Kapitel 33 - Zu früh sterben ist scheiße

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Ich bin kein Mensch der vielen Worte und habe kein Plan was ich schreibe soll also kommt lieber ein neues Kapitel. Viel Spaß!

Nialls P.O.V.
Vicky war den ganzen Tag mies drauf und hat sich nur dann blicken lassen, wenn sie musste. Wir haben alles versucht um sie aufzuheitern aber sie ist nichtmal auf unsere Witze eingegangen. Die ganze Zeit hat sie uns nur mit Blicken gestraft, wenn wir sie angeguckt haben. Val und Scott haben es auch schon probiert aber seit wir im Hotel sind, hat sie sich in ihrem Zimmer eingeschlossen.
Ich möchte ihr so gerne helfen, allerdings weiß ich ja nichtmal, was los ist. Ich glaube es ist wegen der Frage, warum sie Bodyguard geworden ist.

Wir haben uns Pizza bestellt und sitzen mitlerweihle alle gemeinsam im Wohnzimmer von Harry und Louis und essen schweigend. Heute Abend hatten wir ausnahmsweise kein Konzert, sind dafür heute aber von Interviews, zu Fotoshootings und Pressekonferenzen geeilt. Dort musste auch Vicky mit hin weil sie mit auf uns aufpassen sollten. Aber kaum waren wir wieder im Hotel war sie wieder weg.
Schweigend knabbern wir an unseren Pizzen. Entweder, wir sind einfach zu müde um was zu sagen oder wir sind einfach nur bedrückt wegen Vicky. Ich tendiere eher zum zweiten hin... In dem Moment wird die Tür aufgerissen und Vicky stürmt hinein, kreift sich ihre Pizza und will wieder gehen, doch Louis hält sie am Handgelenk fest. Fünf Augenpaare sind nun auf Vicky gerichtet.

,,Willst du nicht mit uns essen? Du kannst doch nicht die ganze Zeit in deinem Zimmer hocken" fragt er mit ruhiger Stimme.

,,Doch kann ich, Louis und jetzt lass mich los!" Sie speit die Worter ihm förmlich ins Gesicht, wie eine Cobra ihr Gift. Eins muss man ihr lassen. Sie kann echt eiskalt zu anderen sein. Dann reißt sie sich los und verschwindet.

Ab dem Zeitpunkt ist alles noch ruhiger als ohnehin schon war. Louis ist mit seiner Pizza zuerst fertig und wünscht uns noch eine Gute Nacht, als er in den benachbarten Raum geht. Auch Val scheint der Appetit vergangen zu sein, denn sie steht auf obwohl sie noch zwei Stücke in ihrem Pizzakarton hat. Sie rappelt sich aus ihrem Schneidersitz vom Boden auf und geht schweigend in ihr Zimmer. Meine Gelegenheit. Ich greife schnell nach ihrer liegen gelassenen Pizza und platziere sie in meinem Pizzakarton. Währe ja schade, wenn die Pizza verkommt.
Kurz danach steht auch Liam auf und geht. Als ich fertig bin wünsche ich Harry noch eine gute Nacht und gehe zu Liam ins Zimmer. Der schläft schon tief und fest, obwohl es gerade mal elf Uhr ist. Ach was solls. Wir sind alle total erledigt von heute und wollen einfach nur noch ins Bett.

Als ich liege kommen allerdings diese Gedanken, die man vor dem Einschlafen immer hat. Von wegen, was hättest du damals vor fünf Jahrern anders machen können, damit es nicht so peinlich geworden wäre. Oh Gott, als ich mit Greg mal in der Grumdschule... Weg mit euch, ihr Gedanken! Schnell schüttel ich den Kopf und versuche krampfhaft zu schlafen. Doch dann kommt ein neuer Gedanke. Vicktoria Sadie Gray. Warum verzieht sie sich so sehr? Haben wir sie verletzt? Sie ist sonst nie so ernst und zurückgezogen. Sie war immer dieses Mädchen, von dem man alles weiß aber trotzdem so wenig. War jemand gestorben und sie war deswegen so traurig? Ist es ein Junge, der ihr gerade das Herz bricht? Wenn es so sein sollte und ich den Typen jemals in die Finger kriegen sollte, dann... arghh! Vicky ist toll. Sie ist so schlagfertig und.... warte. Vielleicht tut sie nur so, weil sie Angst hat, jemand könnte ihr wahres, verletzliches ich sehen. Und gerade hat sie eine offene Wunde, kommt nicht raus, weil sie nicht will, dass man sie so sieht. Oder sie ist depressiv.

Genervt schwinge ich mich aus dem Bett und gehe in den Gruppenraum an den Kühlschrank. Wenn ich mich recht erinnere, hat Felix da heute morgen eine Tafel Schokolade und ein Bier reingetan. Komische Mischung aber genau das, was ich jetzt brauche. Ich weiß, wir haben eigentlich Alkoholverbot auf der Tour aber ich betrinken mich ja nicht.
Na also! Mit meiner baute schleiche ich über den dunklen, ruhigen Flur zurück, als mir eine schwarze Gestalt im Augenwinkel auffällt. Schnell verstecke ich mich im Türrahmen von einer der Zimmertüren und beobachte die Gestalt. Er/sie/es läuft zum Fahrstuhl und drückt den Knopf. Als die Fahrstuhltür aufspringt erkenne ich durch das Licht Vicky. Sie steigt ein und drückt einen Knopf. Was soll ich machen? Folgen? Doch ehe ich mich entschieden habe geht die Tür wieder auf und eine fluchende Vicky kommt wieder heraus.

Schimpfend verschwindet sie im Treppenhaus. Ich gebe ihr noch ein klein wenig Vorsprung und renne ihr dann hinterher. Das mit dem Hotelverlassen-Verbot gilt auch für sie. Und mich. Naja.
Im Treppenhaus gucke ich die Treppe herunter, doch ich sehe sie nirgendwo. Wo ist sie? Sie kann nur nach unten, wir sind im obersten Stockwerk. Ein kalter Luftzug weht mir um die Nase. Das Fenster steht offen.das ist mir gar nicht aufgefallen. Herrgott, sie wird doch wohl nicht etwa... Ich eile zum Fenster, sehe aber unten keiner. Dafür fällt mir ein minikleiner Stein auf den Kopf. Verwirrt drehe ich den Kopf nach oben und sehe nur noch einen Fuß über die Dachkante gleiten. Ein Glück ist sie durchs Fenster nach unten. Scott hätte mir alle Fingernägel einzeln ausgerissen und mir einen qualvollen Tod beschert.
Wie ist sie da hoch gekommen? Mein Blick wandert auf eine Außenleiter.

Warum tue ich das? Mit der Schockoladentafel zwischen den Zähnen und der Bierflasche inder linken Hand klettere ich mitten in der Nacht an einem hundert Meter hohen Gebäude über eine Leiter nach oben.
Ok Nialler, bloß nicht nach un...- Scheiße ist das hoch!
Irgendwie hab ich es doch geschafft und schwinge meinen Körper über die Brüstung auf das sichere Dach. Endlich in Sicherheit. Erleichtert rappel ich mich wieder auf und gucke mich suchend nach Vicky um. Wo ist sie jetzt schon wieder? Wenn ich jetzt ohne Grund hier hochgeklettert bin, bekomme ich einen Schreikrampf!
Ah, da ist sie ja. Sie balanciert seelenruhig auf der dünnen Brüstung herum und hört dabei Musik über ihre Kopfhörer und summt dabei mit. Dann ist ja alles...- sie balanciert auf der Brüstung?!
Mit schnellen Schritten bin ich bei ihr und ziehe sie in meine Arme. Ich will nicht, dass sie am Ende noch abstürzt. Durch Vickys Gewicht lande ich auf dem Boden und sie in meinen Armen.

,,Niall?" Fragt sie erschrocken.

,,Nein, Brad Pitt" sage ich sarkastisch.

,,Was... wie... warum... du... hä!" Mit mir hat sie wohl am wenigsten gerechnet.

,,Keine Sorge, ich hab Erfahrung darin, junge Mädchen zu retten" sie guckt mich noch verwirrter an ,,ach egal" sage ich schnell.

,,Was machst du hier?"

,,Das frag ich dich"

,,Ich mach das öfter" sagt sie und verschränkt die Arme vor der Brust.

Das glaube ich wiederum nicht ,,Wie oft bist du schon nachts auf Hochhäuser geklettert?" Frage ich sie deshalb.

Sie überlegt und fängt schließlich an, an ihren Fingern abzuzählen. Irgendwann gibt sie es auf ,,Ach keine Ahnung aber schon oft" erst jetzt fällt ihr und auch mir auf, das sie immernoch in meinen Armen liegt. Schnell klettert sie runter und setzt sich an die Kante während sie ihre Beine baumeln lässt. Ich widerstehe dem Drang sie wieder in meine Arme zu ziehen. Dort war sie sicher.

,,Ich warne dich, tu bloß nichts unüberlegte. Komm von der Kante weg" sage ich möglichst gelassen.

,,Ach Niall, halt die klappe!" Da ist die Vicky von heute Mittag wieder. Ok, ich habs verkackt ,,ich mach das so oft. Hier kann man einfach prima nachdenken, Versuchs auch mal" einladend klopft sie neben sich und guckt mich an. DAS. Hätte ich jetzt nicht erwartet.

Das kleine Stück kante ist nochmal eineinhalb Meter höher als das eigentliche Dach. ,,Lieber nicht" zögernt nehme ich die Flasche und die Schocki wieder in die Hand.

,,Guck dir doch mal an, wie schön es hier ist. Es passiert nichts" sie hat sich immernoch nicht umgedreht.

Vielleicht versuche ich es ja doch mal. Unelegannt kletter ich neben sie und setze mich zögerlich neben sie ,,Und jetzt sei einfach ruhig und genieß die Aussicht" ich möchte ihr widersprechen aber als ich den Kopf anhebe, bleibt mir die Spucke weg. Tausend Lichter schmücken die in Dunkelheit gehüllte Stadt. Das hektische Stadttreiben scheint hier oben, wie ausradiert. Man ist mitten drin, ist aber gleichzeitig so weit davon entfernt.

,,Wow" entfährt es mir.

,,Wunderschön, nicht?" Flüstert Vicky. Eine ganze Zeit sitzen wir einfach schweigend da und geben nicht einen Ton von uns.

,,Tut mit leid" perplex starre ich sie an.

,,Was?"

,,Das ich heute so fies zu euch war. Ihr könnt ja nichtmal was dafür" sie lässt den Kopf hängen.

,,Willst du drüber reden?" Frage ich vorsichtig.

,,Mh"

,,Schockolade?"

Ihr Kopf schnellt überrascht zu mir ,,Du hast Schokolade?!" Ich nicke und breche ihr die Hälfte ab. Kauend sitzt sie da uns starrt sich wieder in eine andere Welt.

,,Also, was war los?"

,,Mein Dad" Notiz an mich selbst: Gib Vicky Schokolade und sie ist dein bester Freund.

,,Hast du Streit mit ihm?" Kaum habe ich die Frage ausgesprochen, würde ich mir am liebsten die Hand an die Stirn hauen. Niall, du bist ein Depp! Ich warte auf einen Schlag von Vicky, die lacht bloß eine wenig.

,,Nein. Er ist tot. Ich hab nur... ein wenig nachgedacht" sie seufzt ,,ich vermisse ihn so sehr. Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er am Meer gewesen, weil ich wollte, das er mir bei meinen Oma etwas holt"

,,Hattet ihr ein Boot?" Frage ich sie.

,,Was? Wieso Boot?" Sie guckt mich mit einem Gehirn-arbeitet-Blick an ,,Achso.... ja, wir haben ein Boot.

,,Ist er ertrunken?"

,,Nein... ich meine ja... ach keine Ahnung!" Sie wirft die Hände in die Luft.

,,Du gibst dir die Schuld daran, dass er mit dem Boot rausgefahren ist, stimmts?"

Sie guckt mir genau in die Augen. Ihre sind total rot und machen einem Panderbären auf Weed echt Konkurrenz.

,,Woher weißt du das?"

,,Ich bin nebenberuflich Seelenklempner, wusstest du das noch nicht?"

Mein Ziel ist erreicht. Sie lächelt ,,nein, das wusste ich wirklich nicht"

Ich greife hinter mich ,,Bier?"

,,Wo hast du das denn her? Ich dachte ihr dürft kein Alkohol trinken während der Tour. Tut mir leid, Niall aber ich muss das Fel-..."

,,Nein, bitte nicht!" Flehe ich sie an

,,War doch nur ein Scherz. Gib her" damit nimmt sie mir sie Flasche aus der Hand, öffnet sie an der Kante und trickt einen großen Schluck daraus. Der Flaschendeckel hat nun einen langen Flug bis zum Boden auf sich, sagt mein Unterbewusstsein.

,,Hey, ich will auch noch was" sage ich und nehme es ihr ab, als sie schon über die Hälfte in einem Schluck getrunken hat.

Wieder herrscht Stille. Das einzige Geräusch ist das Kauen der Schokolade und meine Mund am Flaschenhals, wenn ich absetzte.

,,Zu früh sterben ist scheiße" sagt Vicky und nimmt ihr letztes Stück Schokolade in den Mund ,,komm, lass uns ins Bett gehen. Ich bin müde.

Ich widerspreche nicht und folge ihr schweigend. Die leere Flasche lassen wir einfach da stehen. Gekonnt schwingt Vicky auf die Leiter und steht ein paar Sekunden später auf dem Festerbrett und ist dann drinnen verschwunden. Sie hat das auf Hawaii wohl wirklich schon oft gemacht. Ich versuche es ihr nachzumachen. Aber ich bin eben nicht sie und brauche deshalb dreimal so lange. ,,Nacht" sagen wir als wir vor meinem Zimmer stehen.

Ich gehe nochmal aufs Klo und ziehe mir meine T-shirt aus bevor ich mich in mein Bett fallen lasse. Kaum habe ich meine Augen geschlossen, klopft es an der Tür. Krummelnd raffe ich mich wieder auf und öffne die Tür. Wehe es ist nicht wichtig.

,,Vicky?"

,,Nein, Lady Gaga" sie rollt die Augen ,,kann, kann ich vielleicht bei dir schlafen. In meinem Zimmer bin ich so alleine" fragt sie zaghaft.

,,Natürlich, komm rein. Pass aber auf. Liam schläft da in dem Zimmer" flüstere ich und zeige auf eine Tür. Sie nickt und geht mir in mein Zimmer hinterher ,,Du kannst auch in mein Bett. Du musst nicht auf der Couch schlafen" sage ich als sie sich auf das Sofa legt.

,,Nein, geht schon" murmelt sie.

Ich ziehe mir mein T-shirt wieder an und lege mich wieder hin. Diesmal schaffe ich es für zehn Minuten die Augen zu schließen, als ich geschluchze vom Sofer höre. Schnell stehe ich auf und gehe zu Vicky.

,,Alles in Ordnung, Vicky?" Dumme Frage

,,J-ja" Dümmer Antwort

Ohne zu zögern hebe ich sie im Brautstyle hoch. Sie wiederspricht nicht sondern rollt sich sofort zusammen und klammert sich an etwas. Ist das ein Stoffhund? Awww! Ich verfrachte sie einfach in mein Bett und decke sie zu. Kaum liege ich, kuschelt sich Vicky an mich und weint. Und weint. Und weint. Da ist sie. Das verletzliche Mädchen Vicky, das auch einfach mal nur weinen will. Ich sage nichts, sondern streiche ihr die ganze Zeit einfach beruhigend über den Kopf und flüstere ihr zu, das nicht passieren wird und alles in Ordnung ist. Ich halte sie die ganze Zeit über fest in meinem Arm un mache nicht eher ein Auge zu, bis sie irgendwann anfängt ruhiger zu atmen und anschließend in meinem Arm einschläft. Anscheinend hat ihr der Heulkrampf all ihre Kraft gebraucht und sie hat solange geweint, bis keine Träne mehr da war, die sie hätte vergießen können. Mein shirt ist von den Tränen komplett durchgeweicht aber das ist egal. Ich gebe ihr einen sanften Kuss auf den Kopf und schlafe dann auch ein.

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