Kapitel 14
"Little do you know" - Alex & Sierra
https://youtu.be/GP4okspbfMM
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Taehyung Pov
Leise seufzte ich, bevor ich es endgültig aufgab, dem Prof meine volle Aufmerksamkeit schenken zu wollen.
Ganz von allein suchten meine Augen den Vorlesungssaal nach dem braunhaarigen Jungen ab. Sie weiteten sich ein wenig, als ich ihn entdeckt hatte.
Ein paar Reihen weiter unten, auf der anderen Seite des Saals. Er saß wie immer neben seinem schwarzhaarigen Kumpel.
Verträumt stützte ich mein Gesicht in meine Hand und sah ihm aus der Ferne dabei zu, wie er mittippte.
Er wirkte wie ein ziemlich disziplinierter Mensch. Immerhin passte er eigentlich immer auf.
Stumm weiteten meine Augen sich, als sein Kumpel ihn von der Seite antippte, um ihm irgendwas zu sagen.
Der Brauhaarige begann daraufhin zu grinsen.
Sofort schlug mein Herz ein wenig schneller, während meine Mundwinkel sich nach oben zogen.
Sein Grinsen war total niedlich.
So breit...und rein...
Als ich einmal etwas näher an ihm dran gesessen hatte, hatte ich entdeckt, dass er hasenähnliche Schneidezähne hatte.
In dem Moment hatte ich mich wirklich beherrschen müssen, ihm nicht direkt ins Gesicht zu starren, so süß hatte ich es gefunden.
Noch eine Weile sah ich ihn an, bevor ich mich wieder der Vorlesung zuwandt.
Irgendwie war es nicht interessanter geworden.
Im Laufe der Veranstaltung blieben meine Augen noch öfter an ihm hängen.
Jedes Mal spürte ich dieses kleine Kribbeln in meinem Bauch.
Das war alles so neu für mich...
Ich war es nicht gewohnt, dass jemand anderes als Jimin derartige Gefühle in mir auslösen konnte.
Unwillkürlich musste ich lächeln, kaum dass ich an meinen besten Freund dachte.
Jimin...
Ich war immer noch froh, dass wir die Angelegenheit am Wochenende hatten klären können.
Mit Jimin zu streiten war schrecklich. Jede Faser meines Körpers sträubte sich dagegen.
Mein bester Freund schien diese Woche nicht mehr so gereizt zu sein, wie die Wochen davor.
Er hing etwas häufiger am Handy.
Allerdings tat er es immer sofort weg, wenn ich mich zu ihm gesellte.
Ich verstand es nicht so richtig, machte mir aber auch keine Sorgen.
Immerhin wusste ich, dass Jimin früher oder später über alles mit mir reden würde, was ihm auf dem Herzen lag oder ihn beschäftigte. Ebenso wenn ihm etwas wichtig war.
Er brauchte also entweder etwas Zeit oder hatte seine Gründe, nichts zu sagen.
Ich vertraute ihm genug, um das nicht zu hinterfragen.
Dafür kannten wir uns einfach viel zu lange und viel zu gut.
Außerdem...
Wieder schlug mein Herz etwas schneller.
...mochte ich, wie Jimin mich in letzter Zeit ansah.
Wenn ich mich neben ihn setzte, legte er sein Handy beiseite und schaute mich an, als wäre alles andere gerade irrelevant geworden. Ich hatte seine volle Aufmerksamkeit.
Als würde er nur mich brauchen...
...
Ich kannte dieses Gefühl...
Zwar hatte ich es Jimin nie direkt gesagt...
Aber schon zu Schulzeiten, als wir ab und zu auf Partys rumgemacht hatten....hatte ich mich gefragt, wie es sein würde, weiter zu gehen.
Ich hatte schon immer gefunden, dass Jimin überdurchschnittlich gut aussah.
Dazu kam, dass ich ausnahmslos alles an ihm mochte. Alles.
Jeden verqueren Gedanken. Jeden blöden Witz und jeden eingeschnappten Anfall, den er im Laufe der Jahre gehabt hatte.
Ich konnte mit Jimin umgehen. Er auch mit mir.
Deshalb hatte ich mich damals schon extrem wohl gefühlt, wenn wir uns näher gekommen waren. Wenn seine Lippen meine berührt hatten...
Nichts daran war mir falsch vorgekommen.
Eher im Gegenteil.
Ich hatte mich immer gefragt, wie es wäre, wenn wir miteinander schlafen würden.
Ob es genauso gut sein würde.
Geistesabwesend starrte ich einen Punkt auf meinem Laptop an.
Damals war das nur ein kleines Hirngespinst meinerseits gewesen.
Ich hatte nicht gedacht, dass es sich wirklich bewahrheiten würde.
Doch dann...kam die Uni.
Wir zogen zusammen.
Sind irgendwann wieder feiern gegangen...
Eins hatte zum anderen geführt....
...
Ich spürte die Gänsehaut von unserem ersten Mal immer noch.
Es war so gut gewesen...so richtig...
Wir beide hatten das gefühlt.
Danach war es immer häufiger vorgekommen.
Ständig hatten wir in den Armen des jeweils anderen gelegen....
Uns geküsst...
Unsere nackten Körper aneinandergedrückt...
Und so viel mehr...
Allein von dem Gedanken an diese Zeit konnte mein Blut wieder in Wallung geraten.
Damals war es mir so vorgekommen, als wäre Jimin der einzige Mensch auf der Welt, den ich brauchen würde. Als würde alles gut sein, solange wir zwei nur immer zusammen bleiben würden.
Ich war so unfassbar glücklich gewesen...
Jimin war es auch so gegangen...
Nur irgendwie....anders...
Ein kleiner Kloß bildete sich in meinem Hals.
Im Gegensatz zu mir hatte mein bester Freund ein Problem damit gehabt, einfach immer so weiterzumachen.
Er hatte es irgendwann nicht mehr gewollt.
Und auch wenn ich nicht verstanden hatte, woher sein plötzlicher Sinneswechsel gekommen war, hatte die Aussage, dass es sich für ihn nicht mehr richtig angefühlt hatte, ausgereicht, um nie wieder auch nur irgendwas zu versuchen.
Ich hatte Jimin niemals zu irgendwas zwingen wollen.
So gut es sich für mich auch angefühlt hatte...
Wenn es für ihn nicht dasselbe gewesen war, hätte es keinen Sinn gehabt, es weiter zu versuchen.
Sex funktionierte nur, wenn alle Beteiligten sich wohl fühlten. So war es nun mal.
Deshalb hatten wir aufgehört.
...was nicht bedeutet hatte, dass ich von jetzt auf gleich darüber hinweg gewesen war.
Wahrscheinlich war ich es immer noch nicht ganz.
So oft hatte ich abends noch wach gelegen und einfach versucht mich daran zu erinnern, wie schön es geklungen hatte, wenn Jimin meinen Namen gestöhnt hatte.
Wie erregend es gewesen war, wenn seine Hände sich in meinen Haaren vergriffen hatten.
Wie unfassbar weich seine Lippen immer auf meinen gelegen hatten.
Ich dachte manchmal immer noch daran.
So sehr ich auch versuchte, Jimins Wunsch zu akzeptieren...
Es ließ mich nie ganz los.
Umso überraschter war ich gewesen, als mir der braunhaarige Junge auf einmal ins Auge gefallen war.
Die ersten zwei Semester über war ich wohl so mit mir selbst und Jimin beschäftigt gewesen, dass ich ihn gar nicht bemerkt hatte.
Aber an diesem einen Tag....an dem er sich, wie so oft, während der Vorlesung gemeldet hatte, um den Prof eine Antwort zu geben...
...hatte ich zu ihm geguckt...
...und einfach nicht mehr wegsehen können.
Seitdem war mein Blick immer wieder an ihm hängen geblieben.
Und so banal es auch war, jemanden anzustarren, ohne ihn anzusprechen und trotzdem so viel an die Person zu denken...
...mindestens so dankbar war ich ihm.
Einfach dafür, dass er es schaffte, diese Wirkung auf mich zu haben.
Nach all den Wochen...Monaten, in denen nur Jimin meinem Kopf gewesen war... in denen es letztendlich wirklich wehgetan hatte...
...war es eine willkommene Abwechslung.
Ich genoss es sehr.
Wahrscheinlich redete ich deshalb so viel über ihn.
Als der Prof dabei war, die Vorlesung zu beenden, blieben meine Augen ein letztes Mal an dem Braunhaarigen hängen.
Er tippte breit grinsend aus seinem Handy herum.
Erneut steckte er mich mit seinen positiven Emotionen an.
Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen, während ich zusammenpackte.
Heute war ich allein in der Uni gewesen.
Auf dem Weg nach Hause ging mir alles Mögliche im Kopf herum.
Ich dachte über die Vorlesung nach....den braunhaarigen Jungen...
Überlegte, was Jimin und ich zu Abend essen konnten...
Rechnete aus, wie viel Zeit ich heute noch für ein Unizeug benötigen würde...
Meine Gedanken wanderten von einem Thema ins nächste.
All das verschwand restlos, als ich die Tür von Jimin und meiner Wohnung öffnete.
Der vertraute Geruch strömte mir entgegen, während sich mir der typische Anblick bot.
Mein bester Freund lag auf unserem Sofa, hatte eine Serie an und hing nebenbei am Handy.
Er hatte vor mir Schluss gehabt.
Sofort legte sich ein breites Lächeln auf meine Lippen.
Ich liebte es, nach Hause zu kommen und Jimin sofort sehen zu können.
Er verbrachte grundsätzlich mehr Zeit im Wohnzimmer, als in seinem eigenen.
Fast als würde er wissen, dass mich das freute.
Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, sah Jimin auf.
"TaeTae~", freute er sich und legte sofort sein Handy beiseite, bevor er seine Arme nach mir ausstreckte.
Grinsend kam ich seiner Einladung nach und gesellte mich zu ihm.
Mein bester Freund drückte mich kurz, bevor er zuließ, dass ich meinen Kopf auf seinen Schoß legte.
"Wie war die Uni?", wollte er wissen, während er sanft durch meine Haare streichelte.
Leise seufzend genoss ich seine Berührungen.
Die Zeit, in der diese keine Selbstverständlichkeit mehr gewesen waren, war viel zu schrecklich gewesen, als dass ich sie jemals vergessen können würde...
"Langweilig..", murmelte ich, bevor ich entspannt meine Augen schloss.
Ich spürte bereits, wie meine Herzfrequenz sich beruhigte.
Jimins Anwesenheit war purer Balsam für meine Seele.
"Und...bei..dir?", brachte ich gähnend hervor.
Der Unitag war ziemlich anstrengend gewesen. Vier Veranstaltungen am Stück.
Endlich....ausruhen...
Mein bester Freund schien zu bemerken, dass ich kurz vorm eindösen war.
Leise kicherte er, bevor er sich nach unten beugte und einen kleinen Kuss auf meine Stirn hauchte.
Die Ruhe um mich herum wurde dadurch nur noch vollkommener.
"Das erzähl ich dir später.", erklang Jimins helle Stimme kurz bevor mein Bewusstsein mich verließ.
Dabei herrschte wohlige Wärme in meinem Inneren.
Well well....besser spät als gar nicht updaten, oder? xD
Ich wollte eigentlich tagsüber schon. Aber dann war die Zeit knapp und ich hatte die Wahl zu updaten oder mich zu schminken, bevor wir essen gegangen sind.
Tja. Da hat das Update den Kürzeren gezogen. xD
Dieses Kapitel enthält zwei sehr wichtige Informationen, von denen ich hoffe, dass sie durchgekommen sind, die ich aber trotzdem explizit sagen will.
Einmal, dass Tae Jimins Gefühle im Prinzip erwidert hat, diesen allerdings keinerlei romantische Bedeutung zugewiesen hat. Das mit Jimin war keineswegs nur körperlich und trotzdem hat Tae es nicht als 'Liebe' empfunden. Für ihn wäre es okay gewesen, das F+ fortzuführen.
Und Kookie ist die erste Person, die es schafft, Jimin und Tae voneinander abzulenken. Das verleiht ihm, angesichts der Freundschaft von den beiden, eine sehr bedeutungsvolle Position. Vorallem wenn man bedenkt, wie locker die Beziehungen sind, die er zu den beiden hat.
Also effektiv kam in diesem Kapitel die Erklärung, warum Twisted keine Vmin-Story ist.
Ich unterstelle euch nicht, dass ihr da nicht alleine drauf gekommen wärt. Aber da ich das Pairing irgendwie als in sich kompliziert erachte und versuchen will, es so gut und logisch wie möglich umzusetzen, dachte ich, dass ich die Grundlagen für jeden deutlich herausheben sollte. Damit man vielleicht besser verstehen kann, warum es letztendlich die beste Lösung sein wird, dass sie zu dritt zusammen sind und nicht irgendwer zu zweit.
Wenn ihr das störend oder unnötig findet, könnt ihr mir das gerne sagen. ^^
I know. Das war ein Jikook-Kapitel. Aber zusammen mit dem Bild von Tae oben, sind dann alle vertreten. Ich heb mir meine Vminkook-Bilder noch für später auf. xD
Ich wünsche euch süße Träume ^-^
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