fucking Fritzgard
Kapitel 29
Ian
Dave-Harald fucking Fritzgard. War das sein beschissener Ernst? Was zum Teufel suchte dieser Mistkerl hier und warum lief Emily nicht schreiend davon, als dieser ihr 'zufällig' auf dem Friedhof auflauerte, wie der verdammter Stalker, der er eigentlich war?
Ian konnte kaum an sich halten, als er aus einer gewissen Entfernung heraus, diesen blonden Schönling zusammen mit Emily beobachtete und dabei ignorierte er ganz bewusst, dass er sich selbst kein Stück besser benahm. Auch wenn Ian das etwas anders sah.
Er beobachtete Emily nur und hätte sich nie gewagt, sie in ihrer Trauer in irgendeiner Form zu belästigen. Aber Fritzgrad, dieser Psycho, war schamlos genug für so etwas. Und zu allem Überfluss schien Emily das nicht einmal zu stören, ganz im Gegenteil. Sie sah fasziniert zu ihm auf, als er etwas erzählte und erwiderte dann etwas, das von ihrer Mimik her alles andere als unfreundlich wirkte.
Ian bereute es nicht nahe genug an sie heranzukommen, um zu hören, was sie sprachen, doch hier an dieser kleinen Tanne gelehnt, war es ihm wichtiger gewesen, sie nicht zu stören. Jetzt aber bereute er es. Wahrscheinlich erzählte Dave ihr gerade irgendwelche Lügen, wie er es oft tat wenn, er damit begann Mädchen zu belästigen und Ian hatte keine Ahnung was er dagegen machen sollte. Er hatte nicht einmal mitbekommen wie dieser Wichser den Friedhof betreten hatte, weil er nur Augen für Emily gehabt hatte. Dabei war er doch hier, um auf sie aufzupassen. Sollte er sich jetzt einmischen?
Dave log, erfand Dinge, die den Frauen das Gefühl geben sollten, ihm vertrauen zu können und dann, wenn alles schiefging entwickelte er sich zu einem richtigen Tyrann. Ian hatte die Art seines Verhaltens aus der Nähe heraus erleben können, als er das bei Lola abgezogen hatte. Neu war allerdings Daves Wahl bei seinen Opfern
Emily entsprach nicht unbedingt den Typ von Frau, den Dave sonst aussuchte: Verletzliche, unsichere, junge Damen, die zu sehr einen Skandal fürchteten, um sich nach der ganzen Tragödie offen gegen ihn zu stellen.
Wenn er diesen Mist mit Emily abzog, dann würde sie ihm danach eigenhändig ein paar Knochen brechen, war sich Ian sicher. Würde er jetzt dazwischen gehen, würde sie das sicher alles andere als gut aufnehmen. Also beschloss er, sich zurückzuhalten, so schwer es ihm auch fiel. Emily würde dieses Spiel durchschauen. Sie war smart, wusste sich zu Wehr zu setzen und würde sich niemals verarschen lassen. Oder? Ian begann zu zweifeln. Jetzt, in diesen Moment, wo sie so verletzlich und verwirrt war von ihrem Verlust, ihrer Panikattacke und nicht zuletzt wegen dem Kuss zwischen ihnen. Da hatte dieser Mistkerl wahrscheinlich eine Chance, dass sie in sein Netz ging. Hatte Dave deswegen diesen Moment gewählt? Shit. Was sollte Ian jetzt tun?
Als Dave Emilys Hand ergriff und sie mit sich zog, beschleunigte sich Ians Puls und als sie vor einem fremden Grabstein zum Stehen kamen, erzählte er ihr wieder etwas. Und dann, wie aus heiterem Himmel, küsste er sie.
Was zum-?
Ian wäre fast hinten umgekippt. Alleine die Berührung hatte ihn aus der Haut fahren lassen, aber das? Er fing sich schnell wieder, stürmte auf Fitzgrad zu und riss ihn von Emily fort.
Keiner der beiden hatte Zeit in irgendeiner Form zu reagieren, bevor Ian Dave so hart ins Gesicht schlug, dass dieser mit seinen Hintern auf dem Schotter des Friedhofs landete.
Der Schmerz, der zeitgleich in seinen Gelenken widerhallte, ignorierte Ian. Er hatte nicht genug Zeit gehabt und zu aufgeregt gewesen, um seine Hand so zu ballen wie es sich gehörte, um selbst unbeschadet davonzukommen. Doch das war ihm egal.
Dave würde sie nicht anfassen! Das würde er einfach nicht zulassen!
Davon abgesehen:
Das hatte gut getan.
So, so gut.
Nach der Sache mit Lola hatte Ian oft das Bedürfnis gehabt ihm in irgendeiner dunklen Ecke aufzulauern und ihm die Scheiße aus dem Leib zu prügeln, aber er hatte sich zusammengerissen.
Für Lola, die ihn bat es einfach gut sein zu lassen, weil sie befürchtete, auch noch ihren Bruder zu verlieren.
Zu Recht. Ian konnte es sich nicht leisten, in den Knast zu wandern, weil er Dave Fitzgrad das Genick brach. Lola wäre sonst mit seinem Vater alleine gewesen und das konnte er nicht zulassen. Aber jetzt?
Er hatte nicht nachgedacht.
In dem Moment, als Daves Lippen Emilys berührt hatten, war ihm die Fähigkeit zu denken abhandengekommen.
Ian hatte sie als erstes geküsst! Wenn Emily also jemanden küsste, dann ihn und nicht diesen manipulativen, psychotischen Mistkerl Dave!
"Was?", fragte Emily überrascht, als sie sich aus ihrer Starre gekämpft hatte und verwirrt zu Ian aufsah. Dann bemerkte sie wie Dave sich die Nase hielt und zwischen seinen Fingern Blut hervorkroch.
"Oh mein Gott, Dave!" entfuhr es ihr und machte Anstalten auf diesen Psycho zu zurennen, aber Ian schlang seinen Arm um ihre Taille, hob sie einfach hoch, als würde sie nicht mehr wiegen als eine Puppe und stellte sie demonstrativ hinter sich wieder ab.
Aber Emily war kein Spielzeug und weit davon entfernt, sich auch nur annähernd so zu benehmen.
"Lass mich los! Du verdammtes Arschloch! Wie kannst du nur!" spiel sie wütend gegen ihn aus und zweigte sich dabei so kämpferisch, dass Ian sich sicher war, morgen einige Kratzspuren auf dem Arm vorzufinden, mit dem er sie festhielt.
"Beruhig dich, verdammt! Du verstehst nicht, das....AH!" stieg Ian aus und wurde in dem Versuch sie zu beruhigen unterbrochen, als bei ihrem Gezappel ihr Hinterkopf genau in sein Gesicht schlug.
Shit! Tat das weh!
Das leise Knirschen machte deutlich, dass vor allem Ians Nase Blessuren Blessuren zurückbehalten würde. Warum hatte er sich auch im Versuch Emily zu beruhigen, zu ihr heruntergebeugt? Mist.
"Scheiße!" fluchte er und versuchte bei dem Schmerz nicht die Orientierung zu verlieren, aber es genügte, dass er nur den Arm etwas lockerte und Emily seinen Griff entkam.
Als sie einige Schritte von ihm entfernt stehen blieb, rieb sie sich kurz die Stelle an ihrem Hinterkopf, wobei Ian sich sofort fragte ob sie sich wehgetan hatte. Doch sie sah einfach erschrocken zu ihm hoch und verzog nicht einmal das Gesicht. Es ging ihr gut. Die Erleichterung, die ihn daraufhin verpasste, ließ ihn fast seinen eigenen Schmerz vergessen.
In einer Sekunde sah er bedauern in ihrem Blick. Das hatte sie nicht mit Absicht gemacht, sie hatte ihn nicht verletzen wollen, aber schnell trat an dessen Stelle eine gewisse Genugtuung.
"Selbst schuld! Ich bin doch kein verdammtes Spielzeug, dass du einfach herumschleppen kannst!" Bescheid sie, schlüpfte an ihm vorbei und war schneller an Daves Seite, als Ian reagieren konnte.
Dave hockte noch immer auf den Boden und hielt sie die definitiv gebrochene Nase oder aufgeplatzte Lippe oder was auch immer Ian ihm angetan hatte, damit er so blutete. Ian selbst hoffte ja auf beides, während er seine eigene Nase betastete und feststellte, dass diese zwar sicher morgen blau sein würde, aber Emily nichts gebrochen zu haben schien.
Es war aber nicht auszuschließen, dass Emilys Dickschädel das eines Tages wohltun würde. Ob jetzt nun wortwörtlich oder im übertragenen Sinne. Diese Frau musste man definitiv vor sich selbst schützen!
"Geh weg von ihm!", ordnete Ian etwas nasal an und klang dabei so bestimmend, wie er es immer war, wenn er Leuten Befehlen erteilte. Doch alles, was er dabei bei Emily erreichte war, dass diese ihn wütend anfunkelte.
"Hast du sie nicht mehr alle? Was fällt dir ein, Dave zu schlagen? Hast du vollkommen den Verstand verloren? Verfolgst du mich etwa?" fragte sie vorwurfsvoll und schien sich mit ihren Vorwürfen erst richtig warmzulaufen.
"Warum bist du hier? Das hier ist ein Friedhof und keiner deiner windigen Büroräume, wo du befehle, Bluffen kannst!" machte sie hitzig weiter und Ian reagierte ebenso wütend.
"Was ich hier mache? Ich passe auf dich auf! Wie kann man so gedankenlos sein, am Abend auf einen Friedhof zu gehen? Hast du eine Ahnung, was dir da alles passieren kann? Und dann lässt du dich auch noch ihm küssen? Hast du den Verstand verloren? Weißt du überhaupt, mit wem du es da eigentlich zu tun hast? Er ist..."
"Erspar es dir, Ian! Ich weiß, wer er ist und was seine Mutter getan hat, auch wenn das alles nichts mit ihm zu tun hat! Wir können nichts für die Sünden unserer Eltern, also erspar mir das! Geh einfach!", schrie sie ihn an und wandte sich dann wieder Dave zu, der Ian halb verdeckt unter seinen Händen und seinen HaaB ein spöttischen Blick zuwarf.
Dieses Arschloch hatte ihr irgendetwas gesagt und Emily glaubte ihm. Verdammte scheiße! Sie war ihm tatsächlich ins Netz gegangen. Hatte Ian sich bei der Bewertung ihrer Intelligenz verschätzt oder legte er selbst lediglich nur einen so zwielichtigen Auftritt hin, dass Dave neben ihm fast seriös wirkte? Er wollte es nicht wirklich wahrhaben, aber befürchtete definitiv letzteres.
"GEH!" fauchte Emily wieder in Ians Richtung und für diesen einen Moment erkannte Ian, dass er bei Emily nur auf Taube Ohren stoßen würde. Dave hatte gewonnen. Er hatte sie eingewickelt und Ian konnte es Emily nicht mal verübeln Dave mehr zu glauben als ihm.
Diese Schlacht hatte Dave-Harald Fritzgrad jr definitiv für sich entscheiden, aber den Krieg würde er verlieren! Das schwor Ian sich!
"Verfickte Scheiße!" fluchte Ian vor sich hin und obwohl alles in ihm schrie, sie nicht mit diesem Psycho alleine zu lassen, wusste er, dass er alles nur noch schlimmer machen würde, wenn er blieb. Dieser Schlag von ihm hatte Dave in eine Opferrolle versetzt, die er ganz hervorragend ausnutzen würde. Und Ian in der des Typen der andere einfach niederschlug. Scheiße!
"Das Spiel ist noch nicht vorbei, Fitzgrad! Denk ja nicht, dass du bei ihr dieselbe Scheiße abziehen kannst, wie bei deinen anderen 'Angebetenen'. Wenn du clever bist, hältst du dich von ihr fern!" meinte Ian an Dave gewandt, doch es war Emily die darauf reagierte.
"GEH, IAN! VERSCHWINDE! ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN!" sprang sie für Dave in die Bresche und ihre Worte trafen Ian so hart, wie kein anderes je davor.
Fuck.
Es versetzte ihn in eine Art Schockzustand, als hätte ihm jemand so hart in die Nieren getreten, dass er nicht einmal schreien konnte, weil ihm die Luft wegblieb. Doch er fing sich schnell wieder.
Es war noch nicht vorbei!
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