benetzten meine Wangen, während seine Augen meinen Blick suchten.

[...]

Hello hello und willkommen zu meinem letzten Kapitel ihr lieben! Ja, tatsächlich ist das hier das letzte Kapitel aus Harrys Sicht. Die Geschichte der beiden ist fast erzählt und nun wissen wir auch welchen Unfall Louis hatte..

Die Frage, die bleibt ist nun nur noch: schaffen sie es ihre Probleme zu klären? 🥺

Harry hatte ganz schön zu kämpfen, he deserves a break 😭♥️

Lots of love und einen schönen Rest Sonntag!

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