02.- Zwischen Mutter und Tochter

Nach und nach lösten sich die Massen auf. Mit Hilfe von Shumway und Miller hatte Clover es wirklich geschafft die Massen zurück zu drängen und zu beruhigen. Erschöpft strich sie sich über ihre verschwitzte stirn. Dem Rat hätte klar sein sollen, dass so etwas passiert.
Ein schlechtes Gewissen plagte sie. Sie hatte dazu beigetragen. Nicht nur zu diesem aufstand, auch dazu das nun zwei Jugendliche tot sind. Das war ihre Schuld.

,,Clover!", hörte sie eine ihr allzu bekannte Stimme. Das Mädchen drehte sich um und lächelte den jungen Mann zu, der sich ihr näherte. ,,Gideon!", lächelte sie ihn zu. Er blieb vor ihr stehen und schaute sie sanft an. ,,Wie ich sehe, hattest du viel zu tun." Zustimmend nickte Clover. ,,Sie haben Angst." Sagte sie. ,,Man kann es ihnen nicht verübeln." Gideon nickte zustimmend und strich sich durch seine Braunen Haare. ,,Und was tust du hier?" Wollte sie wissen und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Gideon zuckte mit seinen Schultern. ,,Meine Arbeit ist für heute Beendet. Die Farm produziert sehr gut und ich konnte sogar das hier...", er holte etwas kleines aus seiner Tasche raus und zeigte es Clover so, dass es kein weiterer sehen konnte. ,,..mitnehmen." steckte er es wieder ein.

Clover hob eine Augenbrauen an und blickte zu ihm. Ist das sein ernst? Fragte sie sich. ,,Marihuana, Gideon, wirklich?" Er zuckte mit seinen Schultern. ,,Irgendetwas müssen wir doch hier oben in dieser Blechbüchse tun."
,,Also nimmst du etwas Marihuana und die Sache hat sich erledigt?" Gideon nickte und setzte ein Grinsen auf. ,,Ich würde ja auch so etwas wie Oxycodon oder anderes zeug Klauen, aber ich weiß das das wichtig ist."
,,Und du weißt das andere schon für weniger gefloatet wurden?" Gideon seufzte. Er fand das sie viel lockerer werden sollte. ,,Süße, wir wissen beide das man zurzeit für jede Kleinigkeit und ohne Verhandlungen gefloatet wird. Du brauchst nur zu viel Atmen und du wirst gefloatet."
,,Und wieder hast du keine Ahnung wieso das eigentlich so ist." Gideon lachte auf ihre Bemerkung und legte einen Arm um ihre Schulter. Clover zog ihre Stirn in falten und schüttelte ihn von ihrem Körper.

,,Ich verrate dir ein Geheimnis."
,,Bitte tu das nicht." Seufzte sie. Sie hatte schon viel zu viele Geheimnisse die sie hüten musste. Noch mehr und sie bricht endgültig zusammen. ,,Ich werde.."
,,Die Klappe halten weil mein Vater auf uns zu kommt." Beendete sie den Satz für ihn. Gideon folgte ihrem Blick und gab ein ,,Hm" von sich. ,,Eigentlich wollte ich sagen verschwinden und das Marihuana genießen." Auf Clovers Gesicht bildete sich ein kleines Lächeln. Sie schüttelte kurz mit dem Kopf und schaute dann zu ihrem Vater.

,,Gute Arbeit, Clover.", lobte er seine Tochter und schaute zu den Jungen neben ihr. ,,Ich würde meine Tochter gerne alleine Sprechen." Gideon nickte.
,,Natürlich, Sir." Lächelte er und zwinkerte Clover nochmals zu. Diese seufzte und verdrehte ihre Augen, eher sie wieder ihren Vater anschaute. ,,Er ist ein guter Junge."
,,Er ist mein bester Freund." Sagte Clover.
Marcus blickte zu seiner Tochter hinunter. Sie war groß geworden, unglaublich groß. Sie war nicht mehr das kleine Mädchen von früher.
,,Es war schwer die Leute zu beruhigen. Sie alle fürchten sich, Dad und sie sorgen sich um ihre Kinder." Marcus nickte und schaute zu ihr hinunter. ,,Leute anzuführen ist schwer, Bunny. Man muss schwere Entscheidungen treffen."
,,Auch wenn diese Entscheidungen 100 Kinder umbringen könnte?" Marcus nickte und deutete auf Shumway der auf sie zu kam.
Clover drehte ihren Kopf dorthin und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

,,Entschuldigen Sie, Sir." Fing der Mann an und nickte Clover Respektvoll zu. Clover erwiderte sein Nicken und schaute zu ihrem Vater hinauf.
,,Du wolltest benachrichtigt werden, wenn es Neuigkeiten gibt. Der Kanzler wird noch operiert, aber wir haben eine Idee, wer der Schütze ist. Bellamy Blake ist die einzige Person.." Shumway holte das Gerät aus seinee Tasche und zeigte ihnen das Bild von Bellamy und seine dazugehörigen Daten.
,,Der dafür in Frage kommt." Beendete er seinen Satz. ,,Wieso sollte Bellamy so etwas tun, sir?" Fragte Clover ihn. Shumway nickte und tippte auf das Board. Neben Bellamy erschien das Fels mit allen Daten über Octavia. ,,Wir arbeiten noch an einem Profil, aber sein Motiv, zur Erde zu gehen, ist klar. Seine Schwester." Kane gab ein Beummen von sich und Clover seufzte auf. Natürlich beziehen sie das sofort auf Octavia.

,,Ich erinnere mich." Sagte Marcus.
,,Natürlich", seufzte clover. ,,Du hast Aurora ja auch Gefloatet nur weil sie ein 2. Kind bekommen hat, dass nebenbei bemerkt wie ich finde, immernoch von Jaha ist."
Ihr Vater warf ihr warnende Blicke zu und auch Shumway warf ihr Blicke zu, die Clover nicht ganz ordnen konnte. Fest stand sie musste besser aufpassen was sie auspricht und was sie lieber denkt.
,,Ihre Mutter hielt sie fast 16 Jahre lang versteckt, fast ein Rekord. Was ist los, Commander Shumway. Spucken sie es aus." Shumway sah zu Clover und machte Anzeichen das nicht zu sagen wenn sie dabei ist, doch Marcus gab ihm Blicke, die ihm sagten er solle lieber nicht aussprechen das Clover gehen sollte. ,,Was sie mir zu sagen haben, können sie auch meiner Tochter sagen." Shumway nickte.

,,Wir könnten jetzt anfangen. Als Vizekanzler können Sie den Befehl geben, die Bevölkerung zu reduzieren."
Was? Fragte sich Clover geschockt darüber.
Die Bevölkerung weiter reduzieren?
,,Noch nicht." Sagte Marcus und wandte sich am Clover als er ihr Gesichtsausdruck sah.
,,Geh und ruhe dich aus. Du hast gute Arbeit geleistet." Clover nickte und wandte sich an Shumway. Eine Augenbrauen hob sie an und lief dann an ihn vorbei.

Ihre Gedanken drehten sich um Bellamy. Sie sorgte sich nun unglaublich um ihn, den er war dort unten und den Feldern im Überwachungsraum zu urteilen sah das ganze dort unten überhaupt nicht gut aus. Zwei Kinder waren bereits tot und weitere würden vermutlich noch folgen. Wie sie das alles den Eltern erklären wollen und die Tatsache das Shumway eine weitere Opferung für mehr Sauerstoff fordert wird der Wache hier oben eine menge Arbeit bescheren. Anders konnte man das nicht nennen.

Als sie gerade hinein in den Überwachungsraum wollte um zu schauen wie es um die anderen Kinder steht, kam plötzlich ihre Mutter aus dem Raum heraus und blieb vor Clover stehen. Das Mädchen verschränkte sofort ihre Arme vor der Brust und hob ihren Kopf an. Sie wartete auf das was ihre Mutter ihr zu sagen hat.

,,Bellamy Blake war der schütze."
,,Bisher ist das bloß eine Vermutung und nicht bestätigt.", sagte Clover zu ihr. ,,Ich weiß es und er hatte Hilfe." Clover zog ihre Augenbrauen zusammen und ihre Stirn in falten. Ist das ihr ernst? Fragte sich Clover.
,,Und du denkst das ich ihn geholfen habe, ist das dein Ernst?" Ihre Mutter nickte. ,,Ihr beide teilt eine tiefe Verbindung zu einander."
,,Aber deshalb helfe ich ihn doch nicht auf den Kanzler zu schießen!" Sagte Clover entsetzt über das Denken ihrer Mutter und auch ein wenig verletzt.

,,Du hast seine Schwester, das Mädchen unter dem Fußboden.."
,,Nenne sie nicht so." Clovers Stimme war eine Mischung aus Wut. Ihr Körper spannte sich an und ihre Augen zogen sich zu Schlitzen. ,,Ihr Name." Forderte Clover, was Ihrer Mutter gar nicht gefiel.
,,Unterbrich mich nicht. Ich bin nicht dein Vater, bei dem du damit durchkommst." Ihre Stimme erhöhte sich so stark das einige in Überwachungsraum unter anderem Sinclair und Callie zu ihnen schauten und ihre Arbeit für einen Augenblick unterbrachen.

,,Ihr Name ist Octavia Blake und sie wurde für etwas wofür sie nichts kann in die verfluchte Sky box gesteckt." Sagte Clover ebenso laut wie ihre Mutter gerade. Einige waren diese Streits schon gewohnt und widmeten sich wieder ihrer Arbeit.
,,Sie sind verbrecher. Jeder von ihnen."
,,Einige davon haben weniger getan als du." Flüsterte Clover mit wütender Stimme. Ihre Mutter spannte sich sofort an und die Selbstsichere Miene fiel sofort ein und verrinsterte sich enorm. ,,Denk ganz genau nach was du als nächstes sagst, Fräulein."
,,Was sonst?" Fragte Clover sie herausfordert. ,,Ansonsten werde ich dem gesamten Rat erzählen was für einen Arzt besuch du hattest, mein Kind."
,,Was glaubst du wer zuerst gefloatet wird?" Fragte Clover und blickte sie an. Ihr Herz schlug unglaublich schnell gegen ihre Brust.
,,Das Mädchen das bloß verhindern wollte wie ihre Mutter zu werden, oder die Frau die ein Kind dazu gebracht hat ihr bei Illegalen Experimenten an Kindern zu helfen?" Clover spürte einen heftigen schlag auf ihre Linke wange.
Ihr Kopf fiel zur seite und das Kaute Geräusch ließ diesesmal jeden im Raum aufschauen.

Ein stechender schmerz durchzog Clovers gesamte Linke Gesichtshälfte und ihr wurde kurz etwas schwindelig. Sinclair hatte als erster die schnauze voll davon. Er ging zu den beiden Frauen und fing Clover auf um sie zu stützen. Das Mädchen taumelte etwas, eher sie sich an Sinclairs Schulter krallte. Ein Rauschen auf Ohren linken Ohr erschwerte ihr das zu hören was Sinclair zu ihrer Mutter sprach. Doch anhand des Gesichtsausdruck von Danae Kane zu urteilen, passte es ihr ganz und gar nicht was Sinclair sagte.

,,Es geht schon." Murmelte Clover etwas benommen und schüttelte etwas mit dem Kopf. Sie schaute hinauf zu ihrer Mutter, welche die Tat in keiner Weise zu bereuen schien. Clovers Augen füllten sich mit Tränen. ,,So weit würdest du also schon gehen, nur um dein kleines Geheimnis zu bewahren, was?" Fragte Clover verletzt über diese Tat. ,,Du bist keine Mutter, du bist ein Feigling." Danae drehte sich einfach um und ging achtlos zurück in den Überwachungsraum. ,,Alles wieder an ihre Arbeit!" Rief sie laut und drehte sich zu Sinclair um. Ihre Augen zu schlitzen gezogen sah sie ihn wütend an. ,,Sie auch, Sinclair." Sinclair schaute zu Clover, welche verständnisvoll nickte. ,,Ich komme klar. Geh ruhig. Bevor die Furie ihre Klauen auch an dir ausfährt." Sinclair schmunzelte etwas über ihren Humor und half ihr sich gegen die Wand stützen zu können.
Besorgt sah er sie an, lächelte sie aufmunternd zu und lief dann zurück in den Überwachungsraum.
Mutter und Tochter schauten sich noch ein letztes Mal gegenseitig wütend an, bevor Clover sich von der Wand weg stützte und sich auf den Weg in ihr Quartier machte. Sie wollte die Stelle zur Sicherheit Kühlen und später würde sie Abby drüber schauen lassen. Ihr Vater würde sowieso darauf bestehen das sie das tut.

Wie erwartet war ein kleiner Roter Fleck auf ihrer Wange als sie in den Spiegel im Badezimmer schaute. Ihre Wange schmerzte noch immer, aber sie bereute nichts von dem was sie gesagt hat. Sie hatte die Wahrheit gesagt und einzig und allein das hatte Danae wo sehr genervt das sie ausgeholt hat.
Der schlag ihrer Mutter war sehr hart. Schließlich hatte sie eine Ausbildung zur Wache abgeschlossen und beherrschte die Kunst des Nahkampfes und Faustkämpfe. Sie betreibt sehr viel Sport und ist eine große sportliche Frau. Ganz zu Clovers Missgunst. Ihre Schläge trafen wirklich genau und konnten einen schon mal ausnocken.

Genervt legte Clover den kalten Lappen an ihre Stirn und lehnte sich mit der anderen Hand am Waschbecken ab. Sie war so unglaublich genervt von all dem hier oben und hatte keine Ahnung wie es weitergehen sollte. Wenn Jaha überlebt und der Rat abstimmt noch mehr Leute zu Opfern würde Clover auf jedenfall versuchen das zu verhindern. Sie würden irgendwann und irgendwie auf die Erde gelangen, aber dann hatten sie sie nächsten Probleme am Hals. Eines davon war das sie Bellamy Hinrichten würden und das konnte Clover auf keinen Fall zulassen. Sie möchte nicht das noch mehr Menschen sterben und die Erde wäre eine Chance all das besser zu machen. Sogar für jemanden wie ihre Mutter wäre das eine Chance neu anzufangen.
Doch bevor es so weit sein würde, müssen sie einiges hier oben erst einmal klären...

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