17. Lockhart
♪ Down the drain - Krokus
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„Eines Tages wirst du in der Hölle schmoren, weil Eleanor alles herausfindet", rief ich Louis zu, der gerade in der Küche stand und Spiegeleier für uns briet.
Derweil rasierte ich mich im Bad und hörte, was er antwortete: „Ach Quatsch, wie soll sie das denn herauskriegen? Du machst dir viel zu viele Gedanken, Niall."
Natürlich machte ich mir die, vor allem über das bevorstehende NASCAR Rennen, das ich als Gillians Beifahrer absolvieren würde und das am nächsten Wochenende stattfand.
Für dieses Wochenende hatte ich jedoch andere Unternehmungen geplant. Dinge, die absolut nichts mit den Vorbereitungen für die Hochzeit und auch nicht mit einem Autorennen in Verbindung standen.
„Wann fährst du eigentlich los, Niall?", drang Louis' Stimme in meine Ohren.
„Direkt nach dem Frühstück", antwortete ich und wischte Reste des Rasierschaums aus meinem Gesicht, bevor ich die Küche betrat, in der es herrlich duftete.
Da Louis bereits den Tisch gedeckt hatte, brauchte ich mich nur hinzusetzen und das Besteck in die Hand zu nehmen. Heute goss er mir sogar den Kaffee ein, weswegen ich ein wenig misstrauisch reagierte.
„Was hast du vor? Willst du mich bestechen?", erkundigte ich mich, während ich eine Ladung Milch in die schwarze Brühe kippte.
„Nicht doch, ich übe und du bist mein Versuchsobjekt", ließ Louis sich vernehmen. Als er mich mit einem schelmischen Blick bedachte, dämmerte es mir.
„Du möchtest Eleanor also demnächst ein Frühstück servieren und ich bin der Tester."
„Bingo." Zufrieden langte er nach den Pancakes, die er förmlich in Ahornsirup ertränkte. „Es schmeckt nicht so gut wie das Sirup daheim, aber ich muss mich damit zufrieden geben", lautete sein Urteil bezüglich des braunen zähfließenden Saftes.
„Was erwartest du? Wir wohnen eben nicht nahe der Kanadischen Grenze." Ich zuckte mit den Schultern und widmete mich den Rühreiern, die wirklich hervorragend schmeckten und zudem die perfekte Konsistenz aufwiesen.
Derweil schwelgte Louis in alten Zeiten. „Weißt du noch, als wir ganz spontan über die Kanadische Grenze fuhren, nur um Ahornsirup zu kaufen?"
„Klar, und bei einem dieser Trips hatten wir einen Platten", erinnerte ich mich lachend. Wir waren schon immer ein wenig verrückt gewesen, passten einfach nicht in das kleine Kaff, in dem wir aufwuchsen. So gesehen war es kein Wunder, dass wir am anderen Ende der Vereinigten Staaten landeten, um dort unseren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Während ich das Essen genoss, sparte ich nicht mit Lob, in dem Louis sich regelrecht suhlte. Eleanor war ja schon ein heißer Feger, weswegen ich gut verstand, weshalb er sich so sehr anstrengte. Allerdings würden seine Bemühungen umsonst sein, sollte sie jemals herausfinden, dass sie es eigentlich war, die dafür sorgte, dass die Hochzeit von Milo und Gillian nicht in einem Fiasko endete.
Von Eleanor stammte der Geistesblitz mit der einzelnen Chrysantheme in den goldenen Ähren, weil Louis ihr vorlog, dass seine Schwester auf beides stand und er nicht wisse, wie man dies am besten kombinieren könnte. Wir beide wären im Leben nicht darauf gekommen, denn unsere Liebe zu Blumen reichte nicht mal von Midland bis Odessa, wenn man diese in Meilen auszudrücken versuchte. Und Odessa lag quasi um die Ecke.
„Also denkst du, sie wird begeistert sein?" Erwartungsvoll lagen Louis' Augen auf mir und ich konnte mir einen Spruch nicht verkneifen.
„Wenn du sie so vögelst wie du Frühstück machst, ist alles Bestens."
Sogleich erntete ich einen Schlag auf den Hinterkopf, sowie die Worte: „Ich würde sagen, ich vögele besser, als ich kochen kann."
„Na dann hast du ja nichts zu befürchten."
Gleich nach dem Frühstück spülte ich das Geschirr, während Louis abtrockente. Nachdem wir alles im Schrank verstaut hatten, machte ich mich ans Packen. Viel benötigte ich nicht für das Wochenende, aber zumindest T-Shirts zum Wechseln sowie frische Unterwäsche und Socken.
Der Trip zu meinem Ziel, die Stadt Lockhart, betrug ungefähr fünf Stunden mit dem Auto. Zu diesem Zweck hatte ich im Internet einen Wagen gemietet, da ich Isabella nicht überbeanspruchen wollte. Der alte Tom hätte sie mir bestimmt geliehen aber die Angst, dass ihr etwas passieren könnte, saß mir bei einer längeren Strecke dieser Art im Nacken.
Einen Mietwagen zu nehmen war billiger als fliegen und zudem zeitsparender, da es keinen Direktflug von Midland bis nach Austin, dem nächstgelegenen Flughafen zu Lockhart, gab. Ich hätte mindestens einmal umsteigen müssen, also Umwege fliegen, worauf ich so gar keine Lust hatte.
Fünf Stunden Fahrzeit bekam ich locker hin, zumal mein eigentliches Vorhaben erst am späten Abend auf dem Plan stand. Zeit genug, in einem Hotel oder Motel einzuchecken und selbst einen Stau würde ich in Kauf nehmen können. Ich war zeitlich nicht fest gebunden, zumindest besaß ich einen Spielraum zwischen neun Uhr abends und zwei Uhr nachts. Und wenn ich Bock hatte, konnte ich meinen Trip bis Sonntag ausdehnen und Samstagnacht nochmal von neun bis vier Uhr morgens zuschlagen.
Louis, der natürlich wusste, wohin es mich verschlug, wünschte mir viel Spaß und ich ihm im Gegenzug ein feuchtes Wochenende.
Den Weg zur Autovermietung legte ich mit dem Bus zurück und als ich dort ankam, war zum Glück nicht viel los. Ich unterzeichnete den Vertrag, bekam die Autoschlüssel ausgehändigt und nahm voller Freude meinen Platz in dem roten Mustang ein. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein König, denn noch vor einigen Wochen wäre solch ein Mietwagen außerhalb meines knappen Budgets gewesen.
Dennoch achtete ich auf mein Geld, verprasste es nicht leichtsinnig, sondern nur ganz dezent und gezielt. So, wie an diesem Wochenende.
Mir war danach die Sau rauszulassen und nichts eignete sich besser dazu als ein Trip nach Lockhart in diesen Club, der den Namen The Ranch trug. Vor einigen Monaten, bevor es uns nach Midland verschlug, hatten Louis und ich versucht in der Kleinstadt Fuß zu fassen, voller Hoffnung auf einen Job in Austin, der nächstgrößeren Metropole. Als das nichts wurde, entschlossen wir uns nach Midland zu ziehen, der Ölmetropole des Staates Texas. Lockhart war unsere erste Station als wir von zuhause weggingen und insgeheim bereute ich es nicht, bot die Kleinstadt doch eine ziemliche Attraktion, wie man es kaum vermuten würde.
Bei The Ranch handelte es sich nicht um irgendeinen Club, sondern um einen wahren Leckerbissen, der für mich keine Wünsche offen ließ.
Die Strecke nach Austin war gut befahren und zwischendurch hatte ich mit zwei kleineren Staus zu kämpfen. Somit war es fast sieben am Abend, als den Wagen auf den Parkplatz des Hotels steuerte. Während einer Pause hatte ich dort ein Zimmer gebucht und freute mich nun auf eine erfrischende Dusche.
Hier gab es keinen großen Luxus aber Zimmer und Bad waren sauber, was wollte ich mehr?
Gut gelaunt packte ich meine Reisetasche aus und wenige Minuten später prasselte das Wasser auf meine nackte Haut. Merkwürdigerweise musste ich gerade an Gillian denken und wie ihr Gesicht geleuchtet hatte, als sie Isabella fahren durfte. Ich sah in ihr eine außergewöhnliche junge Frau, die in kein Raster passte und darin ähnelten wir uns ein wenig.
Automatisch sprangen meine Gedanken zu unserem Gespräch, das wir führten, bevor ich mich dazu entschloss, ihr Beifahrer zu werden. Sie hatte von drei Problemen gesprochen, die sie beschäftigten, jedoch kamen wir nur dazu, zwei zu erörtern. Die Tischdekoration für die Hochzeit und die Geschichte mit dem Beifahrer. Es interessierte mich brennend, was nun ihr drittes Problem war und ich nahm mir fest vor, bei passender Gelegenheit danach zu fragen. Vielleicht konnte ich ebenfalls behilflich sein. Es wäre vermessen zu behaupten, dass ich Gillian nicht attraktiv fand, aber sie war für mich tabu, ebenso wie Milo, der ihr in Puncto Attraktivität in nichts nachstand.
Abtrocknen, anziehen, nach den Autoschlüsseln greifen, all dies geschah mechanisch, mit einer gewissen Vorfreude im Bauch. Den Weg zum Club kannte ich noch immer auswendig und auch ein Parkplatz war schnell gefunden.
Gleich am Eingang löhnte ich den Eintritt und schritt in Richtung der Garderobe, die bereits großzügig bestückt war. Mit einem gewissen Kribbeln im Bauch entledigte ich mich der Kleidung – bis auf die schwarzen Boxershorts.
Ohne Eile trat ich zum Eingang in das Paradies, in dem sich schon zahlreiche Menschen tummelten. Paare, Single-Frauen und Single-Männer, alle in Unterwäsche bekleidet.
Im diffusen Licht machten meine Augen eine schwarzhaarige Schönheit, in Begleitung eines hellblonden Typen, dessen Körper super gut trainiert aus der Masse herausstach, aus. Interessant, die beiden aber vielleicht würde ich noch etwas Besseres entdecken. Zunächst widmete ich mich jedoch den kulinarischen Leckerbissen am Buffet, dessen bereites Angebot sich seit meinem letzten Besuch kaum verändert hatte. Das Essen war im Eintrittspreis mit inbegriffen, aber man schlug sich hier sowieso nicht den Magen bis zum Anschlag voll.
Sex mit vollem Bauch fühlte sich nicht gut an.
Nach einigen Häppchen ließ ich meine Blicke erneut durch den Raum wandern. Eine Sitzgruppe, besetzt mit Leuten, Barhocker, auf denen sich einige Typen tummelten, die auf Fleischbeschau aus waren, Paare, die bereits fummelten.
Mein Interesse an den Typen war mäßig, heute wollte ich wenn möglich einen Dreier mit einer schönen Frau und einem ebenso heißen Mann. Auf der Suche nach meinen persönlichen Favoriten lief ich über den weichen Teppichboden, der jegliches Geräusch verschluckte. Hinter jeder der dunklen Türen, die ich passierte, befand sich ein Play Room. Einige davon waren als Private Rooms deklariert, das bedeutete, dass man nicht zuschauen konnte, da die Paare, die dort zugange waren, alleine bleiben wollten. Man schloss einfach ab und damit hatte sich die Sache.
Ich wusste, dass es in diesem Club einen Dark Room gab und auch einen Fetisch Room, in dem sich das Zuschauen mehr als interessant gestaltete. Vielleicht würde ich mir das nachher geben aber zuerst strebte ich an, auf meine Kosten zu kommen.
Mit einem Drink in der linken Hand betrachte ich aufmerksam das Treiben in den offenen Räumen und auch um mich herum. Und plötzlich stach mir eine junge Frau ins Auge: ihre Haut hatte die Farbe von Milchkaffee und ihre langen Beine waren eine Augenweide. Direkt neben ihr stand ein dunkelblonder Typ mit ordentlich Bizeps und einem heißen Sixpack. Die beiden hatten genau das, was ich heute suchte.
Langsam schlenderte näher und betrachtete den dichten Wimpernkranz, der die schokoladenbraunen Augen der hübschen Frau umrahmte. Genau in diesem Moment schaute sie zu mir. Als unsere Blicke sich trafen, spürte ich förmlich wie sie meinen Körper scannte und schon alleine das machte mich an.
Die Frage war nur: standen sie und ihr Typ auf Dreier?
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Zehn Minuten später lagen wir zu dritt in einem der Private Rooms, denn Zuschauer wollten die beiden keine. Ich arrangierte mich damit, mir war das wurscht, Hauptsache wir hatten unseren Spaß.
Das breite Bett mit dem schwarzen Kopfteil mutierte zu unserer persönlichen Spielwiese. Gracia und Sherman waren das perfekte Paar, das sich mühelos in einen Dreier integrierte und genau wusste, was es wollte.
Die milchkaffee-braune Schönheit bediente uns beide gleichzeitig. Sherman lochte ein und ich bekam einen Blowjob. Ihre zarte Haut duftete nach Kokosnuss, ihre Lippen waren Verführung pur und ich schloss genießerisch meine Augen, als Gracia mein bestes Stück bearbeitete. Dabei setzte sie sowohl ihre Hände, als auch ihren Mund gekonnt ein und ich brauchte nicht lange, um zu kommen.
Auch Sherman schien sie mächtig in Fahrt zu bringen, denn kurz nach mir erfolgte der Höhepunkt der beiden. Ein eingespieltes Team, das jedoch zu allerlei bereit war. Wie selbstverständlich tauschten wir die Positionen, Sherman war jetzt hinter mir und Gracia vor mir. Pure Lust stach aus ihren dunklen Augen, bevor ich sie drehte und kurz darauf auf ihr wohlgeformtes Hinterteil blickte. Alles an ihr fühlte sich weich und zart an, sowohl ihr Äußeres, als auch ihre Inneres.
Ich spürte die Feuchtigkeit mit der sie mich empfing und gleichzeitig Shermans Härte, die mich auf Touren brachte. Zuerst drückte er sich nur spielerisch ganz sanft an meinen Eingang aber dann drang er plötzlich mit seinen Fingern in mich ein. Himmel, machte mich das wuschig! Ich konnte es kaum erwarten, ihn in mir zu spüren und als Sherman mich genug gedehnt hatte, vollendete er sein Werk.
Bei einem Dreier ging man sehr leicht an seine Grenzen, aber genau danach lechzte ich heute Nacht. Ich brauchte diesen Kick, die ganz bestimmte Mischung, die mich total anmachte und fast die Kontrolle verlieren ließ.
Und wie ich mich verlor, zwischen der schönen Frau und dem heißen Mann, die mir beide das gaben, nach was mein Körper verlangte. Auspowern bis zur Erschöpfung hieß die Devise, der wir alle drei nachgingen.
Der Raum war erfüllt von unserem Stöhnen, von Schweiß, rascher Atmung und dem Bestreben alles rauzulassen. Es war wie eine Kettenreaktion, Sherman erreichte zuerst den Höhepunkt, dann folgte ich und kurz darauf Gracia.
Völlig erschöpft lagen wir auf dem breiten Bett, unserem persönlichen Schlachtfeld, das nun zu einer Ruheoase wurde. Langsam schöpfte ich Atem, beobachtete wie Gracia sich eine der schwarzen Strähnen aus ihrem Gesicht strich und sich lasziv zwischen uns räkelte.
„Das war toll, Niall. Du passt so richtig gut zu uns. Bist du öfter hier?", wollte Sherman wissen.
„Leider nicht, ich wohne nicht mehr in der Gegend, habe nur einen Wochenend-Trip hierher gemacht, weil ich den Club von früher kenne", erwiderte ich mit inwischen geschlossenen Augen.
„Schade", hörte ich Gracia seufzen, „aber vielleicht planst du ja nochmal einen Trip hierher. Wir sind jedes Wochenende da." Ich fühlte wie ihre Hand über meinen Brustkorb glitt und öffnete prompt die Augen.
„Das lässt sich bestimmt mal einrichten", meinte ich und grinste.
Fürs erste war mein Durst gestillt aber ich brauchte nun dringend etwas zu trinken. Zu diesem Zweck lief ich an die Bar, nachdem wir das Zimmer verlassen hatten, um Platz für das nächste Paar, zwei Männer, zu machen.
Nachdem ich mir eine Cola genehmigt hatte, schlenderte ich in Richtung des Fetisch Raums. Dort ging es immer richtig heiß her und man hatte was zu gucken. Von ausgefallenen Kostümen bis zu Fesselspielen oder gar Auspeitschen bekam man hier alles geboten.
Vor dem Eingang des Raums stand bereits eine beträchtliche Menschentraube, was vermuten ließ, dass es eine gute Show war, die das Paar abzog. Ich hörte Schreie und ein raues Stöhnen, das immer heftiger wurde. Es klang ein wenig schmerzhaft und als ich kurz darauf eine Peitsche knallen hörte, wusste ich Bescheid.
Da stand jemand auf Schmerzen.
Neugierig drängte ich mich weiter nach vorne, in den Raum hinein und blickte auf die Szene, die sich mir bot und die mich vor Überraschung die Augen weit aufreißen ließ.
An eine Wand gekettet, mit einer schwarzen Latex-Hose bekleidet und nacktem Oberkörper, ließ Gillians Cousin, Liam Payne, sich von einem Kerl auspeitschen.
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Baaaaaaaaaaaaaaam - Ambi hat zugeschlagen. Hätte ihr das gedacht?
Und was ist da los? Ist Liam schwul? Oder gar bi?
Ich kann echt nicht mehr vor Lachen, weil ich mir eure Gesichter vorstelle, die ihr mir gerne beschreiben dürft.
Also dieses Kapitel war echt eine Herausforderung, ich habe zum ersten Mal einen Dreier geschrieben - und dann auch noch ausgerechnet bei Niall... Ich hoffe, ich habe euch nicht enttäuscht.
Danke Maggie fürs Probelesen, ich widme dir dieses Kapitel.
Ich freue mich sehr auf eure Kommentare :)
Für alle, die es noch nicht getan haben: bitte schaut bei meinem letzten Blogkapitel vorbei, das wäre mir sehr wichtig.
LG, Ambi xxx
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