28. Bristol

♪ Modern Love – Picture This


N I A L L


Die Zeit nach Thanksgiving verging wie im Flug.

Mehrmals täglich schrieben Liam und ich uns WhatsApp Nachrichten und einmal führten wir sogar eine Unterhaltung via Facetime. Natürlich hatte er vorher gefragt, ob es gerade bei mir passen würde und als ich bejahte, startete er die Videokonferenz.

In seine warmen braunen Augen zu blicken tat gut, dabei sein Schmunzeln zu sehen, setzte ungeahnte Energien in mir frei. Auch wenn wir nicht lange redeten, fühlte es sich toll an zu wissen, dass Liam den Kontakt zu mir nicht auf das rein Körperliche beschränkte; eine Sache, die ich als sehr wichtig zwischen uns erachtete.

Ich zählte die Tage bis zum Mittwoch und hörte mir zwischendurch Louis' Erzählungen über das Thanksgiving Dinner bei Eleanor an. Gott sei Dank war ich dort nicht aufgetaucht, denn Sophia Smith höchstpersönlich gab sich als Gast und bester Freundin von Eleanor, die Ehre.

Außerdem ließ Louis sich über Max aus, Eleanors besten Freund, von dem er jedoch glaubte, dass es ihm nicht nur um Freundschaft ging.

„Du hättest sehen sollen, wie er sie immer angegafft hat. Ein richtiger Fleischbeschauer ist das. Der ist scharf auf sie, das sage ich dir."

„Wie sieht Eleanor das denn?", wollte ich wissen und klappte den Laptop zu, vor dem ich ganze vier Stunden zugebracht hatte, um diverse Catering Firmen aufzutreiben, die dafür in Frage kamen, die Hochzeit von Milo und Gillian in kulinarischer Hinsicht zu betreuen.

Louis seufzte tief und laut: „Sie merkt es nicht. Für sie ist er nur ihr bester Freund."

„Dann ist doch alles in Butter, wenn sie keinerlei Interesse an ihm hat", versuchte ich ihn zu beschwichtigen, was aber nur mäßig gelang.

„Der macht ihr ständig schöne Augen und ihre Lieblingsblumen hat er ihr auch mitgebracht", echauffierte er sich.

„Das ist natürlich ein Weltuntergang", zog ich meinen Kumpel auf. „Seit wann hast du so wenig Selbstbewusstsein, Louis? Den steckst du doch locker in die Tasche."

„Wenn Eleanor herausfindet, dass ich nicht wirklich als Security Mitarbeiter tätig bin, habe ich es verschissen", brachte er hervor und ich begann sofort zu lachen.

„Ernsthaft? Das wird zum geringsten Problem werden. Viel schlimmer wird es, wenn sie herausfindet, dass du zusammen mit mir eine Wedding Planner Agentur ins Leben gerufen hast", führte ich ihm die Tatsachen vor Augen.

„Das wird so schnell nicht passieren, ich meine, wie soll sie darauf kommen? Sie googelt doch nicht meinen Namen. Außerdem hatte ich vor, dir das Feld auf der Homepage komplett zu überlassen, sobald die Sache mit den Dearings über die Bühne gegangen ist."

Daher wehte also der Wind.

„Nun gut, darüber können wir reden, wenn es soweit ist."

Bis dahin würden noch Monate ins Land gehen und ich konnte nur für Louis hoffen, dass Eleanor ihm nicht vorher auf die Schliche kam. Vermutlich würde sie ihn zerstückeln oder den Geiern zum Fraß vorwerfen, wenn das alles herauskam.

„Ich muss jetzt los, bin mit Gill und Milo verabredet", ließ ich Louis wissen und nahm meine Jeansjacke vom Garderobenständer. Isabellas Autoschlüssel hatte ich bereits einstecken, da ich heute mit ihr zum Einkaufen gefahren war.

„Bis später, Niall. Ich schaue noch bei Tom vorbei", rief Louis mir hinterher.

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend sprang ich die Treppe nach unten und lief in Richtung Tankstelle, um Isabella abzuholen. Mittlerweile kannte ich den Weg zu den Dearings auswendig und brauchte somit das Handy nicht mehr als Navigationshilfe.

Pünktlich traf ich an meinem Ziel ein und als ich die große Auffahrt hochfuhr, erkannte ich schon aus der Ferne Liams Maserati, der vor dem Haus stand.

Prompt klopfte mein Herz schneller. Er hatte mir vorhin geschrieben, dass er es anstrebte, das Büro zeitig zu verlassen, um mich sehen zu können.

Auch wenn ich für Gillian und Milo hergekommen war, so ergab sich vermutlich eine Gelegenheit, ein paar Takte miteinander zu reden. Und sei es nur im Salon, zusammen mit den anderen.

Nachdem ich die Klingel betätigt hatte, wurde die Tür durch Milo geöffnet.

„Hey, Niall, schön, dass du da bist. Gillian zieht sich gerade noch um. Sie hat den Termin beinahe verschwitzt und war noch lange in der Werkstatt."

„Warum wundert mich das nicht?", erklärte ich grinsend, während ich Milo durch das Haus folgte.

Da ich bereits vorgearbeitet hatte, sollte die Sache einigermaßen schnell über die Bühne gehen, aber hinsichtlich dessen täuschte ich mich gewaltig.

Braut und Bräutigam fiel es schwer sich auf das Essen zu einigen.

„Warum sollen wir immer nur amerikanisches Essen servieren?", beschwerte sich Milo. „Ich war in Europa, du kannst dir gar nicht vorstellen, welch leckere Gerichte ich dort gegessen habe", erklärte er unmissverständlich.

„Dann würdest du also den Caterer bevorzugen, der internationale Küche anbietet?", erkundigte ich mich und erhielt seine volle Zustimmung.

„Aber niemand hier kennt Schweinshaxen", meinte Gillian.

„Ja und? Deine Tante Flora hat schon Schnecken gegessen und davon geschwärmt. Man muss auch mal was Neues ausprobieren", machte Milo seinen Standpunkt klar.

Ich musste zugeben, ich tendierte zu Milos Ansicht, denn meiner Meinung nach gab es nichts Schöneres, als sich durch unterschiedliche Gerichte durchzuprobieren, die man nicht kannte. Als ich mich bei Milo erkundigte, was Schweinshaxen seien, klärte er mich auf und ich musste zugeben, dass sie sehr gut zu der Scheunenhochzeit passten.

„Vielleicht könnten wir einen Mischmasch aus deftigen amerikanischen und europäischen Speisen anbieten", schlug ich vor und bekam sofort Milos Zustimmung.

„Die Idee finde ich großartig, Niall."

Aber Gillian schien noch nicht vollends überzeugt zu sein. „Was ist mit mexikanischen Gerichten? Die liebe ich doch so sehr und außerdem mag Liam sie auch."

Bei der Erwähnung seines Namens begann ich innerlich zu lächeln. Liam mochte also mexikanisches Essen, das musste ich mir merken. Als wir bei Gillians Lieblingsmexikaner gegessen hatten, wählte er, genau wie ich, das Steak aus, weswegen ich jetzt nicht unbedingt darauf gekommen wäre, dass die mexikanische Küche zu seinen Favoriten zählte.

Da es noch einige Dinge bezüglich der Speisen zu entscheiden galt, dauerte es noch eine ganze Weile, ehe ich Liam sehen würde und saß gewissermaßen auf heißen Kohlen.

Vorspeisen, Hauptgerichte, Nachtisch, vielleicht eine Eisbombe und vor allem die Hochzeitstorte standen zur Debatte. Allerdings machte es mir Gillian leicht, was die Torte anging. Sie schlug vor, den Konditor zu nehmen, der auch ansonsten alles für die Familie fabrizierte, wenn es gebraucht und gewünscht wurde.

Gillian versprach, mir die Adresse und Telefonnummer des Konditors zukommen zu lassen, damit ich einen Termin vereinbaren konnte.

Nachdem wir diese grundsätzlichen Dinge erledigt hatten, erkundigte sich Milo, ob ich noch im Salon etwas mit ihm trinken wollte und natürlich lehnte ich das freundliche Angebot nicht ab.

Liam saß bereits in einem der großen Ohrensesseln, als wir den Raum betraten und unterhielt sich mit Harry, der ebenfalls in einem der Sessel Platz genommen hatte und einen Scotch trank.

„Hey, Niall, schön, dich zu sehen", begrüßte mich der Lockenkopf, der heute ein rosa Hemd trug, das am Kehlkopf mit einer Schleife gebunden war.

„Ebenfalls", erwiderte ich und wartete förmlich darauf, dass Liam mich ansprechen würde. Dies tat er auch, mit den Worten: „Hallo Niall, na, wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen?"

Ganz locker kam der Spruch über seine Lippen und ich entgegnete ebenso lässig: „Soweit gut. Ich kann mich nicht beklagen."

„Na das hört man doch gerne." Liam lächelte vielsagend und ich beeilte mich, den alkoholfreien Drink entgegenzunehmen, den Milo für mich gemixt hatte. An meinem Glas nippend, nahm ich den Platz gegenüber Harry ein, sodass ich neben Liam saß. Kurz schauten wir uns in die Augen, dann sprach Liam Milo an. „Geht das klar mit Sonntag, dass wir uns am Flughafen treffen?"

„Vor mir aus schon. Wir haben ja genügend Autos zur Verfügung."

Das stimmt wohl, denn wenn die Dearings noch etwas außer Öl im Übermaß besaßen, dann waren das die fahrbaren Untersätze, die sich förmlich auf dem Parkplatz vor dem Anwesen stapelten.

Jetzt kam mein Einsatz und ich hoffte, dass alles plausibel klang. „Ich würde dann auch direkt zum Flughafen fahren", erklärte ich lächelnd, worauf Gillian sofort Einspruch erhob: „Du kannst auch zu uns kommen und wir fahren gemeinsam."

Ich zierte mich ein wenig: „Es ist ja kein Umweg, direkt zum Flughafen zu fahren."

„Ja, aber die Parksituation ist nicht besonders toll", gab Gillian zu bedenken und bot damit Liam die beste Vorlage aller Zeiten.

„Vielleicht kann ich dich irgendwo einsammeln. Wenn du mir deine Adresse nennst, wäre das sicher machbar", schlug er vor und trank anschließend von seinem Scotch.

„Das klingt nach einem Plan", erwiderte ich grinsend. „Warte, ich schicke dir meine Adresse per WhatsApp."

Niemand schien das komisch zu finden und ich atmete erleichtert auf. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, dass Liam ebenfalls entspannt wirkte und als ich mich später verabschiedete, zwinkerte er mir heimlich zu.

Noch zwei Tage, dann würden wir uns endlich in Odessa sehen. Alleine, in seiner Suite.

Gott sei Dank verging die Zeit bis dahin recht schnell, da ich am Donnerstagabend wie gewöhnlich im Hemmingway spielte und am Freitagmorgen, nach dem Frühstück, zu packen begann.

Louis schaute mich ein klein wenig irritiert an, als er dies bemerkte, doch ich erklärte kurz, dass ich mit jemandem verabredet sei und erst am Sonntagabend nach Hause kehren würde.

„Oh, eine heiße Braut oder ein heißer Typ?", lautete seine obligatorische Frage.

„Ein heißer Typ."

„Na dann viel Spaß und pass auf deinen Hintern auf." Louis grinste breit und prompt entfuhr mir ein Lachen.

„Immer, ich habe genügend Gleitgel dabei und was man sonst noch so braucht."

„Nun ja, immerhin hast du den Vorteil, dass du dein Partner nicht schwanger werden kann", sprach er trocken, worauf ich ihm mit dem Zeigefinger drohte.

„Immer schön verhüten, Louis. Du willst ja nicht, dass Eleanor einen Braten in der Röhre hat."

Wie so oft zog er mich auf: „Hast wohl Angst, zu früh Patenonkel zu werden?"

Das Gespräch endete in einem Lachflash und ich wischte mir die Tränen aus den Augen, um weiter packen zu können.

Allzu viel benötigte ich nicht, aber zwei Nächte bleiben zwei Nächte und Dinge wie Zahnbürste, Toilettenartikel und Unterwäsche gehörten genauso in die Reisetasche wie frische Socken und T-Shirts zum Wechseln. Am Ende war die Reisetasche voll, dabei hatte ich nicht mal Handtücher eingepackt.

Dafür landete tatsächlich das Gleitgel im Kulturbeutel, obwohl ich nicht davon ausging, dass wir es brauchen würden. Ich wollte Liam Zeit lassen, sich an alles zu gewöhnen und obwohl unser letztes Zusammentreffen mehr als heiß verlief, konnte ich mir vorstellen, dass er bei diesem Schritt zögerte. Ich jedenfalls hatte das damals bei meinem ersten Freund getan.

Um nicht in den Feierabendstau zu kommen, machte ich mich bereits um viertel vor drei mit Isabella auf den Weg nach Odessa. Leider waren die Straßen schon gut gefüllt, sodass ich wesentlich länger brauchte, als beim letzten Mal und als ich endlich vor dem Hotel eintraf, atmete ich erleichtert auf.

Glücklicherweise hatte der gleiche Angestellte Dienst, der die Autos parkte, als bei meinem ersten Besuch im Bristol Hotel.

„Oh, der Borgward", sprach er augenzwinkernd. „Warten Sie, Sir, ich besorge Ihnen gleich eine Karte für das Parkhaus."

Auf meine Erklärung, dass ich eine bis Sonntag benötigte, entgegnete er höflich: „Das ist kein Problem, Sir."

Man wurde hier wirklich wie der Kaiser persönlich behandelt, dabei war ich erst zum zweiten Mal hier und bezahlte nicht mal ein Zimmer. Mit anderen Worten: ich ließ überhaupt kein Geld da, weil alles über Liams Suite lief. Irgendwie musste ich mich revanchieren, denn ausgehalten werden lag mir so gar nicht.

Sicher waren es für Liam Peanuts, wenn er ein Essen bezahlte und die Suite mietete er so oder so. Trotzdem legte ich bei solchen Dingen Wert auf eine einigermaßen ausgeglichene Bilanz.

Im Hotel angekommen, holte ich die Karte hervor, die Liam mir anvertraut hatte und begab mich unverzüglich zu den Aufzügen. Ich genoss den riesigen Vorteil, nun eine Zimmerkarte zu besitzen, denn so brauchte ich nicht auf Liam zu warten und konnte es mir bereits in seiner Suite gemütlich machen.

Kaum hatte ich die Suite betreten, packte ich auch schon die Reisetasche aus. Der Schrank war riesig und auch im Bad konnte man sich breit machen. Großzügig verteilte ich die Dinge die Aftershave, Rasierer, Zahnpasta und Zahnbürste auf der überdimensionalen Ablage unterhalb des riesigen Badezimmerspiegels. Das Gleitgel ließ ich jedoch da, wo es war: im Kulturbeutel.

Anschließend zog ich die schweren Vorhänge etwas zurück und beobachtete, wie die Sonne langsam unterging. Hoffentlich kam Liam heute einigermaßen pünktlich aus dem Büro, ansonsten würde ich hier ziemlich lange alleine herumsitzen.

Um mir die Zeit zu vertreiben, tauschte ich die Jeans gegen eine Jogginghose, stellte den Fernseher an, schaute Nachrichten und den Wetterbericht für das Wochenende. Es sollte schön und trocken werden, was ganz meinem Geschmack entsprach. Vielleicht konnten wir tagsüber etwas in Odessa unternehmen. Da ich die Stadt überhaupt nicht kannte, wäre das durchaus interessant für mich. Wie Liam dazu stand, würde ich spätestens morgen herausfinden und ich hoffte, dass wir dahingehend auf einen Nenner kamen.

Da ich gegen Mittag zum letzten Mal etwas gegessen hatte, kam ein leichtes Hungergefühl in meinem Magen auf. Aber ich wollte warten, bis Liam hier war, damit wir zusammen essen konnten. Allerdings hielt mich nichts davon ab, nach einem geeigneten Menü Ausschau zu halten und plötzlich kam mir eine geniale Idee.

Schnell zückte ich das Handy und begann nach mexikanischen Restaurants zu googeln, die auch lieferten.

Tatsächlich wurde ich fündig und scannte die Speisekarte von oben nach unten. Allerdings galt es das Essen zeitlich perfekt zu bestellen. Es durfte nicht kalt sein, wenn Liam hier eintraf.

Zur Sicherheit schrieb ich ihm eine Nachricht mit dem Inhalt, dass er mir Bescheid geben sollte, wenn er das Büro verlassen würde. Seine Antwort erfolgte umgehend: „Mache ich und ich freue mich schon sehr auf dich."

Das hörte sich gut an und mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich seine Worte verinnerlichte. Er freute sich auf mich.

Ungeduldig rutschte ich auf dem Sofa hin und her, sah alle fünf Minuten auf mein Handy, bis endlich die erlösende Nachricht einging, dass er sich gleich auf den Weg machen würde.

Sekunden später bestellte ich beim Mexikaner unser Essen, das ich mit meiner Kreditkarte bezahlte. Ich wollte Liam etwas Gutes tun und mich für seine Gastfreundschaft revanchieren.

Da ich das Essen online orderte, bekam ich sofort mitgeteilt, dass es in etwa vierzig Minuten dauern würde und um sicher zu gehen, dass Liam nicht bei Leonora an der Rezeption etwas bestellte, schrieb ich ihm erneut: „Du brauchst dich nicht um unser Essen zu kümmern, das habe ich bereits erledigt."

Zurück kam nur ein. „Danke, das ist super. Ich habe einen Bärenhunger."

Natürlich traf Liam vor dem Essen ein, was aber kein Problem darstellte, da er duschen und sich umziehen wollte.

„Es ist schön, dass du es dir bereits gemütlich gemacht hast, Niall", stellte er grinsend fest, nachdem wir uns mit einer ganz normalen Umarmung begrüßt hatten.

„Mir blieb ja nichts anderes übrig", entgegnete ich und zuckte mit den Schultern. „Die Bude ist okay und ich musste die Wartezeit überbrücken."

„Okay, aha." Seine braunen Augen blitzten schelmisch auf. „Ich gehe schnell duschen und hoffe, dass das Essen nicht allzu lange auf sich warten lässt."

Das tat es nicht, es wurde sogar fünf Minuten vor der angegebenen Zeit geliefert, jedoch bevor Liam das Bad verließ, was den Überraschungsfaktor garantierte.

Ich gab dem Boten ein großzügiges Trinkgeld und dekorierte den Esstisch in der Suite, als Liam nur mit einer Boxershorts bekleidet eintrat. Sein feuchtes Haar glänzte im Schein der Lampe und er begann augenblicklich zu schnuppern.

„Verdammt riecht das gut."

Langsam öffnete ich die weißen Styropor Schalen und als Liam auf unser Abendessen blickte, stieß er einen überraschten Laut aus: „Hui, woher weißt du, dass ich gerne mexikanisch esse? Oder ist das Zufall?"

Sogleich klärte ich ihn auf und er schmunzelte. „Gillian ist also die Schuldige. Das hätte ich mir denken können."

Nachdem wir uns an den Tisch gesetzt hatten, nahm sich jeder etwas von den verschiedenen Gerichten und ich beobachtete wie Liam das Essen genießerisch in sich hineinstopfte. Doch plötzlich hielt er inne: „Du hast das bezahlt, Niall."

„Ja und? Darf ich dich nicht einladen?"

Liams Blick glitt über mein Gesicht, bis dieser sich in meinen Augen festsetzte. „Doch, darfst du. Ich finde das eine unheimlich nette Geste, die ich eigentlich nicht gewöhnt bin."

Überrascht starrte ich ihn an. „Heißt das, dass dich die Liebschaften, die du vor mir hattest, niemals eingeladen haben?"

Kurz zuckte Liam mit den Schultern, griff nach seinem Wasserglas und antwortete: „Vermutlich dachten sie, weil ich aus einer reichen Familie stamme, sei das nicht nötig."

„Was für ein Bullshit", entfuhr es mir kopfschüttelnd. „Wenn man jemanden mag, dann spielt es keine Rolle, ob er Geld besitzt oder nicht. Man lädt ihn einfach ein, weil man dies möchte. Ich wollte dir etwas Gutes tun."

Liams Lächeln wurde breiter, seine Augen strahlender und bevor er den nächsten Bissen in den Mund stopfte, da sagte er: „Du bist ein feiner Kerl und ein toller Mensch. Allerdings bedeutet dass, das ich mich revanchieren werde."

Kurz zwinkerte ich ihm zu: „Auf diese Revanche bin ich gespannt."

Es dauerte nicht lange, bis das Essen vollends aufgegessen war und wir uns jeder eine Flasche Bier gönnten. Entspannt saßen wir inzwischen auf dem Sofa, bis Liam plötzlich aufsprang.

„Bevor ich es vergesse, ich habe dir etwas mitgebracht, Niall."

Kurze Zeit später kehrte er aus dem Schlafzimmer mit etwas in seiner rechten Hand zurück, das ich als Snapback identifizierte. Als Liam sie umdrehte, erkannte ich den Schriftzug und begann zu lachen.

„Ich möchte ja nicht, dass du am Sonntag nackt im Stadion stehst." Mit diesen Worten überreichte er mir die Snapback der Dallas Cowboys, die ich sogleich aufsetzte.

„Wenn ich tatsächlich nackt im Stadion stehen würde, wärst du der Erste, für den das unangenehme Folgen haben könnte", witzelte ich.

„Nun ja, ein Ständer kann in der Tat unangenehm werden", erwiderte er mit der üblichen Coolness in seiner Stimme, gefolgt durch ein herzliches Lachen.

Im nächsten Moment wurde es still zwischen uns, lediglich unsere Blicke blieben vernetzt, kommunizierten in ihrer eigenen Art und Weise miteinander. So lange bis Liam das Schweigen brach, indem er einen Arm aussteckte und mich an der Hand berührte.

„Ich möchte dich anfassen, Niall", wisperte er leise.

Ein Lächeln umspielte meine Lippen und ich drückte seine Hand. „Tu dir keinen Zwang an", flüsterte ich zurück.

Langsam erhoben wir uns, unsere Finger berührten sich und schließlich wanderten wir Hand in Hand in das angrenzende Schlafzimmer. Liam, der ohnehin nur eine Boxershorts trug, zog mir das Shirt über den Kopf und anschließend die Jogginghose nach unten. Ich fand es schön, dass er mich entkleidete und ließ meine Hände an seinen Seiten entlang wandern, als wir beide nur in Boxershorts voreinander standen.

„Sag mir, was du möchtest, Liam", wisperte ich ihm ins Ohr, merkte, wie er schluckte und anschließend tief Luft holte: „Ich möchte mich gerne für den geilen Blowjob revanchieren, den du mir verpasst hast. Nur weiß ich nicht, ob ich das so gut hinbekomme wie du."

Aufmunternd lächelte ich ihn an, während mein Herz unkontrolliert in der Brust hämmerte. „Übung macht den Meister."

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Hallo meine Lieben, ich serviere neuen Lesestoff und hoffe, er hat euch gefallen.

Langsam nimmt die Planung der Hochzeit Formen an. Niall gibt sich wirklich Mühe und auch bei Niam geht es weiter.

Ich weiß, der Cut war fies, aber er lässt viel Spielraum für Fantasie. Seid ihr gespannt, wie das Wochenende in Odessa wird?

Wie findet ihr es, dass Niall sich nicht aushalten lassen will und das Essen bezahlt hat?

Danke für die lieben Kommentare, auch wenn es beim letzten Kapitel weniger waren als gewöhnlich. Ich vermute es lag daran, dass viele die Sexszene genossen haben. ^^

LG, Ambi xxx

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