Kapitel Einundzwanzig

Sternchen nicht vergessen ❤️


Es dauerte keine drei Minuten, da war das Auto von Zayn bereits vorgefahren und hielt direkt neben mir an. Er stieg nicht aus, wahrscheinlich wollte er mir meine Zeit lassen, bis ich wirklich zu ihm kommen würde und da merkte ich wieder, wie verständnisvoll er wirklich war, obwohl er nicht so wirkte.

Doch da es mir so langsam wirklich peinlich wurde, einfach hier neben der Straße zu stehen und davon auszugehen, dass all die anderen Autofahrer mich anguckten als hätte ich einen Knall, stieg ich wenig später auf der Beifahrerseite ein und wurde von einem lächelnden Zayn begrüßt, welcher mich damit wahrscheinlich aufheitern wollte.

Ich wünschte wirklich, ich hätte es ihm zurückgeben können, doch ich fühlte mich zu kaputt dafür, weswegen ich mich einfach tiefer in den weichen Sitz fallen ließ und nach draußen schaute, als Zayn sich wieder auf der Straße einordnete und mit mir davon fuhr.

"Wieso warst du so früh hier?", fragte ich nach einer Weile, als ich Zayn beim fahren beobachtet hatte und nach einem Gesprächsthema gesucht hatte, welches mich an etwas anderes denken lassen könnte.

"Alec hat mir schon Zehn Minuten früher geschrieben, wahrscheinlich sogar, bevor er dir erzählt hat, dass ich dich abhole. Wahrscheinlich wollte er sichergehen, dass du nicht genug Zeit hast, um wegzulaufen. Er schien wirklich besorgt um dich." Zayn's Stimme wurde am Ende seiner Antwort etwas leiser und ich seufzte schwer, während mein Magen die ganzen Schuldgefühle nicht mehr tragen konnte.

"Das ist wahrscheinlich jetzt vorbei. Er hasst mich jetzt. Ich habe wirklich schreckliche Dinge gesagt Zayn." Da die Wut nun verflogen war, blieb alleine die Trauer zurück und ich wollte mich am liebsten in meiner Decke zu einem Kokon einrollen und nie wieder mein Zimmer verlassen.

"Das stimmt nicht, Lou. Er könnte dich niemals hassen."

"Ich habe ihm aber gesagt, dass ich ihn hasse."

Nun war lediglich ein Seufzen von Zayn zu hören, als er plötzlich anhielt und ich mich zum ersten Mal seit Minuten wieder in unserer Umgebung umsah. Wir standen auf dem Parkplatz eines Fußballplatzes, auf welchem gerade lediglich eine Mannschaft trainierte, weswegen die andere Hälfte komplett frei war.

"Was machen wir hier?", fragte ich, als Zayn ausstieg und ich es ihm nachtun musste, um seine Antwort zu verstehen.

"Wir spielen etwas Fußball. Alec hat mir gesagt, dass du dein Training in der letzten Zeit etwas vernachlässigt hast und vielleicht, kommst du so mal auf andere Gedanken." Er öffnete den Kofferraum und holte einen Ball heraus, ehe er mich wieder ansah. "Ich bin aber nicht wirklich gut darin, also sei nicht zu streng mit mir bitte."

Dieser Satz schaffte es doch tatsächlich, mich etwas zum lächeln zu bringen, weswegen ich ein nicken aufbrachte und daraufhin mit Zayn auf den Platz lief. Dieser warf den Ball nun auf den Boden und kickte ihn etwas ungenau zu mir, woraufhin ich mein Tempo erhöhte und ihn gerade noch rechtzeitig anhalten konnte.

"Du könntest dir aber wenigstens etwas Mühe geben", kicherte ich und schoss den Ball zu ihm zurück, woraufhin wir einfach nur ein bisschen kickten und wahrscheinlich beide darüber nachdachten, wann der richtige Moment war, um das Thema anzusprechen.

Ich glaube sogar, dass es mir wirklich gut tun würde, eine ehrliche, Außenstehende Meinung zu hören. Denn, obwohl Zayn zu Alec's besten Freunden gehörte, wusste ich, dass er objektiv mit mir über das Thema sprechen würde und nicht auf der Seite meines Ex-Freundes stehen wird.

"So.. du hast Alec also gesagt, dass du ihn hasst?"

"Ist das nicht verständlich?", stellte ich eine Frage zurück und zuckte mit den Schultern. "Er hat mir so weh getan, immer wieder.." Als ich meinen Blick hob, sah ich direkt in Zayn's skeptische Augen und seufzte. "Ich meinte es natürlich nicht so, immerhin Liebe ich ihn immer noch. Aber ich hasse, was er mir angetan hat und ich hasse mich dafür, dass ich ihn trotzdem zurück will. Ich war einfach so wütend in dem Moment und habe geredet, bevor ich nachdenken konnte.. einfach alles läuft aus dem Ruder."

Ich biss mir auf die Unterlippe und zog mich etwas zurück, während mein Blick wieder den Boden fand, der so interessant für eben diesen schien. Zayn sagte für eine kurze Weile nichts, ehe er neben mir aufgetaucht war und sich auf den Rasen fallen ließ. Seufzend setzte ich mich neben ihn und zog meine Beine an meine Brust, ehe ich mein Kinn auf meine Knie fallen ließ und geradeaus, zu der trainierenden Mannschaft schaute.

"Ich kann dir versichern, dass er dich deswegen nicht hasst. Er ist wahrscheinlich verletzt, weil zwischen euch, trotz der Trennung, alles so gut funktioniert hat und er jetzt zurückgeworfen wurde. Er hasst sich selbst dafür, was er dir angetan hat und er weiß, dass du einfach nur traurig und wütend warst", versuchte Zayn mich zu beruhigen und ich nickte, obwohl ich seiner Aussage nicht ganz Glauben schenken konnte.

"Glaubst du, er wird gleich wieder trinken?" Meine Stimme bebte, als ich diese Frage stellte, doch tatsächlich hatte ich mir darüber Gedanken gemacht, seitdem Alec zurück ins Auto gestiegen und weggefahren war. War das denn nicht immer der Grund gewesen, weswegen Menschen trinken? Weil sie traurig sind? "Ich möchte nicht der Grund sein-"

"Louis", unterbrach Zayn mich und fasste an meinen Arm, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. "Du bist an rein gar nichts Schuld. Ich denke nicht, dass er jetzt etwas trinken wird, aber selbst wenn es so ist, dann bist du nicht daran Schuld." Zayn's Stimme war ruhig, aber bestimmt, als er versuchte mir meine Schuldgefühle zu nehmen. "Es ist ein Kampf, den er alleine führen muss, da kann ihm keiner helfen."

"Harry hat mir unter der Blume gesagt, dass er in mich verliebt ist", änderte ich das Thema, da nun alles aus mir herausplatzen wollte und ich es nicht länger zurückhalten konnte. Ich wollte am liebsten über alles reden, was gerade passiert war und konnte selbst nicht entscheiden, wo genau ich anfangen sollte.

"Du hörst dich aber nicht so glücklich an, wie man nach so einer Aussage sein sollte."

"Ich bin einfach gegangen, ohne ihm darauf zu antworten", redete ich weiter, legte meine Wange auf meine Rechte Schulter und sah zu Zayn rüber. "Nun war er heute nicht bei der Bandprobe und überlegt, vielleicht aufzuhören. Ich bin so ein schlechter Mensch."

"Das bist du nicht", sagte Zayn sofort und schüttelte den Kopf. "Was ging in deinem Kopf vor, als er dir dieses Geständnis gemacht hat?"

Ich stockte, da ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht hatte. Ich habe einfach gehandelt, aber was war eigentlich in genau diesem Moment mit mir los gewesen?

"Ich dachte mir, dass ich nicht so fühle, wie er es tut. Das ich etwas fühle, aber nicht .. das", ich schluckte und atmete einmal tief durch. "Das mit Alec ist so frisch, ich brauchte einen Freund und.. das wichtigste ist ein Freund. Ich bin gerne mit Harry zusammen und fühle mich bei ihm wohl, vielleicht ist es auch etwas mehr als Freundschaft, aber ich kann im Moment noch nichts festes eingehen."

Zayn stand auf und hielt mir die Hand hin, welche ich fragend ergriff und mich dann von ihm hochziehen ließ.

"Wir fahren jetzt zu Harry."

"Und dann?" Verwirrt wischte ich mir über die Nase und sah ihn unsicher an.

"Dann erzählst du ihm genau das, was du mir gerade gesagt hast."

[...]

Ging dieses Mal schneller als letzte Woche.. dafür habe ich wirklich einen Applaus verdient 💪🏼  omg nein.. es dauert trotzdem noch viel zu lange haha

Danke für die ganzen Kommentare und Votes im letzten Kapitel und es hat mich wirklich erstaunt, wie viel Mitleid ihr mit Alec hattet :)

Lasst mir was kleines da ❤️

xoxo Michelle

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