❥ 𝓝𝓲𝓷𝓮
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𝐿𝑜𝓊𝒾𝓈: 𝒮𝒾𝓍 𝒹𝒶𝓎𝓈 𝒶𝒻𝓉𝑒𝓇
~ 2261 Words~
"Louis?"
Harrys Stimme holte mich aus meinen Gedanken, die bisher überall und nirgendwo gehangen haben. Die letzten Tage hatte ich mich so gut es irgendwie ging vor ihm versteckt, da mir noch in jener Nacht nach meinem Geständnis aufgefallen war, wie peinlich die ganze Sache eigentlich ist. Ich schaffte es einfach nicht ihm in die Augen zu sehen, vor allem aus Sorge davor, dass er mich erneut nach meinen Gefühlen fragen könnte.
Das er mich erneut fragte ob ich ihn liebte und ich dieses Mal nicht so einfach davon komme.
Als ich nicht antwortete klopfte es erneut, diesmal jedoch leiser und zurückhaltender aber ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht einfach aufgeben würde. Und er kannte mich gut genug um zu wissen, dass ich um diese Uhrzeit definitiv wach bin.
"Lou?"
Ich drehte mich auf die Seite und stand umständlich aus dem Bett auf, ehe ich seufzte und versuchte einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Als dies nicht funktionierte änderte ich meine Taktik und öffnete meinem Mitbewohner mit einem Lächeln die Tür.
"Hey, was gibt's?"
Erleichtert wandelte sich auch sein besorgter Gesichtsausdruck in ein vorsichtiges Lächeln, dann ging er einen halben Schritt zurück und atmete tief durch.
"Ich wollte dich fragen ob du mit mir frühstücken möchtest? Wir müssen auch nicht reden, aber... Ich vermisse dich." Seine Stimmfarbe wirkte erdrückend und fast automatisch bildete sich ein Kloß in meinem Hals. "Also, ich vermisse es... also das gemeinsame Essen... also..."
Ein wenig amüsant war es ja schon wie er um die Worte rang, doch viel länger wollte ich ihn nicht darunter leiden lassen. Trotzdem wandelte sich mein aufgesetztes Lächeln in ein echtes und ich nickte, bevor ich ihm auch mündlich zusagte.
"Können wir machen. Ich gehe nur nochmal kurz ins Bad, dann bin ich sofort da."
"Okay, ich bereite schon mal alles vor." Die Freude in seiner Stimme konnte er nicht verbergen und auch wenn ich derjenige war, der ihm vermutlich die Unsicherheit beschert hatte, fühlte es sich trotzdem gut an ihn glücklich machen zu können.
Während ich mich im Bad frisch machte dachte ich an mein altes... anderes Leben zurück und wie wichtig Harry auch dort die gemeinsamen Mahlzeiten gewesen waren. Selbst wenn wir nicht wirklich miteinander gesprochen hatten, einfach nur das Zusammensitzen und spüren der Gegenwart des Anderen war im Fokus gewesen. Mein Herz fühlte sich plötzlich ganz schwer an, als ich über die letzte Zeit nachdachte und wie oft ich ihm dies verwehrt hatte, nur weil ich so sehr in meinem Kopf gefangen gewesen war. Kaum war ich hier war ich derjenige der die gemeinsamen Mahlzeiten vermisste. Ich war derjenige, der Harrys Gegenwart vermisste. Ich war derjenige, der nicht wusste was ich mit meinem Leben anfangen wollte, wenn Harry nicht als fester Partner an meiner Seite stand. Dabei stand kein anderer Wunsch im Vordergrund - obwohl ich mich an meine angebliche Zeit in New York, die ich hier gehabt haben soll, nicht erinnern konnte.
Mit einem Seufzen legte ich die Haarbürste zur Seite, atmete noch einmal tief durch und begab mich ins Wohnzimmer, wo ich bereits auf Harry traf. Er hatte mit dem Frühstück voll reingehauen; sogar Orangensaft und frisches Gemüse hatte auf dem Tisch Platz gefunden.
"Das sieht toll aus", hauchte ich erstaunt, setzte mich auf den freien Stuhl am Esstisch und versuchte nicht zu viel in das scheue, stolze Lächeln zu interpretieren, was sich sofort auf dem Gesicht des Lockenkopfes breit machte, "danke."
"Das war wirklich nicht viel ...", ihm fehlte offensichtlich das letzte Wort und einen kurzen Moment gab auch ich ihm noch, welcher ihm jedoch auch nicht bei der Wortfindungsstörung half, woraufhin er das Radio einschaltete und sich zu mir setzte.
Ich hatte, vor meinem Geständnis, nicht das Gefühl gehabt das wir uns hier nichts zu erzählen hätten. Stattdessen wirkte es wirklich so, als sei er mein bester Freund und wir haben einen super lockeren Umgang miteinander. Doch nun lag eine unangenehme Stille in der Luft, wo keiner so richtig wusste, wie er ein Gespräch anfangen sollte. Ich wusste nicht wo seine Gedanken lagen, wünschte wirklich ich könnte es auch nur erahnen, doch nun wich er meinen Blicken ebenfalls aus und hinterließ mich mit einem unwohlen Gefühl im Bauch.
Das war auch der Grund weswegen ich nicht mehr als ein Brötchen schaffte, bevor ich mich etwas zurücklehnte und lediglich an einer Paprika kaute, während mein Blick durch den Raum fuhr.
"Lou?"
Oh, zumindest nannte er mich noch bei meinem Spitznamen. Dem Spitznamen, den auch jeder andere für mich hatte und trotzdem schaffte nur er es, dass mir beim bloßen Hören der Bauch kribbelte und sich eine unglaubliche Wärme in mir ausbreitete. In der Hoffnung, dass sich diese Wärme nicht auch noch auf meinen Wangen breit machte, räusperte ich mich kurz als hätte er mich aus meinen Gedanken gerissen und sah dann zu ihm.
"Hmm?"
"Zayn und ich wollen heute Abend ausgehen", er pausierte kurz und linste etwas durch seine langen Wimpern, "möchtest du mitkommen?" Mein Gesichtsausdruck musste sich etwas sehr geschockt verzogen haben, da auch das letzte Stückchen Mut seinerseits verschwand und er in seinem Stuhl, aufgrund der vermuteten Zurückweisung, ein wenig umher rutschte. "Tut mir Leid, ich weiß das ist nicht so dein Ding. Ich wollte nur das du weißt, dass du immer die Möglichkeit hast dabei zu sein. Und ich habe mir die letzten Tage auch ein paar Gedanken gemacht und mich dabei daran erinnert, dass du nach Eleanor gefragt hattest. Wir würden in ihren Club gehen und vielleicht...", er seufzte und fuhr sich durch die Haare, als er seinen Blick nun komplett abwandte, "ich dachte, vielleicht möchtest du sie hier auch offiziell kennenlernen. Also... in deinem Leben wissen? Aber vielleicht ist das auch komplett dumm und macht alles nur schlimmer, weil du vielleicht gar nicht alles so haben möchtest, wie es dir bekannt war- ich meine ist- ich meine..."
Oh Harry...
"Gerne", unterbrach ich sein Gestammel und lächelte etwas. "Ich komme gerne mit. Ist das für Zayn denn auch okay?"
"Er hat nichts Gegenteiliges gesagt." Erleichtert atmete er auf und nickte dann. "Also kommst du mit?"
"Ja, außer du ziehst dein Angebot nochmal zurück." Ich schmunzelte etwas, merkte das aufgeregte kribbeln in meinem Bauch als Harry mit den Augen rollte und mir unter dem Tisch leicht gegen den Oberschenkel haute. "Wann gehen wir los?"
Ich fühlte mich lächerlich, da mein gesamter Körper von Aufregung geplagt war, als ich hinten in Zayn's Auto saß und den beiden bei ihrem Gespräch zuhörte, von dem ich kein Teil sein konnte. Es ging irgendwie um eine Liebschaft die Zayn hatte, die jedoch mehr eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen darstellte und für mich war es noch immer seltsam, meinen eigentlich besten Freund über jemand anderen als Niall reden zu hören. Die Tatsache, dass die beiden sich hier nicht begegnet waren brach mir fast das Herz und sehnsüchtig sah ich zu Harry, welcher gerade lachend den Kopf in den Nacken geworfen hatte. Meine Gesichtszüge wurden weich und wie als hätte er meinen Blick auf sich gespürt, trafen die grünen Augen auf meine. Und auch sein Lächeln wurde liebevoller.
Bereits nach den ersten Schritten im Club fiel mir die hübsche Brünette auf, dessen Instagram ich in den letzten Tagen mehr als nur einmal besucht hatte. Ich könnte schon fast als Stalker durchgehen, wenn jemand davon erfahren würde. Harry winkte sie auch sogleich zu uns, sobald wir einen Platz gefunden hatten, obwohl ich noch nicht einmal einen Blick in die Karte geworfen hatte.
"Hey ihr beiden, wen habt ihr denn mitgebracht?" Ihre Stimme war freundlich, leicht aufgeregt und weckte in mir den Wunsch sie ganz fest in meine Arme zu ziehen, denn schon bei mir hatte ich sie schrecklich vermisst.
"Das ist Louis, mein Mitbewohner", stellte Harry mich vor, woraufhin ich Eleanor die Hand hin hielt, welche sie jedoch ignorierte und mich stattdessen direkt in eine Umarmung zog.
"Es freut mich dich kennenzulernen Louis, ich bin Eleanor", stellte sie sich freundlich vor und drückte mich noch einmal fester. "Ich habe schon viel von dir gehört."
Ich konnte im Augenwinkel Harrys geschockten Gesichtsausdruck sehen und Zayns Grinsen, welches er vergeblich versuchte in der Getränkekarte zu verstecken, als ich beschloss nichts darauf zu antworten. Auch wenn mich diese Aussage sehr verwirrte, vor allem gepaart mit den Reaktionen der anderen beiden.
Da ich nicht wusste was es hier so gab, entschied ich mich einfach für eine Cola und Harry tat es mir gleich, während Zayn sich für ein alkoholfreies Bier entschied. Es war das Gespräch über Fußball, wo die beiden Freunde sich, so wie auch in meinem Leben, absolut uneinig waren und ich über meinen Schatten sprang um Zayn zuzustimmen, welcher daraufhin siegessicher seine Augenbrauen gehoben hatte.
"Du hast Interesse an Fußball?", fragte er und sofort nickte ich, spürte diese gewisse Aufregung in meinem Bauch, weil ich mich ihm nahe fühlte und verwickelte ihn in ein Gespräch über die atemberaubendsten Tore der letzten Jahre.
Harry schenkte uns dabei lediglich immer ein stolzes Lächeln, bis Eleanor sich plötzlich zu uns setzte und seufzte. Der Arm des Lockenkopfes fand um ihre Schulter und kurz zwickte es unangenehm in meiner Bauchgegend, dabei war ich nie eifersüchtig gewesen. Doch hier gehörte Harry nicht zu mir - und das machte so ziemlich jeden zu einem potenziellen Partner für die Liebe meines Lebens. Die Unsicherheiten die mich plagten machten die ganze Situation natürlich kein Stück einfacher.
"Ich bin doch sonst nicht so schüchtern... wieso dann immer wenn sich eine Chance ergibt?", seufzte sie und erinnerte mich damit an ein Gespräch, welches wir vor ein paar Jahren geführt hatten. Weswegen mir klar war, dass sie hier wahrscheinlich keine Beziehung führte, erst Recht nicht mit Olivia , wo ich ein wenig im Hintergrund die Strippen gezogen hatte.
"Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, dass du diesen Menschen gar nicht direkt alleine kennenlernen musst. Wenn es jemanden gibt, lade diese Person gerne mit an unseren Tisch ein und dann entwickelt sich ganz alleine ein Gespräch. Ich verspreche es dir", sagte ich dann und lächelte sie vorsichtig an.
"Am Ende verliebt sich die Frau aber in Harrys weiche Locken, die süßen Grübchen oder Zayns lange Wimpern und markante Kieferstruktur. Nun bist du mit deinen Ocean-Eyes und attraktiven Lächeln auch noch mit am Start... wer sollte da noch Augen auf mich werfen?"
"Jede mit Verstand", versprach ich, brachte sie zum kichern und auch Harry stimmte in ihr Lachen mit ein.
"Ich glaube wir werden noch gute Freunde, Louis."
Das hoffe ich doch... Wenn ich schon hierbleiben würde, wäre es eine Erleichterung sie in Zukunft an meiner Seite zu wissen. Natürlich werden noch eine ganze Menge anderer Menschen fehlen, doch die allerwichtigsten saßen mit an meinem Tisch. Auch wenn es wehtun würde, alleine in unseren Erinnerungen zu schweben.
Der Moment wurde von einer Frau unterbrochen, die es sehr offensichtlich auf Harry abgesehen hatte. Auch wenn wir eine kurze Begrüßung erhalten hatten, lag ihr Blick wenig später auf dem Lockenkopf, wo sie ihm direkt ihr Interesse verkündete und mit viel Selbstbewusstsein nach seiner Nummer fragte. Sie war offensichtlich schön; dieses Wort war sogar noch untertrieben. Bei ihrer Ausstrahlung fielen Eleanor und Zayn schon die Augen aus dem Kopf.
Harry lächelte unsicher, bedankte sich für das Interesse und... wies sie ab?
Nicht nur mir klappte bei dieser Geste der Mund auf, den anderen beiden am Tisch ging es genauso. Dies war auch der Grund, weswegen Harry in drei geschockte Gesichter sah, sobald die Frau verschwunden war und sein Blick fragend wurde.
"Wieso... wieso?", war das Einzige was Zayn fragte und der Lockenkopf zuckte mit den Schultern.
"Sie war nicht mein Typ."
"Bullshit", unterbrach Eleanor ihn, "bei so ziemlich jedem anderen Mal hättest du sie noch hier auf der Toilette gevögelt."
"Das-", geschockt riss er seine Augen auf, sah mich an und schüttelte den Kopf, "das stimmt nicht!"
"Entschuldigt mich kurz", murmelte ich leise, trank noch den letzten Schluck meiner Cola und räusperte mich als ich den Stuhl zurückschob.
Wut machte sich in mir breit und ich musste dringend an die frische Luft. Natürlich hätte es mir weh getan, wenn er auf diese Frau eingegangen wäre, aber noch schlimmer fand ich die Tatsache, dass er mich indirekt angelogen hatte. Er hatte mir versprochen, sein Leben nicht für mich zu ändern. Nicht nur, weil ich ihm von meiner Geschichte und dem, was auch immer passiert ist, erzählt hatte. Er hätte es nicht offensichtlicher machen können, dass dem nun doch der Fall war.
"Lou?"
Auch wenn ich ihn eigentlich immer gern bei mir hatte, bräuchte ich diesen Moment für mich. Doch es war unmöglich ihm das zu sagen, weil ich ihn auch nicht verscheuchen wollte.
"Du hast es versprochen", sagte ich einfach nur und schüttelte den Kopf. "Du hast versprochen, dass einfach alles so bleibt."
"Ich wollte mich nicht mit ihr treffen."
"Du wolltest nicht?", fragte ich. "Oder konntest du nicht, weil ich mit dabei war?" Darauf antwortete er nichts, doch seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten. "Es ist okay, wenn du einfach so weiterlebst wie bisher. Das habe ich dir versprochen und das stimmt auch so."
"Was ist, wenn ich das nicht will?" Seine Stimme wirkte plötzlich ernster und meine Augenbrauen zogen sich zusammen. "Was ist, wenn ich etwas erfahren habe was mir wortwörtlich den Boden unter den Füßen weggerissen hat? Jedoch nicht im negativen Sinn? Was ist, wenn", er kam einen weiteren Schritt auf mich zu und senkte das Kinn etwas, woraufhin sich unser Blickkontakt intensivierte, "sich endlich eine Chance für mich aufgetan hat, die ich seit Jahren haben wollte, aber immer gedacht hatte sie wäre nicht da?" Noch ein kleiner Schritt und ich spürte wie trocken meine Kehle war, als mir der Mund aufklappte. "Was ist dann, Louis?"
[...]
Was ist dann? 👁️👄👁️
Achja... ein Cliffhanger darf doch auch mal sein 🤭♥️
Habt ein schönes Wochenende 🥰
Lots of love xx
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