12. Bier

♪ It's my Life – Bon Jovi


N I A L L


Völlig fertig ließ ich mich an diesem Abend auf das Bett fallen.

Der Tag war anstrengend gewesen, aber zum Glück hatten Milo und Gillian keinen Aufstand gemacht, als ich ihnen berichtete, dass sämtliche Kreuzfahrtschiffe für die nächsten drei Jahre ausgebucht waren, was die Hochzeiten anging.

Wenn man sich nicht näher mit dieser Materie beschäftigte, war einem nicht bekannt, dass pro Kreuzfahrt immer nur eine Trauung, und diese auch nur zu den Seetagen, erlaubt waren.

All das hatten Louis und ich in Houston in Erfahrung gebracht und Gott sei Dank bewahrheitete sich meine Befürchtung, dass unsere Kunden sauer reagieren könnten, nicht. In dieser Hinsicht hatte ich Glück: Milo und Gillian waren absolut pflegeleicht und zeigten sich sehr kooperativ.

Beide wollten darüber nachdenken, wie sie nun den besten Tag ihres Lebens gerne verbringen würden. Aber auch ich wollte meine Gehirnzellen diesbezüglich anstrengen, wobei Louis mir helfen würde. Er sollte morgen nach Hochzeitslocations googeln, während ich gemeinsam mit den Dearings nach Dallas flog, um mir ein Footballspiel anzuschauen. Solch eine Einladung erhielt man nicht alle Tage und schon alleine deshalb hatte ich zugesagt.

Außerdem ergab sich für mich die Möglichkeit, Milo, Gillian und den Rest der Familie ein wenig näher kennenzulernen. Vielleicht würde mir auf diese Art und Weise ein passender Rahmen für die Hochzeit einfallen.

Während Louis sich für sein Date mit Eleanor rüstete, fielen mir die Augen langsam aber sicher zu. Den Tag hatte ich damit zugebracht, die Gitarre eines Kollegen, der ebenfalls in Chucks Bar auftrat, zu reparieren. Eine der Saiten war gerissen und es kostete mich mehrere Stunden, einen Laden aufzutreiben, der das passende Material verkaufte.

Ich traute mir zu, die Saiten alleine aufzuziehen, das hatte ich früher bei meiner Gitarre auch selbst gemacht und auch dieses Mal klappte alles einwandfrei.

„Du solltest überlegen, ein Geschäft aufzumachen", zog Chuck mich auf, aber ich lachte nur. „Von was denn? Da müsste ich erst mal Geld zurücklegen."

„Wenn du einige Jahre hier aufgetreten bist und die Samstagsshow schmeißt, wird sich einiges angesammelt haben", ließ der Barbesitzer mich schmunzelnd wissen.

„Vielleicht", sprach ich, ohne den Gedanken jedoch fest in meinem Kopf zu verankern.

Reizen würde mich das zwar, aber es blieb ein schöner Traum, der sich vielleicht irgendwann zu einem Hobby machen ließ, dem ich neben einem anständigen Job nachgehen konnte.

Einstweilen begnügte ich mich damit, donnerstags in der Bar aufzutreten und als Doc Horan, wie meine Kollegen mich seit heute nannten, die Wehwehchen der Instrumente zu kurieren. In allererster Linie war ich im Moment Wedding Planner und ich nahm diesen Job ernst. Nicht zuletzt deshalb, weil ich bereits für einen Teil der Leistung bezahlt worden war, die ich noch gar nicht erbracht hatte. Es lag mir ganz und gar nicht, Geld einzusacken, ohne etwas dafür getan zu haben, aber die Regeln in diesem Beruf sahen dies nun einmal so vor. Und was das Geld anging, waren wir noch längst nicht im Ende der Fahnenstange angekommen. Die zehntausend Dollar stellten lediglich die erste Anzahlung dar, die genau zwanzig Prozent ausmachte. Demnach fehlten noch weitere achtzig Prozent, ein Betrag von vierzigtausend Mäusen.

Insgesamt kassierten wir also fünfzigtausend, eine unvorstellbare Summe.

Nur alleine von meinem Anteil hätte ich Isabella kaufen können. Wehmütig dachte ich an den alten Wagen, der mir innerhalb kürzester Zeit ans Herz gewachsen war und ich hatte keine Ahnung, was ich tun würde, wenn Tom sie eines Tages verkaufte.

„Niall, ich bin dann mal weg!", ertönte Louis' Stimme in meinen Ohren. „Ich wünsche dir morgen viel Spaß in Dallas." Demnach kam er wohl heute nicht nach Hause.

„Und ich wünsche dir viel Spaß beim Versenken deiner Männlichkeit", rief ich durch die geschlossene Tür, worauf ich sein meckerndes Lachen zu hören bekam.

„Alles klar, Niall, bis dann."

Vielleicht konnte ich jetzt endlich in Ruhe schlafen.

Meine Gebete wurden leider nicht erhöht, denn kaum verließ Louis das Haus, meldete sich mein Handy zu Wort. Langsam drehte ich mich zur Seite, ertastete das Gerät, das auf dem kleinen Nachtisch lag und warf einen Blick drauf. Meine Mutter versuchte mich zu erreichen.

„Hey Mum."

„Hallo Niall, wie geht es dir?"

„Ganz gut." Ein wenig umständlich setzte ich mich auf und stopfte mir das Kissen in den Rücken. „Ist alles in Ordnung zuhause, Mum?"

„Nun ja, dein Vater hat sich den Fuß verstaucht, aber zum Glück ist Greg ja da."

Ich glaubte einen leichten Vorwurf in ihrer Stimme zu hören. Sie war damals dagegen gewesen, dass ich fortging, hatte versucht, mich umzustimmen, aber ich wollte nicht den Rest meines Lebens auf einer Farm zubringen. Traktorfahren machte zwar Spaß, aber auch nur, wenn man unter achtzehn war und nichts von diesem Planeten kannte.

Als ich zu studieren begann, änderte sich meine Sichtweise total und ich war bereit, die große weite Welt zu erkunden. So wie Louis, der mich überredete, nach Texas abzuhauen.

„Hör zu, Mum, ich werde über Weihnachten nach Hause kommen", sprach ich, ohne mich auf eine Diskussion bezüglich des lädierten Fußes meines Vaters einzulassen.

„Wirklich?" Sie schien plötzlich erfreut zu sein. „Das wäre toll! Kannst du dir denn ein Flugticket leisten?"

„Natürlich, mach dir keine Sorgen. Ich verdiene Geld."

Ein Aufatmen war zu hören. „Es freut mich, dass du einen Job hast, Niall. Das war es ja, weshalb du damals weggingst."

Im Moment hütete ich mich davor, meiner Mutter zu erzählen, wie ich mein Geld verdiente. Womöglich würde sie mich auslachen oder es gar nicht erst glauben. Ich konnte das immer noch erzählen, wenn ich Weihnachten daheim aufkreuzte und dann sogar belegen.

Im Hintergrund hörte ich meinen Dad rufen und Mum beendete das Gespräch. „Mach's gut, Niall und melde dich mal. Dein Vater braucht gerade meine Hilfe, deshalb lege ich jetzt auf."

„Bis dann, Mum und grüße alle schön vom mir."

Noch vor wenigen Wochen hatte ich keine Chance gesehen, Weihnachten zu Hause zu verbringen, aber mit dem nun verdienten Geld war es überhaupt kein Problem. Sogar Geschenke würde ich mitbringen, vor allem für Theo, meinen Neffen.

Die nicht funktionierende Klimaanlage ignorierend, schlief ich schließlich ein, träumte von unserer Farm, von den roten Blättern, die den Herbst zu einer wahren Farbenpracht verwandelten. Nichts war schöner als diese Jahreszeit in meiner Heimat, aber dieses Mal würde ich ihn verpassen. Weihnachten lag Schnee, das war gewiss.

Langsam erhob ich mich aus dem Bett, nachdem der Wecker des Handys angekündigt hatte, dass es Zeit zum Aufstehen war. Ich brauchte eine kühle Dusche sowie ein gutes Frühstück. Noch immer fühlte es sich ein wenig komisch an, Herrscher eines gut gefüllten Kühlschranks zu sein, dessen Inhalt keine Wünsche offen ließ.

Rühreier mit Speck, Toast mit Butter und Marmelade, eine Banane sowie einen Joghurt. All das verleibte ich mir nach der erfrischenden Dusche ein, sodass ich für den Tag gut gerüstet war.

Milo hatte versprochen, dass man mich abholen würde und ich wollte auf jeden Fall fertig sein, wenn es soweit war, weshalb ich mich ein wenig beeilte. Kaum hatte ich die Schuhe angezogen, da klingelte es auch schon an der Tür und ich hechtete zur Sprechanlage.

„Ja?"

„Niall? Hier ist dein Fahrservice." Sofort erkannte ich Harrys Stimme und musste unwillkürlich grinsen.

„Ich bin sofort unten."

Zwei Stufen auf einmal nehmend, sprang ich die Treppe nach unten, huschte durch die Tür und staunte nicht schlecht, als ein großer bulliger Pick-Up in mein Blickfeld geriet. Am Steuer saß Flora, Harry auf dem Beifahrersitz und als ich hinten einstieg, erblickte ich Gillians Cousin. Wenn ich mich recht erinnerte, war sein Name Liam.

„Hallo, Niall, schön, dass du uns heute begleitest", flötete Flora mir entgegen und ich erwiderte: „Ich freue mich sehr über diese Einladung."

„Manchmal hat mein Bruder einen guten Tag", lautete Floras Antwort. Anschließend drückte sie das Gaspedal durch und der Motor des Wagens dröhnte in meinen Ohren. Der Sound war ja schon beeindruckend, genau wie die Frau, die hinter dem Lenkrad saß.

Während Flora sich auf den Verkehr konzentrierte, wurde ich von Harry und Liam gut unterhalten. „Machst du bei unserer kleinen Wette mit, Niall?", wollte Harry wissen.

„Welche Wette?"

„Nichts Spektakuläres. Wer verliert, muss nachher eine Runde Bier ausgeben", klärte Liam mich grinsend auf. „Wir wetten einfach, wer heute gewinnt. Cowboys oder Eagles."

Mich stach der Hafer und so antwortete ich dreist: „Die Eagles." Ich hatte keinerlei Verbindung zu den Cowboys, deshalb war es mir herzlich egal, wer aus dieser Partie als Sieger hervorgehen würde.

„Somit hast du dir ungefähr die komplette Familie zum Feind gemacht", brachte Liam lachend hervor, doch wie immer war auf Flora Verlass. „Ich schließe mich Niall an, wir werden verlieren."

Erstaunt zog Harry die Augenbrauen nach oben: „Wo ist dein Patriotismus geblieben, Liebling?"

„Das hat nichts mit Patriotismus zu tun, sondern mit der Realität", erklärte Flora nüchtern und ich schmunzelte vor mich hin.

„Also gut, Mum", sprach Liam, „wenn du verlierst, bestellte ich mir das größte Bier, das es gibt."

Wir erreichten den Flughafen und Flora fuhr direkt ins Parkhaus. „Die anderen sollten schon da sein und ich glaube, der Jet steht auch schon bereit", plapperte Harry drauflos. Ich mochte den Lockenkopf, fragte mich aber ständig, wie er Flora wohl kennengelernt hatte. Vielleicht ergab sich heute die Gelegenheit danach zu fragen. Ich wollte so viel wie möglich über diese Familie wissen, die voller Überraschungen steckte.

Zunächst hieß es jedoch die Sicherheitskontrollen hinter sich zu bringen, sowie den Rest der Familie aufzugabeln. Wir gelangten ohne Probleme durch und als wir in Richtung des Ausgangs liefen, durch dessen Glasscheiben der Privatjet zu sehen war, erblickte ich Milo mit Gillian. Direkt daneben standen Gillians Eltern und ihr Vater winkte mir zu, als er mich erblickte.

Doch es war Gillian, die mich zuerst erreichte und freudig begrüßte. „Bist du schon aufgeregt, Niall?"

„Du meinst, weil es mein erster Flug in einem Privatjet ist?" Ich zwinkerte ihr zu und sie begann zu lachen.

„Nein, also das wusste ich gar nicht. Ich dachte eigentlich, weil wir uns das Spiel anschauen." Gillians Art war so herrlich erfrischend, sie erinnerte mich an eine Brise, einen leichten Sommerwind, der sich schmeichelnd um den Körper legte, während der Duft der Blüten in die Nase kroch.

Sie war keine dieser jungen Frauen, die außer Mode, Nägel und Frisuren nichts im Kopf hatten. Ihre Gedanken drehten sich um andere Dinge und das fand ich toll.

Die Glastür wurde geöffnet und wir durften zum Privatjet laufen. Neugierig ging ich hinter Gillian und Milo her, blickte überrascht in das Innere des luxuriösen Fliegers und bekam prompt von Kenneth Dearing etwas zu trinken angeboten.

„Champagner, Scotch, was hätten Sie gerne, Niall?"

„Ich glaube, ich bleibe bei einem Bier."

Ein wenig umständlich nahm ich meinen Platz entgegengesetzt der Flugrichtung ein. Mir gegenüber saß Liam, der sich gerade einen Scotch servieren ließ und auch Milo sprach dem hochprozentigen Alkohol zu.

Harry hingegen trank ein Bier, ebenso wie Gillian, ihre Mutter, Flora und meine Wenigkeit. Einige Minuten später rollte der Vogel zur Startbahn und als wir die Freigabe erhielten, erhob er sich elegant und leicht in die Lüfte.

Der Flug würde nicht lange dauern, eine Stunde vielleicht und ich betrachtete die Wolken, über denen wir schwebten. Noch vor vier Wochen hatten wir oftmals nicht gewusst, was wir am nächsten Tag essen sollten und heute reiste ich mit vermögenden Leuten in deren Privatjet. Wie schnell sich das Leben doch manchmal änderte.

So sehr ich Louis' Idee am Anfang verteufelte, so sehr begann ich sie nun zu schätzen.

Als der Jet zur Landung ansetzte hatte ich bereits drei Biere intus und war unheimlich gut drauf. Direkt am Flughafen holte man uns mit einem Kleinbus ab, der uns zum AT&T Stadion nach Arlington kutschierte, der Heimatstädte der Dallas Cowboys. Es war schon länger her, dass ich mir ein Footballspiel im Stadion angeschaut hatte, aber solche guten Plätze hatte ich noch niemals ergattert.

„Es ist toll hier!", meinte ich euphorisch und nahm das nächste Bier in die Hand, das Harry mir reichte.

„Prost, Niall und falls du irgendwelche Fragen haben solltest, dann zögere nicht."

Fragen? Die hatte ich ganz gewiss aber nicht das Spiel betreffend.

„Also ich hätte da eine Frage", begann ich mit losgelöster Zunge. „Wie und wo hast du deine Frau kennengelernt?"

Lauthals platzte Liam mit einem Lachen heraus, er stand direkt neben uns und hatte alles mitgehört. „Du wirst die Geschichte lieben, Niall", meinte er und kurz darauf legte Harry los.

„Einmal in meinem Leben nahm ich an einem Gewinnspiel teil und hatte Glück. Ich gewann eine zweiwöchige Kreuzfahrt mit einem Luxusliner in die Karibik. Rein zufällig war Flora auch auf diesem Schiff. Wir lernten uns kennen und verliebten uns."

Mir blieb glatt der Mund offenstehen. „Echt jetzt?"

„Ja, das ist die reine Wahrheit. Ich hätte mir als Bauarbeiter niemals diese Reise leisten können und im Nachhinein bin ich sehr glücklich, da mitgemacht zu haben."

„Du bist Bauarbeiter?" Erneut fielen mir fast die Augen aus dem Kopf.

Heftig nickte der Lockenkopf. „Ja, ich arbeite bei einer Firma in Midland. Wir bauen Hochhäuser."

Flora stieg immer mehr in meiner Achtung, denn sie scherte sich nicht darum, was andere sagten oder dachten. Sie und Harry kamen aus völlig unterschiedlichen sozialen Schichten und dass sie ihn geheiratet hatte, bewies wie sehr sie über den Dingen stand.

Langsam füllte sich das Stadion und ich nahm meinen Platz neben Gillian ein, die schon sehr aufgeregt wirkte. „Gleich geht es los und ich hoffe, die Cowboys gewinnen."

„Das hoffe ich nicht, sonst müssen Flora und ich das Bier bezahlen", wisperte ich ihr ins Ohr und hörte sie kichern.

Kurz darauf ging es los, Musik ertönte und die Cheerleader hielten Einzug. Während Liam Kommentare bezüglich der Mädels abgab, lenkte sich meine Aufmerksamkeit auf Gillian und Milo. Ich betrachtete die beiden eingehend, versuchte mir vorzustellen, in welcher Umgebung ihre Hochzeit stattfinden könnte und kam zu dem Entschluss, dass es kein teures Luxushotel werden würde. Es musste außergewöhnlich sein, wie diese Familie, wie Milo und Gillian selbst.

Vielleicht regte der Alkohol diese Gedanken an, denn mittlerweile trank ich Bier Nummer fünf und als ich Milos Blick kurz auf mir fühlte, schaute ich in seine grünen, faszinierenden Augen, die ich insgeheim mit einem Bergsee verglich. Gillians braune hingegen erinnerten mich an Schokolade und prompt dachte ich an Gabe, meinen One Night Stand aus Houston.

Wie viel in den letzten Tagen passiert war, einfach unglaublich.

Die Mannschaften liefen ein, zuerst die Eagles, dann die Cowboys, die unter großem Hallo begrüßt wurden und dann startete das Spiel. Von der ersten Sekunde an hatte ich Spaß beim Zuschauen, ließ mich von der guten Stimmung anstecken und jubelte, als die Cowboys in Führung gingen, obwohl ich eigentlich auf den Sieg der Eagles gewettet hatte. Aber die Dearings zogen mich einfach in ihren Bann, sie waren große Fans, trugen alle die Trikots der Cowboys und lebten dieses Spiel vom Anfang bis zum Ende.

Die Cowboys gewannen und ich musste blechen, denn Wettschulden waren Ehrenschulden. Zum Glück teilte ich mir die Kosten mit Flora, die ihrem Sohn ein riesiges Bier vor die Nase stellte. „Bitte, Liam, du wolltest das Größte."

„Danke, Mum." Liam fackelte nicht lange und kippte den Alkohol runter.

In gewisser Hinsicht waren es ganz normale Leute, die Spaß hatten, tranken und scherzten.

Und je länger ich sie beobachtete, desto erleichterter war ich plötzlich, dass die Sache mit der Kreuzfahrt nicht geklappt hatte. Vielleicht handelte es sich um eine Fügung des Schicksals, jedenfalls nahm ich die Herausforderung, nach etwas Neuem zu suchen, mit Freuden an.

Mit dem Kleinbus ging es wieder zurück zum Flughafen, wo wir den Learjet bestiegen. Essen wurde gereicht und ich trank ein Bier dazu. Alle waren bester Laune, wir ließen das Spiel Revue passieren und Milo sagte zum Schluss: „Es war ein toller Tag und ich bin froh, dass Niall mitgekommen ist."

„Ja, ich auch", pflichtete Gillian ihm bei und prompt trafen sich unsere Blicke. Da war es wieder, das Frische, das leicht Aufmüpfige, das kleine Glimmen, das mir sagte, dass ich noch längst nicht alles über diese junge Frau wusste.

Es war mein Bestreben, sie besser kennenzulernen und das bedeutete, Zeit mit ihr zu verbringen.

Langsam setzte der Jet zur Landung an und gerade als ich mich fragte, wie ich nun nach Hause kommen sollte, da alle kräftig dem Alkohol zugesprochen hatten, sprach Gillians Mutter: „Wir rufen Ihnen ein Taxi, Niall, das wir selbstverständlich bezahlen. Sie müssen sich um nichts kümmern, denn Sie wurden von uns eingeladen."

Ich fand die Geste nett, bedankte mich und verabschiedete mich wenig später, nachdem wir das Flugzeug verlassen hatten.

Ein Taxi stand schon bereit, es brachte mich direkt nach Hause und als ich das kleine Apartment betrat, bemerkte ich sofort, dass die Klimaanlage lief. Das zehnte Weltwunder, wenn man mich fragte.

Von Louis fehlte jede Spur, wahrscheinlich legte er Eleanor gerade flach und nur der Gedanke daran jagte eine Gänsehaut über meinen Körper. Hoffentlich fand sie sein Geheimnis nie heraus.

Wie ein nasser Sack fiel ich ins Bett, schlief augenblicklich ein und erwachte erst, als am nächsten Morgen eine Nachricht auf meinem Handy einging. Leicht verschlafen warf ich einen Blick darauf, um festzustellen, dass Gillian mir geschrieben hatte. Ihre Zeilen lösten Erstaunen in mir aus.

„Hallo, Niall, wäre es möglich, dass wir uns am Montag tagsüber treffen? Ich muss dich etwas Wichtiges fragen, möchte das aber nicht am Telefon machen."

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Hallo meine Lieben, pünktlich zum Wochenende ist das neue Update da.

Wie fandet ihr Nialls Trip mit den Dearings?

Und was sagt ihr zu Harrys Beruf und seinem Kennenlernen mit Flora?

Was mag Gillian wohl mit Niall zu besprechen haben?

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und bedanke mich für all die lieben Kommentare und die Votes.

LG, Ambi xxx

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