Der Blick des Blondhaarigen ging kurz zwischen uns beiden her. Man sah ihm seine leichte Verwirrung deutlich an. Als ich sah wie er zum Sprechen ansetzte, ließ ich ihn nicht zu Wort kommen, sondern meinte stattdessen direkt, „Hey. Du musst Isaac sein, der Freund meiner Schwester. Ich bin Selena", und reichte ihm dabei die Hand.

Dieser hob seine Augenbrauen im ersten Moment leicht. Meine Angst, er würde die Lüge aufliegen lassen, stieg, doch dann ergriff er meine Hand und erwiderte, „Ja, der bin ich. Freut mich dich kennen zu lernen, Selena."

Erleichtert lächelte ich dann ein wenig und setzte mich anschließend auf den Barhocker rechts, einen zwischen uns freilassend für Lydia freilassend.
Diese setzte sich dann auf den freien Barhocker und drehte sich kurz zu Isaac, um ihn zu küssen.

Absichtlich sah ich dabei ein wenig durch die Gegend, bis ich versehentlich doch zu den beiden sah und dabei bemerkte, dass Isaac seine Augen geöffnet hatte und mich ansah. Ruckartig drehte ich mich wieder zur anderen Seite und verschüttete dabei das volle Whisky Glas eines anderen Mannes, der mich daraufhin wütend ansah und murrend drauf los wetterte: „Kannst du nicht aufpassen, Kleine?! Wie alt bist du? 12?"

Ich schluckte leicht. „Verzeihung, Sir. Das war keine Absicht", erwiderte ich etwas leiser. Ich wollte ihm anbieten, ihm ein neues Glas zu bezahlen, doch dafür hatte ich kein Geld.

„Unverschämte Göre..", knurrte der Typ daraufhin.

„Sie hat sich entschuldigt, nehmen Sie das, kaufen Sie sich eine ganze Flasche und lassen Sie sie in Ruhe..", hörte ich Isaac plötzlich neben mir sprechen, der einen blauen Schein auf die Barthecke legte.

Der Mann gab ein letztes Murren von sich, griff dann nach dem Schein, ehe er aufstand und beim heraus gehen seine starke Alkoholbrise ein Stück da ließ.

Ich wandte mich dann an Isaac. „Danke", lächelte ich leicht, woraufhin er ebenfalls ein wenig lächelte, „kein Problem."
Wäre Lydia nicht hier und nicht existent hätte ich gewusst, was ich nun tue, aber die Erinnerung an meine Schwester war direkt wieder da als diese zwischen uns funkte.
„Sel, wie wär's wir gehen jetzt shoppen? Ich kenne ja noch gar nicht deinen Modegeschmack..", schlug sie vor, was mehr wie eine Aufforderung statt einer Frage klang und wohl ihre Art zu sagen war, dass sie mich näher kennen lernen wollte.
Bevor ich protestieren konnte, hatte sie sich bei mir eingehakt und meinte, „Ich zahle."