11. Beratung
♪ Shadow on the Wall – Mike Oldfield
❃ ❃ ❃ L I A M ❃ ❃ ❃
Den Feierabend früher einzuläuten gehörte nicht unbedingt zum Tagesgeschäft, aber manchmal nahm ich mir diese Freiheit; oder besser gesagt, Dearing Oil gestand sie mir zu.
Es war im Interesse aller Beteiligten, dass ich passend für den Ball der Ölbarone gekleidet sein würde und einen Anzug zu kaufen kostete vor allem eines: Zeit.
„Mum, ich bin dann unterwegs." Lächelnd blickte meine Mutter auf. „Ich wünsche dir viel Spaß, Liam. Am liebsten wäre ich ja mitgekommen, aber -."
„Das brauchst du nicht, Esra wird es schon regeln, dass ich keine Dummheiten mache", unterbrach ich sie schmunzelnd, worauf Mum ihr glockenhelles Lachen ertönen ließ.
„Wenn Esra dabei ist, habe ich eine Sorge weniger."
Gillians beste Freundin war auch irgendwie meine beste Freundin. Wir kannten uns seit frühester Jugend, sie ging bei uns ein und aus, übernachtete auch öfter an den Wochenenden. Zumindest so lange Gill und Esra gemeinsam die Schulbank drückten. Selbst als Gillian mit Milo zusammenkam, ging der Kontakt zwischen Esra und ihr nie verloren. Die beiden hielten zusammen wie Pech und Schwefel und aus irgendeinem Grund, den ich noch niemals analysierte, hatten Esra und ich schon immer einen engen Draht zueinander.
Somit fiel meine Wahl auf sie, mir beim Anzugkauf mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Gillian brauchte ich damit nicht anzukommen, sie würde mir wahrscheinlich sowas andrehen wie Harry es gerne trug: einen lila Fummel mit Rüschenhemd. Ihm standen solche Dinge ausgezeichnet, aber mir keineswegs.
Während die Erinnerungen an den ersten Ball der Ölbarone, an dem ich vor genau sieben Jahren hatte teilnehmen dürfen, an mir vorüberzogen, lenkte ich den Wagen aus dem Parkhaus und nahm Kurs auf das Geschäft, in dem ich mit Esra verabredet war.
Vor sieben Jahren war mein Vater noch dagewesen, hatte mich mit Freuden in die Gesellschaft der Ölbarone eingeführt. In meinen Augen hatten meine Eltern eine normale glückliche Ehe geführt, zumindest glaubte ich das bis zum Zeitpunkt, als mein Vater praktisch über Nacht verschwand.
Fast sechs Jahre lag dies nun zurück und seitdem hatte ich ihn nie wieder gesehen. Ich verzieh es ihm nicht, dass er einfach abgehauen war, ohne sich von mir zu verabschieden. Egal welche Probleme er und meine Mutter hatten, sein Kind ließ man nicht so einfach im Stich. Deshalb wollte ich nichts mehr von ihm wissen und auch er machte keinerlei Anstalten den Kontakt zu mir aufzunehmen.
Er betrog meine Mutter und sie warf ihn raus. Der Gedanke an sein Verhalten hinterließ einen bitteren Nachgeschmack auf meiner Zunge, der über all die Jahre nicht vergangen war.
Fünfzig Prozent von Dearing Oil gehörten schon damals meiner Mutter, er arbeitete zwar in der Firma, jedoch ohne Anteile zu besitzen. Großvater wollte, dass sämtliche Anteile im Familienbesitz blieben und auch meine Mum und Onkel Ken strebten dies für die Zukunft an.
Somit fand ich die Lösung, dass Gillian eines Tages die Anteile ihres Vaters und ich die Anteile meiner Mutter übertragen bekommen würden, durchaus angebracht. Milo, mit dem ich mich super verstand, würde in der Geschäftsleitung mitmischen. Was wollte ich mehr? In eine gesicherte Zukunft zu blicken tat gut, es machte vieles leichter und ich würde mir nie Sorgen um einen Job machen müssen.
Nur zu gerne ließ ich mich von den Gedanken ablenken, drehte die Musik lauter und lauschte den Klängen von Brad Paisley, meinem Lieblingscountrysänger. Auch Esra mochte ihn sehr und wir hatten auch gemeinsam ein Konzert besucht. Sobald Paisley wieder Anstalten machte, auf Tour zu gehen, würde ich mich nicht lumpen lassen und Esra eine Karte besorgen, schon alleine als nette Geste, weil sie mir half, einen geeigneten Anzug zu finden. Connection besaß ich reichlich, also sollte in dieser Hinsicht nichts schief gehen.
Nachdem ich den Wagen im Parkhaus um die Ecke abgestellt hatte, verließ ich das Gebäude und lief mit schnellen Schritten zu meinem Ziel. Dabei lockerte ich die Krawatte, die ich stets im Büro trug und checkte kurz mein Handy.
Harry hatte mir geschrieben und seine Worte ließen mich zutiefst schmunzeln: „Achte darauf, dass deine Hosen kein Hochwasser haben, sonst tickt deine Mutter aus."
Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen antwortete ich: „Ja, Dad."
Niemals würde ich Harry ernsthaft so ansprechen, da konnte er noch so lange mit meiner Mutter verheiratet sein, aber da ich älter war als er, wenn auch nur einige Monate, fiel diese Anrede für mich flach. Sowieso verhielten wir uns eher wie gute Kumpels, die viel gemeinsam unternahmen. Ich stellte mir sein Lachen vor, als ich seine Retourkutsche bekam: „Alles klar, mein Sohn."
Das war der running Gag zwischen uns, der einfach nicht zu toppen war.
Sekunden später stand ich vor der Eingangstür des Ladens, in dem Esra bereits auf mich wartete. Ich konnte ihre Gestalt durch die Glastüren ausmachen und steckte das Handy weg, bevor ich das Geschäft betrat.
„Guten Tag, Liam, wir haben bereits auf dich gewartet." Walter Hobbs, der grauhaarige Besitzer des edlen Anzugparadieses, begrüßte mich freundlich. Seit ich zum ersten Mal dem Ball der Ölbarone beigewohnt hatte, kümmerte sich der nette Mann um mein Aussehen, was die Kleidung betraf. Und bei diesem Ball war es nahezu sträflich, zweimal im gleichen Anzug aufzukreuzen. Selbst wenn mehrere Jahre dazwischen lagen, existierten noch immer die Bilder, die regelmäßig in einer Galerie präsentiert wurden.
„Hoffentlich habt ihr nicht zu lange gewartet", erwiderte ich und küsste zunächst Esra auf beide Wangen, bevor ich Mr Hobbs die Hand reichte.
Wir wurden in den Bereich geleitet, in dem die Anzüge in Reih und Glied an der Stange hingen. Unzählige Farben, Muster, Größen und Stoffe. Für mich war das wie immer zu viel, niemals würde ich alleine etwas finden, doch mit Esra an meiner Seite zerstreuten sich diese Bedenken.
„Was denkst du, welche Farbe sollte ich nehmen?", richtete ich meine Frage an das hübsche Mädchen mit den kurzen Haaren.
Leicht neigte sie den Kopf zur Seite, folgte den Gesten von Mr Hobbs, der sogleich zielstrebig zu einem der Ständer marschierte. „Wenn ich die Trendfarbe vorschlagen dürfte, Liam."
„Sie dürfen", erklang Esras Stimme in meinen Ohren und prompt schmunzelte ich.
„Ich soll mit dem Trend gehen?"
„Warum nicht, wenn er dir steht?" Langsam drehte sich Esra zu mir und als ich mit den Schultern zuckte, hob sie ihre rechte Augenbraue vorwitzig an. Dies blieb auch so, als Walter die Farbe verkündete, die in diesem Jahr wohl angesagt war.
„Der Trend ist hellblau."
„Was?! Nein!", protestierte ich kategorisch, doch Esra fiel mir augenblicklich ins Wort: „Liam, probiere die Farbe doch erstmal an. Ich glaube, dass sie dir steht, sie wird deine dunklen Augen unterstreichen."
„Genau, die junge Dame hat recht", stimmte Walter Hobbs zu und ich gab mich mehr oder weniger geschlagen. Vielleicht sah es doch nicht allzu schlecht an mir aus.
In der Umkleide entledigte ich mich des Anzugs, den ich heute im Büro getragen hatte, um in die hellblaue Hose zu schlüpfen. Zugegeben, diese Farbe machte mich unsicher, ich fühlte mich wie ein Zirkusclown und doch schob ich die Bedenken zur Seite und griff nach dem Jackett, als ich die Hose angezogen hatte.
Sorgfältig schloss ich die Knöpfe, schaute kurz in den Spiegel und stieß einen verwunderten Laut aus. So schlimm sah das Ding gar nicht aus.
Sekunden später öffnete ich die Tür der Umkleide, um in Esras dunkle Augen zu blicken. Die Verblüffung stand ihr im Gesicht geschrieben und sie stieß ein lautes: „Wow!", aus.
„Liam, du siehst absolut toll aus, den musst du unbedingt nehmen. Du wirst der Star des Abends sein."
„Höre mal auf die junge Dame", tat Mr Hobbs seine Meinung kund. „Ich finde auch, dass er schick aussieht."
Einmal drehte ich mich um die eigene Achse, warf einen Blick auf die Hosenbeine, die genau die richtige Länge aufwiesen und beschloss einfach, Esra zu vertrauen, die mit beiden Daumen nach oben zeigte.
„Also gut, ich nehme ihn."
„Super! Das finde ich toll!" Esra küsste mich auf beide Wangen und ich grinste breit.
„Also einpacken und dann gehen wir was essen", schlug ich vor und wandte mich zur Umkleidekabine.
„Jawohl", ertönte Esras Stimme hinter mir und ich beeilte mich mit dem Umziehen.
Während Mr Hobbs den Anzug ordentlich zusammenlegte, die Hose auf einen Bügel hängte, der selbstverständlich zum Einkauf dazugehörte, sah Esra sich bei den Hemden um. „Du solltest auch ein Neues nehmen."
„Weiß", erwiderte ich nur, worauf sie nickte und kurz darauf ein passendes Kleidungsstück für mich fand. Das Hemd musste ich nicht anprobieren, ich kannte meine Größe und nahm es prompt in Empfang, um es zu Mr Hobbs zu tragen.
„Ich möchte dann gerne bezahlen."
„Selbstverständlich." Der grauhaarige Herr lächelte freundlich, als er mir die Rechnung präsentierte. Esra zuckte kurz zusammen, als sie die Summe erblickte, sprach jedoch kein Wort.
Wir verabschiedeten uns freundlich von dem älteren Herrn und liefen, nachdem wir den Laden verlassen hatten, die Straße Richtung Parkhaus entlang. „Wo möchtest du gerne etwas essen?", erkundigte ich mich.
„Das ist mir eigentlich egal und Liam." Ihre dunklen Augen blickten zu mir. „Du musst mich nicht einladen."
„Ich möchte es aber. Du hast deine Zeit für mich geopfert", stellte ich die Sache klar, aber Esra gab nicht so einfach auf:
„Es ist ja auch ein großes Opfer, Zeit für seinen besten Freund herauszuschlagen", erwiderte sie sarkastisch. „Du würdest das Gleiche für mich tun, oder etwa nicht?"
„Klar, aber du würdest mich dann anschließend auch einladen, oder nicht?", schoss ich sofort zurück und wurde prompt von ihr gemaßregelt: „Ich würde für dich kochen, das ist ein riesiger Unterschied, du Pappnase!"
Darauf gab es nur eine Antwort, die jegliche Diskussion im Keim ersticken sollte: „Ich kann nicht kochen."
„Dann lerne es." Esras Worte brachten mich zum Lachen, sie war so furchtbar süß, wenn sie schmollte oder tat, als sei sie eingeschnappt. Doch ich wusste es besser, meine beste Freundin konnte mir nicht böse sein, zumindest nicht deswegen.
„Lass und zu Chili's gehen", schlug ich vor, wissend, dass es sich dabei um eines ihrer Lieblingsrestaurants handelte. Zudem waren die Preise dort sehr human, sodass Esra keinen weiteren Grund hatte, sich bei mir zu beklagen.
„Also gut, aber wir teilen nachher den Nachtisch."
„Einverstanden."
Es wurde ein entspanntes Beisammensein, mit Tacos, Quesadillas und Softdrinks.
„Kommst du mit zum nächsten Cowboys Spiel?", wollte ich wissen, aber Esra schüttelte ihren Kopf. „Ich kann leider nicht. Meine Schwester kommt zu Besuch und wie du weißt, ist ihr jüngster Sohn mein Patenkind."
„Schade, es wäre mit Sicherheit lustig gewesen."
„Das hat Gillian vorhin auch gemeint, als ich absagen musste." Esra lächelte mich an. „Ich werde es mir im Fernsehen anschauen und dabei an euch denken."
Wie versprochen orderte ich zum Schluss den Nachtisch, die berühmte Molten Chocolate Cake, deren warme Konsistenz das Vanilleeis auf dem kleinen Kuchen langsam zum Schmelzen brachte. Während Esra die eine Seite in Angriff nahm, bearbeitete ich die andere und irgendwann würden wir uns in der Mitte treffen.
„Was sagst du eigentlich dazu, dass Gillian und Milo heiraten?", fragte sie plötzlich unvermittelt.
Genüsslich schluckte ich den Bissen, der sich in meinem Mund befand, hinunter, grinste und sprach: „Ich finde das großartig, du etwa nicht?"
Esra musterte mich gründlich, bevor sie sprach: „Doch, ich finde es toll, vor allem, weil die beiden schon so lange zusammen sind. Ich selbst könnte mir aber nicht vorstellen, mit zweiundzwanzig zu heiraten."
„Sie wird dreiundzwanzig sein, wenn sie heiratet", meinte ich, was meine Gesprächspartnerin schwach grinsen ließ.
„Ich spreche ja auch nur für mich und nicht für Gillian. Ich weiß, dass sie mit Milo glücklich ist und nur darauf kommt es an. Und ich freue mich, eine ihrer Brautjungfern zu sein. Das wird irre."
„Warum hast du mich dann gefragt?"
„Weil ich gerne deine Meinung dazu wissen wollte."
Nachdenklich fuhr ich mit der Hand übers Kinn. „Zum Thema frühes Heiraten oder Heiraten allgemein?"
„Beides."
Tief seufzte ich auf, zumal ich eine gespaltete Ansicht zu dieser Sache besaß. „Heiraten ist keine Garantie, man sieht das ja an meinen Eltern."
„Verstehe."
Esra kannte die Geschichte und genau deshalb fragte sie nicht weiter nach. Dass meine Mutter wieder geheiratet hatte, störte mich nicht im Mindesten, auch nicht, dass ihr zweiter Ehemann gut zwanzig Jahre jünger war als sie. Ich verstand nur nicht, weshalb Menschen sich etwas versprachen, was sie später doch nicht einhielten und demnach war ich mir nicht sicher, ob ich jemals den Bund der Ehe eingehen würde. Noch dazu musste ich erstmal die passende Frau finden, aber da ich momentan nicht suchte, würde das noch eine ganze Weile dauern.
Ich war erst fünfundzwanzig, ich besaß alle Zeit der Welt.
Als ich bezahlte, nahm Esra das zunächst kommentarlos hin, bedankte sich jedoch später ganz schlicht. „Danke für das Essen, beim nächsten Mal koche ich türkisch."
„Da sage ich nicht nein", erwiderte ich grinsend.
Selbstverständlich fuhr ich Esra nach Hause und wie immer verabschiedeten wir uns mit zwei Küssen auf den Wangen. „Mach's gut, Liam und sag mir, wie der Anzug angekommen ist."
Kurz lachte ich auf. „Meine Mutter wird ihn mögen, das weiß ich jetzt schon und eigentlich ist es mir egal, was andere über mich denken."
Esra lächelte, bevor sie ausstieg und ich wartete im Wagen, bis sie die Haustür erreichte und das Gebäude, in dem ihre Wohnung lag, betrat. Sicherheit ging immer vor, selbst in Midland, wo es im Vergleich zu Houston oder Dallas eher ruhig zuging.
Es war bereits dunkel, als ich die Auffahrt zu unserem Grundstück erreichte, doch wie immer war alles hell erleuchtet. Der Weg, die Eingangspforte und aus allen Fenstern drang Licht. Sämtliche Fahrzeuge parkten auf dem Hof, was mir sagte, dass die komplette Familie anwesend war. Allerdings erkannte ich zwischen all den Luxuskarossen ein kleines, weißes Auto, das so gar nicht dorthin passte.
Nachdem ich meinen Wagen abgestellt und verlassen hatte, nahm ich das Vehikel in Augenschein und prompt begann ich zu schmunzeln. Das war der Hochzeitsplaner, denn das Auto besaß eine Gangschaltung sowie den Schriftzug Isabella. Natürlich, Gillian hatte davon erzählt, um nicht zu sagen geschwärmt und ich musste ehrlich zugeben, dass der Wagen Persönlichkeit besaß. Auch wenn er für mich im Vergleich zu meinem eigenen wie eine Sardinenbüchse wirkte.
Grinsend betätigte ich den Code, der mir die Haustür öffnete und betrat den hell erleuchteten Flur. Zu gerne wäre ich diesem Hochzeitsplaner einmal begegnet, der das kleine Auto fuhr.
Und wie der Zufall es wollte, hatte ich Glück.
Diverse Stimmen ertönten aus dem Salon, den ich umgehend betrat. Onkel Ken, Mum, Tante Charly, Milo, Gillian und Harry. Alle außer Großvater waren anwesend, scharrten sich förmlich um einen jungen Kerl, dessen dunkelblondes Haar ein wenig zerzaust wirkte.
„Also Niall, nachdem die Hochzeit auf dem Traumschiff geplatzt ist, müssen wir uns nach Alternativen umschauen", vernahm ich Milos Stimme.
Traumschiff? Hatte ich was verpasst?
„Hallo", machte ich mich bemerkbar und alle Köpfe drehten sich in meine Richtung.
„Oh, Liam, schön, dass du da bist. Dann kann ich dich gleich mit Niall bekannt machen." Mum kam auf mich zu und zog mich zu dem jungen Kerl, dessen blaue Augen unglaublich ausdrucksstark dreinschauten. „Das ist Niall Horan, Gillians und Milos Wedding Planner. Niall, das ist mein Sohn Liam."
Wir reichten uns die Hände und entgegen aller Erwartungen fühlte sich der Druck seiner Hand stark und fest an. Wie bei einem Mann, der mit beiden Beinen auf der Erde stand. Von Schwuchtel keine Spur, da schien ich ihm wohl Unrecht getan zu haben. Zudem wirkte er auf den ersten Blick sehr sympathisch, obwohl ich spürte, dass meine Familie ihn wohl ein kleines bisschen zu sehr unter Beschlag nahm.
Kein Wunder, der Dearing Clan war alles andere als zurückhaltend.
Tante Charlize beäugte Niall ganz genau und auch meine Mum benahm sich, als sie er ihr Gast und nicht Gillians und Milos Wedding Planner.
„Möchten Sie noch ein Stück Kuchen, Niall?"
„Nein, danke, obwohl er sehr lecker war, aber ich platze fast." Sein Blick ging zu Gillian, dann zu Milo und schließlich schritt der zukünftige Mann meiner Cousine ein.
„Also Leute, nichts für ungut, ihr habt nun alle Niall kennengelernt, wenn wir ihn jetzt wieder für uns haben dürften, wäre das ganz nett."
„Natürlich, wir wollen euch nicht aufhalten", sprach Onkel Ken, nickte Niall freundlich zu und goss sich einen Scotch ein. Darauf hatte ich jetzt auch Lust und nachdem Gillian und Milo sich mit ihrem Wedding Planner verzogen hatten, nahm ich mir ein Glas, bediente mich an den Eiswürfeln und ließ mir von Ken die goldene Flüssigkeit einschenken.
„Hier, Liam."
„Danke." Nachdenklich nippte ich am Alkohol, da hörte ich die Frage meiner Mutter auch schon: „Hast du etwas gefunden, Liam?"
Dass sich ihre Frage auf den Anzug bezog war klar und somit antwortete ich: „Ja, Esra und ich haben etwas zusammen ausgesucht."
„Lass sehen." Harry schritt zu den Einkaufstüten und als er einen Blick hineinwarf, stieß er die Worte: „Oh, cool!", aus. „Der hätte mir auch gefallen, du wirst das Sternchen des Abends sein, Liam. Und die Frauen werden sich um dich reißen."
„Welche Frauen, ich bin nicht auf Brautschau", erwiderte ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht. „Aber für einen One Night Stand wäre ich zu haben."
Lauthals platzte Harry mit einem Lachen heraus, und auch Onkel Ken ließ ein leichtes Schmunzeln sehen, während Mum und Tante Charly so taten, als wäre mein letzter Satz an ihnen vorbei gegangen.
„Also Harry, was liegt an?", wandte ich mich an meinen Stiefvater, der mich gerade vor vollendete Tatsachen stellte: „Ken hat Niall dazu eingeladen, beim nächsten Cowboys Spiel mit uns nach Dallas zu fliegen."
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Hallo meine Lieben, es tut mir leid, dass ihr eine ganze Woche auf ein Update warten musstet, aber ich habe meine Erkältung auskuriert und deshalb beim Schreiben etwas zurückgesteckt.
Ein Kapitel aus Liams Sicht und somit ein neuer Handlungsstrang. Mögt ihr Liam?
Ihr habt nun ein wenig über die Vergangenheit seiner Eltern erfahren und wie er darüber denkt. Könnt ihr seine Ansichten nachvollziehen?
Und was sagt ihr zu einem hellblauen Anzug? ;)
Danke für eure Kommentare, die Votes und das Lesen. Wie ich sehen kann, haben viele nun aufgeholt, aber es sind auch welche abgesprungen, von daher hat sich unsere Tüll-Gruppe etwas verkleinert, was das Ganze intimer macht.
Seid ihr gespannt, was passiert, wenn Niall mit nach Dallas fliegt?
LG, Ambi xxx
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