Kapitel Zwölf

Ich sollte mal eine Fahndung nach meinen treuen votern und Kommentar-Schreibern von „All I want is your Boyfriend" ausschreiben.. ich vermisse sie ein bisschen :( immerhin sollen mir mindestens 20 von ihnen mit zu dieser Geschichte gefolgt sein :/
Viel Spaß mit dem Kapitel und gebt euch wenigstens den Ruck zum Sternchen drücken. Dankeschön ❤️
(Geklaut von Lost in the woods haha)

Sobald wir in den Kreis eintraten, sah ich das Spektakel, was sich vor uns auftat genauer. Alec, welcher einen am Boden liegenden Jungen mit der Faust ins Gesicht schlug, welcher sich daraufhin natürlich begann zu wehren.

Kurz, komplett überfordert mit dem Bild was sich mir bot, blieb ich stehen und war zu keiner Bewegung mehr fähig. Alec war noch nie anderen gegenüber gewalttätig geworden, egal, wie viel er getrunken hatte. Nun aber standen seine Mannschaftskollegen am Rande dieses Kreises und feuerten in lautstark an, woraufhin sie von Harry erstmal eine Ansage bekamen.

Allgemein war Harry gerade derjenige, der alles irgendwie managte und mich so zur Seite nahm, dass ich in nichts mit reingezogen wurde. Kurz nachdem er die Leute in dem Kreis lautstark dazu brachte, zu verschwinden, stürzte er sich auf Alec um ihn von dem anderen Mann herunterzuziehen. Dieser sah vollkommen demoliert aus und Alec schrie auch noch, als Harry ihn längst in Gewahrsam hatte. Trotzdem konnte er sich nicht wirklich wehren, da er einfach zu viel intus hatte, weswegen Harry direkt mit ihm auf mich zukam.

"Lass uns abhauen, bevor die Polizei kommt. Wir wissen nicht wie das ganze gestartet hat und dein Freund ist nicht in der Lage dazu, sich selbst zu verteidigen, geschweige denn zu erklären", meinte Harry und vollkommen aus meiner Trance geholt, nickte ich und folgte ihm daraufhin.

Irgendwie war es mir, als wäre ich in einem Traum gefangen, aus dem ich nicht mehr herauskam. Alles fiel über mir zusammen und die Panik, die ich damals immer verspürt habe, trat wieder auf. Ich schämte mich dafür, dass Harry dies alles mitbekam; das er sogar derjenige war, der Alec stützen musste, da dieser zu betrunken war um selbstständig zu gehen. Wenigstens hatten dessen Anschuldigungen aufgehört und er hielt den Mund.

Seufzend klopfte ich Harry auf die Schulter, woraufhin dieser mich fragend ansah und ich zeigte auf Alec. Harry schien direkt zu verstehen, was ich machen wollte und schüttelte hektisch den Kopf, doch ich ließ mich nicht beirren.

"Harry", sagte ich bestimmend und nahm Alec am Arm, damit dieser sich bei mir abstützte, "er ist mein Freund. Ich kriege das schon alleine hin. Danke bis hier hin."

Doch ich hätte es besser wissen müssen. Ich hätte Harry besser kennen müssen, denn dieser protestierte zwar nicht, begleitete uns aber trotzdem so lange, bis wir auf dem großen Parkplatz vor dem Park standen. Ratlos schaute ich mich um. Eigentlich hatten Alec und ich ausgemacht, mit dem Bus zu fahren, doch in seinem jetzigen Zustand, war das vielleicht nicht die beste Idee.

"Lass mich euch fahren." Harrys Stimme war bittend, als er bereits den Autoschlüssel in der Hand hatte und kurz davor war, mir die andere auf die Wange zu legen.

Seufzend, aber geschlagen gebend, nickte ich und führte Alec mit zu Harrys Auto, wo wir ihn nach hinten auf die Rückbank verfrachteten und ich mich nach vorne zu Harry auf den Beifahrersitz setzte. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, als Harry den Motor anschmiss und von dem großen Parkplatz fuhr, direkt auf die Hauptstraße.

Im Auto redete keiner, nur das Radio verhinderte, dass Totenstille in diesem kleinen Raum herrschte. Ich wusste nicht, ob Harry vielleicht sauer auf mich war, weil ich eben so reagiert hatte. Ich wusste nur, dass ich ihm dafür nicht böse sein könnte, denn er wollte mir lediglich helfen. Nur ließ ich mir nicht gerne helfen, vor allem nicht, wenn mir etwas peinlich ist. Was es mir vor Harry nicht sein musste, immerhin wusste er über alles Bescheid und er hat mir schon des Öfteren gezeigt, dass er mich niemals verurteilen würde, vor allem nicht für etwas, was mein Freund tat.

Nachdem ich ihm manchmal angesagt hatte, wo er lang fahren musste, standen wir nun vor Alecs Haus, in welchem kein Licht brannte. Natürlich nicht, immerhin waren seine Eltern nicht zuhause und das genau der Grund gewesen, weswegen wir bei ihm übernachten wollten.

"Ist kein anderer zuhause?", fragte Harry und obwohl er anhand meines Gesichtsausdrucks die Antwort schon gewusst haben musste, schüttelte ich den Kopf.

"Danke fürs fahren", murmelte ich und stieg aus, um daraufhin die hintere Tür aufzumachen und meinem Freund aus dem Auto zu helfen. Ich spürte trotzdem wieder Harrys Präsenz hinter mir und verdrehte genervt die Augen. Er sollte mich einfach machen lassen.

"Kann ich dir noch irgendwie helfen?", fragte er mich und als ich einen Blick in seine Augen warf, konnte ich die Sorge in ihnen erkennen, die ich noch vor mir selbst versteckte.

"Nein, ich kriege das schon hin. Ist ja nicht das erste Mal."

"Ich halte das für keine gute Idee..."

Ich weiß. Ich sah es in seinen Augen, aber trotzdem blieb uns nichts anderes übrig. Deswegen griff ich einmal nach seiner Hand, drückte diese kurz und bedankte mich mit einem leichten Lächeln bei ihm, ehe ich Alec und mich umdrehte und zur Haustür schleppte. Da ich das Auto nicht fahren hörte, ging ich davon aus, dass Harry wartete, bis Alec und ich im Haus verschwunden waren. Ich ignorierte das warme Gefühl, was sich aus diesem Grund in mir aufbaute und durchsuchte Alecs Hosentaschen nach dem Schlüssel, ehe ich mühselig aufschloss und die letzten Meter ächzend verbrachte.

"Bleib bitte stehen, ich muss dir die Schuhe ausziehen", bat ich und brachte ihn dazu, sich am Schrank festzuhalten, damit ich ihm die schleifen aufmachen konnte. "Den anderen auch."

Ich wusste nicht, wie ich meine Stimmung einschätzen sollte, da ich immer noch geplättet war. Zu was war er im Stande, wenn er nun schon einen anderen Jungen verprügelt hatte? Natürlich wusste ich nicht, was dieser zuvor gemacht hatte, trotzdem machte mir die ganze Sache Angst.

"Du solltest ein Glas Wasser trinken. Warte hier."

Er griff nach meinem Arm und ließ mich nicht gehen, zog mich stattdessen an seine Brust und in eine innige Umarmung. Trotz dessen, dass sich dies liebevoll anfühlen sollte, spürte ich, wie sich mein ganzer Körper verkrampfte und diese Nähe nicht zulassen wollte. Dies hatte ich noch nie gespürt, auch dann nicht, wenn er bereits aggressiv gewesen war. Ich ging in Schutzhaltung und ihm schien das aufzufallen, da er mich von sich schob und grimmig anschaute.

"Ach, jetzt bin ich der böse oder wie?" Seine Stimme wurde lauter, als er auf mich zukam und trotzdem taumelte. Ich konnte es nicht verhindern, aus Angst ebenfalls einen Schritt zurück zu machen und kurz darauf bereits an der Wand angekommen zu sein.
"Du weißt zwar nicht, was gewesen ist, aber ich bin der Arsch. Natürlich bin ich das."

"Nein", widersprach ich direkt und schüttelte den Kopf. "Nein das stimmt nicht, das würde ich nie sagen-"

Seine flache Hand landete auf meiner Wange und ich spürte das brennen erst Sekunden später, als mir bereits Tränen in die Augen schossen. Ich wollte es verhindern, aber der Schmerz ließ mich nicht und ich fasste mir augenblicklich an diese Wange.

"Lüg mich nicht an!", schrie er und entfernte sich von mir, ehe er sich die Haare raufte und wieder auf mich zu kam. Es wirkte wie ein innerlicher Kampf von Teufel und Engel, die gerade auf ihn einredeten. "Du hast Angst vor mir, dabei tue ich alles für dich. Merkst du das nicht?"

Ich konnte nicht antworten, da der Schmerz in meiner Wange einfach noch zu präsent war. Dies schien ihn noch wütender zu machen und er packte meine Handgelenke fester, um mich an sich zu ziehen. Ich stemmte meine Füße in den Boden, doch es half nichts; er war einfach viel stärker als ich.

"Ich rede mit dir, da hast du mir gefälligst zu Antworten!" Er schubste mich auf den Boden und dort blieb ich regungslos liegen, einfach hoffend, dass es ihm genug war.

Er hörte immer auf. Wenn er aus seinem Traum gerissen wurde, hörte er immer auf. Das müsste doch jetzt sein. Es müsste doch jetzt bei ihm angekommen sein, dass er mich verletzte. Er liebt mich doch.

Aber stattdessen spürte ich Tritte, wo ich Küsse spüren sollte. Schläge, wo sanfte Fingerspitzen langfahren sollten. Und Schmerzen, wo eigentlich Schmetterlinge sein sollten.

Doch, so ist das mit der Liebe. Man bekommt selten nur Schmetterlinge, der Rest gehörte nun einmal dazu. Und ich wollte ihn nicht loslassen, niemals. Denn als er aufhörte, dieses Mal viel später als sonst, trug er meinen Schlappen Körper in sein Bett; wackelig aber dennoch sicher. Tränen rannen ihm die Wange herunter und ich spürte die Küsse, die über meinen Körper wanderten. Ich war zu kaputt, um sie zu erwidern, aber sie waren da und ich weinte weiter.

Weinte, obwohl ich nicht mehr weinen konnte. Ich müsste mittlerweile leer sein, so viel weinte ich. Und das war der Moment, wo ich mir Harry wünschte. Meinen besten Freund, der mich in den Arm nehmen würde und mir so zusprechen würde, dass ich Alec verlassen sollte. Ob ich es letztendlich tat, lag zwar an mir, aber er war da für mich.

"Ich liebe dich", flüsterte eine Stimme nah an meinem Ohr und ich schloss meine Augen, als mir im selben Moment die Bettdecke über den Körper gelegt wurde. So sanft, dass man nicht glauben konnte, was diese Hände vor wenigen Minuten getan hatten. "Ich liebe dich so sehr. Es tut mir so leid.. es tut mir so leid Lou."

[...]

Er hat es wieder getan... wahrscheinlich haben die meisten von euch damit gerechnet. Auch Harry.. hätte dieser sich mehr bemühen sollen, dass er bei Louis bleiben kann?

Das Kapitel ist glaube ich das längste bisher, ich konnte einfach nicht aufhören zu schreiben.

Lasst mir doch was da ❤️

xoxo Michelle

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