Kapitel Acht
"Oh mein Gott", schrie Amy, sobald sie den Musikraum unserer Schule betrat und es hätte mich nicht gewundert, wenn sie jetzt noch drei Saltos hintereinander geschlagen hätte, so aufgeregt wie sie war.
Genau aus diesem Grund, ließen wir alle unsere Gespräche nur noch leere Worte sein und sahen Amy fragend an, die sich nun vor uns gestellt hatte und immer noch aufgeregt von einem Bein auf das nächste hüpfte. Harry und ich wechselten einen verwirrten Blick, da unsere Frontsängerin immer noch unverständliche Worte an Gott im Himmel sendete und uns im dunklen ließ.
"Amy", unterbrach Harry sie irgendwann genervt und seufzte laut auf, "Was genau, ist jetzt so toll und offensichtlich dafür verantwortlich, das du zu spät zur Probe kommst?"
"Wir wurden für einen Gig angefragt, nächstes Wochenende." Ihr grinsen war gar nicht mehr vom Gesicht zu bekommen und automatisch ging mein Herz schneller. "Wir sollen bei diesem Konzert im Park spielen, wo einige Bands auftreten. Und da unsere Schule ein Sponsor ist, werden wir dort ebenfalls auftreten."
Sie hüpfte vor Freude auf und ab, während wir sie alle noch für einen Moment sprachlos anschauten. Wir würden vor Menschen spielen? Richtig vor unbekannten Leuten, die Geld dafür bezahlen? Was ist, wenn wir noch nicht gut genug sind oder.. ich bin noch nicht lange in dieser Band. Vielleicht sind wir noch nicht richtig eingespielt-vielleicht bin ich noch nicht richtig eingespielt und könnte alles versauen?
Mittlerweile waren Niall und Tim ebenfalls aufgesprungen und freuten sich mit unserer blonden Sängerin, während ich einen Klos in meinem Hals wiederfand, den ich unbedingt loswerden wollte und doch nicht konnte. Kurz darauf spürte ich eine Hand auf meinem Unterarm, die natürlich von Harry stammen musste, da er neben mir der einzige war, der nicht vor Freude den Raum zerlegte.
"Du wirst ganz unglaublich sein", sagte er leise und ich sah zu ihm, wie er ein kleines lächeln auf den Lippen hatte. Er versuchte ganz offensichtlich, mich zu beruhigen und mich dazu zu bringen, mich ebenfalls zu freuen, doch die Angst lähmte einfach meine Muskeln. "Wir haben die letzten Wochen schon viel geübt, haben jetzt noch mal zwei Wochen Zeit. Du spielst toll und du spielst noch besser mit uns zusammen. Wir kriegen das ganz sicher hin, du kriegst das ganz sicher hin."
"Ich möchte euch nichts versauen.. ihr-"
"Tim ist doch auch ganz neu. Wirklich, ihr habt euch super integriert und wie gesagt, wir werden auch noch proben. Und wenn? Fehler passieren, jedem Menschen, nicht nur dir weil du ein halbes Jahr zu spät in diese Band gefunden hast."
"Danke."
Ich schenkte ihm ein leichtes lächeln und er nahm seine Hand von meinem Oberarm, kurz nachdem er noch ein letztes Mal darüber gestrichen hatte und wir unserem Blick nun den anderen drei Bandmitgliedern zuwandten. Diese schienen in ihrem Chaos bereits die Setlist zu besprechen, weswegen Harry und ich kopfschüttelnd, aber lachend, aufstanden und uns zu ihnen gesellten.
*****
"Das ist fantastisch!", rief Alec laut aus und zog mich nun von der Tribüne in seine Arme.
Ein kichern und einen Kuss von mir später, hatte ich ihn aufgrund seines verschwitzten T-Shirts von mir gedrängt und kaute auf meiner Unterlippe herum, um mein grinsen zu verbergen.
"Ich bin noch so unsicher..-"
"Das brauchst du nicht sein. Du spielst so toll Baby. Und ich habe euch schon zuhören dürfen und es war immer großartig", er lächelte mich verständnisvoll an und strich mir kurz über die Wange, "Außerdem werde ich natürlich in der ersten Reihe stehen und dich anfeuern." Er küsste mich auf die Stirn und seine Lippen verweilten dort eine Weile, während sich meine Hände auf seiner Brust zu Fäusten bildeten. Die Schmetterlinge in meinem Bauch ließen mich Rot werden und ich vergrub mein Gesicht kurzzeitig in seiner Halsbeuge, ehe ich einen kurzen Kuss darauf hauchte und mich dann von ihm löste.
"Ich liebe dich", murmelte ich leise und keine Sekunde später, befand sich seine Hand unter meinem Kinn, um mein Gesicht leicht hoch zu drücken.
"Ich liebe dich auch."
Wir küssten uns noch einmal, ehe sein Trainer nach ihm rief und er sich von mir verabschieden musste, um die zweite Hälfte des Trainings erfolgreich zu absolvieren. Stattdessen erschien nun Harry neben mir, welcher mich freundlicherweise kurz hergefahren hatte, da ich Alec unbedingt von den Neuigkeiten erzählen musste. Währenddessen war Harry kurz einkaufen gefahren, sodass wir uns nun außerhalb des Spielfeldes auf den Boden setzten und die fertigen Sandwiches auspackten.
Es war meine Idee gewesen, dass wir noch ein wenig Zeit miteinander verbringen könnten. Einerseits, lag das natürlich an unserem nicht beendeten Gespräches im Café, aber andererseits wollte ich auch noch einiges von ihm erfahrne und er sollte sich nicht so einfach von mir schleichen können. Eine Freundschaft wieder aufzubauen, bedachte der Ehrlichkeit zweier Personen und nicht nur einer.
"Die schmecken scheußlich", lachte Harry, nachdem wir beide uns einen angewiderten Blick zugeworfen hatten und tatsächlich konnte ich ihm nur zustimmen.
Irgendwie, hatten wir beide mit etwas besserem gerechnet und waren nun umso erleichterter, dass Harry noch ein paar Schokofrüchte und Studentenfutter eingekauft hatte.
"Wie hat Alec reagiert?", fragte Harry neugierig und ließ kurz darauf ein paar Nüsse in seinen Mund purzeln, weswegen ich vorerst nach dem Kakao griff und wieder verliebt in mich hinein grinste.
"Er hat mir unglaublich Mut gemacht und meinte, er würde in der ersten Reihe stehen, um mich zu bejubeln", ich spürte, wie meine Wangen Rot wurden und wandte mich deshalb dem Boden zu, um mit den Grashalmen zu spielen. "Ich meine, ich weiß ja, dass ich nicht schlecht spiele. Aber ich war noch nie in einer Band und da heißt es eben einer für alle-"
"Aber auch alle für einen", unterbrach mich Harry und ich sah zu ihm auf. "Denkst du wirklich, von uns würde nie jemand einen Fehler machen? Natürlich, tun wir das und in solchen Momenten ist es gut eine Band hinter sich stehen zu haben, die diesen Fehler ausbügeln kann. Da ist es für Amy schon wesentlich schwieriger, wenn sie den Text vergisst." Harry grinste mich aufmunternd an und ich musste ihm bei seiner Logik sogar Recht geben.
So langsam verschwanden meine Sorgen um dieses Konzert tatsächlich etwas und ich wollte unbedingt auf die Frage zurückkommen, wen Harry denn toll fand. Andererseits, passte es irgendwie gerade nicht zu unserer Stimmung und irgendwie war ich mir sicher, dass er es mir eh nicht verraten würde, weswegen ich schnell in meinem Kopf nach anderen Dingen kramte, die ich ihn fragen könnte.
"Wie lange sind Niall und du schon befreundet?"
Harry sah nun vom Boden auf und in mein Gesicht, während er zu überlegen schien. Ich wusste immerhin, dass Niall nicht auf unserer Schule gewesen war, sonst hätte ich ihn mit Sicherheit bemerkt und somit musste Harry ihn irgendwo anders kennengelernt haben.
"Seine Familie ist in unsere Nachbarwohnung gezogen, kurz nachdem wir beide keinen Kontakt mehr hatten. Und du kennst ja Niall, er hat mich direkt angesprochen und irgendwie ließ er mir keine andere Wahl, auch wenn ich nicht wirklich Interesse daran hatte, einen neuen Freund zu finden. Zu diesem Zeitpunkt war auch gerade etwas passiert, was es mir nicht unbedingt leichter machte, ihm zu vertrauen, aber er ist echt ein super Kerl. Man kann ihn eigentlich nicht hassen." Harry zuckte mit den Schultern und seine Lippen verließ ein kleines lachen, ehe er den Kopf schief legte. "Ich hatte echt gedacht, du würdest mich hassen."
"Wie?", fragte ich erstaunt und schüttelte den Kopf.
"Ja, mit den ganzen Blicken die du mir zugeworfen hast und dadurch, dass du dich nie gemeldet hast.. irgendwie bin ich immer davon ausgegangen, dass du mich hasst."
"Nein, Gott nein Harry, ich habe dich nie gehasst, nur aus den Augen verloren. Ich wollte damals einfach mehr Leute kennenlernen und der junge Louis hat gedacht, dass du ihn davon abhältst. Es tut mit so leid.." Schuldbewusst riss ich ein paar Grashalme aus dem Boden, ehe Harry nach genau dieser Hand griff und sie einmal kurz drückte.
"Alles gut, ich war deswegen nie sauer. Ich habe mir nur einige Gedanken gemacht und deswegen war es für mich so verwunderlich, dass du so offen warst, als du in die Band kamst. Aber irgendwie, kommen wir zusammen ja doch noch ganz gut klar."
"Ja, das denke ich auch", grinste ich und zog meine Hand vorsichtig aus Harry seiner, ehe ich nach einer Nuss griff und sie auf Harry schmiss, welcher mich daraufhin empört ansah.
Und obwohl ich kein Fan davon war, begann danach eine regelrechte Essensschlacht, bei der wir beide viel lachten und später natürlich zusammen alles wieder aufsammelten. Trotzdem fühlte sich dieser Tag gut an und ich fühlte mich besser denn je, da ich nun Harry wieder bei mir hatte.
Und die Angst vor dem Konzert war auch wie verfolgen, da ich dort noch nicht wusste, was wohl wirklich auf mich zukommen würde.
[...]
I know.. it's Late.. aber ich wurde gezwungen zu updaten :3 *hust* Hannah weiß Bescheid *hust*
Naja, da steht wohl das erste große konzertevent für die Band an und Louis hat ganz schön die Hosen voll. Was denkt ihr denn, wird alles gut gehen? Und wenn nicht, was könnte denn schief laufen?
Harry und Louis kommen sich so langsam näher, freundschaftlich versteht sich, immerhin ist Louis ja glücklich vergeben, Right? :3
Lasst mir was kleines da ❤️
xoxo Michelle
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top