34. Geschäfte
♪ Excitable – Def Leppard
❃ ❃ ❃ L I A M ❃ ❃ ❃
Niall an meiner Seite zu haben, wenn ich meiner Mutter die Wahrheit sagen würde, bedeutete mir unendlich viel. Gerade diese Sache wollte ich nicht allein durchstehen, weil sie sich viel komplizierter gestaltete als alles Bisherige in meinem Leben. Meine Wetten, die Besuche im Swingerclub, mein Doppeleben in Odessa, all diese Dinge fühlten sich plötzlich im Vergleich dazu wie ein Mückenschiss an.
Ein wenig nervös rutschte ich während des Frühstücks auf meinem Stuhl herum und Niall legte mehrmals seine Hand auf mein Knie, um mich zu beruhigen. Das gelang ihm jedoch nur mäßig. Meine Rühreier aß ich nicht komplett auf und als ich den Teller von mir wegschob, hörte ich meine Mum fragen: „Es alles okay mit dir, Liam? Du wirkst so blass."
„Ja, ich bin schwanger", scherzte ich und sprach damit die verdrehte Wahrheit aus. Natürlich merkte es keiner, außer Niall, der als Erster zu lachen anfing. Nachdem sich alle ein wenig gefasst hatten, zog er mich sogar auf.
„Wirklich? Ich finde, du hättest mir das eher sagen können. Dass ich es auf diese Art und Weise erfahren muss, kränkt mich doch sehr."
Gut, dass wir noch Witze darüber reißen konnten nur leider rückte die Stunde der Wahrheit immer näher. Ich hatte beschlossen, es meiner Mutter gleich nach dem Frühstück zu sagen und damit der Mut mich nicht verließ, begleitete Niall mich.
Mein Puls fühlte sich leicht überhöht an, als ich vor der Tür zum Apartment meiner Mutter stand und die Klingel betätigte. Von einem Bein auf das andere tretend lauschte ich den Schritten, die sich näherten und kurz darauf blickte ich in Harrys grinsendes Gesicht.
„Oh, die beiden Turteltauben beehren uns. Dann kommt mal rein." Galant verbeugte er sich wie ein Diener und kassierte prompt von Niall einen leichten Schlag in die Magengrube.
„Aua!" Empört starrte Harry meinen Freund an, bevor beide das Lachen anfingen.
„Ich sehe schon, Niall steht nicht auf die alten Manieren."
„Ich könnte dir ja sagen, auf was er steht, aber das lasse ich lieber. Nicht, dass du noch auf dumme Ideen kommst", witzelte ich, obwohl mir überhaupt nicht nach Scherzen zumute war.
Vorneweg lief ich durch den Flur und stand kurz darauf im offenen Wohnbereich wo meine Mum gerade die Blumen goss. Sie liebte Grünpflanzen und als kleiner Junge hatte ich mich immer zwischen den großen Palmen und riesigen Stauden versteckt, um Dschungelabenteuer zu spielen.
„Hallo ihr beiden." Meine Mum drehte sich zu uns. „Schön, dass ihr vorbeischaut."
Ihr Lächeln war stets ehrlich gemeint. Ich kannte meine Mutter als eine sehr offene Person, die immer aussprach, was sie dachte, niemandem nach dem Mund redete und sich nicht davor scheute, ihre Meinung zu vertreten.
„Scotch? Soda? Oder was anderes?" Harry machte sich nützlich und stellte die Getränke auf dem Glastisch im Wohnzimmer ab. Als ich nach der Wasserflasche griff, schaute er mich komisch an, aber ich ignorierte dies. Meine Kehle fühlte sich jetzt schon reichlich trocken an, sicher würde es beim Sprechen noch schlimmer werden.
Niall, der zunächst die Pflanzen bewunderte und sich von meiner Mutter genau erklären ließ, welches Grünzeug sie da großzog, nahm endlich den Platz neben mir ein. Innerlich atmete ich ein wenig auf, jedoch nur für einen Moment.
„Du wirkst so, als hättest du etwas auf dem Herzen, Liam."
Meine Mum kannte mich verdammt gut und ich suchte nach den richtigen Worten. Nach einem Anfang, der allem gerecht wurde.
„Also die Sache ist die." Tief holte ich Luft. „Sophia ist schwanger und ich bin der Vater des Kindes."
Angespannt wartete ich darauf, dass die Farbe aus ihrem Gesicht wich, aber nichts dergleichen passierte. Stattdessen strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd. „Du wirst Vater? Oh mein Gott, Harry, wir werden Großeltern. Ist das nicht fantastisch?"
Überrumpelt durch ihre Reaktion verschlug es mir glatt die Sprache. Stumm saß ich da und beobachtete, was meine Mutter tat. Sie nahm ein Glas zur Hand füllte dieses mit Eiswürfeln und schenkte sich eine Ladung Scotch ein.
„Dann trinke ich mal darauf, dass ich Oma werde. Prost."
Meine Kinnlade klappte nach unten und ich hörte Harry sagen: „Herzlichen Glückwunsch. Dann kriegen wir ein kleines Enkelkind, wie süß."
„Aber Mum! Hast du denn gar nichts dazu zu sagen?", fragte ich verzweifelt.
Ihre blauen Augen trafen auf meine braunen. „Was erwartest du, Liam? Dass ich dir Vorwürfe mache, oder dich gar frage, wie das passieren konnte? Ich denke du weißt wie das funktioniert und ich gehe davon aus, dass du die Sache mit Sophia klären wirst oder sogar schon geklärt hast. Du sagtest, ihr seid nicht mehr zusammen und mir tut sich nun der Gedanke auf, ob sie dich vielleicht erpresst."
„Um Himmels willen, nein!" Ich wollte aufspringen, aber Niall hielt mich zurück.
„Erzähle es ihr, Liam. So wie du mir alles gesagt hast. Deine Mutter muss die volle Wahrheit kennen."
Ich verschwieg nichts, sondern sprach sehr offen über Sophias Absicht aber auch über meine Bedingung, das Kind in regelmäßigen Abständen sehen zu wollen. Konzentriert hörte meine Mutter zu und auch Harry verfolgte die seltsame Geschichte mit Spannung.
Als ich geendet hatte, nickte meine Mum und sprach: „Fassen wir also zusammen. Sophia möchte nichts weiter von dir als dieses Kind. Ihr habt euch geeinigt, dass du es in regelmäßigen Abständen sehen darfst und sie stellt keinerlei finanzielle Ansprüche an dich."
Da sprach die Geschäftsfrau in ihr. „Ja, Mum."
„Gut." Sie musterte mich gründlich, schaute zu Niall und richtete eine Frage an ihn: „Und du bist eingeweiht und hast kein Problem damit?"
„So ist es. Ich stehe da voll und ganz hinter Liam. Er soll sein Kind so oft sehen, wie er möchte. Ich liebe Kinder, weißt du."
Meine Mum schenkte ihm ein ehrliches Lächeln. „Das ist sehr schön und ich muss sagen, ich finde es toll, wie ihr beiden damit umgeht."
Ein wenig stolz blickte ich zu Niall, der mir zuzwinkerte. Der Mann, den ich liebte, war einfach umwerfend. Er stand zu mir wie ein Fels in der Brandung und genau so wollte ich auch für ihn da sein.
„Okay, Liam. Es gibt da einiges, was ich dir noch sagen möchte", fing meine Mutter an und in Erwartung einer halbwegs großen Standpauke drehte ich das Wasserglas leicht angespannt zwischen meinen Fingern.
„Sophia kann mir nicht verbieten, mein Enkelkind mit Geschenken zu überhäufen oder gar einen Fond für das Kind anzulegen, den es ausgezahlt bekommt, wenn es volljährig ist."
„Dagegen habe ich auch nichts", erwiderte ich. „Ich werde selbst einen Fond für das Kind anlegen. Als Vater kann ich das tun."
Meine Mutter erhob sich kurz, holte eine Packung Chips, füllte diese in eine Holzschale und kehrte zurück zum Tisch. Sie hielt mir die Schale hin und automatisch griff ich zu, da es sich um meine Lieblingschips handelte. Cheese and Onion mit Sour Cream. Ohne jegliche Hemmungen stopfte ich mir den Kram rein, obwohl das Frühstück noch nicht allzu lange zurücklag.
„Liam", begann meine Mutter erneut das Gespräch, „du solltest vielleicht eine Art Vertrag mit Sophia schließen."
Fast blieb mir der Bissen im Hals stecken, da hörte ich Niall auch schon sagen: „Daran habe ich auch schon gedacht. So als Absicherung."
Nachdenklich rieb ich mir das Kinn. Ich hatte keine Ahnung, wie Sophia dazu stehen würde und wusste auch nicht, was genau dieser Vertrag enthalten sollte. Allerdings hatte Harry wohl den Durchblick.
„Liam, deine Mutter hat recht. Es sollte schriftlich festgelegt werden, dass Sophia auf Unterhaltszahlungen verzichtet und im Gegenzug verzichtest du darauf, jemals das alleinige Sorgerecht einzuklagen."
Je länger ich darüber nachdachte, desto einleuchtender klang die Sache. Meine Aufgabe würde nun sein, mich mit Sophia darüber auseinander zu setzen. Aber das hatte Zeit bis morgen, denn ich wollte im Moment jede Minute mit Niall genießen. Heute Nachmittag reiste er wieder ab und jede Sekunde gewann an Kostbarkeit.
„Ich rede morgen mit Sophia", meinte ich, als wir uns später in meinem Apartment aufhielten.
„Mach das und sag mir Bescheid, was dabei herausgekommen ist."
Niall gab mir einen Kuss, den ich voller Hingabe erwiderte. Für mich grenzte es noch immer an ein Wunder, dass ich ihn wieder hatte, dass er mit mir zusammen sein wollte und wir auch bald gemeinsam lebten.
„Also was liegt an, wollen wir noch eine Runde im Pool drehen, bevor du wieder abhaust?", flüsterte ich ihm ins Ohr und Niall nickte.
Schnell zogen wir uns um, nahmen jeder ein Handtuch mit und rannten in Richtung Terrasse. Vollkommen alleine genossen wir es, einige Runden im Wasser zu drehen, uns nass zu spritzen und einfach nur albern zu sein.
Als wir jeder auf einer Liege dösten, erkundigte ich mich bei Niall, ob er sich schon Gedanken über den Transport seiner alten Schätze gemacht hätte und er verneinte dies.
„Ich möchte sie auf jeden Fall nicht in einem Flugzeug transportiert wissen, weil ich weiß, wie die mit den Sachen umgehen", brummte er, worauf ich antwortete: „Dann kommt wohl eher eine Spedition in Frage."
Laut seufzte er: „Ja, aber sie müssen schon zuverlässig sein. Ich wäre auch bereit mehr zu zahlen als üblich, wenn die Instrumente nur heil ankommen."
Wir hatten zwar noch keinen konkreten Termin für Nialls Umzug, aber es konnte nicht schaden, bereits die Fühler auszustrecken. Speditionen waren oft wochenlang im Voraus ausgebucht, vor allem, wenn es sich um solch eine lange Strecke handelte.
Motiviert scrollte ich mich durch die Liste der Speditionen, die sich in Vermont befanden und Niall schaute interessier über meine Schulter. Plötzlich tippte er mit dem Zeigefinger auf einen Eintrag. „Das klingt doch mal witzig. Sleddogs Ltd. – wir beliefern auch Ihren Iglu."
Auf Kommando prusteten wir los und ich japste: „Frag sie, ob sie auch Iglus in Texas versorgen."
„Ich werde gleich morgen eine E-Mail schreiben", versprach er.
~~~
Es wurde ein heftiger Abschied am Flughafen und als Niall in Richtung des Privatjets lief, winkte ich ihm hinterher. Hoffentlich war unsere Durststrecke bald zu Ende und er hier, in Texas, wieder heimisch.
Seufzend stieg ich in den Maserati und während ich zurück nach Hause fuhr, rief ich Sophia an, um für den morgigen Abend einen Termin klarzumachen. Sie sagte sofort zu und ich fühlte mich ein wenig erleichtert. Je eher ich das mit ihr klärte, desto besser.
Der Montag begann für mich mit viel Arbeit, einem Kundentermin, einschließlich Mittagessen sowie der Wartezeit bis zum Feierabend. Alle fünf Minuten schaute ich auf die Uhr und als ich es endlich geschafft hatte, stand ich eilig auf, zog mein Jackett über und verabschiedete mich.
Auf dem Weg zu Sophia stoppte ich kurz bei einer Fastfood Kette, um zwei große Burger mitzunehmen. Von dem veganen Essen wurde ich nicht satt und vorbeugen schadete nicht.
Wir trafen uns bei Sophia zuhause. Inzwischen hatte ich die Burger verspeist und als ich die Klingel betätigte, öffnete sie sofort die Tür.
„Hey, Liam, schön dich zu sehen."
Gründlich musterte ich die Frau, die unser Kind austrug. Ihr langes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, legte somit einen großen Teil ihres markanten Gesichts frei, das noch immer ein wenig blass wirkte. Unter dem cremefarbenen weiten Pulli sah man nicht, dass sie in anderen Umständen war.
Wir umarmten uns mit Küsschen auf die Wange, wie gute Freunde das taten. Ein bisschen schwer lag mir das anstehende Gespräch schon im Magen, aber ich hoffte, dass sich alles regelte.
Sophia tischte das Essen auf. Sie hatte sich richtig Mühe gegeben und ich fand die Papaya Suppe gar nicht mal schlecht.
„Da ist Ingwer drin, Knoblauchzehen, Pfeffer, Kokosmilch, Gemüsebrühe und der Saft einer Limette."
Ich lächelte und löffelte die Suppe genüsslich in mich hinein. Anschließend tischte sie Zucchini Lasagne auf und als Nachtisch eine vegane Beeren-Cashew-Creme. Als ich das leere Glasschälchen von mir schob, trafen sich unsere Blicke.
„Ich würde gerne noch etwas mit dir besprechen, Sophia."
„Das dachte ich mir fast, aber das trifft sich gut, denn ich habe ebenfalls ein Anliegen an dich."
Gespannt sah ich ihr nach und bemerkte, dass sie ein Schriftstück aus einer Aktentasche zog. „Bitte verstehe mich nicht falsch, aber ich möchte, dass wir einen Vertrag aufsetzen."
Das war der Moment in dem ich zu lachen begann und mir einen sehr irritierten Blick einfing. „Was ist so lustig daran?"
„Also weißt du, ich bin genau aus dem gleichen Grund hergekommen", erklärte ich und nahm das Schriftstück entgegen, das sie mir reichte. Eingehend studierte ich dieses und kam zu dem Entschluss, dass wir beide wohl die gleichen Absichten hatten. Sophia wollte ausschließen, dass ich eines Tages um das volle Sorgerecht kämpfte und gleichzeitig erklärte sie sich einverstanden, keiner finanziellen Ansprüche an mich zu stellen.
„Wahnsinn, wir sind uns ähnlicher als ich dachte", kommentierte die Brünette meine Aussage, dass ich mit allem einverstanden wäre, da mein Vertrag auf den gleichen Bedingungen aufbaute.
Mein Grinsen wurde breiter und ich sagte: „Wichtig ist, dass wir uns einig sind und das scheint der Fall zu sein."
„Dann müssen wir nur noch klären, welcher Anwalt den Vertrag aufsetzt."
„Ich denke, ich werde das an unsere Kanzlei weiterleiten. Das geht mehr oder weniger auf Geschäftskosten und du brauchst nichts extra zahlen", bot ich an.
Sophia nickte. „Okay, dann machen wir das so."
Neugierig blickte ich auf ihren Bauch, streckte meine Hand aus und fragte: „Darf ich?"
„Gerne. Trau dich ruhig."
Sanft ließ ich meine Hand über die kleine Wölbung wandern, wobei mein Herz schneller klopfte. „Spürst du schon etwas?"
„Nein, dafür ist es noch zu früh. Aber wenn es soweit ist, werde ich es dich wissen lassen." Ich fühlte ihren Blick auf mir und mit ihren nächsten Worten katapultierte sie mein Herz in den Himmel: „Möchtest du mit zum nächsten Ultraschall kommen?"
Darauf gab es nur eine Antwort: „Unbedingt."
~~~
Selig verließ ich eine Stunde später ihre Wohnung. Wir hatten noch ein wenig miteinander gesprochen, ein Glas alkoholfreien Rotwein getrunken und sogar Babyklamotten angeschaut. Mit einem befreiten Gefühl im Bauch startete ich den Motor und just in diesem Moment schoss eine Idee durch meinen Kopf.
Motiviert schlug ich nicht den Weg nach Hause ein, sondern fuhr Richtung Innenstadt. Dort steuerte ich auf eine Tankstelle zu und hoffte einfach, dass er da war.
Ich hatte Glück, Louis stand hinter der Theke und bediente gerade einen Kunden, als ich durch die Glastür schritt, die sich von selbst öffnete. Erstaunt schaute er auf, sprach jedoch kein Wort, sondern widmete sich dem Kunden, der seine Tankrechnung bezahlte.
Erst als dieser verschwunden war, wandte er sich mir zu. „Du hast Glück, dass du das mit Niall geklärt hast. Anderenfalls hätte ich dir jetzt eine reingehauen."
„Absolut nette Begrüßung", erklärte ich mit einem schwachen Lächeln.
Louis zündete sich eine Zigarette an, inhalierte den Rauch tief und als er diesen ausstieß, bildete sich eine große Wolke. „Also was liegt an?"
Bevor ich antwortete, besah ich mir die zahlreichen Tattoos auf seinen Unterarmen und ließ meinen Blick über sein markantes Profil gleiten. Zweifelsohnewar auch Louis in gewisser Weise ein attraktiver Typ. Wie gegensätzlich Niall und er doch waren und trotzdem beste Freunde. Dieser Umstand kam mir hoffentlich jetzt zugute.
Tief holte ich Luft: „Ich würde gerne einen Deal mit dir machen."
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Hallöchen, ein neues Kapitel bei Tüll und wir gehen ganz langsam auf das Ende zu. Noch 3 Kapitel plus Epilog, dann haben wir es geschafft. Und keine Sorge, die nächste Geschichte steht schon in den Startlöchern.
Hat es euch gefallen, dass Sophia die gleiche Idee wie Liam hatte? Und wie findet ihr es, dass er zum Ultraschall mitkommen darf?
Und was für einen Deal mag Liam wohl mit Louis aushandeln wollen?
Seid ihr gespannt auf das nächste Kapitel?
Wie verbringt ihr eigentlich den Lockdown? Müsst ihr zur Arbeit, habt ihr Home Office oder Home Schooling?
LG, Ambi xxx
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