Showdown Teil 2
Kapitel 68
Ian
"Vertrauen ist was für Versager, Kind. Habe ich dir das nicht schon so oft gesagt, Lola? Und du, mein Sohn? Hat es dir gefallen, diese Scharade gegen mich zu planen? Ich wäre ja stolz auf dich, wenn du nicht letztendlich doch versagt hättest.", meinte Frederik Canningham so entschieden, dass Ian die Fäuste ballte und auf ihn zumaschierte in der vollen Absicht ihn tatsächlich körperlich zu attackieren.
Zu seinem Glück, kam Emily ihn in diesem Moment und drängte Ian wieder zurück, als wüsste sie genau, dass es eskalieren würde, wenn Ian seinen Vater erreichte.
"Dein Patent!", knurrte er, doch Emily kam nicht dazu, etwas darauf zu erwidern.
"Gehört mir! Das hab ich schriftlich. Es ist vorbei, Ian. Endgültig!", beantwortete Frederik Ians Frage und Emily warf erst diesen und dann Ian einen Blick zu, der Enttäuschung aber keine Trauer zeigte.
Als hätte sie ihr Patent nicht gerade verloren. Ob sie verstanden hatte, was gerade passiert war? Das sie alles verloren hatten? Er und sie?
"Lola?", fragte Nathan irgendwo hinter ihm und wieder drehte sich Ian zu seiner Schwester.
"Du elender Mistkerl! Glaubst du, ich lasse mich von dir erpressen? Denkst du etwa, ich würde dich tatsächlich heiraten? Nach all dem, was du getan hast?", fragte diese und dann brach das schiere Chaos aus.
Betrug, Verrat und Ambitionen auf allen Seiten. Wirklich auf allen.
"Heirat? Was soll der Unfug? Nathan?", fragte Frederik und offenbarte damit, dass er selbst keine Ahnung hatte, worum es seiner rechten Hand wirklich ging und immer gegangen war. Lola.
Immer wieder.
Lola. Lola. Lola.
Nathan war besessen von ihr so lange er denken konnte.
"Ob du gewonnen hast, alter Mann, wird sich gleich zeigen. Nicht wahr, Lola? Mal dir die Alternative in aller Ruhe aus. Dein Bruder ruiniert, dein Vater immer noch an der Macht und du wirst an jemand anderen verhökert. Ich bin die beste Option, die du hast", begann Nathan Lola zu erklären, die ihn anblickte, als würde sie ihn nicht mehr wiedererkennen, als würde sie jetzt erst verstehen, welche Art von Mann sie da in ihr Leben gelassen hatte.
Während es Ian immer irgendwie gewusst hatte.
Aber auch, dass ihr kaum eine andere Wahl blieb.
"Fein, aber ich schwöre dir, diese Ehe wird nur auf dem Papier existieren und du wirst jede Sekunde davon hassen", fauchte sie Nathan an und nun war es Frederik, der entsetzt aussah.
Ian erstarrte, genau wie Emily.
"Was?", fragte dieser und ließ Ian einfach stehen, während er sich an seine angeblich so treue rechte Hand wandte.
"Lola! Du musst das nicht tun! Ich habe eine...", begann Emily zu erzählen, aber Lola schüttelte bereits den Kopf.
"Ich mach' es aber und wenn es nur dafür ist um dieses Arschloch das Leben zu versauen. Beiden!", fauchte Ians Schwester und war längst nicht mehr so leise, als dass nicht längst alle Augen auf ihr lagen.
Es hatte sich eine regelrechte Traube um sie alle gebildet und die Leute tuschelten aufgeregt hin und her.
Instinktiv legte Ian einen Arm um Emily, um sie bei sich zu behalten. Er konnte all dem, was da vor seinen Augen gerade passierte, kaum folgen.
Nathan hatte Lola erpresst und diese ging darauf ein, um die Firma ihres Bruders und Emilys Patent zu retten, denn sie brauchten Nathans Anteile, um Frederik zu verdrängen.
"Du wirst ihn nicht heiraten, das erlaube ich nicht!", begann Frederik zu schreien, aber Nathan grinste auch ihn nur an. Nathan hatte nicht nur Ian und Emily benutzt und verraten, sondern auch seinen Vater.
Fast hätte Ian aufgelacht.
Für seinen Vater war Nathan natürlich immer noch eher ein Bauer als ein Mann, den er in seiner Familie haben wollte. Ians Vater hatte keinen Sinn für Talent. Nie gehabt. Er betrachtete Lola als Schachfigur, die man an den Meistbietenden verkaufen konnte.
Und Nathan hatte keine großartige vermögende Familie, die ihm den geforderten Preis zahlen könnte.
Wenn man es so betrachtete, war Nathans Handeln schon fast nachvollziehbar.
Der Schüler schlägt den Meister. Ians bester Freund war tatsächlich nicht loyal gegenüber seinem Vater, war es womöglich nie gewesen. Doch er hatte auch kein Problem damit, der Teufel zu sein, der nur seine eigenen Machenschaften im Sinn hatte.
"Zu spät, alter Mann. Sie hat zugestimmt und ich hab ihre Zustimmung vor Zeugen. Meine Prozente gehen an Ian. Wie es aussieht, hast du damit doch verloren", verkündete Nathan kalt und genau das war der Moment, in dem Frederik Canningham komplett die Nerven verlor.
Ian sah noch, wie Nathan Lola beiseite schob, damit sie nicht zwischen diesem und ihrem Vater geriet, als Frederik auf seine rechte Hand losging, die ihm nicht gerade nur um seine Firma gebracht hatte, sondern auch um seine Tochter.
Obwohl wohl lediglich Ersteres wirklich dafür sorgte, dass Frederik dermaßen die Nerven verlor. Letzteres war nur eine zusätzliche Beleidigung, die das Fass zum Überlaufen brachte.
Ian schob Emily hinter sich, bevor diese auch nur daran denken konnte etwas so Dummes zu machen wie dazwischenzugehen und dann erreichte Ians Vater auch schon Nathan und verpasste seinen zukünftigen Schwiegersohn einen so festen Kinnhaken, dass er gut und gerne zu Boden hätte gehen können.
Stattdessen grinste Nathan nur weiter, hielt sich den Kiefer und Lolas entsetztes aufkeuchen, übertrug sich auch auf die restlichen Zuschauer. Nathan rieb sich das Gesicht.
"Du schlägst sogar wie ein alter Mann, Frederik. Nervös, weil du nicht mehr das skrupelloseste Arschloch im Raum bist?", fragte Nathan provokant und Frederik wollte wieder auf ihn zulaufen als Lola dazwischen sprang, allerdings von Nathan wieder beiseite geschoben wurde.
"Hört auf! Beide! Dad!", versuchte sie es, aber der Tag, an dem sich Frederik Cunningham von irgendetwas würde abbringen lassen, war noch nicht angebrochen.
Ian aber beschloss, dass er nicht einfach tatenlos daneben stehen konnte. Er war gerade dabei einzugreifen und sich tatsächlich mit Nathan wieder gegen seinen Vater zu verbünden, als Frederik vollkommen die Beherrschung verlor.
"DU NICHTSNUTZIGER WURM! ICH HABE DICH GROß GEMACHT UND DU WAGST ES, DICH GEGEN MICH ZU WENDEN?", schrie Ians Vater und Nathan zuckte mit den Schultern.
"Ich will nichts von dir, Frederik. Hab ich nie gewollt. Deine Firma gehört nun Ian und ich habe, was ich wollte", sagte er, wich dem nächsten Angriff seines Schwiegervaters aus und griff nach Lolas Arm, um sie ein weiteres Mal hinter sich zu schieben.
Dann kamen auch schon die ersten Sicherheitsleute, um dem Tumult ein Ende zu setzen und Frederik Cunningham begann sofort damit, sich gegen die Männer zu wehren, die ihn versuchten zurückzuhalten.
"LASST MICH LOS! LASST MICH LOS! IHR ELENDEN MINDERWERIGEN HURENSÖHNE! LASST MICH SOFORT LOS! DAS WERDET IHR BEREUEN!"
Und mit diesen Worten endete das Emperium vom Frederik Canningham endgültig. Doch zu welchem Preis?
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