29. Sehenswürdigkeiten

♪ Hotter Than Hell – Dua Lipa


L I A M


Der Blick, den Niall mir zuwarf, genügte, um mich total hibbelig zu machen.

Ich wollte unbedingt den nächsten Schritt gehen, etwas für mich Neues austesten und warf dabei sämtliche Hemmungen über Bord. Anders funktionierte es auch nicht, wenn man wie ich, als Laie dieses Gebiet betrat.

Wir schauten uns in die Augen und das tiefe Blau, in das ich blickte, ließ mich in eine andere Welt eintauchen. Eine Welt, die mir bisher fremd war, aber die ich nun voll akzeptierte und vor allem genoss.

Der Takt meines Herzschlags beschleunigte, als Niall meine Boxershorts nach unten zog und als ich bei ihm kurz darauf das Gleiche tat, ging mein Puls erneut in die Höhe. Vollkommen nackt standen wir uns gegenüber und ich scannte seinen schlanken Körper, den er selbst als durchschnittlich bezeichnete.

Für mich war Niall alles, aber kein Durchschnitt. Dies bezog sich jedoch nicht unbedingt auf seine Statur, sondern auf ganz andere Dinge, angefangen von seinen himmelblauen Augen, in die ich regelmäßig eintauchte.

Der Klang seiner Stimme, das ausgeprägte Kinngrübchen, seine Ehrlichkeit, seinen Humor und sein ansteckendes, befreites Lachen – all diese Merkmale knipsten das Licht in meinem Hirn aus und führten dazu, dass ich mich regelmäßig verlor, wenn wir Zeit miteinander verbrachten.

Niall war kleiner als ich, vielleicht zwei Inches aber seine breiten Schultern und die trainierten Arme ließen ihn sehr sportlich wirken. Es störte mich nicht, dass er kein Sixpack vorweisen konnte, denn das hatte ich selber. Zum Teil waren solche Dinge Veranlagung, außerdem musste man sich dafür im Fitnessstudio den Hintern aufreißen, der eine mehr, der andere weniger.

Im Grunde genommen interessierten mich andere Dinge an Niall sehr viel mehr. Seine Feinfühligkeit, die Rücksichtnahme mir gegenüber, bei jedem weiteren Schritt, den wir beide gemeinsam gingen. All das machte ihn für mich sexy und begehrenswert.

So sehr, dass ich nicht länger warten konnte, nicht länger warten wollte, um ihn zu verwöhnen.

„Trau dich", flüsterte Niall mir ins Ohr, als wir auf dem breiten Bett lagen und ich nahm dies zum Anlass, meine Finger durch sein Haar gleiten zu lassen. Es fühlte sich unsagbar weich und voll an.

Sanft streichelten meine Finger an seinem Gesicht entlang, zeichneten die Konturen nach und plötzlich konnte ich nicht anders. Ich beugte mich zu ihm, um meine Lippen auf seine zu legen und in der nächsten Sekunde breitete sich eine kleine Explosion in mir aus.

Unser erster Kuss schmeckte feurig, heiß und zunehmend fordernder. Niall konsumierte mich völlig, ließ nicht zu, dass ich auch nur einen Inch Abstand von ihm nahm und angestachelt durch sein Verhalten, presste ich meinen Körper enger an seinen.

Ich stöhnte in den tiefen Kuss hinein. Himmel, war das geil.

Niemals hätte ich gedacht, dass es mich so anmachte einen Kerl zu küssen aber gerade jetzt wollte ich dieses Gefühl nicht mehr missen. Unsere Zungen spielten heftig miteinander und ich fühlte etwas Hartes an meinem Oberschenkel.

Nialls Erektion war beträchtlich angewachsen, aber meine stand dieser in nichts hinterher. Scharf darauf, ihm das zurückzugeben, was er mir bei unserem letzten Zusammentreffen gab, konnte an gar nichts anderes mehr denken.

Hoffentlich stellte ich mich nicht zu dämlich an, sodass er vielleicht enttäuscht war.

Unsere Lippen lösten sich voneinander und ich küsste eine Spur von seinem Hals, über das Schlüsselbein bis zu seinem Bauchnabel. Kurz hielt ich inne, lauschte seiner Reaktion, die durch das heftige Atmen, das ihm entwich, deutlich hervorkam.

Auffordernd reckte sich sein Geschlechtsteil in die Höhe, bat mich förmlich, sich seiner anzunehmen und schließlich berührte ich seine Erektion ganz vorsichtig mit zwei Fingern.

Gott, es war so aufregend, mein Herz klopfte wie verrückt, als ich den Kopf nach unten beugte und ganz langsam mit meiner Zunge an seiner Härte entlangfuhr.

„Liam", vernahm ich ihn leise stöhnen, „du machst das richtig gut."

Das klang wie Musik in meinen Ohren, wie eine Sonate, die zunehmend anschwoll oder wie ein Rocksong, dessen Bässe und Schlagzeug mehr und mehr an Relevanz gewannen, indem sie den Rhythmus steuerten.

Angetrieben durch Nialls Worte, wurde ich mutig und nahm seinen Penis in meinen Mund. Im ersten Moment fühlte sich das sehr komisch an, aber auch wahnsinnig erregend. Ich spürte, wie ich hart wurde, wie meine untere Region pochte und pulsierte aber ich schob das drängende Gefühl Beiseite, um mich Nialls Bedürfnissen zu widmen.

Scheinbar machte ich es richtig, denn sein Stöhnen wurde lauter, seine Erektion härter und größer und die Bewegungen seines Unterleibs heftiger. Zeit nachzudenken bekam ich nicht, denn plötzlich ging alles ganz schnell und ehe ich mich versah kam ein „Liam, fuck", bevor seine angestaute Lust sich ohne weitere Vorwarnung entleerte.

Es dauerte eine halbe Minute, bis wir beide dazu in der Lage waren, verbal miteinander zu kommunizieren und Niall war der Erste, der sprach: „Donnerwetter, du bist ein Naturtalent, Liam. Das ging ja wie von alleine."

Leicht errötete ich und murmelte: „Ich hatte einen guten Lehrer."

„Ich habe dich nicht einmal anleiten müssen", meinte er und kuschelte sich wie selbstverständlich in meinen Arm.

„Naja, indirekt hast du es getan. Ich habe verdammt gut aufgepasst, was du beim letzten Mal gemacht hast", gab ich schmunzelnd zu.

Niall leises Lachen grub sich direkt in mein Innerstes. Es klang so herzlich, so liebenswürdig, so ehrlich und frei. Und genauso erlebte ich den Sex mit ihm.

Es war eine Form des Gefühlsaustausches, die ich bislang nicht kannte. Niall brachte mich auf ein neues Level, eines, das ich unbedingt beibehalten wollte.

~~~

Entspannt schliefen wir eng aneinander gekuschelt ein, bis uns am nächsten Morgen die Sonne durch die halb heruntergelassenen Jalousien weckte. Langsam räkelte ich mich im Bett, betrachtete den hübschen Mann, der gerade seine blauen Augen aufschlug.

Ein Lächeln zierte sein markantes Gesicht, als er sich über mich beugte und seine Lippen sachte die meinen berührten.

„Guten Morgen, Liam. Hast du gut geschlafen?"

„Ja, und du?"

„Wundervoll, warum fragst du?"

„Weil du mir beim letzten Mal, als du bei mir auf der Dearing Farm geschlafen hast, erzähltest, dass du in fremden Betten meistens schlecht schläfst."

Niall schmunzelte, als er seine Antwort erteilte, die mein Herz zum Rasen brachte: „Vielleicht sehe ich dieses Bett aber gar nicht als fremd an. Immerhin wird das nun hier unsere gemeinsame Kuschelzone, oder nicht?"

Für eine Sekunde starrte ich ihn an, ehe sich ein breites Grinsen auf meinem Gesicht zeigte. „Ja, da liegst du richtig. Unsere Kuschelzone, in der wir versaute Sachen machen."

Niall zwinkerte mir zu: „Je versauter, desto besser."

Ganz so versaut fing unser Tag dann doch nicht an. Zuerst nahmen wir eine Dusche, frühstückten gemeinsam auf dem Zimmer und beratschlagten, was wir an diesem schönen Tag anstellen wollten.

„Ich habe ein bisschen gegoogelt und mich über Odessa informiert", erklärte Niall. „Ich würde mir sehr gerne die Stonehege Kopie anschauen."

Genüsslich tunkte ich mein Croissant in den Kaffee. „Du wirst lachen, die habe ich auch noch nicht gesehen, deshalb bekommst du von mir ein klares Ja."

Überrascht zog Niall die Augenbrauen nach oben. „Du hast die Replica wirklich noch nie gesehen? Was hast du bloß mit deinen Liebschaften hier gemacht?"

Darauf zuckte ich mit den Schultern: „Gefickt. Sie wollten nur mit mir ficken, mehr nicht. Keine interessanten Gespräche, keine Besichtigungen, lediglich Sex bis zum Abwinken."

Niall trank von seinem Orangensaft, stellte dann das Glas wieder ab und sagte: „Ziemlich unbefriedigend auf Dauer, oder?"

„Das kannst du laut sagen. Aber sie wollten nur meinen Schwanz und auch wenn er vielleicht geil ist, so tendiere ich doch dazu, etwas mehr aus einer Beziehung zu machen."

Laut und unkontrolliert erklang sein Lachen in meinen Ohren. „Liam", japste er, „du nimmst den Mund ganz schön voll."

„Danke, das hatte ich letzte Nacht", erwiderte ich und deutete auf seinen Schritt.

„Tut mir leid, es ging so schnell, ich konnte dich nicht mehr vorwarnen. Ich habe einfach die Kontrolle verloren."

Gott, wie ich diese Gespräche zwischen uns liebte, diesen verbalen Schlagabtausch, bei dem wir uns absolut ebenbürtig waren. Solch einen Menschen, einen Freund, hatte ich bisher in meinem Leben vermisst. Jemand, der sich nicht nur meines Körpers, sondern auch meiner Seele annahm.

Fünfzehn Minuten später standen wir ausgehbereit vor dem Aufzug. Niall hatte einen Stadtführer in der Hand, den er, nach seinen Aussagen, in meiner Suite gefunden hatte und ich glotzte über seine Schulter, um einen Blick darauf zu erhaschen.

Laut las er vor: „Das Stonehenge-Replikat befindet sich auf dem Campus der University of Texas des Permian Basin in Odessa im Ector County, Texas. Im Sommer 2004 wurden etwa 20 Steinblöcke enthüllt, die in Größe, Form und Erscheinungsbild dem alten Stonehenge im Südwesten Englands ähneln."

„Na, dann auf zur Uni", meinte ich.

Wir nahmen den Maserati und ich ließ Niall fahren. Er war ganz hin und weg von dem Wagen und um ehrlich zu sein, stand er ihm gut.

„Du siehst darin aus wie ein Zuhälter", zog ich ihn auf, bekam aber prompt die Retourkutsche: „Nur zu, wenn du dich dann als Nutte siehst."

Während wir uns vor Lachen ausschütteten, verpassten wir beinahe die Abfahrt zum Campus. In letzter Sekunde riss Niall das Lenkrad herum, sodass wir uns auf der richtigen Spur befanden und uns ungehindert dem Ziel näherten.

Da es Samstag war, fanden wir recht schnell einen Parkplatz und fragten uns am Eingang beim Pförtner durch. Der Eintritt war kostenlos und man konnte sich die Steine rund um die Uhr anschauen.

Wir lernten, dass jeder Stein mehr als 20.000 Pfund wog und dass der größte eine Höhe von rund 19 Fuß maß. Beeindruckend fand ich das Ganze schon und auch Niall äußerte sich dahingehend positiv. Motiviert schossen wir Bilder und als ich mein Handy wegsteckte, hielt Niall seines noch immer in der Hand.

„Komm, wir machen ein Selfie", schlug er vor und ich zierte mich nicht.

Unser erster gemeinsamer Ausflug verdiente eine Erinnerung, die man festhielt und jederzeit abrufen konnte.

„Was machen wir nun?", fragte ich, denn es war nicht mehr als eine Stunde Zeit vergangen, seit wir das Hotel verlassen hatten.

„Hm, ich hätte da noch eine andere Idee", kam es von Niall. „Es gibt da einen Meteoriteneinschlag in der Nähe von Odessa. Vielleicht könnten wir uns den anschauen."

Der Krater, der durch den Meteoriteneinschlag entstand, lag gut 25 Meilen von unserem Standort entfernt und wir beschlossen, diesen Weg auf uns zu nehmen.

Eigentlich war es nur ein ziemlich großes Loch, das uns begrüßte, nachdem wir einen kurzen Fußmarsch vom Parkplatz in die Wildnis zurückgelegt hatten.

„Stell dir mal vor so ein Ding schlägt in der Stadt ein", sinnierte Niall und löste damit ein leichtes Schütteln in mir aus.

„Darauf kann ich gerne verzichten. Der würde meinen Maserati platt wie eine Flunder machen."

„Nicht nur deinen Maserati."

Langsam ließ ich meine Augen über den Horizont wandern, sah nur Wüste und in der anderen Richtung die Stadt.

„So langsam wäre es Zeit für das Mittagessen. Mein Magen knurrt", ließ ich Niall wissen und er nickte. „Ich habe nichts dagegen einzuwenden."

Unsere Entscheidung fiel auf ein Restaurant mit dem Namen Cork & Pig Tavern, das gutbürgerliche Küche servierte. Steaks und Salat waren so ganz nach meinem Geschmack und wohl auch nach Nialls, denn er bestellte das Gleiche wie ich.

„Jetzt bin ich dran mit dem Bezahlen", sagte ich, nachdem wir gegessen hatten und der Kellner die Rechnung brachte.

„Tu, was du nicht lassen kannst", lautete Nialls Antwort, worauf ich meine Kreditkarte zückte.

Da wir den kompletten Nachmittag Zeit hatten, schlug Niall vor, ein Kunstmuseum aufzusuchen. Von alleine wäre ich wohl niemals auf diesen Gedanken gekommen aber irgendwie fand ich es toll, meinen Horizont zu erweitern.

Weshalb er ausgerechnet ein Kunstmuseum besuchen wollte, erschloss sich mir bis zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht. Aber schon sehr bald erfuhr ich den Grund.

„Ich habe Philosophie und Kunstgeschichte studiert", erklärte er und machte mich ein weiteres Mal sprachlos.

„War das schwer?"

Kurz stutze Niall. „Nein, aber man kann damit kein Geld verdienen."

Den Skulpturengarten des Museums fand ich witzig und ließ mich neben einigen fotografieren. Auch hier schossen wir erneut ein Selfie, dieses Mal mit meinem Handy.

Aufmerksam hörte ich Nialls Erklärungen bezüglich der Kunstepochen zu und bewunderte ihn umso mehr. Seine Intelligenz fand ich sexy. Er war schrecklich gebildet, neben ihm kam ich mir echt dumm vor, obwohl ich studiert hatte. Ich wusste über das Ölgeschäft Bescheid und kannte mich ein bisschen mit Autos aus. Das war es aber auch schon.

Nialls blaue Augen leuchteten, als er mir alles erklärte, das machte ihn unglaublich attraktiv und der Gedanke, dass ich es war, mit dem er ins Bett stieg, wühlte mich innerlich auf.

Es erübrigte sich zu erwähnen, dass ich die beiden Tussen, die ihm schöne Augen machten, am liebsten in diesem Krater versenkt hätte, der sich außerhalb der Stadt befand. Glücklicherweise schien Niall gegen die Flirtversuche immun zu sein und als die beiden Schnepfen endlich um die Ecke bogen, konnte ich mir eine Bemerkung nicht verkneifen: „Die haben dich in Gedanken gefickt."

„Hast du ein Problem damit?", meinte er überrascht.

Langsam beugte ich mich zu ihm und flüsterte mit rauer Stimme: „Nein, denn ich bin es, der deinen Ständer bearbeiten darf."

Sein Lächeln war Antwort genug.

Den restlichen Samstag verbrachten wir im Hotel, suchten den Swimmingpool auf und aßen später in der Suite zu Abend. In dieser Nacht probierten wir nichts Neues aus, sondern beließen es bei den bekannten Dingen, was ich allerdings schön fand, da ich nicht mehr ganz so unsicher war, wie am Anfang.

Oralsex mit Niall gehörte fortan zu meinen bevorzugten Beschäftigungen, wenn wir beide alleine waren.

Viel zu schnell ging die gemeinsame Zeit vorüber und als der Wecker am Sonntagmorgen losging, hätte ich diesen am liebsten demoliert. Die Nacht war nur kurz gewesen, aber das Football Spiel rief und es war mir wichtig.

„Hör zu, wir fahren jetzt zu dir, da kannst du Isabella abstellen und steigst in meinen Maserati. Sonst wird die Sache nicht plausibel", erklärte ich beim Frühstück und Niall nahm dies nickend zur Kenntnis.

„Schade, dass das Wochenende so gut wie vorbei ist", meinte er, wobei ich den bedauernden Ton in seiner Stimme heraushörte.

Sanft streichelte ich über seine Hand. „Ja, das ist wirklich schade, aber zum Glück folgt auf jede Arbeitswoche ein Wochenende."

Von jetzt an würde jedes Wochenende, das ich mit Niall verbrachte, ein sehr besonderes sein.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf fuhr ich eine Stunde später, mit Niall an meiner Seite, auf den Parkplatz des Flughafengeländes, wo der Rest der Familie bereits auf uns wartete.

Die Dallas Cowboysriefen förmlich nach mir und was gab es Schöneres, als das Spiel gemeinsam miteinem Mann anzuschauen, in den ich mich verknallt hatte?


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Hallo meine Lieben, da heute Sonntag ist, wollte ich euch etwas Gutes tun und Lesestoff zukommen lassen.

Ich hoffe, ihr habt das Kapitel genossen.

Liam ist also verknallt, wie findet ihr das?

Mögt ihr den derben Humor der beiden?

Hat jemand von euch schonmal das originale Stonehenge gesehen? Ich war leider noch nicht dort, aber es steht auf meiner To Do Liste.

Denkt ihr, Liams Familie wird während des Football Spiels merken, dass bei Niam was läuft?

Danke für eure Unterstützung in Form von Kommentaren und Votes. Ich kommuniziere so gere mit euch und freue mich immer, wenn ihr euch rührt.

LG, Ambi xxx


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