Die erste Aufgabe


Nun ist es also soweit. Der Morgen der ersten Aufgabe bricht an. Eine sachte Berührung weckt mich auf meinen unruhigen Träumen. Eine große, warme Hand streicht mir liebevoll über die Wange. Cedric.

"Maja, ich muss gehen. Bevor deine Freundinnen aufwachen." flüstert er mir leise ins Ohr.

Zur Antwort kneife ich meine Augen zusammen und versuche so zu tun, als würde ich noch schlafen. Ohne Erfolg. Ich kann Cedric's Grinsen beinahe hören.

"Hm. Wenn du nicht aufwachst, muss ich wohl einfach so gehen." Er erhebt sich ein kleines Stück und ich weiß, dass er nur Spaß macht, doch seine Rechnung geht auf. Augenblicklich strecke ich meine Arme nach ihm aus und ziehe ihn zurück zu mir. Er lacht leise und umarmt mich.

"Du sollst nicht gehen!" jammere ich gespielt.

"Ich würde auch lieber bleiben!" grinst er. "Aber ich muss gehen. Außerdem findet heute die (...)".

"Pssscht!!" unterbreche ich ihn. Ich habe versucht, die Drachen so gut wie möglich aus meinem Kopf zu verbannen. Doch es ist zu spät. Das Herz rutscht mir irgendwo ganz tief in die Bauchregion und mir wird beinahe schlecht vor Angst.

Cedric scheint meinen Stimmungswechsel zu spüren. "Hab keine Angst. Professor Dumbledore hat versprochen, dass er auf die Champions aufpasst. Er würde uns nichts zustoßen lassen." Er lächelt mich aufmunternd an und wirkt zuversichtlicher als gestern Abend.

Ich versuche sein Lächeln einigermaßen überzeugend zu erwidern.

"Kommst du direkt zu mir, nachdem die die Aufgabe beendet habe?" fragt er hoffnungsvoll. "Du bist das Erste, das ich sehen will. Bitte versprich es."

Mein Herz pocht schneller und ich kann spüren, wie ich vor Freude dämlich grinse. Ich nicke.

Cedric's Augen leuchten und er drückt mich ein letztes Mal an sich. Behutsam und leise schlüpft er dann zwischen den Vorhängen meines Bettes hindurch und schleicht aus dem Schlafsaal. Sobald die Tür sich hinter ihm schließt, kommt es mir vor, als sei er nie da gewesen. 

Der Vormittag zieht in rasender Geschwindigkeit vorbei und nach dem Mittagessen brechen alle Schüler zu den Ländereien auf. Sie lachen unbeschwert, schließen Geldwetten ab und rätseln, was die erste Aufgabe wohl seien möge. An mir zieht Cho Chang, umringt von einer Traube ihrer gackernden Freundinnen, vorbei. Das schlechte Gewissen überkommt mich ein wenig, schließlich bin ich heute Morgen mit ihrem Freund aufgewacht... Doch die Reue ist schnell verflogen, Cho hat nämlich nichts Besseres zu tun als lautstark zu bangen ob Cedric in irgendeiner Weise entstellt werden könnte. Wie gerne würde ich ihr eine klatschen! Diese oberflächliche Sabberhexe! Was findet Cedric nur an ihr? Wie jedes Mal, wenn ich daran denke, dass Cedric mit ihr zusammen ist und sie küsst und wer weiß was mit ihr tut, fühle ich mich betrogen und ekelhaft. Ich betrete die Ränge des Quidditchfeldes, dessen Rasenfläche nicht mehr existiert. Stattdessen liegt eine steinige Landschaft vor mir, die sehr uneben und sehr viel tiefer als der eigentliche Grund ist. Auf der entgegengesetzten Seite des Feldes befindet sich eine massive, eiserne oder stählerne Kette, vermutlich magisch. Die Schüler um mich herum spekulieren wild darüber gegen welches furchterregende Wesen, das von einer Kette zurückgehalten werden muss, die Champions wohl antreten müssen. Rechts und links neben dem Quidditchstadion befinden sich zwei Zelte. Eines davon ist gigantisch und beherbergt mit hoher Wahrscheinlichkeit vier ausgewachsene Drachen in Käfigen. Das andere Zelt ist klein und wahrscheinlich für die Champions bestimmt. Jedenfalls kann ich keinen der Teilnehmer auf den Rängen ausmachen.

"Wettet, wettet!" brüllen zwei bekannte Stimmen neben meinem Ohr. "Welches geheimnisvolle Wesen wird den Champions heute zu Leibe rücken? Wer schafft es heil wieder heraus, wer wird zu Matsch verarbeitet?"

"Ihr! Das...! Das ist schrecklich!" krächze ich den Weasley Zwillingen zu. George zuckt entschuldigend mit den Schultern und Fred grinst amüsiert und strubbelt mir durchs Haar. Dann setzen sie ihren Weg fort und klimpern mit Säckchen voller Galleonen. Einige Plätze entfernt sitzen Hannah, Susan, Hermine, Ginny und Ron. Ich lasse mich kraftlos auf den Platz zwischen Hermine und Hannah sinken. Vor allem in Hermines Gesicht spiegelt sich meine Furcht sichtbar wider. Sie rauft ihr buschiges Haar und greift nervös nach meinem Arm, wobei sie aus Versehen ihre scharfen Fingernägel in meine Haut krallt. Harry hat ihr sicher ebenfalls von den Drachen erzählt. Keiner von uns spricht, wir alle starren nur angespannt auf das Feld vor uns.

Keine fünf Minuten später ertönt Ludo Bagmans Stimme und schallt, auf magische Weise verstärkt, über die Ränge. "Ladies und Gentlemen, das ist der Moment, auf den Sie alle gewartet haben! Die erste Aufgabe des Trimagischen Turniers wird hier und jetzt stattfinden!" Tosender Applaus und Jubelrufe ertönen.

"Sie alle fragen sich sicher, was unsere Teilnehmer erwarten wird! Nun, meine lieben Damen, Herren, Gäste und Geister, die erste Aufgabe stellt den Mut der Champions auf die Probe. Und was könnte sich hierfür besser eignen, als einem ausgewachsenen Drachen gegenüber zu treten?"

Ein lautes Raunen und einiges Gekreische hallt von den Rängen wider. Auch Susan, Hannah und Ginny, die noch nichts von den Drachen wussten, brechen in Panik aus. In dem Stimmengewirr kann ich allerdings nicht verstehen, was sie sagen. Vermutlich sind sie ebenso fassungslos wie ich.

Ludo Bagman erläutert fröhlich das weitere Vorgehen und ein riesiger, grünlich-gelber Drache, Ein schwedischer Kurzschnäuzler, wie Hermine uns wissen lässt, wird in die Arena geführt. Sechs Zauberer umkreisen ihn und halten ihn mit einigen Zaubern in Schach. Letztendlich wird er, in der Mitte des Feldes, an der eisernen Kette festgebunden. Einige weitere Zauberer tragen behutsam mehrere grau gefleckte Eier, darunter ein einziges leuchtend goldenes Ei, zu dem Drachenweibchen. Vorsichtig legen sie die Eier in eine steinerne Mulde im Boden, um die sich der Drache sofort schützend zusammenrollt. Mit seinen strahlend grünen Augen taxiert der Kurzschnäuzler die Zuschauer auf den Rängen.

Nur dumpf dringt Ludo Bagman's Stimme zu mir durch. "Applaudiert für euren Champion, liebe Zuschauer und Zuschauerinnen! Sie alle können Zuspruch sicher gebrauchen, denn sie sollten in dieser Sekunde von ihren schuppigen Gegnern erfahren! Aber Drache hin oder her, Cedric Diggory macht sicherlich eine gute Figur! Bleibt nur zu hoffen, dass er nach der Begegnung mit diesem schwedischen Kurzschnäuzler noch genauso aussehen wird! Mal sehen was der Bursche sich hierfür ausgedacht hat! Einen tosenden Applaus für unseren ersten Champion... CEDRIC DIGGORY!"

Ein Kanonenschuss durchbricht das Kreischen und Jubeln, und gespannte Stille legt sich nun über die Ränge. Eine kurze Weile später stolpert Cedric in die Arena. Seine Hautfarbe wirkt ungesund: Sehr blass, fast etwas grünlich. Für einige Sekunden bewegt er sich kein Stück, sondern hält sich an einem Stein vor ihm fest und beobachtet den Drachen lediglich. Das Drachenweibchen, welches Cedric mittlerweile bemerkt hat, fixiert ihn ebenso, allerdings um einiges angriffslustiger. Halbherzig speit sie Flammen in seine Richtung, doch Cedric ist zu weit entfernt, um davon getroffen zu werden. Cedric lässt den Felsen vor ihm los und richtet sich, nun etwas gefasster, zu seiner vollen Größe auf. In gewöhnlicher Geschwindigkeit nährt er sich dem Drachen. Er rennt weder, noch schleicht er sich an. Stattdessen schlendert er, weitestgehend gelassen wirkend, auf den Drachen zu... Auf einen Drachen. Cedric Diggory läuft auf einen Drachen zu, als handle es sich dabei um eine weitestgehend ungefährliche magische Kreatur. IST DIESER JUNGE NOCH GANZ BEI SINNEN??? IST DAS SEIN GRANDIOSER PLAN??? ER WIRD EINFACH VERSUCHEN AN DEM DRACHEN VORBEIZULAUFEN??? Das Drachenweibchen taxiert den jungen Zauberer ebenso irritiert wie die Zuschauer. Tatsächlich ist Cedric mittlerweile ziemlich nah an den Drachen herangekommen, ohne dass dieser noch einmal versucht hätte, Feuer zu speien. Doch nach und nach wird der Drache misstrauisch. Das Drachenweibchen richtet sich jetzt langsam auf und beobachtet Cedric. Sie stößt einen warnenden Schrei aus, der mehr als furchterregend klingt. Cedric schluckt zwar, aber läuft weiter. Anstatt direkt auf die Eier zuzulaufen, zieht er enger werdende Kreise um die Drachenmutter, welche mittlerweile zunehmend mordlustig wirkt. Immer wieder blickt sie zu ihren Eiern und anschließend zu Cedric. Offensichtlich wägt sie das Risiko ab, sich von ihrem Brutplatz zu entfernen um den Eindringling zu erledigen. Und plötzlich wird mir klar... Genau das ist es, was Cedric will. Er kann es nicht mit einem ausgewachsenen Drachen vor Ort aufnehmen. Stattdessen wird er das Drachenweibchen von ihrem Platz weglocken. Doch die Drachenmutter bewegt sich nicht von ihren Schützlingen weg. Cedric bleibt stehen und hebt den Zauberstab hoch über seinen Kopf. Zischend brechen einige goldene Funken aus seinem Stab hervor. Das ist der Anreiz, den der Drache brauchte. Eleganter und um einiges schneller als erwartet schlängelt sich die Kreatur auf Cedric zu. Cedric bleibt einfach stehen und wartet auf seinen Gegner. Mein Herz schlägt nun bis zum Hals und ich presse meine zitternden Hände vor den Mund. Das Drachenweibchen holt tief Luft... Gleich wird sie eine Flamme ausstoßen. Direkt auf Cedric. Er wird verbrennen!!! Mein Blick ist vernebelt, die Schreie neben mir nehme ich kaum wahr. Flammen dringen aus der Schnauze des Drachens. "AGUAMENTI!" brüllt Cedric und löscht die Stichflamme mit einem enormen Wasserschwall aus seinem Zauberstab. Das Wasser wird durch die Hitze des Feuers augenblicklich zu Dampf und dicke Nebelschwaden steigen empor, die Cedric für einige Augenblicke einhüllen. Cedric nutzt die Irritation des Drachen und springt unbemerkt zwischen zwei Felsen. Das Weibchen blickt suchend um sich, brüllt wütend auf und feuert ziellos weitere Stichflammen ab. Cedric richtet seinen Zauberstab währenddessen auf einen großen Geröllblock, der in entgegengesetzter Richtung der Brutstelle liegt. Er murmelt einen Zauberspruch und der Stein verwandelt sich in einen tadellosen Labrador. Dieser bellt laut und zieht sofort die Aufmerksamkeit des Drachens auf sich. Sobald der Drache Cedric den Rücken zugekehrt hat und dem Hund folgt, hechtet er aus seinem Versteck hervor und legt einen beachtlichen Sprint zu den Eiern des Drachen hin. Zielsicher greift er nach dem glänzenden, goldenen Ei und steckt es sich unter den Arm. Die Zuschauer brechen in tosenden Applaus und Jubelrufe aus und schreien allesamt seinen Namen. Doch noch ist er nicht in Sicherheit. Cedric klettert grade über einen der letzten Felsen vor dem Ausgang der Arena, als das Drachenweibchen sich ihm erneut zuwendet. Ihre Augen blitzen auf und sie erhebt sich in die Lüfte. Mit einigen, wenigen Flügelschlägen hat sie Cedric erreicht und speit einen Schwall von Feuer auf ihn herab. „PROTEGO! AGUAMENTI! CAVE INIMICUM!" brüllt Cedric und rennt weiter auf den Ausgang zu. Heiße Tränen laufen mir die Wangen hinunter und ich beginne zu schluchzen. Warum helfen sie ihm nicht? Warum tut nicht irgendjemand etwas dagegen? Er wird sterben! Die ersten Flammenstöße kann Cedric abwehren, doch der Drache ist zu stark als dass ein einziger Zauberer ihn alleine in Schach halten könnte. Cedric rennt um sein Leben und weicht dem herabschießenden Feuer nur noch dadurch aus, dass er in letzter Sekunde wegspringt. Er ist einen einzigen Meter vom Ausgang entfernt, als eine Flamme direkt neben seinen Füße eintrifft. Er verliert das Gleichgewicht und stürzt zur Seite, auf seine Schulter. Doch der Kurzschnäuzler speit, ohne zu zögern, erneut Feuer. Cedric rollt sich weg, doch die Flamme streift sein Gesicht. Er brüllt vor Schmerz auf und die Zuschauer schreien panisch mit. Ich beginne zu hyperventilieren und Hermine und Susan nehmen mich in den Arm. Ich habe das Gefühl zusammenzubrechen. Es macht mich verrückt einfach nur hier zu sitzen, nichts tun zu können und zu beobachten, wie Cedric verletzt oder vielleicht getötet wird. Cedric zieht sich, schwach und auf allen Vieren kriechend, durch das Portal und ist nun in Sicherheit, außerhalb der Arena. Zehn oder fünfzehn Zauberer stürmen augenblicklich das Feld und bringen den Drachen mit vereinten Kräften erneut unter Kontrolle. Meine Knie beginnen zu zittern und ich kann nur deshalb aufrecht stehen bleiben, weil Hermine mich stützt. Betäubt und wie in Trance beobachte ich, wie Cedric auf eine Trage gehoben wird, welche zum Krankenflügel-Zelt schwebt. Madam Pomfrey wuselt währenddessen um Cedric herum, betupft sein Gesicht hier und da mit einer Tinktur und schubst jeden, der ihr im Weg steht, unsanft beiseite. Ludo Bagman beginnt erneut, fröhliche Ansagen zu machen und kündigt den nächsten Champion an. Ich höre nicht zu, ich kann mir das nicht mehr mitansehen. Egal ob ich den nächsten Champion persönlich kenne oder nicht, ich fürchte um ihr Leben. Und ich fürchte um das von Cedric. Die Flamme hat ihn zwar nur gestreift, aber was ist, wenn die Verbrennung von einem Drachen schwerere Folgen nach sich zieht? Ohne eine Erklärung renne ich los zu Madam Pomfrey's Zelt. Einige Schaulustige glotzen mir neugierig hinterher, andere Mitschüler versuchen mich zu beruhigen und der ein oder andere Slytherin kommentiert mein Verhalten spöttisch. Malfoy und seine Gang schiebt sich mir in den Weg, doch auf einmal habe ich die Stärke eines Hippogreifs entwickelt und stoße Crabbe und Goyle, also gefühlte 250 Kilogramm, ohne Schwierigkeiten aus dem Weg. Malfoy springt rechtzeitig zur Seite und starrt mich entgeistert an. In einem anderen Moment wäre ich ziemlich stolz gewesen oder hätte vielleicht gelacht, aber grade ist mir eher nach weinen zumute. Jetzt muss ich nur noch ungesehen an der Lehrertribüne vorbeikommen. Wie gerufen taucht Hagrid hinter der nächsten Ecke auf. Ich hefte mich mit einem Hechtsprung an seine Fersen und laufe in seinem Windschatten mit. Verdutzt wirft mir der Riese einen Seitenblick aus seinen kleinen Käferaugen zu, und ich versuche ihn möglichst unschuldig anzulächeln. Unverständlich brummt Hagrid etwas vor sich hin, doch ich achte nicht weiter darauf und schleiche weiter zum Krankenzelt. Ich will grade hinein schlüpfen, als sich mir eine Gestalt in den Weg schiebt.

Cho Chang. Für einen kurzen Augenblick glitzern ihre Augen gefährlich und ich fürchte, dass sie mir gleich einen Fluch an den Hals jagt. Instinktiv tastet meine Hand nach dem Zauberstab in meiner Hosentasche. Doch auf einmal verändert sich ihre Miene und sie lächelt mich freundlich an.

"Oh, hi Maja... Du möchtest bestimmt zu Cedric, oder nicht?" fragt sie, mit einer Stimme klebrig wie Honig.

"Ähm..." antworte ich verdattert. "Jaaah...". Ich mache Anstalten, mich an ihr vorbei ins Zelt zu schieben, doch Cho hält mich auf.

"Tut mir wirklich Leid, aber ich werde Cedric schnell persönlich fragen ob das okay für ihn ist. Dauert nur eine Sekunde! Cedric ist sehr schwach, weißt du? Und wenn Madam Pomfrey noch eine einzige Person in diesem Zelt sieht, wird sie uns allen Feuer unterm Umhang machen!".

"Ähm..." stammele ich wieder. Warum ist Cho so verdächtig nett zu mir? Ist es, weil sie Cedric sowieso schon für sich gewonnen hat und mich nun nicht mehr als Konkurrentin sieht? Cho wirft mir einen verwirrten Blick zu. Zurecht... Ich wirke wie der letzte Trottel, bekomme keinen einzigen richtigen Satz heraus.

"Ich werde mal kurz nach Ced schauen... Bis gleich..."

"Cho, warte einen Moment!" Sie dreht sich erneut zu mir um. "Wie steht es um Cedric... Wird er wieder ganz gesund?" Tränen steigen mir in die Augen.

"Jetzt wein doch nicht! Cedric wird bald wieder ganz gesund sein! Mach dir keine Sorgen!" Sie wirft mir ein letztes Lächeln zu und verschwindet im Zelt.

*** Cho's PoV ***

Denk Cho, denk. Du musst Maja und Cedric unbedingt auseinanderhalten. Sie dürfen sich nicht sehen, sonst verliere ich ihn. Ich sehe es in seinen und ihren Augen, sie sind noch immer ineinander verliebt. Aber Cedric ist mein Freund! Er hat sich für mich entschieden! Und ich werde zu verhindern wissen, dass er seine Meinung ändert!! Was würden meine Freundinnen dazu sagen? Und meine Mitschüler? Ganz Hogwarts würde doch über mich lachen, wenn Ced mich für SIE verlässt! Ich muss etwas tun, irgendetwas. Etwas, dass sie auch in Zukunft voneinander fern hält. Aber Cedric würde Maja nie bewusst verletzen! Was soll ich tun, was soll ich nur tun??

Aus der anderen Ecke des Zeltes ertönt ein kleiner Tumult. "Und lassen Sie sich hier nie wieder blicken! Sie haben ja keinerlei Anstand!!" Ich sehe Madam Pomfrey nur noch von hinten, und sie begleitet eine Hexe in einem magentaroten Umhang hinaus. Platinblonde Hochsteckfrisur... Rita Kimmkorn!! Das ist es. Ich trete hinter die Abtrennung und stehe vor Cedric's Krankenbett. Sein halbes Gesicht ist von einem Verband bedeckt, darunter gelbe Paste, die seine Verbrennungen heilt.

"Hey Ced, hier bin ich wieder... Brauchst du irgendetwas?".

"Nein danke, Cho. War Maja schon hier?". Die Eifersucht durchbohrt mein Herz wie eine Pfeilspitze.

"Oh, nein. Weit und breit nichts von ihr zu sehen... Sie muss noch auf der Tribüne sein und den anderen Champions zuschauen.".

Cedric sieht unglaublich enttäuscht aus. "Ich dachte sie würde...". Er schluckt und scheint so tief verletzt. Warum? frage ich mich. Warum zwingst du mich, dir das anzutun? Können wir nicht einfach zusammen glücklich sein? Doch ich muss schnell handeln. Wenn ich Maja nicht bald vertreibe, wird sie noch ins Zelt kommen und nicht mehr auf mich warten.

"Ced... Draußen steht eine Reporterin. Sie möchte mit dir reden. Wie war ihr Name? Rita Kimmkorn."

Cedric schreckt aus seinen traurigen Gedanken. "Nein, nein bloß nicht sie!! Sag ihr, sie soll verschwinden."

"Oh ich weiß nicht... Sie ist sehr beharrlich. Vielleicht sollte ich sie nur für eine Minute hereinlassen?"

Mein Plan geht auf. Cedric's Gesicht verzerrt sich vor Zorn und er nimmt die Situation selbst in die Hand. "HAU AB, VERSCHWINDE! ICH WILL DICH NICHT NOCH EINMAL HIER SEHEN!" brüllt er aus Leibeskräften. Das muss Maja gehört haben. Ich hoffe sie denkt, dass er sie damit meint.

"Ich werde kurz schauen ob sie jetzt weg ist..." stottere ich und laufe zum Eingang des Zeltes. Keine Maja. Weit und breit keine Maja mehr zu sehen. Mein Herz macht einen erleichterten Sprung und ich kehre zu Cedric zurück. 

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