21. Versprechen

♪ Spread Your Wings - Queen


G I L L I A N


Seine Lippen fühlten sich weich und sanft an. Der Duft seines Aftershave kroch in meine Nase und vermischte sich mit dem Geschmack des Chiantis, den wir konsumiert hatten. Nur zu gerne gab ich mich dem schönen Gefühl hin, das mich fast in Watte versinken ließ.

Niall küsste himmlisch. Zärtlich und gleichzeitig feurig, sodass meine Sinne langsam schwanden. Ich fühlte mich wie auf Wolken und konsumierte diesen Kuss, als sei es mein letzter auf Erden. Als würde ich nie wieder jemanden küssen oder geküsst werden.

Dieses Gefühl fraß mich beinahe auf.

Es war zu schön, zu kostbar, zu echt, um wahr zu sein. Mein Herz pumpte das Blut mit Überschallgeschwindigkeit durch meine Adern, ließ mich innerlich taumeln und den Boden unter mir verlieren.

Das bildete ich mir nicht ein, denn Niall hob mich plötzlich hoch und trug mich auf seinen starken Armen. Dabei unterbrach er zwar den Kuss aber seine Nähe löste dennoch einen beträchtlichen Schwindel in mir aus.

Alles drehte sich und ich glaubte Karussell zu fahren, während Niall durch den kleinen Flur lief. Er stieß eine Tür auf und ich bemerkte, dass es sich dabei um das Schlafzimmer handelte.

„Niall", kicherte ich, als er mich vorsichtig auf dem Bett niederließ.

„Was?" Seine blauen Augen blickten verschmitzt drein und mir entwich ein Schmunzeln.

„Nichts, mir ist nur so- so heiß."

„Mir auch." Seine kehlige Stimme produzierte einen angenehmen Schauer in meinem Innersten und ich ließ mich in seine Arme sinken.

Himmel war das aufregend.

Das Spiel unserer Zungen wurde zunehmend heftiger, intensiver und als Niall den Kuss unterbrach, schnappten wir beide kurz nach Luft. Mit geschlossenen Augen ließ ich meine Hände durch sein Haar gleiten. Es fühlte sich sehr weich an und ich spürte, wie sich eine Gänsehaut über meinem Körper ausbreitete, als er seine Hände unter mein Shirt gleiten ließ.

Seine Hände waren genauso zärtlich wie seine Lippen und mir entwich ein genießerisches Seufzen, als er meinen Bauch streichelte. Sanfte Fingerkuppen gingen auf Wanderschaft, arbeiteten sich nach oben, in Richtung meines BHs. Noch hatte ich mein Shirt an, aber sicher nicht mehr lange.

Für einen Moment vergaß ich alles um mich herum, gab mich nur den Emotionen hin, die gerade in mir aufstiegen. Langsam öffnete ich die Augen, als ich Nialls Atem spürte. Sein Gesicht war direkt über meinem, unserer Blicke trafen sich und dann geschah es plötzlich.

Der Rausch in meinen Adern flachte ab. Gleichzeitig fühlte es sich an, als ob der Alkoholpegel in meinem Blut nach unten ging. Ich rang nach Luft, versuchte etwas zu sagen, aber es gelang mir nicht.

Blaue Augen schauten mich an. Überrascht und zweifelnd zugleich und schließlich sprach Niall das aus, was ich dachte: „Das hier fühlt sich gerade verdammt falsch an."

Sekunden wurden zu einer Ewigkeit, die mir bewusst machte, was gerade hätte passieren können, wenn-. Ich spann den Gedanken nicht zu Ende, nahm nur wahr, wie Niall sich von mir abrollte, um sich neben mich zu legen.

Die Augen auf die Decke geheftet, atmete ich schwer.

„Oh Gott", stieß ich aus, „bitte denk nicht schlecht von mir."

„Quatsch", kam es zurück, „dann könntest du genauso schlecht von mir denken."

Es schien, als hätte sich der Alkohol aus unseren Venen verflüchtigt, oder zumindest so weit, dass wir beide klar denken konnten.

Was war da nur passiert?

„Niall", sprach ich zögerlich, „ich weiß nicht, was in mich gefahren ist." Für einen Moment war es still, dann antwortete er: „Gill, ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Es tut mir leid, dass ich-." Er brach ab und wir drehten beide unsere Köpfe, um uns anzuschauen.

Tränen schimmerten in meinen Augen und ich erkannte, dass es Niall ebenso ging. „Ich liebe Milo", wisperte ich, „und ich habe dich gerne, aber als einen wahnsinnig guten Freund."

Ein kleines Nicken kam von ihm, dann flüsterte er: „Ich hab dich auch sehr gerne als gute Freundin aber lieben tue ich einen anderen."

Er brauchte mir nicht zu sagen über wen er sprach und im gleichen Augenblick erfasste mich eine furchtbare Wut auf Liam. Wie hatte er Niall nur so wehtun können?

„Es, es tut mir so leid, dass dir das passieren musste." Meine Stimme war nur ein Hauch, doch Niall verstand mich. Allerdings ritt er nicht weiter auf dem Thema Liam herum, sondern lenkte unser Gespräch in dieser grotesken Situation in eine andere Richtung. In eine, die bei mir Magendrücken verursachte.

„Wie geht es jetzt weiter mit dir und Milo?"

Keine Frage war berechtigter, aber auch keine schwerer zu beantworten.

„Hör zu, Gill, du musst nicht darauf antworten, zumindest nicht gleich. Aber du solltest darüber nachdenken. Schließlich liebst du ihn noch immer."

Ein wenig begann ich zu frösteln. Die Hitze, die vor wenigen Minuten noch in meinem Körper wohnte, hatte sich gänzlich verflüchtigt; so, wie der Alkohol im Blut.

„Mir ist kalt", wisperte ich und Sekunden später langte Niall nach der Decke und zog sie über unsere Körper.

„Gillian, willst du heute hier bleiben?", vernahm ich seine Worte.

Als er mir diese Frage stellte, wurde mir bewusst, dass dies ganz ohne Hintergedanken geschah, sondern einfach aus reiner Freundschaft heraus. Es gab nicht viele Männern, denen man so vertrauen konnte, wie ich das bei Niall tat und deshalb traf ich meine Entscheidung ziemlich rasch: „Ja, ich bleibe hier."

Der Gedanke, in die kalte Nacht hinaus zu müssen und später einsam in meinem Zimmer zu liegen und zu grübeln, fühlte sich schrecklich an. Hier bei Niall war ich gut aufgehoben und obgleich wir fast einen Fehler gemacht hätten, wusste ich, dass uns das nicht noch einmal passieren würde.

Zuviel Alkohol und traurige Gedanken waren keine gute Kombination. Wenn man den Alkohol wegließ, sah das Ganze schon anders aus.

Verletzt und traurig waren wir beide, doch das hieß auch, dass wir uns gegenseitig unser Herz ausschütten konnten und jeder den anderen total verstand.

Mir wurde vor allem eines bewusst: wie schnell man sich in eine Situation verstricken konnte, die man nie geplant hatte.

„Ich bin mir sicher, dass Milo mich nicht betrügen wollte", sprach ich meinen Gedanken leise aus.

„Das denke ich ebenfalls", erwiderte Niall. „Und deshalb solltet ihr das bereinigen. Ernsthaft, ihr seid ein tolles Paar."

Tief seufzte ich auf, sah Milos Gesicht plötzlich vor mir. Seine grünen, eindrucksvollen Augen, die mich anblickten. Mir war nach Weinen zumute und Niall, der das zu bemerken schien, nahm mich vorsichtig in den Arm.

Da lagen wir nun, schauten in die Dunkelheit und lauschten unserer Atmung. Trotz der Geschehnisse zwischen uns fühlte sich das nicht unkomfortable oder peinlich an. Im Gegenteil, ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte und mich jederzeit bei ihm ausheulen durfte. So wie er bei mir.

„Niall?"

„Ja?" Ich spürte, wie er die Decke enger an sich zog.

„Kann ich dich was fragen?"

„Alles, was du willst."

Ich versuchte mich innerlich zu sammeln, ehe ich das herausließ, was mir am Herzen lag: „Warst du Liams erster Mann?"

Für mich war immer klar gewesen, dass Liam hetero war, deshalb interessierte mich das brennend.

„Ja, ich war sein Erster." Niall brachte das mit einer gewissen Ernsthaftigkeit hervor und ließ mich auf diese Art und Weise wissen, dass die Beziehung zu keinem Zeitpunkt ein Spiel für ihn gewesen war. Umso mehr erstaunte mich Liams derzeitiges Handeln.

„Ich verstehe das nicht ganz, wollte er vielleicht nur etwas ausprobieren?"

Ich hörte Nialls lautes abgrundtiefes Seufzen. „Das glaube ich nicht so ganz."

Und dann erzählte er mir die Geschichte von Anfang an. Die Sache in diesem Swingerclub, wo Liam sich auspeitschen ließ und danach Drogen konsumierte. Von dem ersten Treffen in Odessa und den weiteren, bei denen immer sexuelle Handlungen, aber auch tiefe Gespräche und Zärtlichkeiten stattfanden.

Aufmerksam hörte ich zu, schüttelte hin und wieder den Kopf, weil ich Liams Verhalten Niall gegenüber keineswegs billigte.

„Und er hat dir immer gesagt, dass das mit Sophia nur Show sei?", horchte ich nach.

„Immer und immer wieder, bis ich eines Tages die Schnauze voll hatte. Ich meine, wenn man jemanden liebt, steht man zu dieser Person, oder nicht?"

„Da hast du Recht. Er hätte es mir und auch Milo sagen können aber vor allem seiner Mum", sinnierte ich. „Tante Flora ist ein sehr toleranter Mensch, ich meine, die hat einen Mann, der 24 Jahre jünger ist als sie. Ganz sicher hätte sie ihm nicht den Kopf abgerissen, obwohl die Presse vermutlich über ihn hergefallen wäre."

Ich ließ Niall weiterreden, er schüttete mir quasi sein Herz aus, berichtete von den Ausflügen, die beide unternommen hatten, einschließlich der Ballettaufführung, sowie Tarzans Feier.

„Dann war dieser Kuss von euch echt und ihr habt mich hinters Licht geführt", meinte ich grinsend.

„Naja, das stimmt schon." Ich konnte förmlich sein Schmunzeln in der Dunkelheit ausmachen und dachte daran, wie süß es ausgesehen hatte, als die beiden sich damals küssten.

Ich gönnte es Niall von Herzen, glücklich zu sein und eine aufrichtige Beziehung zu führen. Eine, in der die Liebe auf Gegenseitigkeit beruhte. Er brauchte niemanden, der ihn verarschte und um ehrlich zu sein, hätte ich das Liam niemals zugetraut.

Ich würde ein ernstes Wörtchen mit ihm reden, wenn ich ihn wieder zu Gesicht bekam. Meine Gedanken sprangen weiter, denn um Liam zu sehen, musste ich nach Texas zurückkehren, was an die Aussprache mit Milo gekoppelt war.

Ich schluckte schwer, denn all diese Dinge drückten mir aufs Gemüt. Zu viel passierte auf einmal, dabei hatte ich noch nicht einmal die Dinge um Cheyenne richtig verdaut. Was war nur los in dieser Welt?

Psychische Erschöpfung machte sich in mir breit und ich hatte nur noch den Wunsch zu schlafen. Als ich Niall das mitteilte, streichelte er kurz über meine Wange.

„Das verstehe ich, Gillian. Ich bin auch müde. Aber vielleicht solltest du deiner Schwester schreiben, dass du über Nacht hierbleibst. Ich bringe dir auch dein Handy ans Bett."

Eine liebe Geste, die ich nicht abschlug. Als Niall mir kurze Zeit später mein Handy reichte, sah ich, dass er eine Wasserflasche und zwei Gläser mitgebracht hatte. Und bei Gott, erst jetzt merkte ich, wie trocken sich meine Kehle anfühlte.

Schnell schriebe ich meiner Schwester, dass ich die Nacht bei Niall verbringen würde und nahm dann das volle Glas entgegen, das Niall mir reichte.

„Prost, Gillian. Auf das wir wieder nüchtern werden."

„Das sind wir zum Glück schon fast."

Am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt, die ihren Weg durch die Jalousien fanden und durch Geräusche, die jemand im Nebenraum verursachte. Niall war auf, denn der Platz neben mir im Bett gähnte vor Leere.

Langsam richtete ich mich auf, schlug die Decke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Barfuß tapste ich aus dem Schlafzimmer und in die Küche, wo Niall bereits am Herd stand, um das Frühstück zuzubereiten.

„Gut geschlafen, Gill?", begrüßte er mich schmunzelnd und als ich nickte, erkundigte er sich, ob ich Kaffee wollte.

„Klar, den brauche ich dringend."

Von Anspannung zwischen uns gab es keine Spur und während Niall sich weiter um das Frühstück kümmerte, machte ich mich nützlich, indem ich fragte, wo Teller und Tassen seien.

„Im oberen Schrank, rechts." Niall wies mit dem Kopf in die Richtung und schwenkte gleichzeitig den Kochlöffel. Schnell deckte ich den Tisch, wobei mein Blick auf die Gitarre fiel, die an der Couch lehnte. Er hatte mir versprochen, zu unserer Hochzeit etwas zu spielen und zu singen. Prompt spürte ich den Stich in meinem Herzen, als ich an Milo dachte. Das war jedoch nicht das Einzige, was ich fühlte, sondern etwas viel Größeres: Sehnsucht.

Zwischen Rührei, Speck, Toast und starkem Kaffee führten Niall und ich eine kurze Konversation.

„Ich begleite dich nachher zu Cheyenne und Stanley", meinte er und schob sich anschließend eine Gabel mit Rührei in den Mund.

„Danke, das ist lieb von dir."

Noch immer trug ich meine Joggingklamotten und das Erste, was ich tun würde, wenn ich nach Hause kam, war duschen zu gehen. Cheyenne hatte auf meine gestrige Nachricht noch in der Nacht geantwortet und machte sich somit keine Sorgen, weil ich durch Abwesenheit glänzte. Wir ließen uns Zeit, ich erledigte nach dem Essen den Abwasch und Niall trocknete ab.

„Danke, Gill", sprach er, als wir fertig waren.

„Bitte, ich habe zu danken."

Wir standen voreinander, schauten uns an und einem inneren Gefühl folgend, legte ich meine Arme um seinen Körper. Niall erwiderte diese Umarmung und flüsterte mir ins Ohr: „Versprich mir, dass du mit Milo redest."

„Das werde ich."

Es gab kein Zeitfenster für dieses Versprechen und auch keinen Ort. Dennoch nahm ich jedes Versprechen, das ich jemandem gab, ernst. Die Gedanken an Milo wühlten mich ziemlich auf, denn da waren so viele Gefühle vorhanden, die ich jedoch zunächst sorgfältig sortieren wollte.

Zehn Minuten später befanden wir uns auf dem Weg zu Cheyennes und Stans Haus. Es war ein gutes Stück zu laufen, was mir erneut bewusst machte, wie durcheinander ich gestern war.

„Also eins steht fest", meinte ich, „so schnell trinke ich keinen Chianti mehr."

Grinsend erfolgte Nialls Frage: „Wieso? Hat er nicht geschmeckt?"

„Du weißt genau warum." Ich zwickte ihn in die Seite, worauf er nur lachte.

„Das bleibt unser Geheimnis, Gill. Ich werde niemandem etwas sagen."

„Ich auch nicht, Ehrenwort."

Es klang nach einem Pakt, den wir schlossen, kurz bevor wir vor dem Haus standen. Schon beim Betreten des Grundstücks hörte ich Derry drinnen bellen. Hunde besaßen ein ausgezeichnetes Gehör und der kleine Terrier bildete da keine Ausnahme. Da ich den Schlüssel nicht mitgenommen hatte, musste ich klingeln und wartete, bis ich Schritte hörte. Dann wurde die Haustür geöffnet und Stanley blickte uns freudestrahlend an.

„Schön, dass du wieder da bist, Gill und danke, Niall, dass du sie nach Hause gebracht hast. Du bist ein richtiger Gentleman."

Ich hatte keine Ahnung was Stan über uns dachte, ob er annahm, dass etwas zwischen Niall und mir lief. Auf jeden Fall ließ er sich nichts anmerken und bot uns gleich einen Tee an, noch während wir das Haus betraten. Derry sprang sofort an mir und anschließend an Niall hoch. Das kleine weiße Fellknäuel war außer Rand und Band, so sehr freute er sich.

In der Küche angekommen, begrüßte uns Cheyenne. Sie drückte mich fest an sich. „Ich hab mir echt Sorgen gemacht, aber als du geschrieben hast, dass du bei Niall bist, hatte ich keine Angst mehr. Bei ihm bist du sicher."

Prompt wurde Niall rot und mir entfuhr ein: „Das stimmt. Er hat mir heute ein sehr gutes Frühstück zubereitet. Außerdem gab es gestern Abend Pizza zu essen."

Es schien mir unverfänglich über das Essen zu reden, die heißen Küssen gingen niemanden etwas an. Sie waren ein Ausrutscher gewesen, der mich jedoch ein Stück näher zu Milo brachte.

Ich warf zwei Würfelzucker in meinen Tee und rührte gedankenverloren mit dem Löffel in der Tasse.

„Du siehst nachdenklich aus", bemerkte meine Schwester und im gleichen Augenblick begann mein Handy zu vibrieren.

„Das ist Mum. Ich gehe mal besser ran", klärte ich die anderen auf.

Meine Mutter hatte mich größtenteils in Ruhe gelassen, seit ich nach Vermont geflüchtet war, schrieb aber regelmäßig Nachrichten mit mir. Wenn sie anrief, musste es etwas Dringendes geben.

„Hallo Mum, alles klar bei dir?"

Ihre Antwort, vorgetragen mit zitternder Stimme, ließ meine Welt zusammenbrechen wie ein Kartenhaus.

„Großvater liegt im Krankenhaus. Er hatte einen Herzinfarkt."

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Bähm! Der nächste Hammer.

Ich hoffe, es geht euch gut und ihr hattet Spaß beim Lesen. Für alle Nillian-Shipper: es tut mir leid - für alle Niam-Shipper: vielleicht gibt es ja Hoffnung ^^

Wie seht ihr das mit dem Versprechen, das Gillian Niall gegeben hat? Denkt ihr sie hält sich daran?

Und glaubt ihr, es bleibt geheim, was zwischen Niall und Gillian passiert ist?

Und wie wird es wohl jetzt weitergehen?

Danke für all euren Support - ich hab euch lieb, ihr seid wundervolle Leser ♥

LG, Ambi xxx

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