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Mia POV
Seoul 2019
"Boa Kiara~. Es ist soooooo warm~" jammerte ich und versuchte mir Luft zu zu Fächern, was natürlich nur mäßig gelang, da die Luft zu warm war.
"Weißt du was?! Ein Pool wär jetzt geil." Stöhnte sie und rutschte den Gartenstuhl etwas runter.
"Zieh dir Schuhe an! Ich hab eine Idee!" Ich sprang schon total motiviert auf und schnappte meine Zigaretten.
"Was hast du denn jetzt?" Sie sah mich schräg an, da ich noch vor wenigen Sekunden, den Anschein machte gleich zu einer Pfütze zu werden.
"Wir fahren in den nächsten Baumarkt und schauen mal nach einem kleinen Pool, weil die Hitze ist echt unerträglich."
Die Augen meiner jüngeren Schwester fingen an zu strahlen und ebenfalls hatte sie ihre Motivation zurück.
Wir lebten schon seit Jahren in Südkorea, genauer gesagt war ich damals 12 und Kiara 3 als wir hier her zogen. Für mich war die Umstellung echt hart, eine ganz andere Sprache und eine ganz andere Kultur, aber mittlerweile war es mein Zuhause. Ich liebte Korea und hatte auch mit Deutschland nicht mehr viel zu tun, außer eben ein paar Verwandte.
Also gesagt getan, Kiara und ich fuhren in den nächsten Baumarkt und kauften uns für ein Paar Won, einen kleineren Pool. Voller Freude bauten wir ihn auf und konnten es kaum noch abwarten endlich rein zu sitzen um uns etwas abzukühlen. Kiara und ich schnitten uns etwas Melone, holten Handtücher und unsere Bluetoothbox.
"Ich kann's kaum noch erwarten!" Strahlte sie.
"Ich auch nicht." Grinste ich zurück und connectete mein Handy mit der Box.
Die Musik lief, die Melone schmissen wir ins Wasser, damit sie schön kühl blieb. Natürlich hatten wir sie in einer Frischhaltebox, welche auch wasserdicht war.
Wir chillten uns in das frische Nass und genossen einfach nur die Abkühlung.
"Soungmin fragt, ob er auch kommen kann. Er hat aber noch einen Kumpel dabei." Kiara sah mich leicht genervt an.
Soungmin war ein Junge aus der Nachbarschaft, welcher direkt gegenüber von uns wohnte, er war eher ein nerviges Kind, doch dadurch, dass meine Schwester nicht so viele Freunde hatte, wollte ich ihr das nicht kaputt machen. Die beiden verstanden sich als Kinder relativ gut, verloren für ein paar Jahre den Kontakt und jetzt im Teenageralter fingen sie sich wieder an zu verstehen.
Ich konnte mit ihm eigentlich nicht viel anfangen, doch vielleicht da er jetzt älter war, könnte es anders sein.
"Ja, die beiden können kommen." Kiara nickte und schrieb ihm zurück. Eigentlich hatte ich gar kein Bock und war echt gespannt, ob sein Kumpel genauso ein laberer war als er. Musste ja, denn gleich und gleich gesellte sich ja schließlich gerne.
Es dauerte keine fünf Minuten, da bog Soungmin um die Ecke unseres Hauses. Es hatte kein Gartentor und man konnte einfach einmal außen herum laufen.
"Hi." Lächelte er mich an, ich wollte gerade etwas sagen, als sein Freund plötzlich hinter ihm auftauchte.
Zum Glück und wirklich in diesem Fall wirklich zum Glück hatte ich meine Sonnenbrille auf. Für einen kurzen Augenblick, geriet ich in eine Art Starre.
Soungmin hatte wirklich einen hübschen und sehr gut durch trainierten Freund.
Die beiden setzten sich zu uns ins den Pool. Ich versuchte all meine Coolness wieder zurück zu bekommen.
"Das ist Mia, Kiaras große Schwester." Stellte mich Soungmin ihm vor, dieser nickt und lächlte mich an.
"Mia. Das ist Namjoon. Mein Bester Freund."
"Hi." Sagte ich und grinste einfach, da ich noch nicht viel mehr raus bekam und ihn wieder musterte.
Er war groß, ziemlich Muskulös und war einfach nur unglaublich hübsch. So hübsch, dass ich es nicht beschreiben konnte.

Natürlich wusste ich, dass er jünger war als ich und noch dazu war ich verheiratet! Mit meinem langjährigen Freund Yoongi. Wir sind gerade erst auch in eine neue eigene Wohnung gezogen.
Auch wenn Namjoon mir optisch extremst gut gefiel würde es dabei bleiben und ich war mir ziemlich sicher, dass er eine Freundin haben musste.
"Joonie~ ich hab Bock auf ein Bier. Gehen wir wieder in meinen Pool?"
"Ihr habt Bier?!" Sofort wurde ich hellhörig.
"Ja, könnt ja mit rüber kommen und außerdem haben wir einen cooleren Pool." Grinste Soungmin.
Kiara und ich nickten, alle vier standen wir auf und liefen einfach Klatschnass über die Straße. Soungmin hatte in der Garage eine ziemliche große Weinbütte aufgestellt und mit Wasser gefüllt. Ich sah über den Rand und sah darin, dass Bier schwimmen.
Skeptisch sah ich die beiden an.
"Meint ihr wirklich, wir passen da zu viert rein?"
"Hajoooo. Und jetzt kommt." Soungmin und Namjoon, saßen bereits drin, während Kiara und ich versuchten rein zu klettern. Soungmin schob uns Kästen zu, auf welche wir uns setzten konnten, um nicht ab zu saufen.
Wieder saß ich Soungmin gegenüber, wobei mir Namjoon lieber gewesen wäre.
Da meine Schwester keinen Alkohol trank, stieß ich mit den beiden an.
"Namjoon wo wohnst du eigentlich?" Fragte ich interessiert, da ich leicht die Hoffnung hatte, dass er vielleicht hier vom Dorf war.
"Ich wohne auch hier."
"Und in welcher Straße?", Ich nahm einen Schluck Bier, als er mir die Straße sagte und beinahe spuckte ich das Bier wieder aus.
Namjoon sah, mich minimal verstört an.
"Echt jetzt?! Ich wohne in der gleichen Straße! In dem Neubauhaus."
"Echt jetzt?!-" Namjoon riss seine Augen auf "Und in welchem Stock?"
"Ganz oben und in welchem Haus wohnst du?"
Namjoon wurde leicht nervös, warum wusste ich noch nicht.
Unsere Straße war ziemlich lang und eigentlich eher voller Mehrfamilienhäuser.
"Dirket gegenüber." Spuckte er aus, leicht verstört sahen wir uns an und es dauerte einen Moment, bis ich etwas sagen konnte.
"Also wir wohnen jetzt seid April in der Wohnung, warum hab ich dich dann noch nie draußen gesehen?"
Namjoon sah mich einfach nur an und ich ihn.

Irgendwie sahen wir uns zu lange an, aber irgendwie konnten wir auch nicht wirklich damit aufhören.
Bis er letztendlich mit den Schultern zuckte.
~
In großem und ganzen verlief, der mittag echt lustig und dieser Soungmin schien sich echt gemacht zu haben und war total nett geworden. Was die Pupertät doch so alles anstellte...
Zwei Wochen waren seither vergangen und ich hatte Namjoon auch nicht mehr gesehen, ich schielte zwar jedesmal zu ihrer Wohnung runter in der Hoffnung ihn zu sehen, wenn ich draußen rauchen war, aber leider ergab sich nichts.
Mit meiner Schwester war ich nun öfters bei Soungmin und wir chillten einfach zusammen. Yoongi kannte ihn ja auch noch von früher, war aber doch eher etwas skeptisch, doch als wir letztens bei ihm waren, war er auch ziemlich positive überrascht von ihm.
Was letztendlich dazu führte, dass wir für heute Samstag planten zu grillen, mit seinen Eltern und ein paar anderen Leuten.
Yoongi unterhielt sich mit Soungmin und ich mich mit seiner Mutter.
"Wo ist eigentlich Namjoon? Will er nicht kommen?" Fragte ich mal beiläufig.
"Der musste um 19 Uhr heim." Antwortete mir Soungmin.
"Ja, der kommt dann noch mal oder?"
"Ne, ne. Der muss immer um 19 Uhr daheim sein."
"Hä? Warum ? Der ist doch schon 18 oder etwa nicht?" Verwirrt sah ich zu seiner Mutter, welche mich entsetzt ansah.
"Oh Gott nein! Namjoon ist gerade erst 16 geworden."
Ich riss meine Augen auf, drehte mich von seiner Mutter weg und schluckte kräftig, ehe ich sie wieder ansah.
"Das ist ein Scherz, oder ?! Der kann doch nicht erst 16 sein."
Soungmin und seine Mutter nickten und verstanden wohl nicht so ganz meine Reaktion.
Ich hingegen schnappte mein Bier und ging aus der Garage um eine zu rauchen. Ich brauchte kurz.
Wtf?! 16! Ich kann doch keinen 16 jährigen attraktiv finden! Das geht doch nicht! Aber what the hell! Welcher 16 jährige hat bitte so einen Körper?! Und sieht sooooo erwachsen aus?! Ich kenne keinen.
Nachdem ich einigermaßen wieder die Fassung hatte, beließ ich es dabei und sprach das Thema erst gar nicht mehr an.
"Mia? Ich geh dann." Hörte ich meine kleine Schwester neben mir sagen.
"Wohin gehst du denn?"
"Ich werde gleich abgeholt." Sie sah mich verlegen an und schon hörte man Laute Motoren Geräusche.
Ich sah aus der Garage, da das Tor noch offen war und traute meinen Augen nicht.
"Ach gott! Da kommt ja Taehyung." Lachte Soungmin und auch Yoongi sah mich perplex an.
Dieser Taehyung fuhr auch einen Audi und nicht nur irgendeinen, sondern einen Sportwagen.
Kiara drückte mich kurz und verschwand dann auch. Ich wusste ja, dass sie sich in letzter Zeit mit einem von Soungmins Kumpels traf und auch, dass er so alt war wie ich. Sie erzählte mir auch, dass er einen Audi fuhr, aber nicht was für einer.
"Der Bruder von Taehyung, Jin fährt auch so einen." Yoongi und ich wurden sofort hellhörig.
~
Weitere Wochen vergingen und mittlerweile hatten wir auch Taehyung und dessen Bruder kennengelernt. Sprich vor Soungmins Haus standen nun regelmäßig ein Audi S4 oder S2, ein TT, ein RS3 und ein S3.
Wir beschlossen für das Wochenende, alle zusammen zu sitzen und etwas zu feiern. Ich war gerade mit Kiara wieder bei Soungmin, da dieser etwas basteltete aus Holz. Plötzlich hörte Motoren Geräusche von einem Moped, welches immer näher kam.
"Ah Namjoon kommt wieder." Grinste Soungmin. Sofort drehte ich mich Richtung Straße und konnte es kaum noch abwarten bis er kam.
"Ich wusste gar nicht, dass Namjoon eigentlich auch da ist."
"Doch, der war gerade bei seinem Vater in der Werkstatt, etwas sägen."
Erst da bemerkte ich, dass ich eigentlich nichts über ihn wusste.
Gut ich hatte ihn jetzt auch erst ein zwei mal gesehen.
Als Namjoon mich sah, fing er noch unter dem Helm anzu grinsen. Er zog ihn ab, trug das Stück Holz in die Garage und kam dann auf mich zu, er nahm mich kurz in den Arm zur Begrüßung und ich atmete seinen Duft ein. Er roch soooo unglaublich gut.
Während Namjoon und Soungmin an ihrem etwas weiter schraubten, sah ich ihnen zu und meine Augen gingen immer wieder zu ihm. Ich musterte ihn ganz genau.
Ernsthaft?! Wie kann man mit 16 so einen Körper haben ?! Er war wirklich muskulös, aber nicht irgendwie Fitnessstudio muskulös, sondern einfach wirklich muskulös, hieß er musste jetzt schon ziemlich viel arbeiten.
Immer wieder starrte ich auf sein breites Kreuz und ertappte mich immer wieder dabei, dass ich ihn zu attraktiv fande.
"Joonie? Kommst du auch am Samstag? Wir feiern etwas." Warum auch immer blickte Namjoon zu mir und ich nickte heftig.
"Hmm? Ich frag mal, aber ich denk schon."
Der mittag verging und wir mussten Heim, ich kochen für Yoongi und Namjoon, weil er musste.
Manchmal tat er mir da echt leid.
Seine Eltern waren getrennt und seine Mutter ging Vollzeit Arbeiten, weshalb er oft früher nach Hause musste um auf seinen kleinen Bruder aufzupassen.
Ich wusste wie es ihm ging, da es bei mir Zeiten gab, bei denen es mit Kiara so ähnlich war. Daher hatten wir auch so ein inniges Verhältnis.
Samstag Abend
Wir waren alle vollzählig und hatten eine Menge Spaß und Bier. Im Laufe des Abends saß Namjoon irgendwann alleine auf der Bierbank, ich nutzte die Gelegenheit sofort und setzte mich zu ihm.
Er sah mich zwar etwas verwundert an, aber es dauerte keine Minute und wir fingen an uns zu unterhalten.
Langsam erfuhr ich auch etwas mehr über ihn.
Und trotzdem konnte ich es immer noch nicht fassen, wie man in dem Alter schon so unglaublich hübsch sein konnte. Ich stellte mir immer wieder vor, wie er wohl mal mit 20 aussehen würde, wenn sein Gesicht markante Züge bekommen würde und ich war mir sicher, dass er wohl der hübscheste Junge sein würde den ich je gesehen hatte. Ich verstand nicht warum, aber irgendwie hatten wir sofort einen Draht zu einander. Wir stellten fest, dass wir ziemlich den gleichen Humor hatten und so wurden die Gespräche immer lustiger umso lockerer wir wurden.
Doch der Abend wurde noch auf die Spitze getrieben, ich musste kurz auf die Toilette und Namjoon ebenfalls, also gingen wir Quasi zusammen und als wir zurück kamen mussten wir uns sämtliche dumme Kommentare anhören, obwohl wirklich nichts war.
Immer wieder sah ich zu meinem Mann, welcher aber völlig mit Jin beschäftigt und einem anderen Kumpel, welchen er schon lange nicht mehr gesehen hatte. Gerne hätte ich mich auch mit ihnen unterhalten, aber ich wusste, dass ich stören würde und so blieb ich bei Namjoon. Wir unterhielten uns den ganzen Abend und das Eis war gebrochen.
~
Mittlerweile war es August.
Es war viel passiert, viel scheiße.
Ich arbeitete bei meinem im Unternehmen, doch ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit meinem Schwiegervater, bzw. Er mit mir und keiner wusste warum. Ich wurde sogar mehr oder weniger seine Assistentin und die Zusammenarbeit verlief wunderbar. Bis zu einem Zeitpunkt. Ich war im Moment krank geschrieben, da ich unter massiven und Panikattacken durch meinen letzten Job litt. Yoongi und sein Vater wollten die Zeit nutzen um mich im Familienunternehmen einzulernen.
Es gab ein Gespräch, da meine Krankschreibung bald enden würde und ich sonst Arbeitslos wäre. Mein Schwiegervater knallte mir an den Kopf, dass ich ja kaum da wäre und wenn dann wüsste er nicht was ich tat. Es war ein richtiger Schlag ins Gesicht, welcher mich fertig machte.
Er meinte ich sollte mich mehr anstrengen und es ihm beweisen.
Also versuchte ich alles.
Es war einfach nur Katastrophe und half meiner Genesung auch nicht wirklich. Es kam daheim zu ziemlich viel Streit. Auch wenn ich meinen über alles liebte, nur leider stand er nicht hinter mir. Bei meinen Problemen, für ihn waren meine Panikattacken, dass aller schlimmste und oft war er der Grund, warum alles nur noch noch schlimmer wurde, denn anstatt, dass er hinter mir stand und mich beruhigte fuhr er mich nur noch mehr an. Es war ein Teufelskreislauf. Doch trotzdem liebte ich ihn über alles.
Ich arbeitete nur Halbtags und hatte somit meistens mittags frei, mittlerweile verstandene wir uns alle ziemlich gut, weshalb ich fast jeden Tag bei Soungmin war, er wurde ein richtig guter Freund, was ich nie gedacht hätte.
Soungmin, Namjoon und ich trafen uns immer öfters zusammen und immer noch war diese Klo Geschichte aktuell. Soungmin übertrieb es regelrecht mit seinen Kommentaren. Er unterstellte uns, dass wir mehr mit einander hätten und keine Ahnung was alles, aber es war nicht mehr lustig. Es ging unter die Gürtelliene. Selbst mein Mann hatte gefallen daran gefunden, mich und Namjoon damit aufzuziehen und machte kräftig mit. Was mich eigentlich eher verletze, doch ich ließ es dabei. Da ich mich wirklich so ungestört mit Namjoon unterhalten konnte. Denn alle unterstellten uns Dinge, die nie waren, also gaben wir ihnen Futter und gingen voll drauf ein. Selbstschuld.
Wir hatten uns beraten und waren der Meinung, dass wir ihnen das gaben was sie wollten. Der Schuss ging teilweise nach hinten los, da Soungmin nach einiger Zeit ziemlich komisch wurde.
Er wurde teilweise richtig eifersüchtig wenn ich mich mit Namjoon unterhielt, oder durch das was er angezettelt hatte ich ihm mit Absicht noch näher rutschte.
Doch eines Abends wurde es mir zu arg. Wir hatten eine WhatsApp Gruppe, dadurch hatte ich auch Namjoons Nummer automatisch, also schrieb ich ihn an, da Soungmin wirklich aufdringlich wurde.
Zusammengefasst, Namjoon wusste nicht ob Soungmin, dass alles so ernst meinte, da sie nie über dieses Thema sprachen. Aber Namjoon und ich waren uns einig, ihm einen Denkzettel zu verpassen. Innerlich wusste ich, dass unser Plan voll aufgehen würde.
Auslöser für alles war, dass Soungmin ziemlich böse wurde, als ich gesagt hatte, dass ich Namjoon auch mal wie ihn von der Schule abholen könnte. Das war mir zu viel, da er mit Sicherheit nicht darüber bestimmte mit wem ich was machte und wem nicht.
Es klingelte, ich machte Namjoon die Tür auf.
"Hey" begrüßte ich ihn und umarmte ihn kurz.
"Kommst du mit ins Bad, ich muss mich noch kurz schminken und dann können wir los."
"Ja, ich komm mit."
Ich musterte ihn ganz genau, er sah wirklich gut aus, wir hatten ausgemacht, dass wir uns etwas schickes anziehen und uns etwas hübsch machen.
Also schminkte ich mich und machte ihm noch etwas Gel in die Haare.
Wir hatten den perfekten Plan. Ich wusste, dass Soungmin ausrasten würde, wenn er Namjoon in meinem Audi TT sehen würde. Ich hatte Soungmin geschrieben, dass ich ihm etwas vorbeibringen würde und er draußen warten sollte und dann würden wir einfach an ihm ganz langsam vorbei fahren, er würde sehen, dass wir hübsch gemacht sind. Der Plan war dann, kurz zum nächsten Supermarkt zu fahren und dann wieder zu ihm um es aufzuklären.
Gesagt getan ich schrieb Soungmin.
Mia
Also kannst raus kommen, bin in 2 min da 🤗
Soungmin
Okay, bis gleich. Freu mich ☺️
Grinsend Connecte ich mein Handy und es konnte los gehen. Soungmin stand draußen und kaum hatte er Namjoon entdeckt verschwand sein lächeln. Ich fuhr ganz langsam bis er uns so richtig realisiert hatte und gab dann Vollgas. Es dauerte keine Minute vibrierte mein Handy.
Soungmin
Aha, das war jetzt die Überraschung oder wie ?
"Es hat geklappt." Grinste ich Namjoon an, wir beide fingen an zu lachen.
"Wir fahren noch kurz zum Supermarkt, ich brauche Guthaben für mein Handy und dann klären wir es auf. Antworte ihm mal, dass wir gleich wieder kommen."
"Okay, vielleicht hat er es ja jetzt kapiert, dass er zu weit gegangen ist."
"Ich hoffe es."
15 Minuten später waren wir dann wieder bei Soungmin, er sah uns mehr als nur böse an.
"Was sollte das jetzt mit der Überraschung?"
"Ganz einfach, es war von uns geplant-"
"Ahja, toll... Wie ihr euch gegen mich verschwört!" Unter brach er mich.
"Hä?! Was hat das eine jetzt mit dem anderen zu tun?" Soungmin sagte nichts drauf und Namjoon und ich blickten uns verwirrt an.
Soungmin lief in einen Nebenraum der Garage, setzte sich auf eine Kiste und drehte uns den Rücken zu. Dieses Verhalten brachte mich und Namjoon nur noch mehr zum kichern, da seine Reaktion viel zu übertrieben war, auf das was wir gemacht hatten.
"Jetzt seid doch nicht so beleidigt. 1. War diese Aktion, dermaßen banal und zweitens sollte sie dich nur etwas in die Schranken weisen, damit du merkst, dass du nicht mit uns machen kannst was du willst. Wir haben dir die letzten Wochen oft genug gesagt, dass du mit der Scheiße aufhören sollst und du hast es sogar noch mehr übertrieben, als eh schon!."
Soungmin war beleidigt und sagte einfach nichts drauf, was mich eigentlich eher wütend werden ließ. Da er zu sehr mit seiner Eifersucht anscheinend beschäftigt war.
Wie konnte man wegen so einer Kleinigkeit so krass eifersüchtig sein ?!
"Und außerdem, wenn ich Namjoon von der Schule hol, dann ist dass meine Entscheidung, da hast du nicht rein zu reden. Wir dürfen genauso was machen, wie du und ich."
Wieder bekam ich keine Antwort.
Letztendlich war er noch volle zwei Stunden beleidigt, bis er sich wieder gefangen hatte. Für mich und Namjoon völlig unverständlich.
Doch das einzig Gute war, dass er versprochen hatte damit aufzuhören.
Natürlich würde ich Abends noch mit meinem Mann darüber sprechen und ihn und die anderen auch darum bitte aufzuhören.
Namjoon und ich fingen an jeden Tag zu schreiben und stellten fest, dass wir alleine mehr Spaß hatten, als mit Soungmin, also planten wir, dass ich ihn von der Schule holen würde und wir dann zu mir gingen.
Warum wusste ich nicht, aber ich war ganz schön aufgeregt, als ich auf einem Parkplatz nahe der Schule auf ihn wartete.
Während ich wartete schrieb mir Soungmin ununterbrochen.
Soungmin
Kommst du heute ? ☺️
Mia
Ne, du heute nicht. Hab keine Zeit:/
Soungmin
Was machst? ☺️
Mia
Muss noch einkaufen und dann kochen 🤗
Soungmin
Jaja, eh holst Namjoon von der Schule...
Was hatte das ihn zu interessieren?!
Wieder wurde ich eher leicht wütend, auch wenn er ja recht hatte, aber wenn ich 'Ja' sagen würde, würde das mega Theater geben.
Das hatte man gestern bereits schon wieder gesehen, als wir bei ihm waren.
Mia
Und selbst wenn, dann geht dich das nichts an, aber ich geh jetzt einkaufen, bis dann..
Als Namjoon bei mir ihm Auto saß, spürte er das ich genervt war.
"Alles okay?"
"Geht, Soungmin nervt mich schon wieder."
Namjoon verdrehte die Augen und schnaufte laut aus.
"Jab, er hat mir gleich unterstellt, dass ich dich von der Schule holen würde und ach keine Ahnung...."
Er zuckte mit den Schultern und sagte nichts weiter dazu, wir redeten fast nichts bis wir bei mir waren.
Zuhause, machte ich Musik an und öffnete für jeden ein Bier.
Wir vergaßen Soungmin und genossen einfach die Zeit zusammen, es tat wirklich gut, einfach mal mit jemandem lachen zu können, ich war echt erstaunt, dass ich mich eigentlich immer mit ihm unterhielt, wie mit einem Erwachsenen, über die Themen, über die wir sprachen, da hätte man bei Soungmin nicht mal mit anfangen brauchen.
Wir waren keine halbe Stunde bei mir klingelte Namjoons Handy. Und Soungmin rief ihn an, wollte er jetzt eine Kontrolle durchführen?!
Doch Namjoon ging einfach nicht ran, nachdem es aufgehört hatte zu klingeln, machte er es auf lautlos und legte es zur Seite. Immer wieder leuchtete es auf.
"Sag mal ist das normal?"
Namjoon seufzte "Jah~ leider schon und das wird auch noch eine Weile so gehen." Er verdrehte wieder die Augen und nahm einen Schluck Bier.
"Geh, doch ran und sag ihm du hast keine Zeit."
"Glaub mir das bringt nichts, dann schreibt er mir und ruft Trotzdem dauernd an und fragt wann ich fertig bin."
Abwertend sah ich ihn an, da ich mir so ein Verhalten von niemanden wirklich vorstellen konnte, die Leute ständig zu nerven.
Das Handy klingelte noch 5 weitere male, bis er endlich aufgab.
Namjoon und ich quatschen ausgiebig, bis er gehen musste und ich mit kochen anfing, da Yoongi bald von der Arbeit kommen würde.
Yoongi und ich saßen noch auf dem Balkon und redeten über seinen restlichen Tag und was wir morgen noch alles zu tun hatten.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, welche Ausmaße diese Geschichte nehmen würde, vorallem auch im Bezug auf Soungmin. Ich dachte mir all dem nichts dabei und hatte mittags ja auch Langeweile, irgendwann hatte sich es so eingebürgert, dass ich jeden Mittag bei Soungmin war. Auch wenn er als komisch war, aber im großen und ganzen waren wir wirklich gute Freunde. Und er war eigentlich unser Zentraler Treffpunkt geworden. Tagsüber, war ich entweder bei ihm oder traf mich mit Namjoon und abends kamen dann Yoongi, Jin, Kiara und Tae und wir ließen noch den Abend gemütlich ausklingen.
Ich war eigentlich auch froh, dass Yoongi und Jin zu Besten Freunden wurden, daher hatte ich für den Geburtstag meines Mannes etwas ganz besonderes geplant.
Meine Schwester und ich waren gerade in den letzten Vorbereitungen für seinen Geburtstagskuchen, es war eine Motivtorte von seinem Auto. Doch da wir sowenig Erfahrung damit hatten, suchten wir uns Hilfe bei Jins Frau. Jin war ein paar Jahre älter als wir und hatte sogar bereits eine kleine Tochter.
Als wir fertig waren brachten wir den Kuchen wieder zu meiner Mutter, meine Schwester und ich verabschiedeten uns und ich traf daheim die letzten Vorbereitungen.
Natürlich wusste Yoongi, dass etwas im Busch war, vorallem weil ich ihn dazu zwang, schon Donnerstags die Biertischgarnitur mitzubringen, obwohl wir sie ja erst offiziell am Sonntag brauchen würden. Er fand es von mir etwas übertrieben, aber er wusste ja noch nicht warum, daher war seine Reaktion auch verständlich. Innerlich grinste ich und wusste ich würde ihm wohl den schönsten Geburtstag aller Zeiten bereiten.
Wie erwartet kam Yoongi ca um 19 Uhr von der Arbeit.
"So Schatz, du gehst jetzt duschen und dann bekommst du dein Geburtstagsgeschenk von mir. Lass dir aber Zeit, ich brauche noch etwas um alles vorzubereiten."
"Was hast du denn wieder geplant?" Lachte er und sah mich fordernd an.
"Das siehst du gleich. Geh jetzt duschen!" Lachte ich und schob ihn weg.
Kaum war er im Bad verschwunden, schrieb ich in unseren Gruppenchat, dass es jetzt los gehen konnte. Ich machte noch Musik an um alle Fremdgeräusche weitestgehend übertönen zu können.
Ich plante für ihn eine Überraschungsparty, mit all seinen engsten Freunden, es kam sogar Hobi. Er wohnte weiter weg und die beiden sahen sich nur selten, wobei das lustige daran war, dass Hobi eigentlich mal mein Kollege war.
Selbst Jin und Taehyungs Cosuin Jimin kam. Er gehörte mittlerweile auch dazu.
Kiara schrieb mir, dass sie vor der Tür standen, schnell rannte ich runter und machte ihnen auf.
"Aber Leute denkt dran, absolute Ruhe, nicht noch das er etwas hört." Alle nickten und folgten mir in den dritten Stock.
Eigentlich hatten wir für alles nur ein Zeitfenster von 10 Minuten, weshalb nichts schief gehen durfte.
In der Wohnung angekommen, hörte ich das gerade die Dusche ausging. Also hatten wir zum noch Zeit.
Da unsere Wohnung offen war und man vom Küch-Wohn-Essbereich alle weiteren Zimmer betreten konnte, stellten wir uns im Halbkreis auf, dass wenn er aus dem Bad kommt und alle sehen würde.
"Kann ich raus?" Rief Yoongi irgendwann.
"Ja kannst kommen!" Rief ich zurück.
Die Tür ging auf und wir riefen alle "Überraschung!"
Yoongi blieb erst einmal wie angewurzelt stehen und Verstand nicht was gerade los war.
Doch dann fing er sich wieder und freute sich. Vorallem eben auch als er Hobi sah, ich glaube das war für ihn mit das größte Geschenk.
"Alta du spinnst doch!" Lachte Yoongi und nahm mich in den Arm.
"Happy Birthday mein Schatz." Lachte ich "Ich hoffe die Überraschung ist mir gelungen."
"Ähm...ja, ich weiß gar nicht was ich sagen soll." Er grinste und fing erst einmal an, alle zu begrüßen.
Yoongi hatte es nicht bemerkt zum Glück, dass ich am Vortag, nochmals Zeit Kästen Bier gekauft hatte, sonst hätte er gleich bemerkt, dass etwas nicht stimmte.
Plötzlich fing er anzu lachen "Ah jetzt versteh ich auch, warum du ums verrecken wolltest, dass ich die Bierbank mitbringe."
"Ja, sorry wenn ich etwas gemein war."
Yoongi wank ab und war einfach nur glücklich, doch als er seine Torte sah, fing er fast an zu weinen. Er wusste ja nicht, wie viele Leute ich letztendlich involviert hatte um ihm das zu ermöglichen.
Die Jungs hatten sogar vorab Pizza bestellt, welche dann demnächst kommen müsste.
Ich verteilte an alle Getränke und wir stießen erst einmal auf ihn an.
"Man, Schatz. Ich hatte ja mit viel gerechnet, aber mit soetwas nicht. Das ist echt der absolute Wahnsinn."
"Gerne doch. Es hat auch über einen Monat Vorbereitungszeit gebraucht. Aber es hat sich gelohnt."
Yoongi strahlte regelrecht, doch ich ließ ihn machen und sich mit Hobi und allen unterhalten. Bis die Pizza kam bauten wir den Biertisch auf und setzten uns. Ich saß auf einem unserer Stühle am Tisch und irgendwie kam es Zustande, dass Namjoon plötzlich neben mir saß. Also unterhielten wir uns.
Nachdem Essen und dem Kuchen fingen wir richtig an mit feiern.
Und irgendwie kam es wieder dazu, dass ich hauptsächlich den Abend mit Namjoon verbrachte.
Yoongi war größtenteils nur noch mit Hobi und Jin beschäftigt.
Dennoch dauerte es nicht lange und die ersten Bilder von mir und Namjoon wurden rumgeschickt, die Jungs fanden es mehr als lustig noch ein Herz außenherum zu malen und uns wieder die ganze Zeit aufzuziehen.
Namjoon und ich stiegen voll drauf ein und machten den Spaß einfach mit. Der Abend endete damit, dass wir alle gut betrunk waren und gehen 1 Uhr ins Bett mussten.
Yoongi musste nämlich am nächsten Morgen Arbeiten und so blieb auch das Aufräumen an mir hängen.
Dennoch war ich vor 10 nicht in der Lage etwas zu tun.
Soungmin hatte sich bereit erklärt mir zu helfen und kam dann auch ziemlich pünktlich.
Um 14 Uhr waren wir dann soweit wieder fertig und eigentlich wollte ich dann meine Ruhe haben und vielleicht noch etwas schlafen, aber Soungmin ließ mir keine Ruhe.
Er wollte einfach nicht gehen, obwohl ich ihn freundlich darauf hingewiesen hatte.
Irgendwann ging er dann doch noch.
~
Der Oktober war fast vorbei und es hatte sich wieder etwas verändert. Es passierten so viele Dinge aufeinmal, dass ich mich plötzlich in einem Teufelkreislauf befand wurde mir erst klar, als alles schon zu spät war.
Es hatte wieder gekracht zwischen mir und meinem Schwiegervater, er trieb es soweit, dass meine Essstörung wieder anfing und ich wieder Panikattacken bekam. Alles was ich eigentlich die letzten Monate aufgebaut hatte, war fast alles wieder gebrochen und ich war wieder an dem gleichen Punkt wie vor einem Jahr. Ich saß jeden Tag bei Soungmin und heulte mich aus. Jedesmal wenn ich bei ihm war, trank ich Bier um alles zu vergessen. Das ganze ging, dann soweit das ich fast jeden Tag betrunken war.
Heute war auch wieder so ein Tag, doch ich wollte nicht zu Soungmin, da Namjoon nicht da war in letzter Zeit war es mir oft sehr unangenehm wenn ich mit ihm alleine war, da er mich oft so merkwürdig ansah.
Ich saß im Auto heulend und rief Namjoon an.
"ja?" Ging er ran.
"Es tut mir leid, dass ich dich schon wieder nerve, aber bitte, bitte kannst du vorbei kommen?"
"Ja klar, wann bist du daheim?"
"In 10 Minuten." Schluchzte ich ins Telefon.
"Pass bitte auf dich auf." Sagte er noch und legte auf.
Ich fuhr unsere Straße rein und sah schon, wie er draußen wartete.
Ich stieg aus und konnte ihn nicht wirklich ansehen, mir war es peinlich.
Stillschweigend folgte er mir und das erste was ich machte, war ein Bier aufmachen. Ich schnappte mir die Flasche und meine Kippen und ging raus. Namjoon sagte nichts und wollte es mir überlassen, ob ich darüber reden wollte.
"Ich verstehe nicht wie man nur so sein kann?! Du musst auch nicht wirklich was dazu sagen. Du kennst ihn ja nicht. Aber heute hatte er mir eine Aufgabe gegeben und als er dann wiederkam, fuhr er mich an, was ich da mache und dass ich doch das machen soll was man mir sagt. Glaub mir ich war im ersten Augenblick so perplex und Verstand die Welt nicht mehr. Ich meinte dann auch, dass er mir ja die Aufgabe gegeben hatte. Doch das hat ihn nicht interessiert. Ich soll besser zu hören und nicht immer nach meinem eigenen Kopf gehen, denn sonst würde das so nichts werden. "
"Hä?- Warte. Du hast doch das gemacht was er wollte?"
"Richtig. Und so geht das schon die ganze Woche." Tränen stiegen mir hoch und ich spürte wie ich eine Panikattacke bekam. Namjoon sah mir in die Augen und schob mich ins Wohnzimmer. Er platzierte mich auf der Couch und nahm mich einfach in den Arm.
Er sagte nicht einmal was, sondern strich mir einfach über den Rücken.
Meine ganze Panikattacke löste sich langsam und ich fuhr runter.
Erschrocken sah ich ihn an.
"Wie hast du das gemacht?"
"Was gemacht?" Verwirrt, aber wohl mit dem süßesten Blick aller Zeiten, sah er mich an.
"Meine Panikattacke? Sie ist weg?! Wie machst du das?"
"Ähm?... Keine Ahnung?, Aber ist doch egal. Hauptsache dir geht es wieder gut."
Hä? Noch nie hatte jemand soetwas zu mir gesagt.
"Was hast du?"
"Nichts, alles gut." Doch es war gar nichts gut, in diesem Augenblick, wurde mir etwas klar.
Namjoon nickte und zog mich wieder zu sich, wir blieben einfach noch eine ganze Weile so.
Warum zur Hölle, interessiert eine eigentlich fast Fremde Person, es mehr wie es mir geht, als mein Eigner Mann. Wir sprachen kaum noch miteinander und er hatte auch kein Verständnis für meine Panikattacken, immer wenn ich eine hatte, kam es dann noch zusätzlich zu Streit. Wir stritten fast nur noch, aber immer ging es letztendlich um die Situation im Geschäft mit seinem Vater.
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