24 On the road.

N i a l l  │28.12.2016 │New York



„Im Klartext, wir sind völlig umsonst hier?", fragte ich möglichst ruhig, aber eigentlich ärgerte ich mich gerade schwarz. Craig hob abwehrend die Hände. Ich befand mich mit Harry und Louis in der Suite, die wir uns zusammen teilten. Aus dem Nebenzimmer hörten wir Zayn husten.

„Jungs, es tut mir leid, aber hätte ich gewusst, dass die zwei Idioten eine Tropenkrankheit anschleppen, dann hätte ich euch gar nicht erst einfliegen gelassen."

Liam hatte die Magen und Darm Grippe in der Nacht regelrecht überrollt, er bekam keine Ruhe, während Zayn mit seiner 1A Lungenentzündung nicht mal mehr 'hey' sagen konnte, geschweige denn singen.

„Dann können wir ja wieder nach Hause fliegen", sprach ich, doch Craigs Miene machte mir deutlich, dass es nicht so einfach sein würde. „Nun, Nialler, ich habe versucht euch Flüge zu organisieren, aber das ist nicht ganz so leicht." 

„Wieso nicht?", wollte Louis wissen, der schon halb auf dem Sprung war, seinen Koffer wieder zu packen.

Craig grinste uns belustigt an: „Habt ihr seit gestern mal Nachrichten geschaut und schon einmal etwas von überraschende Streiks gehört?"

Ich stöhnte. Na toll. „Auch Privatjets?" 

„Niall, es geht absolut nichts mehr. Wir hatten sogar Glück, dass ihr alle fünf hier angekommen seid."

Der Einzige, der nicht besonders genervt aussah, war Harry: „Ach was solls', wir sind in Amerika und nicht auf dem Mond." Er plante wahrscheinlich schon, welche der vielen Einladungen er annehmen sollte, jetzt, wo der Auftritt auf den New Yorker Times Square ausfiel. Zu dritt würden wir kaum ein Konzert geben können.

Ich warf mich auf die Couch und Craig verschwand. Gut gelaunt tänzelte Harry durch den Raum: „Wir haben Silvester frei, dass erste Mal seit drei Jahren. Liam, Zaynie, ich liebe euch", brüllte er, sodass die kranken Bazillen es hören konnten. Louis war dagegen nicht so happy. 

Er stellte sich wahrscheinlich gerade genauso wie ich vor, wie toll er Silvester hätte zu Hause feiern können. Ich sah aus dem Fenster und fragte mich, ob ich die freien Tage nutzen sollte, um Barbara zu besuchen, auch wenn wir auf Pause standen. 

Wir telefonierten noch, es war angespannt, aber zumindest ehrlich. Ich dachte an ihr schönes Gesicht, ihr Lächeln und dann fiel mir ein: Sie war in Ungarn, bei ihrer Familie. Um nach Ungarn zu kommen, müsste ich fliegen.

Scheiße.

Seufzend zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche und ging meine Kontakte durch. Ich könnte Justin besuchen, aber der würde sicher eine Mega Party feiern und hemmungslos übertreiben. 

Auf der Suche nach einen handfesten Skandal war ich eigentlich nicht. Denn wenn eins sicher war, dann das bei Justin kurz nach zwölf die Polizei auf der Matte stand. Ich sah auf den Namen über Justins. Kurzerhand verließ ich das Wohnzimmer und rief Jane an. Es dauerte bis sie abnahm, fast hatte ich die Befürchtung, dass ich auf ihrer Mailbox landen würde.

»Hey Fake-Lover, was gibt's?«

Ich musste lächeln und sprach: „Auch hey Fake-Girfriend. Wie kommst du drauf, dass was ansteht?" Sie lachte und ich hörte mehrere Stimmen im Hintergrund.

»Warum würdest du sonst anrufen?«

„Schon Mal auf die Idee gekommen, dass ich dich vermissen könnte?" 

»Lass mich überlegen... nein.« 

Ich neigte grinsend den Kopf. Immerhin war sie weiterhin ehrlich. „Kann ich dich besuchen kommen?", schoss ich gerade heraus und hoffte, dass sie nicht absprang.

»Klar, wann, nächste Woche?«

„Äh... morgen?"

Plötzlich war es still und ich erkannte, dass die Geräusche aus dem Hintergrund aus einem Restaurant kamen. „Auftritt fällt aus und ich möchte nicht wirklich in New York bleiben."

»Und auch nicht nach Hause und den Rest deines Urlaubs genießen?«

„Schon einmal Nachrichten geschaut?", mimte ich den Klugscheißer, dann atmete ich hörbar aus. „Ich würde auch mit Essen und Feuerwerksknaller vorbeikommen." Das musste ich zwar erst kaufen, aber irgendwie würde ich das schon hinkriegen. Genauso einen Mietwagen zu organisieren.

»Hm... okay, warum nicht. Vergiss gute Laune und Höflichkeit nicht.« - „Ich bin immer höflich."

»Total.« Der Sarkasmus war nicht zu überhören. Ich ließ mir von Jane die Adresse schicken und ein paar Einzelheiten für die Route, die ich zu fahren hatte erklären und dann machte ich mich daran, ein Auto aufzutreiben.


Knapp zwanzig Minuten später hatte ich einen grauen Land Rover Discovery gemietet und betrat die Suite, damit ich meine Sachen packen konnte. Möglichst leise schlich ich in Liams und meinen Zimmer hin und her und zog meine Reisetasche nach draußen.

Louis saß vor dem Fernseher und zappte durch die Programme. „Hey Nialler, wo willst du denn hin?" 

„Ich besuche Jane. Hab' kein Bock auf irgendeiner Party rumzugammeln, wo ich genau weiß, dass Paparazzi nicht weit sind."

Er stand auf und fragte: „Kann ich mitkommen?" Überrascht sah ich Louis an. Den hoffnungsvollen blauen Augen konnte ich jedoch nichts abschlagen. Kurz darauf sprang mich jedoch auch Harry an: „Niall, du weißt doch, dass du mein Lieblings-Ire bist?" 

Da stellte sich echt die Frage, wie viele Iren er denn bitte kannte. „Lou und du macht einen Kumpel-Trip, ohne mich?"

Erstaunt drehte ich mich um und runzelte die Stirn: „Ich hätte nicht gedacht, dass du darauf Lust hättest. Willst du nicht lieber in New York feiern?" 

„Und mir den Spaß mit euch entgehen lassen? Niemals." Es waren nicht einmal zehn Minuten vergangen, da hatte ich schon direkt zwei Reisebegleiter. Ob ich Jane vorwarnen sollte? Hm, nein, sie würde ja wohl zwei weitere Schlafplätze haben und eine Überraschung im Gepäck war nie verkehrt.

Was länger dauerte, war Craig zu überzeugen, dass wir alleine reisen konnten. Letzten Endes half uns Liam unfreiwillig mit einer Kotzattacke, indem er Craig ablenkte. Hastig vollzogen wir unsere Flucht und in etwa eine Stunde später saß ich am Steuer des geliehenen Land Rover. Das Navi war eingestellt und Louis suchte sich durch meine Musikliste. „Kenne ich, kenne ich, kenne ich..."

„Louis, du kennst alles darauf, egal wie sehr du suchst." Kurz darauf stöpselte Louis seinen eigenen Stick ein und The Fray beschallte uns.

Auf dem Rücksitz gammelte Harry und tippte auf seinem iPhone herum. „Jetzt, wo wir ganz unter uns sind, können wir ja Zaynies Jungessellenabschied planen und ein paar Details seiner Hochzeit besprechen." Perfektes Timing. Liam war nicht da um zu retten und Zayn war außen vor, ohne, dass es auffiel. Louis schwieg, ich ebenfalls und Harry begann seine teuflischen Pläne zu unterbreiten.

„Wir sollten es noch einmal richtig krachen lassen, denn danach geht's nur noch bergab. In jeglicher Hinsicht. Wir haben Geld, alle einen Pass und es wäre peinlich, wenn wir nicht das ganze Programm durchziehen würden."

„Haz", warf Louis ein. „Das volle Programm, was ist das bei dir?" - „Vegas", sprach ich knapp. Was war denn das für eine Frage.

„Genau, Vegas Baby", enttäuschte Harry mich nicht und vor meinen inneren Auge sah ich bereits Hangover Teil vier vor mir. Nur das wir Zayn verloren, ich das Tattoo am Arsch hatte, Louis keine Zähne mehr und Liam würde sicher ein Bein verlieren und seine Unschuld in anderen Regionen. Bei Harry dachte ich glatt an eine Geschlechtsumwandlung.

„Ich weiß nicht, ob Vegas so eine gute Idee wäre", sprach ich und Harry sah mich entsetzt an: „Wieso das denn nicht? Einer von uns bleibt nüchtern und der Rest hat einen Peilsender am Arsch."

„Und du bist derjenige, der an diesem Abend freiwillig und völlig vorbildlich auf Alkohol verzichtet?", drängte ich Harry in die Ecke und Louis sprang sofort drauf ein: „Mensch Haz, wie selbstlos von dir!"

Daraufhin brach eine lebhafte Diskussion aus. Es wäre eine Premiere, wenn Harry zur Abwechslung einmal zurückstecken würde. Normalerweise passte Liam auf, oder Zayn selbst. Harry weigerte sich jedoch den Erwachsenen zu mimen, wo er doch der Jüngste von uns war. Louis grinste breit: „Das hat dich sonst immer gestört und jetzt pochst du auf das Recht des Band Babys?"

Das Gespräch änderte die Richtung, welches Hotel wir buchten, (Harry hing sich sofort ans Handy und machte Nägel mit Köpfen) ob wir nur in einem Casino blieben, (natürlich nicht, bei unserem Glück würde einer von uns sich komplett pleite spielen) ob Jungessellen-Shirts mit Aufdruck angebracht sind (... Louis und ich hatten absolut kein Mitspracherecht) und ob Stripperin, ja oder nein. Die Diskussion war eigentlich sinnlos, weil wir uns prompt darüber stritten, ob Brünette, Blondine oder Rotfuchs.

„Perrie ist blond, das würde für seine Vorlieben sprechen", wies Harry uns drauf hin, aber ich hielt dagegen: „Blond kriegt er den Rest seines Lebens, sollte er da nicht einmal in die andere Richtung schnuppern?" 

Louis war schon einen Schritt weiter und suchte nach einem teuren Callgirl: „Was haltet ihr von Kassandra, Schokoladenbraut, exotisch, spezialisiert auf erotische Tänze und ihr Kostüm sieht aus, wie das einer Amazone." Da Harry bei dem Bild von Kassandra durch die Zähne pfiff, hatte die Dame schon einmal gute Chancen gebucht zu werden.

Louis suchte weiter: „Oder Carmen. Da hätten wir jedoch nichts von, denn ihr Programm hat mit Massagen zu tun und einer speziellen Behandlung. Ihr Plus, sie sieht aus, wie ein traumhaftes Baywatch Girl." 

Blond, vollbusig, Schmollmund. Ich hatte bedenken wegen der speziellen Behandlung. Deshalb räusperte ich mich und sprach: „Ich bin ja dafür, dass Zaynie es krachen lässt, aber ich wollte eigentlich nicht seine Ehe mit Perrie vorbelasten, weil die spezielle Behandlung ein paar Bonusleistungen beinhält, bei denen man ein Kondom braucht."

Harry und Louis nickten zustimmend und kurz darauf wurde Kassandra, die Amazone gebucht. Gedanklich fragte ich mich, ob Liam nicht an die Decke gehen würde, wenn er wieder gesund war und von unseren Plänen erfuhr.

Wir setzten ein Datum fest, klärten, woran wir noch denken mussten und legten einen Plan zurecht, wie wir Craig und seine Gefolge für den Abend loswerden würden. Irgendwann machten wir eine Pause und Louis bot sich an zu fahren.

Ganze zwei Stunden konnte ich mich nicht entspannen, weil ich ständig auf dem Rücksitz schaute, ob sich jemand im toten Winkel befand und uns die Polizei anhielt. Louis' Fahrweise machte mich nervös. 

Aber auch Harry konnte ich dabei beobachten, wie er immer wieder in den Rückspiegel sah. Ich hatte das Gefühl in diesen zwei Stunden vier Kilo Angst wegzuschwitzen. Keiner sprach ein Wort, dass fiel natürlich auch Louis auf. „Was ist denn los mit euch?"

„Nichts", sprach ich viel zu schnell und kniff die Augen zusammen, weil Louis die Spur wechselte und ich für einen Herzschlag glaubte, er würde den Kleintransporter rammen. Mein Herz raste und ich hatte schon eine Hand am Türgriff.

Als meine Hände schweißnass waren, bestand ich darauf, auf der nächsten Raststätte eine Pinkelpause zu machen. Harry und ich tauschten einen Blick aus und waren uns unausgesprochen einig, dass Louis den Rest der Reise nicht mehr ans Steuer kam. Nachdem Harry das Steuer übernahm und Louis nach hinten verbannt wurde, ging es mir gleich besser. Wir rissen Weingummi-Tüten auf und sofort hob sich die Stimmung wieder.

„Ihr Schisser", sprach Louis und stopfte sich mit Nüssen voll. The Fray wurde die Sendezeit genommen und ich konnte endlich meinen Stick wieder anstecken.

Im gemütlichen Schweigen zog die Landschaft an uns vorbei, langsam wurde es dunkel. Plötzlich fragte Harry: „Sag mal, Lou. Gehst du wirklich mit Eloise Wells aus?" Ich drehte mich zu Louis um, denn das würde mich auch interessieren. Bislang hatte niemand von uns Eloise persönlich kennengelernt.

„Ja", war die knappe Antwort. Normalerweise geizte Louis nicht mit Details. Wir hatten uns Wochen lang anhören müssen, wie humorvoll, niedlich und schlagfertig Eleanor gewesen sei. Selbst ihre Witze hatte er jeden dreimal erzählt. Das wir nicht gewusst hatten, wie sie nackt aussah, war auch alles gewesen.

„Wie ist Eloise so?", versuchte ich mehr aus ihm herauszulocken. Doch das einzige, was ich bekam, war ein „Nett." 

Nett konnte vieles sein und war so neutral wie die Schweiz. „Wo hast du sie kennengelernt?", schob ich hinterher und Louis sprach: „Hat mich angeschrieben."

Ah... toll.

„Hammer, wie du erzählen kannst, ich habe glatt das Gefühl dabei gewesen zu sein", sprach ich sarkastisch und rollte mit den Augen. Hatte wohl keinen Zweck. Wenn Louis nicht reden wollte, dann wollte er eben nicht.

„Wie ist sie so im Bett?", knallte Harry dann raus und zum ersten Mal schienen wir wirklich Louis Aufmerksamkeit bei diesem Thema zu haben. „Hab' gehört, sie soll ziemlich ran gehen."

Mir war das neu, trotzdem drehte ich mich zu Louis und seine Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln: „Das ist richtig."

„Also habt ihr schon?" Bislang hatte man sie in der Presse zwar zu zweit bewundern können und Louis war mehrmals nicht im selben Hotel gewesen, doch wirkliche Details ließen sich nicht in Erfahrung bringen. Louis ließ sich Zeit mit der Antwort. Was gab es da zu überlegen?

„Wir hatten keinen Sex", gab er schließlich zu. „Sie ist zwar ein paar Mal ziemlich in die Offensive gegangen, aber nein, ich wollte nur, dass sie mich ablenkt." 

„Ablenken kann man sich auch mit Sex", sprach Harry, trotzdem war ihm anzusehen, dass er erleichtert darüber war, dass Louis nicht dieselbe Richtung einschlug, wie er selbst.

Louis versuchte die Beine auszustrecken: „So was ist nicht mein Ding. Nichts für ungut Hazza, aber ich kann mich mit unverbindlichen Sex nicht ablenken. Fühlt sich nach Ausnutzung an."

Dazu schwieg ich lieber. Irgendwo teilte ich Louis' Meinung, aber ich konnte auch Harry verstehen, was ihn an Spaß ohne Verpflichtung reizte.

„Was macht dein Liebesleben, Hazza?", fragte Louis und Harry stöhnte: „Kann nicht Niall erst anfangen?"

„Nö", wehrte Louis ab. „Wir wissen ja was los ist. Er dreht sich mit seiner Babsi weiter im Kreis, wahrscheinlich bis er dreißig wird und dann seine biologische Uhr hört." Ich warf Weingummis nach ihm und sprach: „Stimmt nicht."

Stille kehrte ein, es wirkte, als würden sie darauf warten, dass ich dieses Mal ins Detail ging. Aber heute nicht, stattdessen verlagerte ich den Fokus auf Harry: „Wann war dein letztes Date?" - „Kann mich nicht erinnern."

Louis verzog das Gesicht: „Langsam solltest du aufhören Alkohol zu trinken. Sonst wird das mal böse enden." 

Ich erinnerte mich daran, als Harry mir erzählt hatte, dass er aus der Vaterschaftsklage rauskommen würde, weil er ewig keinen Sex mehr gehabt hatte. Außerdem... es war wirklich verdächtig ruhig gewesen. 

Kleine Schlagzeilen waren dabei gewesen, aber keine neue Begleitung. Nur das Übliche an Cara und Nadine und wir alle wussten, da lief nichts. Innerlich hatte ich das Gefühl, dass dies nur die Ruhe vor den Sturm war.

Um halb zehn verließen wir die Route und fanden ein Motel, wo wir ein Zimmer mit drei Betten bezogen. Es war eine klischeehafte Absteige. Lachend warf sich Harry auf das schmale Doppelbett, während ich auf dem Klappbett platz nahm und es seinen Namen alle Ehre machte. Es klappte zusammen mit mir mitten drin.

Zugegeben, wir waren wirklich anderes gewohnt, aber der Trip fühlte sich an, als wären wir ganz normale Kerle, die Urlaub machten. Bislang wusste kein einziger Fan wo wir waren und es war erfrischend ohne Personenschützer unterwegs zu sein. 

Fast wie zu Hause. Wir ließen Pizza kommen und schauten völlig gelangweilt Reality-TV. Es war ewig her, seit wir einfach einmal nicht von Auftritt zu Auftritt hetzten und etwas miteinander unternahmen, weil wir es wollten und nicht weil wir es mussten.

Es war eine furchtbare Nacht, weil wir uns gegenseitig mit unserem Geschnarche wachhielten, die Betten quietschten und die Nachbarn über uns eine wilde Nummer schoben. Schlecht gelaunt gönnten wir uns in einem spärlich besuchten Diner das Frühstück. 

Louis sah mich über den Rand seiner Kaffeetasse missmutig an: „Nialler, willst du die Bohnen echt essen?" Unbarmherzig schaufelte ich die labbrige Masse in mich rein. Wer wusste, wann wir das nächste Mal hielten. Harry kaufte noch eine Packung mit Donuts, Kaffee to go und drei Sandwichs für die erste Pause.

Louis wollte nach den Autoschlüsseln greifen, doch ich warf mich fast halb über den Tisch, damit ich mir seinen Fahrstil nicht antun musste. Harry übernahm und ich kletterte auf den Rücksitz des Autos während Louis uns wieder mit The Fray in Endlosschleife quälte. Nach einer Stunde fuhr Louis das Fenster runter und wir fingen an durch durch den Mund zu atmen.

„Alter Schwede, Nialler, deshalb solltest du die Bohnen nicht essen. Du furzt wie ein Monster."

Harry tränten sogar die Augen: „Ich dachte im Alter würden deine Bomben nachlassen." - „Sorry, ich hab die Bohnen etwas unterschätzt", musste ich zugeben und machte ebenfalls die Fenster runter. Der Durchzug war eisig und prompt entfuhr mir der nächste Furz. Scheiße.

„Lenkt mich bitte ab, sonst laufe ich definitiv grün an", bat Harry und Louis nippte an seinem Kaffeebecher: „Wir wäre es mit einer Runde Zeugnisse?"

Das Zeugnis-Spiel war entstanden als wir Liam hatten verderben wollen. Offen gestanden, es war ober, ober, ober Oberflächlich, aber es war ein Weg zum legalen lästern, ohne dass einer von uns verurteilt wurde.

„Erstes Opfer, Diana Williams", begann Louis und ich stöhnte: „Och ne' nicht die. Louis, sie ist die Exfreundin von Ashton. Sie wird kaum über eine Vier Minus hinaus kommen."

„Wo Niall recht hat, hat er recht", sprang Harry mir bei. Sämtliche Menschen im Umkreis waren froh gewesen, die schrille Stimme von Diana nicht mehr hören zu müssen. Mir war sie so an die Nieren gegangen, dass ich mich irgendwann nicht mal mehr im selben Raum mit ihr aufhalten konnte. Ashton musste ohne Gehör gewesen sein, und nicht blind vor Liebe.

Louis kratzte sich an der Stirn: „Okay, war ja eine lange Diskussion... gut, ähm Miss O'Donnell?"

„Alleine ihr Hintern ist eine Zwei Plus", sprach Harry prompt. Ich biss in einen Donut und dachte nach. Die neue Sekretärin von Simon hatte etwas. Ich fragte mich, was seine Frau dazu sagte. „Weiß nicht, ich finde ihre Brüste haben mehr Aufmerksamkeit verdient."

Es dauerte ewig, bis wir uns einigen konnten, was Miss O'Donnell wirklich heiß machte und ob sie noch andere Qualitäten hatte, oder Simon sie einfach nur eingestellt hatte, weil sie hübsch vor seinem Büro aussah.

Der Morgen zog sich mit lästern nur so dahin und nach einer Pinkelpause wechselten Harry und ich ab. Louis verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust als er hinten einstieg. „Ich bin ein guter Fahrer." 

„Wenn man auf Alpträume steht, immer", stimmte ich ihm zu. Harry erlöste uns von der Dauerschleife von The Fray erneut und stellte mit einem Blick auf das Navi fest: „Wir sind Nachmittags bei Jane." 

„Allerdings müssen wir noch einkaufen, ich habe Jane Essen und Feuerwerksknaller versprochen", erklärte ich und ließ zu, dass Harry an dem Navi herumspielte. Kurz darauf wies er an: „Bieg hier ab, ich habe eine Route gefunden, mit der sind wir schneller."

Skeptisch tat ich was er verlangte und nach einer Stunde veränderte sich das Landschaftsbild merklich.

„Was ist Moncks Corner eigentlich für ein Ort?", fragte Louis. „Im Internet findet man nicht viel." - „Keine Ahnung", gab ich zu. „Es klingt immer nach einem Dorf, oder sehr kleinen Städtchen, wo jeder jeden kennt. Ich bezweifle, dass dort rein zufällig ein Paparazzo spazieren fährt. Dürften also unsere Ruhe haben. Harry, sicher das wir hier richtig sind?"

Ich hatte schon ewig kein anderes Auto mehr gesehen und Harry hielt das Navi immer noch in seinen Händen.

„Ja, du musst die nächste Abzweigung, die auf der Straße erscheint, links."

Nach zwanzig Minuten fuhr ich links und landete mitten auf einer Feldstraße. Wobei das Wort Straße schon zu viel war. Umgeben von Feldern, Wäldern und dem absoluten Nichts tuckerten wir vor uns hin. Irgendwann blieb das Auto stehen, obwohl der Motor an war.

Wir steckten in einem Schlammloch.

Ich stellte den Motor aus und sah Harry an, Louis beugte sich von hinten nach vorne zu uns: „Hazza, immer noch sicher, dass wir hier richtig sind?"

Er sah auf das Navi und ein „Oops..." entwich ihm. Ich lehnte mit der Stirn am Lenkrad und atmete tief durch. Louis dagegen war schon aus dem Auto gesprungen. Als ich es ihm einen Moment später nach tat, stand ich bis zu den Knöchel hoch in Schlamm. Von meinen weißen Sneakers war nichts mehr übrig. Ich stöhnte. Nein, bitte nicht.

Zu dritt besahen wir uns den linken Hinterreifen. Einträchtiges Schweigen hallte über die Felder. Schließlich sprach ich: „Steht wohl außer Frage, dass ich im Wagen sitze, während ihr hinten anhebt." 

Staturentechnisch war nichts zu machen, Harry und Louis hatten beide mehr Muskeln als ich. Sie sahen mich mit unbewegter Miene an, schließlich schob sich Louis die Ärmel hoch und schritt zur Tat über. Ich kletterte wieder ins Auto und mit vereinten Kräften gingen wir ans Werk.

„Drei, zwei, eins, anheben!", rief ich und spürte, dass sich das Auto bewegte, dann ruckelte es und wieder ging nichts mehr. Dafür hörte ich Louis laut auflachen. Ich schwang mich wieder vom Sitz und sah, dass Harry einmal lang mit dem Gesicht voran im Schlamm lag.

„Das nächste Mal mit nicht ganz so viel Elan", sprach Louis und half Harry aufzustehen. Sein Gesicht sah aus wie eine Moormaske und er wischte sich mit den dreckigen Ärmel drüber: „Ach ne', dass hätte ich jetzt nicht vermutet", sprach dieser sarkastisch und Louis wies mich grinsend an, wieder ins Auto zu gehen. Nach weiteren vier erfolglosen Versuchen gaben wir auf und machten Pause.

Mittlerweile sah auch Louis aus, wie ein Schlammmonster. Die Spuren zogen sich an seiner Wange entlang und an seinen Armen. Die Hose würde er so oder so nicht mehr retten können.

„Furz-Kanone du wirst mit anheben müssen", stellte Harry fest und kurz darauf leistete ich Multitasking. Mit den Händen hatte ich auch noch keine Pedalen bedient und schließlich mit einer freien Hand versucht das Auto zu schieben.

Wir ätzen, fluchte und fast, als ich glaube, es habe keinen Sinn, bewegte sich das Auto tatsächlich. Der Reifen war aus dem Schlammloch, endlich.

„Meine Fresse!", fluchte ich und machte den Motor aus, hoffentlich landeten wir nicht noch einmal in so ein Desaster. Komplett eingesaut wandte ich mich an die anderen beiden und plötzlich konnte ich nicht mehr an mich halten und prustete los: „Ihr seht aus wie die Schweine!" 

Dreck flog durch die Luft und ich wich gerade noch aus. So viel Glück hatte ich jedoch nicht auf Dauer, denn nach mehreren Ausweichmanöver wusste ich nicht, ob ich wirklich Schlamm im Gesicht hatte, oder Gülle. Stinken tat es unglaublich furchtbar.

Erst als Harry ausgestreckt wie Jesus am Kreuz in der seichten Masse liegen blieb und sich überhaupt nicht mehr regte, hörten wir auf. Ich setzte mich neben Harry und fummelte mir ein Gemisch aus Erde, Steinchen und Stöckchen aus den Haaren. Auf Harrys anderen Seite zündete Louis sich eine Zigarette an.

„Das war kindisch und unreif", sprach ich und Louis grinste breit: „Ich weiß, ich fand's auch toll." Wir lachten und mir wurde bewusst, dass ich mich wieder wie siebzehn fühlte.

„Also", begann ich. „Gehen wir vorher duschen, oder kreuzen wir so bei Jane auf? Abgesehen davon, dass wir noch einkaufen müssen." - „Wieso gehen wir nicht erst einkaufen und dann duschen?", fragte Harry. Kurz sahen wir uns der Reihe nach an, dann grölten wir los. Als wir uns wieder beruhigt hatten, wurde mir klar: Das war ein ernst gemeinter Vorschlag.

Louis sprang auf und nachdem wir die Sitze mit Handtüchern abgedeckt hatten und es der Land Rover wieder auf eine befahrbare Straße geschafft hatte, hielten wir Ausschau nach einem Supermarkt. 

Ich hielt auf dem Parkplatz und sah Harry an, der aussah wie ein Afroamerikaner und nicht mehr wie eine Brite. Gerade wollte ich fragen, ob wir das echt tun sollen, als Louis schon aus dem Auto sprang und mit einem Liedchen auf den Lippen einen Einkaufswagen holte.

„Wenn wir das packen, ohne das uns jemand erkennt...", sprach ich zögerlich und Harry beendete meinen Satz: „... dann machen wir ein Foto und stellen es auf Twitter hoch, damit Liam und Zayn was zu lachen haben."

Louis wartete grinsend auf uns, er sah zum knutschen aus, mit den abstehenden Haaren, der Dreckspur im Gesicht und Klamotten, die wirkten, als wären sie in Gülle getränkt worden. Irgendwo entsprach das ja auch der Wahrheit.

Die Leute starrten uns komisch ich und wäre ich nicht so dreckig, würde man mir ansehen, wie peinlich mir das war und dass meine Wangen rot brannten. Meine Kumpels störten sich nicht an dem Getuschel. 

Wie ein Kleinkind kurvte Louis an den Regalen entlang und Harry lud alles rein, was ungesund war und fett machte. Beim Alkohol mussten wir jedoch diskutieren. Jeder hatte andere Vorlieben.

„Wir sollten großzügig sein", meinte ich, „Jane wird keinen da haben."

„Wieso?", fragte Harry und bückte sich wegen dem Bier.

„Sie ist keine 21", erklärte ich und Louis kratzte sich am Nacken. Auch sie vergaßen, dass in Amerika noch andere Regeln galten. Peter Pan sprach nach zwanzig Minuten Diskussion ein ungewohntes Machtwort, indem er den Wodka einpackte und uns zu den Feuerwerksknallern schob. 

Dort wurde unser Motto klotzen statt kleckern. Wir schleppten so viel zur Kasse, dass man meinen könnte, wir hätten vor ins ein neues Jahrtausend zu sprengen.

Die Kassiererin musterte uns verdächtig, hielt uns allerdings auch nicht auf. Vor dem Auto standen wir dann vor einer Herausforderung. Entweder wir schnallten die Koffer auf das Dach, oder wir mussten rauskriegen, wie man die Sitze umklappte. Nach ein paar Rätsel klappte die Bank und Louis bot sich an, sich auf die Koffer zu setzten, damit wir überhaupt alles mitbekamen.

„Du musst allerdings die Cops umschiffern", mahnte er mich. Bevor wir ins Auto stiegen, bat Harry einen Mann, der vorbei ging, ein Foto von uns zu machen. Kurz darauf lud er es auf Twitter hoch und Louis sprach: „Da vorne ist eine Tankstelle, wir sollten noch einmal den Tank füllen und schauen, ob wir uns da irgendwo waschen können."

Sich mitten in Dezember mit einen Wasserschlauch zu duschen, dass noch im Freien, war keine Erfahrung, die ich noch einmal machen wollte. Der Tankwart hatte mich bei der Bezahlung schon seltsam angesehen, als ich gefragt hatte, ob man den Schlauch nutzen dürfte. 

Nach Rosen würden wir zwar nicht duften, aber wir würden wieder halbwegs menschlich aussehen. Ich ließ mir gerade von Louis dabei helfen, mir die Haare auszuwaschen, als ich Harry anstarrte. Louis folgte meinem Blick und sprach: „Hazza... was tust du da?" Ohne falscher Scheu zog er sich komplett aus und kramte nach frischer Wäsche.

Vorbeigehende Autofahrer, die ihre Tankfüllung bezahlen wollten applaudierten.

„Oh high, so high", murmelte ich grinsend und ärgerte mich darüber, dass mein Handy im Auto lag. Wir müssten jedoch auch ein ziemlich übles Bild abgeben, wie wir hier in Boxershorts standen, ein Auto, dass dringend ebenfalls eine Wäsche benötigte und wir dabei die Gelassenheit in Persona waren.

Halbwegs sauber und trocken schwang ich mich wieder hinter das Steuer und stellte das Navi neu ein. „In zwei Stunden sind wir da."

„Endlich", seufzte Louis. „Dann können wir richtig essen und eine warme Dusche beanspruchen." Harry stellte seine Musik ein und wenig später gab sich Ariana Grande die Ehre. Hin und wieder sang einer von uns den Refrain eines Liedes mit, aber überwiegend schwiegen wir. Louis teilte uns mit, dass wir die Amazone für Zayns Party bekommen würden und wir nur noch für das ausgemachte Datum das 'Okay' von Perrie brauchten.

„Du fragst sie besser, Nialler", sprach Harry und ich runzelte die Stirn: „Wieso ich?" Louis warf von hinten ein vergessenes Weingummi-Tierchen nach vorne: „Weil sie dich am liebsten von uns mag, so einfach ist das. Lass deinen irischen Charme spielen und erledigt hat sich die Angelegenheit." 

„Ich wünschte Sophia würde sich von meinen Charme erwärmen lassen", murmelte ich und Harry sprach aufmunternd: „Tut sie doch, irgendwie."

Irgendwie war gut. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass Sophia nur nett zu mir war, weil Liam sie drum gebeten hatte, oder sie wusste, dass sie mich nicht so schnell los wurde. Mein Trost war, dass sie sich bei Louis nicht sehr viel anders verhielt. 

Lediglich Zayn bekam ein offenes und ehrliches Lächeln von ihr. Harry gab sich dagegen erst gar keine Mühe mehr, weil er wusste, dass er keinen Blumentopf mehr gewinnen konnte.

„Lou's großes Plus war lange auch nur El", warf Harry ein. „Sonst ständen wir beide auf der untersten Stufe."

Eleanors Name sorgte dafür, dass ich beobachten konnte, wie Louis' Gesicht von Gleichgültigkeit überzogen wurde. Ich fragte mich, wie lange sie ein heikles Thema bleiben würde. Niemand von uns hatte damit gerechnet, dass Louis uns nach seiner Grippe in Chicago vollkommen gelassen mitteilte, dass er und El nicht mehr zusammen waren. Nach dem 'warum' hatte sich keiner getraut zu fragen.

Das Schild von Moncks Corner erschien. „Hey, wir sind da. Ist nur noch eine Frage von Minuten."

Das kleine Städtchen hatte Charme. Es wirkte heimisch und sehr ländlich. Wir fuhren an kleinen Geschäften vorbei, an einem Diner von dem ich glaubte, dass es jenes war, indem Jane früher gejobbt hatte und bogen schließlich in eine Seitenstraße ab.

„Hausnummer 24, da ist es", erlöste Harry uns und ich parkte den Wagen.

„Ich hoffe, das Haus geht hinten herum noch etwas... raus", sprach ich langsam und betrachtete das Puppenhäuschen in dem Jane wohnen sollte. Es wirkte gepflegt, passte in die Gegend, aber es sah nicht danach aus, als hätte es allzu viel Platz im inneren. Es sei denn, es funktionierte wie die Telefonzelle von Dr. Who.

Hinter mir streckte Louis sich und Harry gab mir den Vortritt zum klingeln. Dann hörten wir Gelächter und wenige Sekunden später öffnete mir Jane die Tür. Sie strahlte und bevor ich richtig darüber nachdachte, kopierte ich ihr Lächeln. 

Es kam mir vor als hätte ich sie Monate nicht gesehen, obwohl es nur knapp zwei Wochen gewesen waren. Ihr Blick glitt an mir vorbei und ganz langsam veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von freudig, zu überrascht und bis hin zum Entsetzen.

Jane räusperte sich: „Na... das ist ja mal eine Überraschung." Sie klang belegt. „Louis, Harry, äh... schön euch zu sehen." Irgendwie kaufte ich ihr die Freude nicht ab, dazu wirkte sie zu nervös. „Ich habe überhaupt nicht mit euch gerechnet und... äh... seid ihr auf Durchreise oder wieso seit ihr hier?"

„Auf Durchreise?", fragte Harry belustigt. „Eigentlich dachten wir, wir stürzen mit dir ins neue Jahr, bleiben ein paar Tage, lassen uns von dir bedien-" „Aber für den Anfang würde es reichen, wenn wir deine Dusche benutzen dürften", sprach Louis grinsend.

Wollte sie uns eigentlich überhaupt nicht reinlassen?

„Niall", räusperte Jane sich. „Wir müssen eindeutig an unsere Kommunikation arbeiten, wenn wir es lebendig ins neue Jahr schaffen wollen." Was laberte sie da? „Habt ihr Feuerwerk mit?"

„Jede Menge", bekräftigte Harry und dann hörte ich, wie sie murmelte: „Das glaube ich gerne."

„Was ist los?", fragte ich und Jane umarmte mich, es sah aus wie eine Begrüßung, doch sie nutze die Umarmung um mir zu erklären: „Du hast soeben die Hölle auf Erden losgetreten."

Meine Verwirrung nahm mehr und mehr zu. Dann vernahm ich zwei weibliche Stimmen, die energisch diskutierten.

„Cinderella Story, Safe Haven, Dear Rosie, dass sind drei absolut gute Filme" 

„Ach Schwachsinn. Cinderella Story ist total unrealistisch." 

„Deshalb heißt es ja Cinderella Story!"

Ich drehte mich um. Louis und Harry taten es mir gleich. Als erstes fiel mir eine große, schlanke junge Frau mit Stickmütze auf. Neben ihr stand eine Kleinere mit dunklen, langen Haaren und einer Tüte voller DVDs. Als sie uns erblickten, blieben sie sofort stehen. Taylor rutschte eine Augenbraue in die Höhe, Eleanor gab überhaupt keine Regung von sich.

„Fuck", entfuhr es mir und ich sah wieder zu Jane.

Sie hatte recht. Die Hölle auf Erden würde losbrechen.

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