5.// Träume der Vergangenheit

„Sie half mir und den Hobbits, den Nazgûl zu entkommen und kämpfte ehrenvoll mit. Am Ende, so würde ich sagen, hat sie Frodo das Leben gerettet!" Bevor ich die Worte richtig verstanden hatte, wurde es schwarz und still um mich.

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Meine Augenlider flatterten und als ich sie öffnete, lag ich in einem Bett. Man hatte mir ein weißes Nachtkleid angezogen. Mit Freuden stellte ich fest, dass meine Wunden bereits verheilten. Langsam richtete ich mich auf und schwang die Beine übers Bett. Dann stand ich auf. Meine ersten Schritte waren noch etwas wacklig, doch dann klappte es besser. So ging ich zur Tür des Zimmers. Dann trat ich auf den Flur, wo ich beinah mit Glorfindel zusammenstieß. „Was macht ihr? Ihr dürft noch nicht laufen!", sagte dieser und wollte mich in mein Zimmer zurückbringen. Ich jedoch wehrte mich gegen ihn und fragte: „Was ist mit Frodo, wie geht es ihm?" „Frodo geht es soweit gut. Er ist gestern aus seiner Ohnmacht erwacht und heute Abend geht er zum Fest" „Darf ich auch?" „Herr Elrond hat sich nur gewundert, dass eure Wunden so schnell verheilen. Deshalb gehe ich davon aus", sagte Glorfindel und blickte mich an. „Wie heißt du?", fragte er mich. „Meinen Namen habe ich vergessen, daher kannst du mich Ithilwen nennen" „Nun gut, Ithilwen", sagte er. Dann ging er davon, um Aragorn zu sagen, dass ich aufgewacht war. Währenddessen nahm ich ein wenig von dem Essen, was auf einem Tisch stand. Als ich gerade einen Schluck Wasser getrunken hatte, kamen Glorfindel, Gandalf, Elrond und Aragorn herein. „Wie schön, dass ihr endlich erwacht seid. Glorfindel berichtete uns schon von eurem Gespräch", begrüßte Elrond mich. Er hatte langes, schwarzes Haar und war von großer Gestalt. Er hatte schon beim großen Krieg gegen Sauron gekämpft. Auch mit Gandalf war ich bekannt. Da ich einige Zeit unter den Waldelben an der Grenze zum Auenland gelebt hatte, war ich ihm schon oft begegnet, er hatte mich aber nie beachtet. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht!", sagte Gandalf und lächelte mir freundlich zu. Wir unterhielten uns noch, dann gingen Gandalf und Glorfindel hinaus. Sie hatten noch etwas zu erledigen. Auch Aragorn verabschiedete sich. Nun war ich alleine mit Elrond in meinem Zimmer. „Woher kommen Eure Verletzungen, Ithilwen?", fragte er mich. „Vom Fluss", antwortete ich rasch, ich wollte nicht, dass er sah, dass ich log. Aber die Wahrheit konnte ich ihm nie im Leben sagen. „Nein, es sind andere Verletzungen. Schlimmere. Sie können nicht vom Fluss kommen. Solche Verletzungen sah ich schon oft. Sie stammen auf einer Gefangenschaft, Ithilwen. Sage mir, was ist mit Euch geschehen?" Elrond schien sich Sorgen zu machen. Ich konnte nicht antworten, ich war noch nicht bereit, mit ihm über meine Vergangenheit zu sprechen. Also antwortete ich nicht, sondern ging hinaus, auch wenn ich wusste, dass ich Ärger bekommen würde. Elrond folgte mir nicht, als ich in die Gärten zum Spazierengehen ging. Darüber war ich froh. Ich lief durch die Gärten und machte nicht Halt, bis ich zu einem Baum kam. Schnell kletterte ich hinauf und vergrub dort mein Gesicht in meinem Schoß. Dann kamen wieder all die schlimmen Momente meines Lebens hoch, also die Orks, mein Bruder ... 

„Wie schön, dass wir endlich zwei Elblinge gefangen haben!", sagte der Ork, der mich festhielt. „Der Meister wünscht, dass wir sie zu ihm bringen", sprach derjenige, der meinen Bruder festhielt. So wurden wir zu Saruman gebracht. Dieser schaute uns an, dann sagte er lächelnd: „Na, da habt ihr aber Glück gehabt, meine Orks. Dies sind Geschwister!" Und damit begannen für uns die schlimmsten Tage unseres Lebens. Nach drei Jahren endlosem Folterns, hatten wir immer noch kein Wort gesagt, ließ Saruman uns erneut kommen. Auf seinen Befehl hin wurde meinem Bruder ein Messer an die Kehle gehalten. „Wenn ihr uns nichts verratet, ist er tot", wandte sich Saruman an mich. „Verrate nichts!", rief mein Bruder. Ich sagte nichts. Saruman verzog wütend den Mund, dann winkte er mit der Hand. Das Messer zuckte. „Muindor!", rief ich entsetzt, (Bruder) und sah nur noch, wie er, mit aufgeschnittener Kehle, zu Boden sank.

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