❥ 𝓣𝓱𝓲𝓻𝓽𝓮𝓮𝓷
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𝐿𝑜𝓊𝒾𝓈: 𝒮𝒾𝓍 𝒹𝒶𝓎𝓈 𝒶𝒻𝓉𝑒𝓇
~ 2280 Words~
Ich beobachtete unsere Hände, die Harry gemeinsam gehoben hatte um dann mit seinen Fingern stetig zwischen meine zu fahren. Mein Kopf lag auf seiner Brust und ein verliebtes Lächeln stieg auf meine Lippen, als ich sein Herz unter mir klopfen hörte und für einen Moment, einfach um es noch ein wenig besser wahrnehmen zu können, meine Augen schloss.
Nachdem wir miteinander geschlafen hatten, waren wir noch gemeinsam unter die Dusche gehüpft und hatten uns frisch gemacht, um danach in sein Bett zu wandern. Wir hatten beide keine Lust meins neu zu beziehen und wenn ich ganz ehrlich war, hatte dies auch einen gewissen Vorteil. Zusätzlich roch es wahnsinnig angenehm nach Harry und ich konnte meinen Blick durch sein Zimmer wandern lassen.
"Wie kam es bei dir dazu?", unterbrach er meine Gedanken und ich hob meinen Kopf, um ihn ansehen zu können. Kurz führte er unsere ineinander verschränkten Hände zu seinem Gesicht, um dann vorsichtig meinen Handrücken zu küssen und sie dann gemeinsam abzulegen, als ich ihn verwirrt ansah. "Das wir uns unsere Gefühle gestanden haben?"
Ich überlegte für einen Moment, dann merkte ich wie mir das Blut in die Wangen schoss und räusperte mich kurz.
"Kanntest du hier... Lexi?", fragte ich ihn und sein Ausdruck wandelte sich in Überraschung. "Ihr hattet eine... nennt man das Situationship? Es war auf jeden Fall nichts festes aber auch nichts lockeres und du hast sie vor fünf Jahren auf einer Party mit einem anderen gesehen. Wenn ich mich richtig erinnere, hast du dann einfach wieder den nach Hause Weg eingeschlagen und ich wollte gerade an dem Abend unseren Wocheneinkauf erledigen. Jedenfalls konnte ich dir ansehen, dass irgendwas ist und nachdem ich über meinen Schatten gesprungen bin, haben wir uns ein wenig für den Abend eingedeckt." Die Röte in meinen Wangen wurde stärker. "Nachdem wir beide gelockert waren kam irgendwie das eine zum anderen und ... eigentlich waren wir seitdem zusammen. Es war klar, ohne das wir es für uns gefestigt haben."
"Wir haben uns hier auch gesehen...", murmelte Harry nachdenklich und seine Augen wanderten über jeden Zentimeter meines Gesichts. "Aber hier hast du mir nur kurz zugewunken und ich habe den Abend alleine verbracht."
Ich lehnte mich vor, küsste kurz seine Lippen und legte meine Hand auf seine Wange.
"Hier habe ich dadurch auch einiges verpasst." Ich küsste seine Nasenspitze und lächelte etwas. "Da wir daraufhin in meinem Zimmer gelebt haben, habe ich dein Zimmer irgendwann in unseren Hobbyraum verwandelt. Es ist irgendwie seltsam, nun hier zu liegen."
"Erzähl mir noch mehr", bat er vorsichtig und umrahmte meinen Oberarm, um diesen sanft zu streicheln. "Ich möchte noch viel mehr von uns als Paar wissen."
Wir erzählten viel; die halbe Nacht. Manche Wörter und Sätze gingen in verliebtem Lachen unter; in Küssen und Liebkosungen und die Luft zwischen uns war stetig mit Liebe geladen.
Trotzdem hatte alles einen bittersüßen Beigeschmack, denn je mehr ich Harry von unserer gemeinsamen Zeit erzählte, umso schwerer wurde mein Herz, weil ich diese Erinnerungen nicht mit ihm teilen konnte. Weil diese wundervollen Jahre sich in diesem Leben wie verschwendete Zeit anfühlten, die wir hätten füllen können.
𝒯𝒽𝑒 𝓉𝒾𝓂𝑒 𝒶𝒻𝓉𝑒𝓇
Unangenehm wurde ich aus einem Schlaf gerissen, der tiefer gewesen war als ich es seit einiger Zeit gehabt hatte. Sofort spürte ich etwas unangenehmes in meinem Hals, versuchte vergeblich Luft zu holen als sich meine Augen panisch öffneten und mein Herz vor Angst raste.
In meinem Sichtfeld tauchten zwei Krankenschwestern auf und die Blonde versuchte mich zu beruhigen, während ich den kurzen Würgereflex unterdrückte als sie mir den Schlauch entnahmen. Während sie mir den Nasenschlauch anlegten, hörte ich mit einem Ohr, dass sie davon sprachen gleich sofort einen Arzt zu holen, jedoch hatten meine Augen endlich die meines Seelenverwandten getroffen und allein dieser kurze Blickkontakt zeigte mir, dass ich wieder hier war. Das dies mein Harry war; mein Harry, mit dem ich fünf gemeinsame Jahre gehabt hatte. Mein Harry, der zwanzig Jahre älter aussah, als in meiner Erinnerung, da sein Gesicht so eingefallen und... besorgt wirkte. Mein Harry, dem ich das Herz gebrochen hatte.
"Harry", hauchte ich vorsichtig; meine Stimme noch angeschlagen von dem Schlauch und etwas, was ich nicht identifizieren konnte, als ich sah wie seine Augen feucht wurden. "Hey, Love... atme... atme." Ich konnte sehen wie sich sein Brustkorb mit Luft füllte, als er einen tiefen Atemzug nahm, sobald er meine ausgestreckte Hand ergriff.
Die Tränen fanden ihren Weg über seine Wange und er ließ sich auf dem Stuhl neben meinem Bett nieder, um unsere verschränkten Hände vor sein Gesicht zu halten und dieses damit zu verstecken. Lediglich das Piepen meines Monitors und sein Schluchzen waren in diesem Raum zu hören, als ich meine zweite Hand ausstreckte und einen leichten Schmerz verspürte.
Ein wenig grummelte ich, sobald ich die Nadel in meiner Handoberfläche erkannte, die es mir unmöglich machte ihm durch die weichen Locken zu fahren und ihm so noch mehr Komfort zu vermitteln. Andererseits wusste ich gar nicht, ob er diesen von mir überhaupt wollte- ob ich ihn wütend gemacht hatte- ob er mir verzeihen würde.
Nun war ich auch wieder aus meinem; offensichtlichen Komatraum; erwacht und erinnerte mich an die letzten Wochen. An all das, was ich anscheinend dort verarbeitet hatte. Etwas, was mir hier nicht möglich gewesen war und mein Herz schlug kurz schneller, weil mir bewusst wurde, dass ich genau das gebraucht hatte. Ich brauchte etwas starkes; etwas einschlagendes, dass mir bewusst machte, was ich eigentlich in meinem Leben hatte und das dies bereits das Beste war, was mir passieren konnte. Ich musste aus dem Helikopter springen, der sich um alles, außer das Leben was ich bereits führte, gedreht hatte und auf dem Boden der Tatsachen ankommen. Das ich mit Harry und all den anderen bereits glücklich war und ich mich nicht selbst sabotieren musste.
Ich hörte gar nicht so richtig zu, als der Arzt mir davon berichtete was mir widerfahren war, da mein Blick stetig zu meinem Lockenkopf fuhr, dessen Körper noch immer bebte. Meine Hand hatte er nicht für eine Sekunde freigelassen, lediglich zwischendurch noch fester gegriffen und ich wünschte mir so sehr, ihn endlich richtig halten zu können.
Sobald wir wieder alleine waren, räusperte ich mich leise und schaffte es so tatsächlich seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Seine Wangen waren rot und die wunderschönen Augen geschwollen, als ich meine Hand vorsichtig aus seiner zog. Erschrocken ließ er jene los; fast schon panisch und mir wurde bewusst, dass er wahrscheinlich davon ausging, dass ich sie nicht mehr halten wollte, was mir direkt einen Stich im Herzen verpasste. Um ihm dieses Gefühl jedoch sofort zu nehmen, hob ich meine Hand wieder und legte sie auf seine Wange, um die letzten Tränenreste zu entfernen und meine Finger dann endlich in seinen Locken zu vergraben.
"Schlaf ein wenig, du siehst todmüde aus Love", hauchte ich leise und sah den Zweifel in seinen Augen. "Ich könnte klingeln und fragen, ob sie dir ein zweites Bett-"
"Nein", unterbrach er mich sofort und rückte so vor, dass er sein Gesicht in meinen Bauch pressen konnte. Ich spürte seinen heißen Atem, dann drehte er seinen Kopf und ich konnte von oben sehen, wie er die Augen schloss, sobald ich mit meiner Hand in seine Haare fuhr und seinen Kopf kraulte.
Es dauerte nicht lange bis ich in seinem Gesicht sehen konnte, dass er in einen tiefen Schlaf gefallen war und ich betrachtete ihn noch für einen Moment, bevor ich mich seufzend zurücklehnte und den Traum Revue passieren ließ. Es war immer wieder faszinierend, zu was das menschliche Gehirn in der Lage war. Das ich mir in diesem Komatraum einfach ein komplettes Leben vorgestellt hatte, wie meine Jahre ohne Harry als Partner an meiner Seite gewesen wären, ließ mich überwältigt den Kopf schütteln und ich erwischte mich dabei, wie meine Augen feucht wurden und meine Kehle noch ein wenig mehr schmerzte, als ich das Schluchzen unterdrückte.
Auch ich hatte meine Augen ein wenig geschlossen und war immer mal wieder aufgeschreckt, nur um dann festzustellen, dass ich noch immer hier in diesem Leben und nicht meinem Komatraum gelandet war. Meine freie Hand wanderte zu meinem Gesicht, fuhr über die dünnen Schläuche, die nun für ein paar Tage bis Wochen meine Begleiter sein würden und seufzte schon jetzt genervt.
Harry schlief vier Stunden auf meinem Bauch, hatte sich dabei fast kein bisschen bewegt und wurde erst von der morgendlichen Visite geweckt. Ich konnte sehen wie sich zwei Assistenzärztinnen aus der Gruppe, bestehend aus weiteren Ärzten und Schwestern, ein verträumtes Lächeln unterdrückten, als Harry verschlafen seinen Kopf hob, sich übers Gesicht fuhr und dann sofort zu mir sah. Ich versuchte mich an einem Lächeln, welches er vorsichtig erwiderte.
Sie erzählten davon, dass sie noch ein paar Tests bezüglich meiner Lunge und den beschädigten Atemwegen durchführen mussten. Außerdem würde mir erneut Blut abgenommen werden und ich sollte mindestens zwei Tage bleiben, damit sie mich aufgrund von möglichen neuropsychiatrischen Symptomen im Auge behalten könnten. So wie schon vor ein paar Stunden klärten sie mich erneut darüber auf, dass diese Symptome jedoch auch erst in ein paar Wochen auftreten könnten und legten somit auch Harry nahe, dass stark auf meine Verhaltensweisen, und mich, geachtet werden müsste.
Die Schwestern verabschiedeten sich vorerst noch einmal von uns, stellten mir das Frühstück hin und dann waren Harry und ich wieder alleine. Er stand kurz auf und für einen Moment erreichte mich die Sorge davor, dass er komplett verschwinden würde, da öffnete er lediglich das Fenster und setzte sich dann wieder auf den gleichen Stuhl an meinem Bett, auf dem er nun ein paar Stunden geschlafen hatte.
"Wie fühlst du dich?", fragte er vorsichtig und ich sah, wie er kurz mit sich kämpfte, bevor er mir doch seine Hand auf meine linke Wange legte und ich mich sofort in jene Berührung lehnte.
"Überfahren", gab ich ganz ehrlich zurück, lachte leise und tatsächlich entlockte ihm dies auch ein kleines Lächeln. Ich legte meine freie Hand auf seine, die noch immer auf meiner Wange verweilte und meine Mundwinkel senkten sich. "Es tut mir so Leid, Harry."
"Lou, wir müssen nicht-"
"Doch", unterbrach ich ihn sofort. "Ich war so ... unfair zu dir. Die ganzen letzten Tage und ich habe noch nicht einmal eine richtige Erklärung dafür." Ich merkte meine beanspruchten Atemwege, hustete einmal und seufzte als meine Stimme rauer wurde. "Natürlich habe ich gemerkt, dass nun viele von uns erwarteten den nächsten Schritt zu gehen. Und du... auch?" Er nickte vorsichtig. "Es hat sich plötzlich angefühlt als hätte ich nichts mehr unter Kontrolle und als wären da so viele Dinge in meinem Leben, die immer auf dem Plan standen, die ich aber noch nicht abgehakt habe? Dinge die... auf meiner Checkliste standen; seitdem ich denken konnte. Nach New York gehen war eines dieser Dinge, die nun aber nicht mehr möglich waren. Es gab zu viele Menschen die ich zurücklassen müsste; die auf mich genauso angewiesen sind, wie ich auch auf sie."
"Ich wäre mit dir gegangen."
"Das solltest du aber nicht müssen und... ich brauche New York auch gar nicht. Es war ein sicherer Punkt inmitten des Chaos, dass Eleanor geht, Zayn einen neuen Job angenommen hat und das wir den nächsten Schritt gehen könnten der so unfassbar viele andere Schritte mit sich ziehen würde..." Ich hustete erneut und Harrys Gesichtsausdruck wurde besorgt, doch ich unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln, als er erneut beteuern wollte, dass ich nicht weiter sprechen müsste. "Ich war wie ich war, in der Hoffnung, dass ihr alle keinen Bock mehr auf mich habt und ich deswegen ohne schlechtes Gewissen gehen könnte. Dabei war ich so unglücklich und es wäre noch schlimmer gewesen, wenn ich nicht mehr bei dir sein könnte. Weil ich dich; und das klingt jetzt kitschig aber du musst es hören; wirklich wirklich sehr liebe, Harry."
"Ich liebe dich auch." Erneut standen ihm Tränen in den Augen und er lehnte sich zu mir, um mit seinem Daumen kurz über meine Unterlippe zu fahren. Nachdem er mich viel zu lange hatte warten lassen, legten sich seine Lippen für einen süßen, zarten Kuss auf meine und das Gefühl von Zuhause machte sich in meinem Körper breit.
Ich lächelte, küsste seine Lippen erneut; zwei, drei oder auch sechs Mal, bevor ich kicherte und er sich fragend von mir löste.
"Ich hab von dir geträumt", gab ich von mir und seine rechte Augenbraue ging nach oben.
Also erzählte ich ihm von all den Dingen, die ich noch aus meinem Komatraum wusste. Davon, wie mir mit jeder Sekunde bewusster wurde, dass alles andere, außerhalb unserer Beziehung, zweitrangig war. Ich erzählte davon, dass Zayn Niall nicht kennengelernt hätte, Eleanor alleine wäre und ich mich immer in ihn verlieben würde.
"Du hast mich schon vor unserer ersten gemeinsamen Nacht geliebt", erklärte ich dann, nachdem er endlich neben mich auf das Krankenbett gekrochen war und mich im Arm hielt. "Ich glaube, dass ich es immer irgendwie gemerkt habe aber zu feige war, dich darauf anzusprechen. Also auf die Blicke und flüchtigen Berührungen. Insgeheim hatte ich es aber gewusst." Ich fuhr über sein Anker-Tattoo und schielte zu ihm nach oben. "Hab ich recht?"
"Tatsächlich." Harrys Wangen hatte eine dunklere Farbe angenommen. "Meinen Crush auf dich konnte ich fast von Anfang an als 'Liebe auf den ersten Blick' bezeichnen. Als ich dich näher kennenlernen durfte, war ich eigentlich schon verloren."
"Ich habe dich, glaube ich, auch schon viel eher gemocht", gab ich zu und wurde ein wenig ernster. "Bitte verzeih mir."
"Hab ich doch schon längst, Lou."
"Mach's mir nicht so leicht." Ich verdrehte die Augen und grinste, als er laut lachte und den Kopf zurückwarf.
"Ich kann nicht anders. Ich kann nicht ohne dich leben."
"Ich auch nicht ohne dich"
In diesem und in jedem Leben.
Don't want you to wonder, darling, I need you to know
In this and every life
I choose us every time
[...]
So diese kleine Kurzgeschichte wurde mit diesem Kapitel beendet ♥️ ich hoffe es konnten alle Fragen geklärt werden, ansonsten ist hier noch einmal der offizielle Aufruf 🤭♥️
Danke an Emma11h die ausnahmslos die Morse-Codes entziffert hat und somit einiges an Arbeit abgenommen hat ♥️ ich hoffe du hattest auch etwas Spaß daran 🤭♥️
Vielen Dank an alle von euch die drangeblieben sind und mitgefiebert haben ♥️ Danke für die Kommentare, die lieben Worte und die votes 🥰
Bald gibt es was neues- wir wissen noch nicht ganz genau wann. Aber vielleicht können wir einige von euch an Primrose verweisen.... Vielleicht 👀♥️
Ein riesengroßes Dankeschön an euch, vielen Dank ♥️
Lots of love xx
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