Kapitel 1
Jimin Pov
"Er gehört irgendwie auch zu den Leuten, die sich wirklich melden, wenn der Prof eine Frage stellt.", erzählte Tae.
Ich nickte nur, nahm einen Schluck von meinem Kaffee und versuchte zu ignorieren, dass mein Magen sich gerade zusammenzog.
Mein bester Freund und ich saßen gerade gemeinsam in der Küche unserer WG und unterhielten uns ein wenig.
Tae prokrastinierte sein Unizeug, während ich ausnahmsweise mal gar nichts zu tun hatte und einfach seine Anwesenheit genoss.
...zumindest hatte ich das, bis er mit seinem neuen Lieblingsthema angefangen hatte.
"Ich meine, so schwer sind die Fragen nicht...aber trotzdem. Ich traue mich meistens gar nicht. Er muss echt selbstbewusst sein.", fuhr mein Gegenüber fort, ohne sich daran zu stören, dass ich seit er wieder angefangen hatte über den Typen in der Uni zu reden kein Wort mehr von mir gegeben hatte.
Wahrscheinlich war es besser so.
Meine Gedanken gerade wollte Tae bestimmt nicht wissen.
"Meldest du dich, wenn der Prof Fragen stellt?", sprach der Blonde mich nun doch direkt an. Das Thema schien ihn wirklich zu beschäftigten.
Unbeeindruckt zuckte ich mit den Schultern. "Manchmal.", antwortete ich.
Anschließend versuchte ich die Frustration, die Taes Erzählungen in mir auslösten herunterzuschlucken und mich lieber auf den Geschmack meines Lieblingsgetränks zu konzentrieren.
Tae und ich waren in verschiedenen Studiengängen. Er studierte Grafikdesign, ich Medienmanagement.
Da wir seit Kindertagen befreundet waren, hatten wir nach der Schule beschlossen in derselben Stadt zu studieren und uns eine Wohnung zu teilen. Damit wir trotz unterschiedlichen Zukunftsperspektiven immer noch ständig aufeinander hocken konnten.
Für mich gab es nichts Schöneres.
Tae war der wichtigste Mensch in meinem Leben.
Die erste Person die ich sehen wollte, wenn ich morgens aufwachte und die letzte Person an die ich dachte, bevor ich einschlief.
Alleine ihn lächeln zu sehen ließ die Sonne in meinem Inneren aufgehen.
Wenn Tae glücklich war, war ich es auch. Und wenn es ihm nicht so gut ging, setzte ich alles daran, um seine Laune zu verbessern.
Es war keine Untertreibung zu sagen, dass Tae sowas wie der Mittelpunkt meines Lebens war.
Solange er bei mir war, war die Welt in Ordnung.
Mir war bewusst, dass diese Gefühle weit über die hinaus gingen, die man gegenüber seinem besten Freund normalerweise empfinden würde.
Genau das war das Problem.
Beziehungsweise...es war kein Problem gewesen, bis Tae sich vor gut einen Monat in diesen Typen aus der Uni verguckt hatte.
Seitdem sprach er gefühlt von nichts anderem.
"Der Typ aus der Uni hat dies und das getan"
"Oh Jimin, weißt du, dieser Typ aus der Uni..."
"Heute hat er etwas gesagt, und seine Stimme klingt ja sooo toll."
BlaBlaBla.
Mir drehte sich bei jedem dieser Sätze fast der Magen um.
Mal ganz abgesehen davon, dass es mir natürlich nicht passte, wie Tae über diesen Jungen sprach, weil ich mir wünschte, er würde solche Gedanken mir gegenüber haben...
...so fand ich es auch einfach lächerlich, wie sehr er sich in einen Typen verguckt hatte, dessen Namen er nicht kannte und den er sich auch nicht anzusprechen traute.
Wie toll konnte ein Mensch bitte sein, dass sein bloßes Auftreten reichte, um Tae derartig in seinen Bann zu ziehen?
Ich verstand es nicht.
Und ich war eifersüchtig.
Immerhin hatten Tae und ich praktisch unser ganzes Leben miteinander verbracht. Er kannte jeden Zentimeter meiner Persönlichkeit und ich jeden von seiner.
Wir würden nahezu alles für den anderen tun, so wichtig waren wir einander.
Trotzdem erwiderte Tae meine Gefühle nicht.
Und dieser Typ? Er war einfach da.
Das schien zu reichen.
"Du willst nachher wirklich nicht mit feiern kommen?", fragte ich einerseits um das Thema zu wechseln und andererseits weil ich hoffte, dass Taes Meinung sich auf magische Art und Weise geändert haben könnte.
Statt mir zu antworten, ließ mein bester Freund sein Gesicht auf den Tisch fallen.
"Ich würde soo gerne...", grummelte er halb leidend, halb entschuldigend. "Aber du weißt ja..."
"..die Hausarbeit.", beendete ich seinen Satz.
Natürlich wusste ich.
Taes einer Prof würde zur Prüfungsphase nicht da sein und hatte deshalb (zum Leiden seiner Studenten) beschlossen, dass es sicherlich eine wunderbare Idee wäre, eine riesige Hausarbeit als Ersatzleistung anzusetzen.
Da Tae unter der Woche mit seinen anderen Fächern beschäftigt war blieb dafür nur das Wochenende.
...was bedeutete, dass wir die nächsten Wochen kaum etwas miteinander unternehmen konnten.
Schon gar nichts was mit Alkohol und sich verschiebenden Schlafrythmen zu tun hatte.
Feiern war also raus.
Obwohl mein Hauptspaßfaktor sich damit erledigt hatte, hatte ich beschlossen, alleine zu gehen.
Ich liebte Partys.
Die laute Musik...die tanzenden Menschen..
Es machte mir extrem viel Spaß und ich konnte gut dabei abschalten.
Gerade heute brauchte ich das.
Taes Prokrastinations-Stress schien nämlich darin zu münden, dass er nur noch mehr Redebedürfnis hatte.
Worüber? ganz genau. Den Typen aus der Uni.
Anders gesagt: Meine Nerven lagen blank und ich konnte es kaum noch erwarten, den ganzen Mist später von der dröhnenden Musik aus meinem Kopf spülen zu lassen.
Mitleidig schob ich meine Unterlippe nach vorn.
"Armes TaeTae...", versuchte ich meinen besten Freund zu trösten, während ich durch seine blonden Haare wuschelte.
Tae gab ein leises Seufzen von sich und schmiegte sich in meine Handfläche.
Sofort legte sich ein glückliches Lächeln auf meine Lippen.
Ich liebte es, wie Tae auf meine Berührungen reagierte.
Als wären sie das Entspannenste auf der ganzen Welt...
"Ich freue mich dann umso mehr darauf, wenn wir wieder zusammen gehen können.", sagte ich lieb.
Mein bester Freund sah auf und lächelte mich weich an.
"Danke Jiminie", murmelte er.
Ich nickte, bevor ich offiziell versuchte, mich seelisch auf heute Abend einzustellen.
Dann würde ich wohl wirklich alleine gehen müssen.
Hallihallo und Willkommen zu 'Twisted'~
Diese Story raubt mir schon seit einiger Zeit meinen Schlaf und meine Nerven.
Und auch wenn ich eigentlich zehn Kapitel vorschreiben wollte, bis ich sie hochlade (und jetzt gerade mal beim fünften bin)...ist mir gerade einfach danach. xD
So here you have it. ^^
Für jeden, der von dem Pairing verwirrt ist:
Ja. Es ist ein Dreierpairing.
Und damit meine ich kein Liebesdreieck, sondern Polyamie. Es geht darum, wie drei Menschen zueinander finden.
Don't like it, don't read it.
Aber ich finde die Vorstellung, dass drei Menschen sich untereinander so sehr lieben, dass sie gar nicht fähig sind, sich für jeweils einen zu entscheiden echt verdammt schön und romantisch.
Also ja...irgendwo zwischen der Erkenntnis, wie sehr ich Vkook liebe und der, dass Jikook einfach adorable ist, ist mir klar geworden, dass mein Lieblingspairing sich grundlegend geändert hat und dass ich kein Zweier-Pairing einem anderen gegenüber vorziehen würde.
I mean habt ihr euch die drei mal zusammen angeguckt?
Es ist einfach so verdammt richtig. TT_TT
(Wie immer: Versteht mich nicht falsch. Ich meine damit, dass ich die Freundschaften im Rl so cute finde, dass ich mir gut romantische Dinge vorstellen kann. Mehr nicht.)
Deshalb wollte ich mich unbedingt mal an einer Geschichte versuchen, wo ich mich nicht für zwei von ihnen entscheiden muss. ^^
Ich hoffe, dass sie euch gefallen wird~
Haarfarben entsprechen denen auf dem Cover. ^^
Wir sehen uns~
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