Kapitel Achtzehn
Sternchen nicht vergessen ❤️
Ich spürte seine Lippen auf meinen, auf meinem Schlüsselbein, meiner Wange. Es fühlte sich wirklich gut an und ich zwang meinen Kopf dazu, abzuschalten und diese Berührungen einfach zu genießen, doch ich schaffte es nicht, Alec aus meinem Kopf zu verbannen. Ich wollte Harry und ihn nicht konstant miteinander vergleichen, das konnte ich nicht, sie waren zwei von Grund auf verschiedene Menschen, die mich anders behandelten.
Harrys Hand fuhr unter mein Shirt, wahrscheinlich deswegen, weil nun schon eine ganze Weile vergangen war, in der er bereits Oberkörperfrei unter mir lag und ich noch komplett angezogen war. Seine Hände waren kalt, als er mir heraushalf und mit seinen Lippen kurz darauf meine Schultern liebkoste, ehe er sich nun komplett von mir löste und mir ernst in die Augen sah.
"Wir werden nicht miteinander schlafen, Lou", stellte Harry klar und mein Herz setzte kurz aus; ob vor Erleichterung oder Scham, ich hatte keine Ahnung.
"Aber.. ich meine.." Ich fand keine Worte, weil es nicht wirklich etwas zu sagen gab, und Harry wusste das. Er strich mir einfach nur kurz über die Wange, mir dann die Haare aus dem Gesicht und seufzte dann gequält auf.
Sein Gesicht sah traurig verzerrt aus und ich hatte das Gefühl, seinen Kopf rauchen sehen zu können, so angestrengt musste er gerade nachdenken. Und ich, Louis, der eigentlich immer wusste was er nun sagen sollte, war sprachlos. Die Stimmung war von jetzt auf gleich um hundertachtzig Grad gekippt und das nicht wirklich zum positiven, dabei war das doch ein so schöner Abend gewesen. Ich fühlte mich wirklich wohl bei Harry, merkte er das denn nicht? Wo wäre das Problem, wenn wir miteinander schlafen würden?
"Harry..", seufzte ich leise auf und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, weswegen er kurz darauf zu mir aufsieht und wieder etwas gefasster scheint. "Du kannst mit mir reden.. was ist los?"
"Ich wünsche mir das hier schon so lange." Seine Stimme war leise, als er verträumt über meine Schlüsselbeine und danach meinen Hals fuhr, während ich mein Herz in meiner Brust wummern spüren konnte. "Nicht mit irgendwem. Nicht mit irgendeinem Jungen oder Mädchen, sondern mit dir."
Erschrocken hielt ich kurz die Luft an und ich wusste nicht, ob mein Herz aufgehört hatte zu schlagen, oder so schnell pochte, dass es unmöglich war, dass ich es bemerkte. Ich wusste nur, dass die Stimmung erneut einen Umschwung erlebt hatte und ich mich etwas unwohl fühlte. Keine Ahnung woher das kam, aber Harrys Hand auf meiner Schulter fühlte sich viel zu schwer und seine Nähe viel zu Belastend an, hatte ich es doch eben noch als das Gegenteil angesehen.
"Nachdem unser Kontakt verschwand, wusste ich irgendwann mit der Zeit, dass da von mir aus mehr als nur Freundschaft gewesen ist. Ich konnte nicht von Liebe sprechen, dafür war ich erstens viel zu Jung und du komplett unerreichbar für mich. Aber ich hatte plötzlich das Gefühl, dich beschützen zu müssen. Als du dann mit Alec zusammen kamst.. ich war am Boden zerstört. Ich glaubte dir nicht, wenn du dir irgendwelche Dinge ausgedacht hast, um die Verletzungen zu erklären, die er dir antut. Du weißt wirklich nicht, wie schwer es für mich war, ihm nicht einfach eine reinzuhauen."
Ich wich etwas von Harry zurück und er sah mich kurz gekränkt an, schüttelte dann jedoch nur leicht den Kopf und verband seine eigenen Hände in seinem Schoß miteinander, ehe er sich räusperte und seine Augen weiterhin auf der Bettdecke hielt.
"Ich konnte ihm nichts antun, weil ich dir ansah, dass du ihn wirklich liebst. Und ich könnte dir niemals weh tun, selbst wenn es nur wäre, weil ich jemanden verletze, den du liebst. Ich bin förmlich aufgeblüht, als wir beide wieder mehr Kontakt miteinander hatten und ich dir endlich etwas näher sein konnte."
"Ich sollte gehen." Meine Worte klangen härter als sie sollten, aber ich wusste einfach nicht, was ich fühlen sollte. So viel passierte auf einmal, ich konnte es nicht einordnen und ich dachte doch gerade, in Harry einen Freund gefunden zu haben. Ich liebe Alec und Harry eröffnete mir gerade, dass er mich liebte. Eine Freundschaft auf dieser Basis ist nun wirklich unmöglich.
"Nein", bat Harry, als ich bereits vom Bett gehüpft war und mir mein Shirt überzog. "Bitte geh nicht. Es tut mir Leid, du hättest es gar nicht erfahren sollen. Ich habe es total verbockt.
Ja, das hast du tatsächlich aber eigentlich bin ich der Idiot. Ich konnte es nicht aussprechen, aber genau das war es, was ich mir dachte.
Als ich zu ihm sah, hatte er sich etwas aufgesetzt und ebenfalls sein T-Shirt angezogen, trotzdem machte er keine Anstalten dazu, mich zu berühren. Ich weiß nicht, ob er es zu meinem Schutz tut oder zu seinem, doch ich war dankbar darüber. Trotzdem konnte ich nun nicht die Entscheidung fällen, ob ich hier bleiben sollte oder nicht. Ich war einfach so durcheinander.
"Ich denke nicht, dass ich hier bleiben kann, Harry." Ich schnappte meine Tasche, schüttelte den Kopf und rannte die Treppe herunter, um kurz darauf meine Schuhe anzuziehen und aus dem Haus zu gehen.
Harry kam mir nicht nach, er ließ mich gehen. Das Licht in seinem Zimmer brannte auch noch fünf Minuten später, in welchen ich auf den Kontakt in meinem Handy geschaut hatte und nun endlich auf den grünen Hörer drückte.
Es klingelte lediglich drei Mal, ehe die Person dran ging und abhob.
"Lou?" Alec's Stimme klang so vertraut, dass ich mich augenblicklich schlecht wegen dem fühlte, was da oben passiert war. Mir stiegen Tränen in die Augen und ich schluchzte einmal auf, ehe seine Stimme erneut ertönte und ich mich auf den Boden sinken ließ.
"K-Kannst du mich b-bitte abholen?", schluchzte ich und kniff meine Augen zusammen.
"Natürlich. Schick mir deinen Standort und ich bin so schnell da, wie ich kann."
Fünfzehn Minuten später hielt das bekannte Auto vor mir am Straßenrand an und noch bevor er aussteigen konnte, hatte ich die Beifahrertür aufgerissen, meine Tasche auf den Rücksitz geschmissen und mich selbst auf dem Beifahrersitz niedergelassen.
Die Tränen rannen nun nur noch leise über meine Wangen und als Alec's Wagen losfuhr, blickte ich ein letztes Mal zu Harrys Haus zurück und sah noch, wie das Licht ausgeschaltet wurde, ehe ich mich komplett in den Sitz fallen ließ und meine Augen schloss.
[...]
Ein sehr kurzes Kapitel, aber ich fand es richtig, es hier zu beenden. Außerdem gibt es eine gute Basis für das nächste und da meine Woche nun normal ablaufen sollte, hoffe ich doch, dass ich geregelte Updates hinbekomme.
So.. sie haben nicht miteinander geschlafen. Das wird ja die meisten von euch beruhigt haben :D
Was haltet ihr von Louis Reaktion? Verständlich oder total überzogen?
Danke für die vielen Votes und Kommentare trotz der langen Wartezeit. Das hat mich sehr glücklich gemacht ❤️ wir sind außerdem fast bei 500 Followern angekommen ich meine; omg?! Dankeschön!!
Lots of love ❤️
xoxo Michelle
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