Kapitel 9

Kookies Cover von "Only Then"

https://youtu.be/dxEWe6PcT6A

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Schwer atmend sahen wir uns in die Augen.

Kookies waren so unendlich tief....dunkel...

Gerade hätte ich ihn ewig lang einfach anschauen können.


"Ich..", setzte ich an, kam aber nicht weiter, weil Kookie sich im nächsten Moment nach vorn gelehnt und seine Lippen auf meine gelegt hatte.

Gefühlvoll...verlangend... so viel länger als beim letzten Mal.


Kurz schluckte ich, bevor ich meine Augen schloss und mich einfach darauf einließ.

Ich legte meine freie Hand an seine Wange.

Was....passierte hier?


Seit Tae hatte ich bei niemandem mehr nach dem Sex das Bedürfnis gehabt, die Person noch zu küssen....sie länger bei mir zu behalten.

Doch gerade schlug mein Herz so schnell...

Ich dachte nicht mal dran, den braunhaarigen Jungen in meinen Armen loszulassen...

"Kookie...", flüsterte ich heiser.


Der Braunhaarige lächelte, bevor er sich mir weiter entgegen drückte.

Auch meine Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben.

Dafür, wie der heutige Tag begonnen hatte....wie er verlaufen war...

...war ich gerade...wirklich glücklich.

Ich war unbeschreiblich froh, Kookie ein zweites Mal über den Weg gelaufen zu sein. Dass es nicht bei der Begegnung der letzten Woche geblieben war.


So sehr hatte ich versucht mich von Tae abzulenken...

Es hatte nicht funktioniert....

....bis Kookie aufgetaucht war.

Er schien eine ziemlich einnehmende Wirkung auf mich zu haben.

Erneut sorgte er dafür, dass mein Herz sich ein wenig leichter anfühlte.



Noch eine Weile eskalierte der Kuss, bis wir uns schließlich endgültig voneinander lösen mussten.

Wieder sahen wir uns an.

...bis mein Blick zu meiner komplett verklebten Hand glitt.


"Ähm...wo ist dein Badezimmer?", fragte ich.

Die Hasenzähne meines Gegenübers kamen zum Vorschein, bevor er antwortete.

"Gleich links neben dem Zimmer hier.", bestätigte er mir meine Annahme von vorhin.


Ich half ihm noch, sich vorsichtig von mir herunterziehen, bevor ich aufstand.

"Gleich wieder da~", säuselte ich und verließ Kookies Schlafzimmer.



In seinem kleinen, aber sehr hübsch eingerichteten Badezimmer angekommen, machte ich mich erstmal grob am Wasserhahn sauber.

Anschließend sah ich in den Spiegel.


Meine Lippen waren rot...geschwollen.

Auch auf meinem Hals waren kleine Spuren von Kookie sichtbar, die in ein paar Stunden wieder verblasst sein würden.

Meine Haare standen in alle Richtungen ab und meine Augen....waren immer noch fast schwarz.

Dieses Aussehen zusammen mit den Empfindungen der letzten Stunden...

Ich erkannte mich selbst kaum wieder.


Eine Weile lang schaute ich ausdruckslos vor mich hin, bis mein Mundwinkel ein wenig nach oben zuckte.

Es gefiel mir, die Person im Spiegel nicht erkennen zu können.

Nach der Sache mit Tae heute, hatte es sich nicht unbedingt gut angefühlt in meiner Haut zu stecken.

Wenn ich genau darüber nachdachte, kam das in letzter Zeit häufiger vor...


Bei Kookie konnte ich wenigstens abschalten.

So befremdlich es auch war, so losgelöst von meinen sonstigen Gedanken und Gefühlen zu sein...

Ich genoss die Wirkung, die der Braunhaarige auf mich hatte.



Noch ein letztes Mal prüfte ich, dass auch nichts mehr klebte, bevor ich zurück in das Schlafzimmer lief.

Der Braunhaarige hatte sich bereits mit einem Taschentuch sauber gemacht und sich eine frische Boxershorts angezogen.


"Übernachtest du hier?", wollte er wissen, nachdem ich mir auch meine Unterhose angezogen hatte und mich ganz selbstverständlich zurück zu ihm ins Bett gesellte.

Es war wie ein Reflex gewesen...


Kookies Frage ließ mich jedoch inne halten.

An seiner Stimme war deutlich zu hören gewesen, dass er nichts dagegen hatte.

Für einen Moment dachte ich wirklich darüber nach.

Ein Teil von mir wäre gern bei ihm geblieben.


Allerdings...

"Ich denke nicht...", murmelte ich.

...wollte ich nicht an einem Morgen, nachdem Tae und ich so auseinander gegangen waren, nicht da sein...

Es fühlte sich falsch an.


"Aber ich...würde noch ein bisschen bleiben, wenn das okay ist.", fügte ich hinzu.

Ich wollte noch nicht gehen.


Die Augen des Braunhaarigen weiteten sich ein wenig, bevor sich ein süßes Lächeln auf seine Lippen legte.

"Klar.", sagte er lieb, bevor er sich zudeckte und die Decke so anhob, dass ich mit darunter konnte, wenn ich wollte.


Ich nahm das Angebot an.



"Also...'Kookie'..", kaum war ich zu ihm unter die Decke geklettert, war er etwas näher an mich herangerutscht.

"Erzähl mir doch mal ein bisschen was über dich.", bat ich, während ich meinen Arm um seine Hüfte legte und ihn zu mir zog.

Mein Gesicht hatte ich auf meine Hand gestützt.


Kookies Mundwinkel zuckten nach oben.

"Was willst du denn wissen?", fragte er schmunzelnd.

Ich zuckte mit den Schultern. "Irgendwas.", antwortete ich.

Das hier war von Anfang an kein One-Night-Stand gewesen. Entsprechend konnten wir jetzt wohl aufhören, so zu tun.

Und da wir schon mal hier waren....wollte ich den Menschen vor mir gern besser kennenlernen.

Mehr von ihm haben, als nur seinen Spitznamen.


Kookie kicherte. " 'Irgendwas'...okay..", er überlegte kurz.

"Mein voller Name ist Jeon Jungkook, ich bin 20, studiere Grafikdesign im dritten Semester...", er schien nach weiteren Informationen zu suchen.


Allerdings hatte das, was er gesagt hatte, bereits ausgereicht, um meine Kinnlade nach unten klappen zu lassen.

Tae und ich waren beide 21. Er war also etwas jünger als wir.

Und er studierte dasselbe wie Tae...



Kookie schien meine Verwunderung nicht zu bemerken.

Gleichzeitig ließ er mir keine weitere Zeit dafür.

Ihm schien noch etwas eingefallen zu sein, was er mir über sich erzählen wollte.


"Und ich bin sehr froh, dich heute wiedergetroffen zu haben..", lächelte er, während er mir direkt in die Augen sah.


Meine Pupillen weiteten sich.

Immer schneller schlug mein Herz, bevor ich schwer schlucken musste.

Irgendwie wusste ich im ersten Moment nicht, wie ich mit dieser Aussage umgehen sollte.



"Außerdem bist du....sehr ehrlich...", fügte ich hinzu, nachdem ich ihn eine Weile lang einfach stumm angesehen hatte.

Mein Gegenüber grinste. "Das auch.", bestätigte er.


Plötzlich drückte mein Herz ein wenig.

Obwohl es mir mit ihm ganz genauso gegangen war, hatte ich auf einmal Angst, dass er das zwischen uns falsch verstanden haben könnte.

Immerhin war ich in Tae verliebt...


"Dann ähm...", ich sah kurz zur Seite, bevor ich wieder in den Augen meines Gegenübers hängen blieb.

"...solltest du vielleicht wissen, dass ich momentan nicht wirklich auf der Suche bin...", murmelte ich.

Eigentlich war das, was ich sagte, keine große Sache. Ich war genauso ehrlich mit ihm, wie er mit mir.

Trotzdem hatte ich Angst, ihm wehzutun.


Außerdem...

...kam mir meine Wahrheit nach unseren bisherigen Aufeinandertreffen irgendwie fast wie eine Lüge vor...



Kookies Augenlider klappten ein paar Mal auf und zu, bevor ihm ein kleines Lachen entfuhr.

"Keine Sorge.", sagte er. "So hab ich es nicht gemeint."

Langsam rückte er etwas näher.

"Ich wollte damit nur sagen...", er strich mit seiner Nase über meine.

"...dass mir das zwischen uns gefallen hat.", anschließend entfernte er sich wieder und lächelte mich an.

"Ich war letzte Woche nicht einverstanden mit dem Gedanken, dich nicht nochmal zu treffen.", erklärte er.


Wieder wurden meine Augen groß.

Also hatte er...

...

...Uns war es genau gleich ergangen.


Eine kleines Lächeln huschte durch diese Erkenntnis über meine Lippen.

"Na dann ist es ja gut...", flüsterte ich, bevor ich mich nach vorn lehnte und ihm, glücklich darüber, dass er es nicht falsch verstehen würde, einen kleinen Kuss auf den Mund drückte.

"Ging mir nämlich ganz genauso.", gab ich zu.


Kaum hatte ich ausgesprochen, zuckten Kookies Mundwinkel nach oben.

Auch er lehnte sich nach vorn, um seine Lippen nochmal auf meine legen zu können.

Wieder etwas länger.

Meine Zunge glitt einmal durch seine Mundhöhle, bevor wir uns voneinander lösten.



"Wieso hab ich dich vorher noch nie im Club gesehen?", fragte ich, nachdem wir uns eine Weile lang einfach grinsend angesehen hatten.

Tae und ich waren eigentlich jede Woche in diesem Club.

Und ich war sicher, dass jemand wie Kookie mir aufgefallen wäre.

Auch wenn meine Augen immer an jemand anderem klebten, wenn Tae dabei war...


Mein Gegenüber schmunzelte.

"Ich bin eigentlich nicht so der Club-und-oder-One-Night-Stand-Typ.", antwortete er. "Letztes Wochenende wollte ich nur mal was neues ausprobieren."


Verwunderung legte sich auf meine Mimik.

Deshalb hatte ich irgendwie spüren können, dass er noch nie jemanden so angesprochen hatte, wie er es bei mir getan hatte...

...

Aber wieso...

"Trotzdem warst du diese Woche wieder da?", fragte ich nach.


Die Hasenzähne meines Gegenübers kamen zum Vorschein.

"Jaa...weißt du...", er kratzte sich am Hinterkopf.

"Letzte Woche wollte ich One Night Stands ausprobieren...", sein Blick verfing sich in meinem.

"...und diese Woche ist mir aufgefallen, dass ich wohl echt schlecht darin bin.", erklärte er mit einem kleinen Grinsen.


Mein Mund öfffnete sich einen Spalt breit.

"Du bist meinetwegen wiedergekommen?", fragte ich ungläubig.

Kookie wurde ein wenig rot, bevor er nickte.

"Dabei war ich letzte Woche so stolz auf mich gewesen, dass ich es geschafft hatte, einfach zu gehen...", erzählte er leise.



Ich war sprachlos.

Er hatte sich überwinden müssen, einfach zu gehen?

Und war nur wegen mir wieder feiern gegangen, obwohl er eigentlich nicht der Typ dafür war?

Nichts davon war mir auch nur ansatzweise bewusst gewesen.

Allerdings schlug mein Herz mit jeder weiteren Erkenntnis ein wenig schneller.

Immer mehr zuckten meine Mundwinkel nach oben.

All das machte mich viel glücklicher, als es sollte.



"Könntest du vielleicht irgendwas sagen, statt mich so blöd anzugrinsen?", fragte Kookie nach einer Weile.

Auch seine Mundwinkel waren weit nach oben gezogen.


Ich brauchte einen Moment, bis ich meinen Mund aufbekam.

"Ich...ähm...", kurz überlegte ich.


"Soll ich dir vielleicht meine Handynummer geben?", fragte ich einfach.


Offensichtlich hatten wir beide das Bedürfnis dazu, irgendeine Art von Beziehung zu dem Anderen aufzubauen.

Außerdem wollte ich gern sicher gehen...dass ich im Laufe der nächsten Woche nicht wieder vergessen würde, an den Braunhaarigen zu denken.


Kookies riesengroße Kulleraugen wurden noch ein bisschen größer, bevor sich ein kleines Strahlen in sie schlich.

Seine Hasenzähne kamen zum Vorschein, während er lächelnd nickte.


"Ja, das...würde mich sehr freuen."



*smile* Ich glaub dieses Kapitel gehört irgendwie zu meinen Lieblingen. ^^
I like the mood~

Und woooow*-*
Wir haben schon die 1k reads erreicht~
Yeeey~ *Konfettikanone zünd*
Vielen lieben Dank dafür ^^
Ich freue mich wirklich sehr, wie positiv ihr die Story aufnehmt. x3
Hab euch lieb <3

Hmm....wenn ihr ganz lieb 'bitte' sagt, hab ich zur Feier des Tages vielleicht noch Lust auf ein zweites Update (hab inzwischen verstanden, dass ihr gefühlt alle nachtaktiv seid). ;)
Seid allerdings gewarnt, dass die Stimmung im nächsten Kapitel wieder etwas gedrückter ist. x3 

Also dann vielleicht (oder vielleicht auch nicht) bis später~
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag ^^

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