8 Under supervision.
N i a l l │ 01.08.2016 │ London
Die O₂ Arena war vollkommen ausgebucht. Die Musik dröhnte nur so aus den Boxen, die Fans gingen in ihrer ganzen Masse mit und ich spürte den überwältigenden Bass unter meinen Füßen. Die '69 Million Miles ' Tour hatte begonnen.
Ich liebte es auf der Bühne zu stehen. Mein Herz passte sich dem Rhythmus der Musik an, ich fühlte mich frei und lebendig. Es war, als würde ich mich in einer anderen Welt befinden. Der ganze Stress, jede Last, alles fiel einfach von mir ab.
Neben mir sprang Harry herum und lebte sich vollkommen aus. Er war einfach ein absoluter Rockstar und würde ganz sicher auch noch mit siebzig sein Ding machen. Mein Blick glitt zu Zayn, auch er hatte sich von der Musik mitreißen lassen und von seinem ruhigen Gemüt war nichts mehr zu spüren.
Liam leitete das erste Solo der Zugabe ein, prompt war es, als hätte jemand die Lautstärke im Stadion hochgedreht. Ich verstand die Musiker nicht, die sich auf Drogen einließen, denn das hier, das war der höchste Kick, den es geben konnte.
Wenn ich könnte, würde ich ein Konzert in der doppelten Länge spielen, aber als ich das einmal erwähnte, da wurde ich nicht nur von den Jungs ausgelacht, sondern auch von Louis darauf hingewiesen, dass wir nach spätestens zwei Monaten alle neue Stimmbänder brauchen würde.
Louis legte den Arm um meine Schulter und wir stimmten beide den Refrain an. Ganz am Anfang hatten wir noch geglaubt zu schlecht für die Band zu sein, da uns kaum ein Solo überlassen worden war. Mittlerweile hatten sich die Dinge geändert.
Wir tanzten nicht nur alle, sondern hatten auch unsere Komplexe abgelegt. Unsere Fans mochten uns so, wie wir waren und genau deshalb verschwand der Drang sich verstecken zu wollen.
Zum Schluss knallte es noch einmal ordentlich, aber ehrlich gesagt waren für mich die schönsten Momente, wenn wir Jungs verteilt auf der Bühne saßen, ich Gitarre spielte und man nur unsere Stimmen hörte. Niemand konnte sich da hinter dem Bass verstecken, wenn er einmal den Ton nicht traf und als Belohnung leuchtete uns regelmäßig ein Meer aus Lichtern entgegen.
„Das war einfach, woha, ich hatte fast vergessen, wie high es mich macht, auf der Bühne zu stehen", raunte Liam mit belegter Stimme, als wir von der Bühne eilten und durch die leeren Gänge des Stadions rannten.
Nach einem Auftritt musste es immer ganz schnell gehen und erst im Tourbus kamen wir dazu, ordentlich durchzuatmen. Wenn wir die gesamte Tour hinter uns hatten, dann würden wir noch einmal in die O₂ Arena zurückkehren. Ich freute mich bereits jetzt schon darauf.
Im Tourbus bewarf Louis mich direkt mit seinem Kissen und grinste breit: „Hast du auch genug Chips hier reingeschmuggelt?" Verschwitzt rieb ich mir mit einem Handtuch über den Nacken und stöhnte, als Zayn bereits ins Bad stürmte. Das er seine Klamotten auf seinem Bett vergessen hatte, war nicht unüblich. Hoffentlich verbrauchte er nicht wieder das ganze heiße Wasser.
„Ich wollte Chips schmuggeln, aber Craig hat mich erwischt!", gestand ich und sah auf das breite Grinsen unseres Tourmanagers, der nun im vorderen Teil des Busses stand. Louis sah mich verschwörerisch an und nickte mit den Kopf nach hinten. Sofort folgte ich ihm und kurz darauf raschelte die erste Tüte, dessen Inhalt wir so schnell aßen, dass es fast wirkte, als würden wir die Chips inhalieren.
Mein Handy vibrierte und ich sah auf die Nachricht. Barbara, sie fragte, ob wir telefonieren könnten. Ich blickte mich um und bemerkte mit einem Blick aus dem Fenster, dass der Bus zu einer Raststätte abbog. Das würde mir die Möglichkeit geben, mich von den Jungs abzuseilen. Hastig schrieb ich ihr auf WhatsApp zurück.
Der Bus hielt. Ich schnappte mir meinen grauen Hoodie, zog ihn mir über und hüpfte aus dem Bus. Dann sah ich mich nach einem geeigneten Ort um, wo ich ungestört sein könnte. Mir wurde schnell bewusst, dass Craig hier nur Rast machte, weil er sich mit den anderen Bussen absprach, wo wir am Morgen aufeinander treffen würden und wer mit wem fuhr.
Ich hatte vielleicht eine gute Stunde Zeit. Meine Finger glitten über die Tastatur und als ich mich Abseits auf einen Picknicktisch setzte, hörte ich das Freizeichen. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Dann ertönte ihre Stimme und sofort verzogen sich meine Lippen zu einem Lächeln.
»Das ging ja schnell«, Barbara lachte und ich genoss es, denn es fühlte sich wie ein warmer Sommerregen auf meiner Haut an. »Wie war das Auftaktkonzert, mein Hübscher?«
„Fantastisch", entwich es mir, „die Stimmung war toll, ich hätte noch zwei Stunden weiter machen können, aber du weißt, wie die anderen das sehen. Von wegen, wir kriechen dann nur noch in den Bus. Dabei glaube ich, dass Harry noch genug Energie hat, um eine weitere Show zu machen. Er ist auf einen Kuscheltier ausgerutscht und hat sich langlegt, aber zumindest hat er sich nicht den Kopf angeschlagen, so wie letztes Mal."
Ich plapperte einfach drauf los und hörte Barbara hin und wieder lachen. Es tat so gut ihre Stimme zu hören. Zwar hatten wir erst vor ein paar Tagen telefoniert, aber meiner Meinung nach könnten wir uns jeden verdammten Tag anrufen.
»Ach mein Hübscher, du bist mal wieder vollkommen in deinen Element, nicht wahr?« Ich verstand nicht, warum sie mich 'Hübscher' nannte, denn die Beschreibung passte nicht. Doch mittlerweile hatte ich es aufgegeben, sie zu korrigieren.
»Ich wünschte, ich hätte den Auftritt gesehen, meinst du es ist vielleicht möglich heimlich eins eurer Konzerte zu besuchen?«
Wir hatten über die Presseberichte schon an jenem Abend gesprochen, als ich den Vertrag bei Modest unterschrieben hatte. Im Stillen hatte ich gehofft, dass Barbara wütend darüber sein würde, doch stattdessen hatte sie vollkommen gelassen reagiert. Es verletzte mich mehr, als ich zugeben wollte.
Wieso war sie nicht eifersüchtig?
Ich könnte jedes mal platzen, wenn ich sah, mit welchem Schnösel sie um die Häuser zog. „Hm, das dürfte schwierig werden", sprach ich langsam und konnte mir nicht vorstellen, dass Jane das allzu toll finden würde. „Sobald dich jemand sieht, heißt es noch: Drama bei Horan? Die Ex und die Freundin treffen aufeinander."
Barbara kicherte und ich fragte mich, was sie daran so lustig fand. »Hast ja recht. Dann nicht. Aber mal etwas anderes, wir sind zur selben Zeit in Paris.«
Ich schluckte: „Ach echt?" Ganz so leicht wollte ich es ihr nicht machen. Natürlich wusste ich, dass wir am selben Tag Paris aufsuchen würden, doch vorher stand am Nachmittag ein anstrengendes Konzert an und ich ahnte bereits, worauf Barbara hinaus wollte.
»Komm Niall, lass mich nicht betteln. Nimm dir etwas Zeit für mich. Weißt du noch, wann wir das letzte Mal gemeinsam in Paris waren?«
„Wir waren noch nie gemeinsam dort", schoss es aus mir heraus und wieder lachte sie. Mein Herz schwoll an.
»Genau das ist es ja. Noch nie. «
Paris, Barbara und ich.
Es klang wie ein Versprechen, eine Vorhersage. Sollte ich dem Bedeutung geben? Mein dummes Herz machte sich Hoffnungen. Hoffnung darauf, dass Paris die Stadt sein könnte, die mein Herz retten würde. Es wäre wie ein Zeichen, immerhin war Paris die Stadt der Liebe.
„Wenn wir dort sind, was machen wir dann?", ich wollte es jetzt wissen. Unsicher holte ich Luft und hoffte, dass Barbara an meiner Stimme nicht hörte, wie wichtig mir die Antwort war.
»Was macht man in Paris, Niall?«
„Weiß nicht, sag du es mir", gab ich zurück. Ich würde ihr Spiel nicht mitmachen, zu oft hatte sie mich dazu gebracht Dinge zu sagen, die ich hinterher bereute. Nicht nur, weil sie schrecklich schnulzig waren, sondern auch weil sie zu viel von dem offen gelegt hatten, was ich fühlte.
Es mochte sein, dass ich Barbara liebte, aber trotz der Gefühle hatte ich gelernt, mich bei ihr zurückzuhalten. Je mehr ich ihr von meinen Gefühlen zeigte, umso mehr wich sie zurück.
»Na Liebe«, sprach sie zärtlich und meine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln.
Ich wünschte sie wäre hier. Ich wünschte, sie wäre an Janes stelle.
Stimmen ertönten hinter mir, ich drehte mich um und konnte sehen, wie Louis und Harry jubelten und Jane herzlich willkommen hießen. Craig nahm ihr die Koffer ab, die sie für die Tour gepackt hatte. Zayn holte Bierdosen hervor und mir kam es vor, als würden sie nun eine kleine Party feiern. Das ganze Bild war irgendwie skurril.
„Hör zu, wir treffen uns in Paris, nur wir zwei", sprach ich und wünschte, wir würden nicht vorher noch Konzerte in Britannien, Schweden und Dänemark abhalten müssen. „Kapp drei Wochen, dann sehen wir uns."
»Ich buche eine Unterkunft«, hörte ich Barbara erfreut »Sobald ich sie habe, schreibe ich dir.«
Die Vorfreude war von ihrer Seite zu hören und dann sagte sie etwas, was mein Herz kurz anhielt.
»Liebe dich.«
Ich wollte es erwidern, doch bevor die Worte über meine Lippen kamen, hatte sie schon aufgelegt. Barbara ging mit diesen Worten nicht leichtfertig um, sie zu hören war etwas Besonderes. Vielleicht mochte das von mir dumm sein, aber solche Momente verstärkten in mir die Hoffnung, dass sich zwischen uns endlich alles zum Guten ändern könnte.
„Nialler, Alter, komm endlich, sonst ist dein Bier gleich weg!", brüllte Harry und ich ließ mein Handy in meine Hosentasche verschwinden. Meine Laune war mit einem Mal so gut, wie schon lange nicht mehr.
Am ersten Abend schmissen die Jungs eine Busparty, die Musik lief und im engen Bus wurde die Stimmung ausgelassen. Craig kassierte zwar den Schnaps ein und drohte uns damit, uns am morgen ordentlich ranzunehmen, wenn wir uns mit Süßkram zustopfen würden. Hören tat niemand auf ihn.
Plötzlich hörte ich Jane laut und hysterisch lachen. Sie zerrte an Harrys pinken Decke und bekam sich überhaupt nicht mehr ein. Beide kämpften miteinander, schließlich stolperte Jane voran auf Harry drauf und sie landeten geräuschvoll auf dem Boden.
„Was tut ihr da?", fragte ich sichtlich verwirrt und sah nun, dass Jane Tränen in den Augen hatte vor lachen. „Ich will auch!", keuchte sie und legte sich mit dem ganzen Körper auf die Decke. Ich verstand überhaupt nichts mehr, während Harry kreischte: „Du kriegst meine 'His' Decke nicht, das ist ein Larry-Ding."
„Die sind so toll", hauchte Jane. „Ich wollte immer so eine haben, aber mein Onkel meinte, dass es Shit ist!"
Meine Güte, dass ganze Drama wegen einer Decke. Zugegeben, ich war der Meinung ihres Onkels. Louis und Harry liebten ihre 'His and her'-Decken, ich fand es nur albern und bescheuert. Nur die zwei waren der Meinung, dass man gewisse Dinge in Ehren hielt. Die Decken erinnerten sie scheinbar an den Anfang von One Direction.
Die erste Nacht im Bus war immer die Schlimmste und um sechs Uhr lag ich bereits wach in meiner kleinen Kabine, hörte Musik und starrte an die Decke. Unter mir schnarchte Zayn vor sich hin und schließlich beschloss ich Craig vorne zu fragen, wo wir Frühstücken würden.
In diesem Moment fuhr Bud, unser Fahrer von der Autobahn und ich segelte gegen die Betten. Ich stieß mir den Kopf und rammte mir das Knie am Tisch vorne fast auf.
Fuck!
Mein Blick fiel auf Harrys Kabine und ich riss die Augen auf. Humpelnd zog ich mich in die Richtung, wo ein Bein hervorragte. So weit ich wusste, besaß Harry keinen Pyjama mit Teddymotiven. Schon gar nicht in Rosa. Ich zog die Vorhänge zur Seite und wusste nicht was ich erwartet hatte, aber das ganz sicher nicht.
Harry hatte den Arm um Jane gelegt und sie lagen eng aneinander gekuschelt nebeneinander. Jane hatte ihr Gesicht auf Harrys Brust gelegt, hinter Harry lugte sein Laptop hervor. Das vertraute Bild wirkte komisch auf mich. Wieso lagen sie hier so? Hatte Jane nicht die Kabine unter Louis bekommen?
„Äh Leute?", sprach ich gedämpft und griff nach Janes Schulter. Ich konnte mir vorstellen, dass Craig nicht begeistert über so etwas sein würde, immerhin tauschte er sich jeden Tag mit Richard und Andrew aus. „Jane, hey, wach auf."
Sie schlug meine Hand weg und murmelte irgendwas von: „Nich jetz, Dallie, zwo' Minuten noch." Ich musste grinsen als ich den Dialekt hörte. In solchen Momenten konnte niemand verleugnen woher er kam.
Doch wer zum Geier war Dallie?
Jane reckte mir ihren Hintern entgegen, ihr Schlaf war so fest, dass ich einen Augenblick regungslos vor ihr in der Hocke saß. Schließlich zog ich vorsichtig Harrys Arm weg und ließ meinen rechten Arm unter ihre Knie wandern, während ich den anderen Arm auf ihren Rücken legte. In Millimeterarbeit hob ich sie schließlich von diesem schmalen Bett hoch. Sie war erschreckend leicht.
Beinahe wäre ich mit Jane im Arm gestürzt. Heute hatte Bud es echt drauf genau dann einen Schwenker zu machen, wenn ich stand. Ich wollte mich gerade bücken, um Jane in ihr eigenes Bett zu verfrachten, als sie sich regte. Verschlafen und verwirrt sah sie mich an.
„Was masu'", nuschelte sie und ich setzte sie vorsichtig auf die eigen Beine.
Promt bog Bud nach rechts ab und wir segelten gegen die andere Seite. Mir gelang es gerade noch Jane festzuhalten. Sie krachte mit der Nase voran auf meine Brust und stöhnte: „Uh, was zum-!"
„Sag nichts", brummte ich und setzte sie auf ihr Bett, dann sprach ich gedämpft: „Hey, also es geht mich nichts an, aber wenn Harry und du was laufen habt, dann macht das unauffälliger."
Sie blickte mich an mit einem Blick, den ich nicht definieren konnte. „Ja, ist gut, ich merke es mir." Damit zog sie die Decke über sich und drehte mir den Rücken zu. Ihr Blick verwirrte mich, konnte mir jedoch auch egal sein.
Um acht machten wir das erste Mal rast. Karges Frühstück wurde uns in den Bus gereicht und Louis winkte sofort ab, als es darum ging Zayn zu wecken. „Genießen wir den Luxus noch, bevor wir Zaynie unausstehlich um uns haben."
In Glasgow hielt Bud den Tourbus an. Jane verabschiedete sich. „So Jungs, ich muss arbeiten, bis heute Abend."
Harry hing sich an ihr Bein und bot eine beeindruckende Showeinlage. „Verlass mich nicht." Zu allen Überfluss umklammerte Louis sie nun auch noch: „Aber du kommst doch zu unserem Konzert heute Abend?"
Jane kämpfte hoffnungslos um ihre Freiheit. Ich hatte schließlich erbarmen und befreite meine Fake-Freundin. „Jungs, genug jetzt, sie muss echt los." Statt Jane, fielen sie nun mich an und ich hatte wieder das Gefühl, dass wir sechzehn waren.
Am Boden liegend sah ich ihr nach, wie sie aus meinem Blickfeld in einem Taxi verschwand. „Wollt ihr das jetzt jedes Mal abziehen?", fragte ich meine Freunde und registrierte, dass Louis noch immer auf meinem Rücken saß, während Harry den Kopf aus dem Bus gesteckt hatte. Louis seufzte romantisch verträumt: „Da geht sie hin, unser sechstes Bandmitglied."
Ich schnaubte hörbar missgelaunt.
„Sie kommt nicht zum Konzert", stellte Harry fes, „gestern war sie auch nicht da."
Louis und ich sahen ihn erstaunt an, doch er sprach nicht weiter, stattdessen hörten wir Liam von hinteren Teil des Busses. „Sie wird auch in Zukunft nicht kommen."
Nun hatte er unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Liam räumte den Dreck vom Frühstück weg und erklärte nebenbei: „Wir haben gestern darüber gesprochen und dabei ist Zayn raus gerutscht, dass bislang eben all unsere Freundinnen Konzerte besuchten und dass sie hinter der Bühne dabei sind, so was eben."
„Ja und?", horchte Louis auf und Harry warf ihm ernsten Blick zu: „Man Lou, Freundinnen. Jane ist nicht wirklich eine feste Freundin von einem von uns und da hat sie wohl beschlossen, dass sie einfach nicht kommen wird. Gleichgewicht halten und so ein Kram."
Jetzt lag jeder Blick auf mir und ich stöhnte. „Was wollt ihr jetzt von mir?"
„Lade sie ein", verlangte Louis und saß immer noch auf mir. Harry nickte wild, einzig Liam war anderer Meinung: „Ich würde das lassen, denn Jane hat das selbst entschieden. Sie hätte auch einfach mitkommen können. Aber sie will das nicht."
Louis kletterte schließlich von mir runter und half mir auf die Beine. „Auch wenn es alles Fake ist, euer Ding da, es hätte dich echt schlechter treffen können." Er hatte recht, wenn es ganze sechs Monate so blieb, dann würde das halbe Jahr schnell vorüber gehen. Aber ich bezweifelte das irgendwie. Besonders nachdem ich sie heute morgen bei Harry gefunden hatte.
Wir stiegen in ein Hotel ab, quetschten uns durch eine hysterische Fanmasse und ich war froh, endlich in der Lobby zu stehen. Statt dem Fahrstuhl, nahm ich die Treppen. Das Teufelsding war mir einfach nicht geheuer. Seit ich mit Louis einmal über eine Stunde festgesessen hatte, mied ich es, wenn ich konnte.
In einer gebuchten Suite würden sich am Nachmittag Interview-Partner die Klinke in die Hand geben. Ich brannte jetzt schon drauf. Sarkasmus ließ grüßen.
„Hey, wenn wir in Stockholm sind, habt ihr Lust auf Joshs Party zu gehen?", fragte Harry, der sich direkt auf die große Couch gepflanzt hatte. Er hielt sein Handy in den Händen und Louis, der durch die Programme zappte, runzelte die Stirn: „Werde mal konkreter, wir kennen viele Joshs."
„Hutcherson", sprach Harry und er hatte sofort Zustimmung.
„Das du das überhaupt fragen musstest!", empörte ich mich und warf mich in den Sessel mit einer Schüssel Flips. Wir mochten Hutchie, wie wir ihn heimlich nannten, alle gut leiden, außerdem schmiss er mit Abstand die besten Parties. Lediglich Justin und Harry toppten ihn.
Es war beschlossen und die Vorfreude groß.
Hätte ich gewusst welches Drama mir dort entgegen geschossen werden würde, hätte ich einen Abend im Hotel vorgezogen.
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