"Because of you!"
Der Test in Französisch war mittel ausgefallen. Ich hatte sechs von zehn Punkten. Eigentlich konnte ich zufrieden mit mir sein.
"Du hast heute aber dunkle Augenringe", stellte Saskia in der Pause fest und sah mich besorgt an. "Wenn dir die Arbeit und der Schulstress zu viel wird, dann hör bitte auf! Ich will doch nicht, dass du überhaupt nicht mehr zum Schlafen kommst. Dieses Wochenende unternehmen wir etwas zusammen, und du nimmst dir wenigstens Samstag und Sonntag frei. Normalerweise müsstest du schon ein paar freie Tage in der Woche haben. Vielleicht wäre ein anderer Job besser?", überlegte meine beste Freundin.
In der Pause vor der letzten Stunde gesellte sich Alexa wieder einmal zu uns. Wir wussten nicht recht, was wir sagen sollten.
"Wie geht's euch so?", fragte Alex schließlich.
"Gut", erwiderte Saskia.
"Es wäre besser, wenn du öfter bei uns wärst", sagte ich.
Alex seufzte. "Ich weiß, aber wisst ihr, zwischen uns klappt es einfach nicht mehr so gut."
"Was? Bist du jetzt komplett bescheuert?", herrschte Saskia sie an. "Wegen dir, weil du dich die ganze Zeit so scheiße benimmst. Was hast du plötzlich gegen uns?" Saskia kniff die Augen zusammen.
"Das geht euch nichts an!", zischte sie und ging davon. Saskia und ich warfen uns einen verwirrten Blick zu. Nachdem die Schule für heute aus war, stieg ich in den Bus und fuhr zum Restaurant. Ob Aurelia heute wieder da sein würde? Heute war Freitag. Gestern war sie da gewesen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie zwei mal hinereinander essen gehen würde. Das würde nicht einmal ich tun.
Mr. Underwood saß in seinem Büro. Ich setzte mich auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand und zögerte. Wie sollte ich anfangen? Ich hatte noch nie gefragt, ob ich frei haben könnte. Und das gleich für zwei Tage.
"Äh ... also. Ich wollte fragen, ob es vielleicht möglich wäre, für morgen und übermorgen ... frei zu bekommen?" Ich wartete nervös auf die Antwort. Mein Chef sah mich an.
"Wieso?", wollte er wissen.
"Weil ich in letzter Zeit so viel Stress hatte. Ich muss für die Schule lernen und auch noch gleichzeitig in einem Restaurant arbeiten."
"Und du willst den Samstag und den Sonntag dazu nützen, dass du lernst?", fragte mein Chef.
"Äh, nein. Ich wollte mich einfach zwei Tage entspannen und meine Kopfschmerzen auskurieren ...", sagte ich jetzt mit leiserer Stimme. Das lief gerade nicht so ab, wie es sich Saskia vorgestellt hatte.
"Elena, ich brauche dich hier. Am Samstag ist eine Hochzeit, und am Sonntag ein Ball. Ich brauche da jede Hilfe, die ich kriegen kann", erklärte Mr. Underwood. Ich war enttäuscht.
"Bitte, Mr. Underwood", versuchte ich es noch einmal.
"Mhh ... Wenn du jemanden kennst, der mir stattdessen hilft." Ich überlegte. Saskia kam auf jeden Fall nicht in Frage. Alex auch nicht. Mein Vater schon gar nicht. Irgendwie kannte ich so wenig Leute, die infrage kamen ...
"Mir fällt gerade keiner ein ...", sagte ich und stellte mich schon auf ein anstrengendes Wochenende ein.
"Überleg es dir bis morgen Vormittag, ja?", bot mir mein Chef an. Ich nickte.
"Okay, danke", sagte ich etwas fröhlicher und ging dann hinaus aus dem Büro. Ein paar Gäste waren schon eingetroffen. Ich bediente alle und war froh, als es endlich aus war. Frau Bennet war nicht aufgetaucht, weshalb sich der Tag dahingezogen hatte.
Ich fuhr wieder mit dem Bus heim und machte dieses Mal nicht gleich Hausaufgaben. Mein Vater war nicht da. Wahrscheinlich machte er Überstunden, um mehr Geld zu verdienen. Mama hatte doch einiges im Monat verdient, und das merkte man jetzt erst richtig. Ich rief Saskia an und erzählte ihr von dem Gespräch mit meinem Chef. Doch meiner Freundin fiel auch keine Person ein, die für zwei Tage meinen Job übernehmen könnte. Um halb zehn legte ich mich ins Bett und dachte die ganze Zeit nach. Wen könnte ich fragen? Plötzlich kam mir ein Geistesblitz.
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