32. Liebe

♪ I was made for loving you - Kiss


N I A L L


Alle Augen richteten sich auf mich, ließen den dicken Kloß in meiner Kehle wachsen.

„Ja, das wollte ich", würgte ich hervor und setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Nervös faltete ich meine Hände, die sich vor Aufregung ganz schwitzig anfühlten, unter dem Tisch und legte diese in meinen Schoß.

„Ich – die Sache ist eigentlich ganz einfach. Ich bin verliebt."

Automatisch suchte ich nach dem Blick meiner Mutter. Ihre sanften braunen Augen gaben mir Zuversicht und Kraft. Unmerklich nickte sie mir zu, wobei ein winziges Lächeln ihre Lippen umspielte.

„Das ist doch toll", hörte ich Denise sagen. „Lernen wir sie denn bald einmal kennen?"

Kurz zuckte ich zusammen und fühlte wie die Röte meinen Nacken hochkroch. Warum wurde einfach so angenommen, dass ich mich in eine Frau verknallt hatte? Wieso kam man nicht auf die Idee, dass es ebenso gut ein Mann sein könnte? Schließlich lebten wir in einer freien Gesellschaft und nicht mehr im vorletzten Jahrhundert.

Innerlich seufzte ich, zögerte ein wenig und antwortete dann auf die Frage meiner Schwägerin: „Ja, ich denke, ihr werdet ihn auf jeden Fall kennenlernen." Das Wort ihn betonte ich besonders und das war der Moment, in dem mein Vater zusammenzuckte.

„Niall, sagtest du eben ihn?", sprach er mich direkt an und ich nickte beklommen. Inzwischen musste mein Gesicht die Farbe einer reifen Tomate angenommen haben. Jedenfalls fühlte es sich so an.

„Ja, ich bin mit einem Mann zusammen", brachte ich innerlich zitternd hervor.

Jetzt war es endlich draußen aber anstatt mich erleichtert zu fühlen, bekam ich Magendrücken und versuchte die Mimik meines Vaters zu lesen. Da waren Unsicherheit, Erstaunen und gleichzeitig so etwas wie Enttäuschung. Ich konnte sehen, wie ein Schatten über sein Gesicht fiel und vernahm sein lautes Räuspern.

„Ein Mann also."

Mein Vater klang leicht ernüchtert, so als sei er eben aus einer Traumwelt in die hässliche Realität gestürzt. Zum Glück erfüllte sich meine Befürchtung nicht, dass er mich aus dem Haus jagte, aber gut nahm er es auf jeden Fall nicht auf. Ich sah es an seinem Gesichtsausdruck, an der Geste, sich durch die Haare zu fahren und schließlich stand er auf: „Ich glaube, ich muss ein wenig an die frische Luft."

Am Tisch entstand eine merkwürdige Stille, bis er den Raum verlassen hatte. Erst dann begann meine Mutter zu sprechen: „Nimm es ihm nicht übel, Niall. Ich denke er braucht einfach Zeit, um sich darauf einzustellen."

Tief atmete ich durch, nickte ihr zu und trank einen großen Schluck Wasser aus meinem Glas. Denise, die mir gegenüber saß, lächelte mir aufmunternd zu.

„Es freut mich für dich, dass du verliebt bist. Wie alt ist er denn und wie sieht er aus?"

In diesem Moment war ich unglaublich dankbar für ihre Offenheit.

„Er ist in meinem Alter." Mit klopfendem Herzen zückte ich mein Handy, suchte nach einem Foto von uns beiden und gab das Smartphone schließlich an Denise weiter. Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf und ich hörte sie sagen: „Das ist doch Liam Payne von Dearing Oil, oder nicht?"

„Ja, er ist es."

„Donnerwetter", entfuhr es Greg, „wo hast du denn den an Land gezogen?"

„In einem Club." Diese Aussage musste genügen, denn die Einzelheiten dieses Zusammentreffens wollte ich meiner Familie nie erzählen. Sie würden zutiefst schockiert sein, denn niemand kannte meine Vorliebe für Swingerclubs. Diese Dinge fielen absolut in meine Privatsphäre.

Interessiert blickte meine Mutter auf das Foto, da Denise inzwischen das Handy an sie weitergereicht hatte. „Ihr beiden seht so glücklich darauf aus", stellte sie freudig fest und automatisch begann ich zu grinsen.

„Das sind wir auch, Mum. Und ich hoffe sehr, dass ich Liam einmal mitbringen darf."

„Auf jeden Fall, du musst nur deinem Vater ein wenig Zeit geben. Wenn er sich an den Gedanken gewöhnt hat, dass du einen Freund hast, wird auch dieser hier herzlich willkommen sein", tröstete sie mich.

Damit musste ich mich wohl in im Moment zufriedengeben.

Von meinem Vater sah ich an diesem Abend nichts mehr. Er machte wohl einen sehr langen Spaziergang aber da ich am nächsten Tag direkt nach der Arbeit nach Midland reisen wollte, brachte mich Greg zeitig zurück nach Burlington.

Vor meiner Wohnung verabschiedeten wir uns mit einer brüderlichen Umarmung.

„Das wird schon, Niall", sagte er.

„Ich hoffe es", seufzte ich und kassierte noch einen Schlag auf die Schulter.

„Mach's gut, kleiner Bruder und melde dich mal."

„Das werde ich."

In dieser Nacht schlief ich nicht besonders gut. Die Sorge, dass mein Vater es vielleicht nie richtig akzeptierte, dass ich Liam zum Partner hatte, tauchte immer wieder in meinen Gedanken auf. Schließlich stand ich gegen fünf Uhr auf, um meine Sachen für den Kurztrip am Wochenende zu packen.

In Texas war es weitaus wärmer als hier, weshalb ich nur sommerliche Kleidung einpackte. Dennoch war die Reisetasche prall gefüllt. „Egal", murmelte ich und stopfte das letzte Teil hinein, bevor ich den Reißverschluss zuzog.

Entgegen meiner Proteste hatte Liam sich durchgesetzt und einen Privatjet am Flughafen für mich bereitgestellt, damit ich schneller bei ihm sein konnte. Ich wollte gar nicht wissen, was der Spaß kostete und er tat es sowieso nur mit einem Schulterzucken ab. „Mach dir darüber keine Gedanken, Niall. Auch wenn es protzig klingt, ich kann es mir leisten und sieh es doch mal so: Wir können mehr Zeit miteinander verbringen."

Letztendlich blieb mir nichts anderes übrig, als zuzustimmen. Die Alternative, erst mitten in der Nacht in Midland einzutreffen, klang dann doch nicht so berauschend.

Pünktlich schloss ich den Laden auf und wider Erwarten ging der Tag schneller um als gedacht. Ich hatte allerlei zu tun, schaute zum ersten Mal auf die Uhr, als die Mittagspause anstand. Jede Minute, die verging, brachte mich Liam näher und auch seiner Familie. Auf der einen Seite freute ich mich sehr, alle wieder zu sehen, anderseits fühlte es sich komisch an, nun als Liams Freund dort aufzukreuzen. Laut Liams Aussagen, konnte sein Onkel nicht sonderlich gut damit umgehen, weswegen ich mit leicht gemischten Emotionen zum Flughafen fuhr.

Es fühlte sich reichlich komisch an, allein zu diesem Privatjet gebracht zu werden, aber als ich einstieg, hörte ich eine vertraute Stimme.

„Niall!"

Liam lief mir entgegen und wie auf Kommando fielen wir uns in die Arme. „Ich konnte nicht so lange warten, bin einfach früher aus dem Büro abgehauen", wisperte er und ich spürte wie meine Knie weich wurden. Das war einfach eine starke Geste von ihm, die zeigte, wieviel ich ihm bedeutete und wie sehr er sich nach mir sehnte.

So sehr wie ich mich nach ihm.

Der Steward verstaute meine Reisetasche, während wir unsere Plätze einnahmen. Liam saß mir gegenüber und ich versank in seinen braunen Augen, die mich liebevoll anblickten. Er streichelte meine Hand, was mir ein seliges Lächeln entlockte. Es war einfach toll, wieder mit ihm zusammen zu sein.

Obwohl ich Liam bereits gestern schon hatte wissen lassen, dass mein Vater nicht gerade vor Freude ausflippte, als er erfuhr, dass ich mit einem Mann liiert war, kamen wir nochmals darauf zu sprechen.

„Ich wünschte, es wäre anders und ich könnte dich ihnen so schnell wie möglich vorstellen", seufzte ich.

„Ach Niall, es geht mir mit Onkel Ken genauso nur mit dem Unterschied, dass er dich bereits kennt. Aber weißt du was? Es ist mir scheißegal. Sollen die Alten doch mit ihren vorsintflutlichen Ansichten versauern. Wir gehören zusammen und das lasse ich mir von niemandem nehmen."

Klare Worte, die er sprach und denen ich mich uneingeschränkt anschloss.

Mit Liams Gesellschaft verging der Flug unheimlich schnell. Erstaunt hob ich den Kopf, als der Pilot die bevorstehende Landung ankündigte und wir beide schnallten uns an.

„Du verwöhnst mich zu sehr. Ich glaube an dieses komfortable Reisen könnte ich mich gewöhnen", sprach ich grinsend, was Liam ein Lachen entlockte.

„Sag das nicht zu laut, sonst lasse ich dich jedes Mal per Privatjet einfliegen, wenn ich Sehnsucht nach dir habe."

Dieser Satz ließ mein Herz schneller klopfen, aber er ich realisierte auch, dass eine permanente Fernbeziehung genau das war, was ich nicht anstrebte. Da musste über kurz oder lang eine Lösung her.

Der Jet berührte die Landebahn recht sanft und sofort legte sich meine Aufmerksamkeit auf Liam, der sagte: „Mein Wagen steht am Flughafen, wir sind also schnell zuhause."

Ich nickte nur und nahm wenig später mein Gepäck in Empfang, das der freundliche Steward mir aushändigte. „Bis Sonntag", verabschiedete er sich von uns und mir wurde bewusst, dass ich jede Minute dieses Wochenendes auskosten würde.

„Immer noch der Maserati? Keine neue Wette?", zog ich Liam auf, als wir in seinen Wagen stiegen und mein Freund schmunzelte.

„Nein, keine Zeit für Wetten. Es gibt Wichtigeres im Leben."

„Das ist wahr."

Es war dunkel, doch ich kannte noch jede Kurve der Straße, die zum Dearing Gelände führte. Liam hatte die Fenster heruntergelassen und ich genoss die laue texanische Luft. Der Wind wehte durch meine Haare, ließ mich an längst vergangene Zeiten denken. Natürlich hatte ich Louis Bescheid gegeben, dass ich am Wochenende in Midland war, aber wir hatten nichts Konkretes für ein Treffen ausgemacht. Das würde sich vielleicht noch ergeben.

Das riesige Haus kam in Sicht, alles war hell erleuchtet und ich spürte Nervosität in mir aufsteigen. Aber es gab noch jemanden, der dies bemerkte. Liam griff nach meiner Hand und hielt sie fest.

„Wir rocken das, Niall. Ich bin so froh, dass du hier bist. Das wird ein super Wochenende."

Hinter ihm betrat ich das Haus und Liam lenkte seine Schritte zielsicher in Richtung Salon. Aufgeregt klopfte mein Herz, mit jedem Schritt, den ich näher zur Tür ging hüpfte es schneller in meiner Brust. Liam stieß die Tür auf und diverse Stimmen riefen ein lautes „Hallo" in den Raum.

Ich sah Gillian und Milo, Harry und Flora, Großvater Mortimer, Charlene und Ken. Alle waren da und ich hatte das Gefühl in einem Film zu sein, in dem ich die Hauptrolle spielte. Darauf war ich nicht scharf aber ändern konnte ich es nicht.

„Niall", Gillian ging auf mich zu, umarmte mich fest und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Dadurch fiel die Nervosität ein wenig von mir ab und es wurde noch besser, als Flora sich anschloss und mich ebenfalls umarmte. „Schön, dich zu sehen, Niall."

Ich fand Flora schon immer klasse aber heute fiel mir auf, die locker sie wirklich war und wie ungezwungen sie mit der ganzen Situation umging. Harry versorgte uns mit Scotch und wir stießen alle an. Bei dieser Gelegenheit musterte mich Ken gründlich, aber er sprach kein Wort, außer „Cheers."

Wenigstens ging keine Feindseligkeit von ihm aus und das bedeutete schon eine Menge. Er verhielt sich eher ruhig, fast schon abwartend und überließ den anderen das Wort.

Automatisch kamen wir auf die Hochzeit zu sprechen und ich freute mich darauf, dass diese immer näher rückte. Milo und Gillian schwelgten in großer Euphorie, wie es vermutlich normal für Hochzeitspaare sein sollte.

Nach einer weiteren Runde Scotch verließ ich gemeinsam mit Liam den Salon und wir suchten sein Apartment auf. Meine Reisetasche stellte ich ins Schlafzimmer und wurde direkt an das Thanksgiving Essen erinnert. Damals hatte ich zum ersten Mal hier übernachtet. Damals hatten wir zum ersten Mal ausprobiert, ob es Liam auch in nüchternen Zustand Spaß machte, sexuelle Handlungen mit einem Mann zu praktizieren.

Wie viel hatte sich seit diesem Tag verändert.

„Niall?"

„Ja?"

„Wollen wir duschen gehen?"

Minuten später drängte ich ihn gegen die Duschwand, unsere Lippen verschmolzen miteinander und ich spürte deutlich den Druck, der sich zwischen uns aufbaute. Wir waren heiß aufeinander, denn seit Houston war nichts mehr zwischen uns gelaufen.

„Oh Niall", hörte ich Liam stöhnen, als ich seine Erektion berührte. Wie Musik erklang seine Stimme in meinen Ohren und sein Keuchen, das darauffolgte, heizte mich nur noch mehr an.

Mühelos brachte ich ihn zum Höhepunkt, spürte wie sein Körper erzitterte und das gab mir einen ungeheuren Kick. Etwas feuchtes rann durch meine Finger und das war kein Wasser. Schwer atmend lehnte Liam seine Stirn gegen meine und prompt musste ich grinsen.

„Akt eins ist fertig", meinte ich trocken und wurde durch einen hingebungsvollen Kuss belohnt.

„Akt zwei geht im Bett weiter", bestimmte Liam und ich ließ mich nicht aufhalten, aus der Dusche zu steigen. Schnell trockneten wir uns ab, liefen anschließend in die Küche, um Wasser aus dem Kühlschrank zu holen und begaben uns umgehend wieder zurück ins Schlafzimmer.

Das breite Bett lachte mich förmlich an und als Liam mich mit sich zog, ließ ich mich neben ihn fallen. „Akt zwei kann kommen", wisperte ich und da beugte er sich bereits über mich.

Seine Lippen, seinen Mund und seine Zunge an meinem Penis zu spüren tat so unglaublich gut. Dieses Gefühl machte Dinge mit mir, die mein Innerstes auf den Kopf stellten. Oralsex war etwas, was ich schon immer mit Liam genossen hatte, egal wer von uns beiden nun den aktiven Part übernahm.

Dieser Mann brachte mich mit Leichtigkeit in den Himmel, mein ganzer Körper zitterte heftig und als ich kam, entwich mir ein lautes Stöhnen. Ausgepowert lag ich da, spürte wie er mich sanft küsste und öffnete die Augen.

Liam grinste mich an. „Die Nacht ist lang und Akt drei kann irgendwann kommen."

Heiser lachte ich und drückte ihm einen Kuss auf den Mund, den er sofort vertiefte. Wir konsumierten diesen Kuss als sei es unser letzter, genossen ihn als sei es unser erster und kuschelten anschließend unter der Decke. Irgendwann dösten wir ein, zuerst er, dann ich, doch einige Stunden später erwachte ich. Es war noch stockdunkel draußen und mit einem Blick auf die Uhr des Handys stellte ich fest, dass es drei Uhr früh war.

Hellwach wandte ich mich Liam zu, der selig neben mir schlummerte, bedeckte seinen Körper mit Küssen, bis er sich regte.

„Niall", murmelte er, „du machst mich schon wieder heiß."

„Ja? Das ist gut, Akt drei steht nämlich an."

„Er steht doch noch gar nicht", zog er mich auf und ich konterte: „Aber gleich."

Anschließend robbte ich zum Bettrand und angelte nach meiner Jeans, die auf dem Boden vor dem Bett lag, um ein Kondom herauszuholen.

„Jetzt wird es ernst", sprach ich und zwinkerte Liam zu.

Sehnsucht lag in seinem Blick und ich erkannte, dass er es genauso wollte wie ich.

Ich ließ mir Zeit, wollte ihn gut vorbereiten, denn wie immer hatte ich Angst, ihm wehzutun. Vorsichtig dehnte ich ihn mit den Fingern und beim geringsten Keuchen hielt ich inne.

„Mach weiter, Niall", stöhnte er mit rauer Stimme. „Ich will dich so sehr."

Ich spürte, dass er bereit war, zog mir das Kondom über und drang behutsam in ihn ein. Liam gab sich mir hin wie noch nie und ich musste mich mit aller Macht zusammennehmen, damit ich nicht gleich kam.

Wir verschmolzen förmlich miteinander, ein Rhythmus, der ebenso unsere Herzen beherrschte und nicht nur unsere Körper. In ihm zu sein fühlte sich wahnsinnig geil an und das Gefühl in meinen Eingeweiden war kaum noch zu beherrschen.

„Liam", stöhnte ich laut.

„Niall – ich – ich komme."

Beim nächsten Stoß schloss ich meine Augen und ließ mich gehen. Die Anspannung wich einer großen Entspannung, die mich überaus befriedigte. Keuchend lag ich fast auf seinem Rücken und zog mich vorsichtig aus ihm heraus, während ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bringen.

Wieder mit ihm vereint zu sein, war alles was ich wollte, jetzt und zukünftig, da gab es kein Zurück mehr.

„Akt drei ist vollbracht", flüsterte ich und Liam zog mich zu sich. Er spielte mit meinen Haaren und streichelte mein Gesicht.

„Niall?"

Mir entwich nur ein schläfriges „Hm?"

„Ich danke dir, dass du mir noch eine Chance gegeben hast. Du hast mich geliebt, als ich es am wenigsten verdiente, aber am meisten brauchte."

Seine Worte berührten mein Herz und ich hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Nichts zu danken, das nennt man Liebe."

Liam lächelte selig und flüsterte mir ins Ohr: „Ich liebe dich auch."

Damit war alles gesagt, wir beide trugen unsere Herzen auf der Zunge und ich schlief innerhalb der nächsten Minute ein. Wach wurde ich erst am nächsten Morgen, als Sonnenstrahlen durch die Jalousien fielen.

Liam schlief noch aber als ich mich bewegte und die Decke zurückschlug, öffnete er seine Augen.

„Abhauen ist nicht", kommentierte er und zog an der Decke.

„Keine Sorge, hatte ich nicht vor."

Wir duschten nacheinander, zogen uns an und betraten gemeinsam das große Esszimmer, wo uns ein gedeckter Frühstückstisch erwartete. Dieses Mal waren wir nicht die Letzten, sondern Gillian und Milo.

Sofort entwickelte sich ein Gespräch zwischen Harry, Milo, Liam und meiner Wenigkeit.

„Also ich finde, wir sollten nach dem Frühstück eine Runde Basketball spielen", schlug Milo vor und Harry nickte kräftig. „Ja, wir fordern euch beide heraus."

„Herausforderung angenommen", sagte ich und Liam nickte.

Gleich neben dem Haus hing ein Basketballkorb an der Wand und Zuschauer hatten wir auch. Großvater Mortimer und Gillian setzten sich auf zwei bequeme Gartenstühle, wobei Gillian für Getränke gesorgt hatte, die neben ihr in einer Kühltasche standen.

Die Sonne brannte bereits heiß vom Himmel obwohl es noch nicht einmal Mittag war und ich setzte mein Snapback auf. Liam und ich gewannen bei der Auslosung, das bedeutete, wie durften mit dem ersten Spielzug beginnen. Motiviert waren wir zwar, aber Milo und Harry ließen sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Sie wirkten unglaublich agil, was den Verdacht in mir aufkommen ließ, dass die beiden öfter Basketball zusammen spielten.

Ich sollte mich nicht getäuscht haben. Liam und ich wurden geradewegs abgezockt und als wir das Spiel beendeten, gestanden sie, fast jeden zweiten Tag gemeinsam Bälle in den Korb zu versenken.

Gelassen nahmen wir unsere Niederlage hin und ließen uns von Gillian mit Getränken versorgen.

„Beim nächsten Mal trainiere ich euch vorher", bot Mortimer augenzwinkernd an.

„Klar Opa, du bist unser neuer Coach", witzelte Liam, „jetzt müssen wir nur noch über dein Gehalt reden."

Die ganze Runde prustete los, Mortimer eingeschlossen und als ich mir die Lachtränen aus den Augen wischte, spürte ich das Vibrieren meines Handys in der Tasche meiner Shorts.

Neugierig holte ich es hervor und blickte auf die Nachricht, die man mir hatte zukommen lassen. Fast gefror das Blut in meinen Adern und leicht panisch wandte ich mich an Gillian und Milo: „Ich habe schlechte Nachrichten bezüglich eurer Hochzeit."

„Oh nein, welche denn?" Gillian wirkte plötzlich total durcheinander und meine nächsten Worte bewirkten nicht, dass sie sich entspannte.

„Die Scheune, in der ihr feiern wolltet, ist abgebrannt."

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Hallo meine Lieben, ein Cliffhanger der ganz anderen Art.

Wie soll Niall das bloß richten und kann er das überhaupt?

Wie fandet ihr die Szenen zwischen Niall und Liam?

Und was sagt ihr zur Reaktion von Nialls Dad?

Die tolle Kapitelgrafik stammt übrigens von der lieben Laura aka aufzehengehen - Du bist der Wahnsinn! Ich liebe diese Grafik so sehr.

Danke an alle, die immer fleißig kommentieren und voten.

LG, Ambi xxx


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