Kapitel 83. Die Mündung
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Beowulf saß an der Wand und starrte auf den Dolch in seinem Schoß. Den Griff hatte er aus dem Absatz eines Stiefels geschliffen und die Klinge so oft geschärft, dass sie nichts mehr mit dem gemein hatte, was ihm von seinem Schwert übriggeblieben war.
Turid saß neben ihm und sagte nichts. Schon seit einer ganzen Weile.
Er lächelte. Sie hatte ihm tief in die Augen gesehen – Gott wusste, woher sie wusste, wo die waren – und ihren Kopf ganz sachte an seine Schulter gelehnt. Er genoss jede Sekunde, die so verstrich. Ihre Wärme erinnerte ihn daran, wie es gewesen war, in ihr zu sein.
„Habe ich dich verdient?", murmelte er.
„Ich bin kein Preis."
Beowulf fuhr zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie wach war.
Sie richtete sich auf und rieb sich die Augen. „Wie fühlt es sich an, unsterblich zu sein?"
„Ich weiß nicht. Kalt?"
„Ich meine, was denkt man. Wenn ich wüsste, da wäre genug Zeit, um jeden Horizont der Welt zu sehen..."
„Dazu braucht man Horizonte, die gesehen werden können", sagte er ruhig.
„Dafür werde ich sorgen."
„Jetzt?"
„Bald genug."
Sie hielt Wort. Als ob die Erfahrung, die sie miteinander geteilt hatten, sie mit Kraft beflügelt hätte, sprang sie auf die Beine und kümmerte sich mit Hingabe darum, ihr Floß wieder seetüchtig zu machen. Beowulf sammelte die Bretter für sie, reichte ihr Algen und Wasser und wich ansonsten zurück, wenn sie klopfte und schob und an den Seilen zurrte. Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?, dachte er sich. Entweder hatte sie nicht begriffen, wie es um sie beide stand, das machte ihn traurig. Vielleicht hieß ihr verbissenes Schweigen auch, dass sie es genau wusste, und es ihr egal war. Das tat weh.
Er glaubte nicht an die Flucht. So einfach war das.
„Lass mich helfen." Er legte ihr den Arm auf die Schulter. Sie, gebeugt und ein Stück Holz in der Hand, hielt inne und schüttelte den Kopf.
„Ich habe dir schon zu viel abverlangt."
Beowulf sah an sich hinunter. „Es tut nicht wirklich weh."
„Dann versuche, etwas über unseren Weg herauszufinden. Ich habe kein gutes Gefühl dabei."
Er seufzte und humpelte über den Felsen, schloss die Augen, ließ die Luft auf sich wirken. Feuchter Staub drang ihm in die Nase, als er tief Luft holte, morsches Holz und Kalk, Salz, viel Salz, ein bisschen aus Turids Schweiß und ein bisschen aus dem Stein. Uralter Fledermauskot haftete irgendwo an der Decke. Es roch auch nach Sex, und er schmunzelte.
Halt. Wie von einer unsichtbaren Schnur geleitet drehte er den Kopf wieder zurück.
Etwas an dem Salzgestein irritierte ihn. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, ließ Geschmack und Geruch miteinander wirken und merkte, dass es nicht seine Zunge war, die ihn an Gepökeltes denken ließ, sondern seine Haut – die Poren auf seinen Wangen zogen sich zusammen und er hatte das Gefühl, die Augen zukneifen zu müssen. Hier fehlte die Note von Bergbau, wie er sie nannte, muffig, kalt, ein bisschen wie Tonerde, ein bisschen wie Holzkohle, ein bisschen wie Blut.
Lange Zeit hatte er diese Frische nicht mehr geschmeckt. Es roch nach... Meeresbrise.
„Zeig mir eine Alge", verlangte er.
„Hä? Wenn du möchtest..."
Turid unterbrach ihr Werk und hielt ein grünbraunes Etwas in die Höhe. Ein paar Mal drückte sie es in ihrer Hand, hob eine Augenbraue und biss dann herzhaft hinein, als sie hörte, wie Beowulf sich abwandte. Er schnupperte. Anders. Es wehte ein fischiger Duft herüber, der ihm erzählte, dass hier nur eine ganz bestimmte Art Pflanze wachsen würde.
„Komm mal mit."
Sie seufzte, folgte ihm aber. Er spürte, wie ihr mit jedem Schritt mehr von seiner Anspannung gewahr wurde, und als ihre Stirn in tiefen Falten lag, nahm er sie bei der Hand und zog sie mit sich. „Hier", sagte er. Hastig begann er, lose Steine aus der Wand zu reißen.
„Die erschlägt uns noch", warnte Turid.
„Nein, das glaube ich nicht."
Widerwillig tat sie es ihm gleich und hatte, stand ihr doch eine Hand mehr zur Verfügung, schnell ein Loch in den Haufen gegraben. „Oh", machte sie. Ein Windhauch umspielte ihre und Beowulfs Finger, der so aufregende Gerüche mit sich brachte, dass auch sie es begriffen haben musste.
Er schob sie zur Seite und versetzte der Wand einen beherzten Tritt. Geröll polterte auf der anderen Seite hinunter, hüpfte, hüpfte, hüpfte... „das nimmt ja kein Ende", sagte Turid ehrfürchtig.
„Lass mich sehen." Kurzerhand steckte er den Kopf durch die Öffnung und starrte in die schwarze Weite, die sich vor seinen Augen erstreckte. „Was ist da?", wollte Turid wissen.
Beowulf zog sich zurück und schüttelte sich Kiesel aus den Haaren. „Der sichere Tod", sagte er leise.
„Wie bitte?"
„Wasser. Grenzenloses Wasser." Mit einem Schauder wandte er sich ab. Die Höhlendecke war ein Dutzendmal so hoch wie jene über dem belebten Ufer, und ob der Schatten am Rande seines Sichtfelds ihr Ende war, vermochte er beim besten Willen nicht zu sagen. Darunter ruhte eine Monstrosität, die aussah wie ein gewaltiger See aus Pech.
„Salzwasser?"
„Zweifellos."
Turid packte ihn am Kragen, ihre Augen leuchteten. „Das Meer! Weißt du, was das heißt?"
„... das Schiff kommt von hier."
„Vielleicht sind wir ganz nah!" Schnell schob auch sie sich durch die Öffnung und sog tief die Luft ein. Das echte Meer war viel bewegter – und es roch nicht so abgestanden – doch Beowulf traute sich nicht, ihr das zu sagen. Der unterirdische Ausläufer musste ihr vorkommen wie ein Bote des Himmels.
„Du willst da runter?", fragte er.
„Ja – ja! Das Holz kann nicht hochgeflogen sein. Mindestens eine flache Stelle muss es geben."
„Und Hadubrand?"
Turid erbleichte und ließ die Hände sinken. „Der muss unsere Spur erst einmal finden."
Beowulf verzog das Gesicht. Vielleicht hatte sie Recht. Vielleicht hatte er so große Angst vor dem Tier, dass jeder Gedanke daran sein Herz zum Rasen brachte.
„Mir ist schlecht", sagte er.
„Riecht es nach ihm?"
„Nein."
„Fühlst du ihn?"
„Nur so, wie ich ihn fühle, seit... wir gegangen sind. Vielleicht täuscht er mich."
„Oder er ist hunderte Tagesreisen entfernt."
Beowulf blieb stumm.
Sie drückte seine Hand. „Das Meer wird uns schützen."
„Wenn du sehen könntest, wie schwarz es ist..."
„Beowulf! Alles ist schwarz."
Sie trabte lachend zum Floß zurück. Kurze Zeit später stand sie hüfthoch im Wasser und band die letzten Fetzen der Wolldecke an ihrem Bretterverschlag fest, der nur noch als Gerippe in der Mitte thronte. Auch um die Planken stand es nicht besser, die Stromschnellen hatten etliche von ihnen fortgerissen und den Fluss hinuntergetrieben. „Trägt uns das überhaupt noch?", fragte er.
„Komm rauf und wir werden es sehen."
Der Abschied war ihm vertraut geworden: Das Floß ins Wasser schieben. Ein prüfender Blick auf Turid, die es umklammert hatte und sich bereithielt. Seine eigene wackelige Kletterei und dann der entscheidende Moment, bei dem sie sich mit Wucht auf das Holz warf und ihr Gefährt in die Strömung beförderte.
„Gut", sagte er. Der Fluss trug sie davon und als die Felsen hinter einer Biegung verschwanden, klang Turids Schweigen nach Abschied.
„Irgendwann kannst du dich nicht mehr daran erinnern, wann, wo und wie oft du es getrieben hast", scherzte er. „Aber das erste Mal vergisst du nie."
Der Ohrfeige wich er geschickt aus.
„Sieh dich vor. Wenn wir erstmal draußen sind, begutachte ich dich gründlich, und dann heiraten wir", sagte sie.
„Wie bitte?!"
„Immerhin könntest du hässlich sein."
„Das meinte ich nicht!"
Turid verdrehte die Augen. „Wir können nicht einfach fröhlich miteinander nach Hause reisen – und um dich als meinen Vater auszugeben, bist du zu jung. Allein die Gerüchte brächen mir das Genick."
„Ein Ehemann passt nicht zu dir."
„Ich gehe nicht ins Kloster."
„Der Wald", sagte er voller Stolz. „Keine Verpflichtungen. Keine Langeweile. Nur Freiheit."
„Selbst wenn, müssen wir uns absichern." Sie zuckte mit den Schultern. „Du wirst es schon noch verstehen."
Oh Turid, dachte er. Dann hast du also doch keinen Schimmer. Er hatte Recht, aber konnte nicht ahnen, dass sie sich über ihn wunderte; er weiß doch, was ihm das ermöglicht, dachte sie, warum lehnt er mein Angebot ab? Ein früheres Ich hätte gezweifelt, ob er sich nicht nach einer hübscheren Frau umsehen wollte – eine mit allen Fingern, die nicht hinkte – doch die Turid der Finsternis kannte ihn besser. Er würde auf ewig ein Fremder in dieser Welt sein, diesmal nicht nur aus einem anderen Land, sondern auch aus einer anderen Zeit. Er war ebenso auf ihren Schutz angewiesen wie sie auf seinen.
„Nur noch eines", ergänzte sie. „Keine Kinder."
Beowulf stöhnte gedämpft, er hatte wohl den Kopf in den Händen vergraben. Turid streckte zufrieden die Finger ins Wasser und prüfte den Schaum. Sie fuhren schnell, er ging bergab.
„Die Luft wird dünner", sagte sie nach einer Weile.
„Ich weiß. Die Decke weitet sich." Sie hörte, wie nervös er war. Kräftig rauschte die Strömung unter ihnen, es ging weiter, und weiter, und ein Zurück gab es nicht.
Weil er vor Hadubrand Angst hat, darf ich keine haben, dachte sie und unterdrückte das Zittern. Lieber würde sie sterben, als vor dem Tier in die Knie zu gehen.
Als das Floß erst im wilden Galopp und dann wie ein Pfeil durch die Finsternis schoss, fragte sie sich, ob es vielleicht bald so weit war. In der Finsternis sprühte die Gischt, unter ihnen bockten die Bretter bei jeder Kurve, und Turid bekam die ersten stechenden Tropfen in die Augen und kniff sie fest zu.
„Ich sehe keine Steine", rief Beowulf, der sich ganz nach vorn gelehnt hatte. Er schien nicht einmal zu bemerken, dass sie sich an ihm festhielt. „Wo nichts ist, werden wir auch nicht zerschmettert."
Genau in diesem Moment rammte der Fluss sie gegen die Wand. Das Floß prallte ab, und Turid packte geistesgegenwärtig das Wolldeckenbündel, bevor es mitsamt dem Fleisch und den Algen ins Wasser fliegen konnte.
„Ich glaube, es ist schnell vorbei", sagte er zweifelnd.
Sie schnaubte. Immerhin glitten sie mehr in rasanter Geschwindigkeit bergab, als von der Strömung herumgeworfen zu werden. Doch sie spürte sie Kräfte, die unter ihnen wirkten, und fühlte sich winzig klein.
Wie sich herausstellte, hatte Beowulf Recht. Eine leichte Brise tänzelte um ihre Haare und die Weite verschluckte ihr Keuchen. Es schmeckte nach Salz und Fisch. Verfaultem Fisch.
„Warum werden wir langsamer?", fragte sie leise.
„Wir treiben in die Mündung."
Sie hörte es plätschern, hinter ihnen, vor ihnen, unter ihnen. Die Wellen waren überall und übertönten mit jeder Sekunde mehr und mehr das Rauschen des Flusses. Unermüdlich trug seine Strömung sie aufs offene Wasser. „Die Höhle hat uns also ausgespuckt", stellte sie fest und versuchte, zuversichtlich zu klingen. Erst, als die Worte über der Wasseroberfläche verhallten, merkte sie, wie ängstlich sie klangen. Da begannen die Planken rhythmisch zu hüpfen und sie krümmte sich zusammen. „Jetzt ist mir auch schlecht."
Er sagte nichts. Drehte sich nur immer wieder herum.
„Kein Felsen weit und breit. Ich kann ihn nicht riechen."
„Aber du zitterst!"
„Weil ich mich fürchte! Wer hätte ahnen können, dass es so sein würde!"
Beowulf flüsterte ein Gebet. Sie wusste, was er meinte. Da war nichts. Nichts. Nur dunkles Wasser und endlose Tiefe, und ihr Floß schaukelte darauf. „Du hast das Meer von oben gesehen, ich nicht", zischte sie.
Seine Finger klopften drohend auf das Holz. „Wir hatten keine Wahl. Dann hätten wir schon am Flussufer bleiben müssen."
Sie wollte ihm entgegnen, dass er es gewesen war, der sie mir nichts, dir nichts und ohne Vorräte auf das Floß gezerrt hatte, aber sie brachte es nicht heraus – sie wusste, dass er gerne geblieben wäre.
„Ist ja gut. Wir werden einfach warten, ja? Wachsam warten. Und rudern."
„Hier sind keine Klippen, von denen er springen kann", sagte er unsicher.
Sie nickte. Dennoch zog sich ihr Magen zusammen. Sie fuhren ihm in die Falle, nicht wahr? Aber wann? Wo? Wie?
Aus Beowulfs Richtung kam ein kaum hörbares Keuchen.
„Alles in Ordnung?!"
„Es ist nichts", sagte er schnell. „Ich dachte nur gerade... trotz der Weite fühle ich mich so... eingeengt."
Sie seufzte erleichtert. „Das geht mir auch so."
„Dir tut es auch weh?"
Turid starrte ihn an. „Nein", sagte sie. „Beowulf, sag mir genau, wie –"
Ein Klatschen zu ihrer Rechten und ihr Herz gefror zu Eis. Beowulf machte einen gewaltigen Satz zum anderen Ende des Floßes, dass es schwankte wie in den Stromschnellen, Turid japste und griff nach ihm – „runter", krächzte er und drückte seine Hand in ihren Nacken. „Hörst du sie schwimmen?"
Ein zartes Rauschen schnitt durch die Wellen.
„Was? Beowulf, was ist das?"
„Schlangen."
„Schlangen?"
Er lachte leise. „Zwei Stück."
Turid hatte es die Sprache verschlagen. Patsch, patsch, patsch... sie stellte sich vor, wie die kleinen Schwänze übers Wasser schlugen, und lächelte. „Ich habe mich zu Tode geängstigt!"
„Ich ebenso."
Patschpatsch patschpatsch, erklang es aus der Dunkelheit. „Jetzt haben sie es aber eilig."
„Ja", meinte er. „Oh. Sie sind fort – einfach in den Wellen verschwunden."
Sie neigte den Kopf. „Wie zwei Seeungeheuer."
Beowulf sagte nichts.
„Und ich dachte schon, er hat uns, sowie wir aus der Deckung gehen", murmelte sie.
Beowulf – blieb still.
Sie berührte seine Hand auf ihren Schultern und drückte sie. „Denkst du nicht –" Sie zuckte zusammen. Seine Finger waren eiskalt.
„Beowulf!"
Er sank wie ein Getroffener zu Boden. „Turid", krächzte er. „Ich glaube – ich glaube – ich glaube..." Er krümmte sich und stieß ein ekelerregendes Keuchen aus.
„Nein. Nein! Nicht doch, oh Gott, nein!"
Gewaltsam warf sie sich über ihn, „still!", rief sie, horchte in die Dunkelheit hinein, versuchte ihn auszumachen, wimmerte, schnappte nach Luft, er tat es ihr gleich. „STEH AUF!" Ihr wildes Schütteln brachte nichts, Beowulf schrie vor Schmerz, er konnte sich nicht bewegen. „DU MUSST IHN SEHEN!"
Das musste er nicht mehr. Riesige Wassermassen türmten sich unter ihrem Floß auf, es kippte, ließ die zwei umschlungenen Körper mühelos über die Kante rutschen.
Turid wusste kein oben und unten mehr. Sie hörte nur noch das Tier. Sie hatte Hadubrand niemals nach Luft ringen hören, jetzt tat er es: Keines seiner Shns, sondern ein tiefes, kehliges HAUUUUU, sie spürte den Unterdruck, als er seinen Atem einsaugte, roch die Verwesung zwischen seinen Zähnen.
Sie fragte sich noch, ob er wohl die ganze Zeit auf sie gewartet hatte, dann stürzte sie mit dem Gesicht voran ins Wasser. Holz regnete auf sie herab, als Hadubrand das Floß geradewegs entzweibiss. Turid schrie, seine lange Zunge glitt durchs Wasser und berührte sie, sie klammerte sich fest an den reglosen Beowulf und strampelte verzweifelt, sie schrie lauter, griff blindlings ins Wasser und hatte die Wolldecke in der Hand. Mit voller Wucht schleuderte sie dem Ungeheuer das Bündel entgegen; es knurrte, wand sich – schnüffelte. Klatsch, klatsch, klatsch regneten Fleischstücke ins Meer und Hadubrand grunzte überrascht, zog reflexartig seine Zunge zurück, um danach zu greifen. Sie spürte, wie er sich mit seinen gewaltigen Pfoten im Kreis drehte; seine Kraft malte dicke Wirbel ins Wasser, die Turid in sich einsogen.
Da war keine Luft mehr. Sie konnte nur noch sinken und gurgeln und sinken, bis sie mit dem Kopf gegen ihr Ruder donnerte. Sie schlug die Fingernägel hinein, zog sich an die Wasseroberfläche, versuchte, Beowulf inmitten von Gischt und Schwärze hinaufzuziehen.
Er war so schwer. Zu schwer. Keine Sekunde dauerte der Kampf, er entglitt ihr und sank stumm in die schwarze Tiefe.
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